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-   -   deutschland rettet griechenland (http://www.f-tor.de/tbb/showthread.php?t=38802)

Mustang 09-06-2011 13:56

Zitat:

Zitat von Tester32 (Beitrag 1197491)
Gestern im Radio gehört: in Griechenland schliessen bereits massenweise Geschäfte. Eine talentierte Floristin, die früher zum Muttertag nie weniger als 1000 € Umsatz gemacht haben will, hat zu diesem Muttertag nur noch 250 € Umsatz gemacht. Das alles deutet darauf hin, dass der Default im Leben der Griechen eigentlich bereits angekommen ist, egal ob er nun bereits offiziell erklärt wurde oder noch nicht. Die Folgen sind schon da.

Die Griechen tun mir leid, aber wenn die Verflechtung von Staat uns Wirtschaft unfähig und ineffizient ist, muss man das ändern, daran führt kein Weg vorbei.

Also ich habe da kein Mitleid mit den Griechen. Die drücken sich und mogeln sich wie es nur geht bei den Steuerzahlungen vorbei. Das die Geschäfte dicht machen müssen wegen Umsatz wundert mich auch nicht. Das Geld wurde aus dem Land masiv abgezogen und ins Ausland geschaft. Die Wissen selber das die Bankrot sind also haben die ihr Bargeld in Sicherheit gebracht, würde jeder so machen. Das dann weniger gekauft wird weil das Geld im Ausland liegt und nicht kurzzeitig zur Verfügung steht sollte auch jedem klar sein.

simplify 10-06-2011 07:56

klar mogeln die griechen! auf der anderen seite wurde es ihnen aber auch leicht gemacht.

mit den ganzen einsparungen ist den griechen nun auch nicht wirklich geholfen. ein land, dass nix zu verkaufen hat kann die schulden auch nicht zurückzahlen o. gar ohne kredite leben.

darum wäre wohl der richtige schritt, die griechen treten aus dem euro aus und führen die drachme wieder ein. dann könnten die griechen zumindest mit dem tourismus geld verdienen. denn durch den euro ist dieser kaum konkurenzfähig.
warum soll man teuer in einem veralteten 3 sterne hotel in griechenland urlauben, wenn man für weniger geld in dem nachbarland türkei ein fünf sterne hotel bekommen kann?
ob man nun ouzo o. raki trinkt, dass ist spätestens nach dem 5. glas auch egal :D

nur immer geld geben, damit ist niemanden geholfen.

OMI 10-06-2011 08:01

Ich habe mich auch lange von den verschwenderischen Berichten der Griechen ein wenig blenden lassen: Hohe Renten, Minsiterien die keiner braucht, Renten die an unverheiratete Töchter vererbt werden usw....

Jedoch gibt es auch die andere Seite:
Die Jugendarbeitslosigkeit in Griechenland liegt derzeit bei rund 40%
Kleinere und mittlere Geschäfte schließen reihenweise
und das tatsächliche Rentenalter ist auch nicht niedriger als bei uns.

Nein, ich möchte deswegen nicht, dass wir weiterhin Geld nach Griechenland werfen - das macht in meinen Augen keinen Sinn - aber zumindest musste ich für mich das Bild des "verschwenderischen" Griechen ein wenig revidieren....

romko 10-06-2011 09:08

Zitat:

Zitat von simplify (Beitrag 1197556)

darum wäre wohl der richtige schritt, die griechen treten aus dem euro aus und führen die drachme wieder ein. dann könnten die griechen zumindest mit dem tourismus geld verdienen. denn durch den euro ist dieser kaum konkurenzfähig.

Hm, simplify hat hier schon mal darauf hingewiesen: Die schulden bleiben ja in Euro und soviel werden sie aus dem Tourismus nicht verdienen können wenn sie nichts in den Tourismus investieren (s. dein Beispiel mit den 3* Hotels).

simplify 10-06-2011 12:30

die schulden müssen nicht in euro bleiben. z.B. könnte sich griechenland mit den gläubigern einigen. man zahlt einen teil z.B. 60% in euro zurück den rest lässt man unter den tisch fallen. man muss bedenken, bei den banken stehen die griechischen anleihen sowieso höchstens noch mit 50-60% ihres wertes in den büchern.
man könnte aber auch eine teilrückzahlung in drachmen vereinbaren, z.B. die laufenden zinsen.

es hilft doch nix, die griechen können diese unsummen nie zurückzahlen, wo von auch?
man muss sehen, dass man das land wieder auf die beine bekommt. daher ist die idee von prof sinn o. anderen doch vernünftig und weisst einen gangbaren weg.

ich kenne z.B. nur ein paar griechische konzerne, die auf den märkten eine rolle spielen. das ist zement, reederein und halt tourismus. wettbewerbsfähig gegen auf den weltmärkten sind die aber halt kaum.
ich kann mir gut vorstellen, wenn alleine durch den devisenkurs urlaub in griechenland auch für uns wieder bezahlbar würde, dann käme dadurch schon ein aufschwung. ausserdem würden die griechen selber auf teure importe verzichten und lieber produkte aus dem land kaufen. nur das würde unseren export kurzfristig belasten.

in wahrheit geht es darum, dass man riesige abschreibungen bei den banken befürchtet und deshalb zeit schinden will.
in griechenland sind französische banken am meisten drin, dann die deutschen und natürlich die EZB. die EZB hat ja im letzten jahr unmengen von diesen schrottpapieren aufgekauft.
bei den deutschen banken handelt es sich im kleinen teil um DB u. Combank. den löwenanteil an griechen-schrott haben aber die staatlichen banken (landesbanken, HRE usw) im depot.

romko 10-06-2011 12:52

Wenn die Griechen zu ihrer alten Währung zurück kehren würd es mich sehr wundern wenn es dann andere nicht auch wollen ... allen voran die Schuldenstaaten.

Tester32 10-06-2011 13:01

Zitat:

Zitat von simplify (Beitrag 1197556)
ob man nun ouzo o. raki trinkt, dass ist spätestens nach dem 5. glas auch egal :D

Simplify,

ich liebe Deine klare Sicht der Dinge! :D

Mal eine andere Frage: warum hat der Euro die Griechen dazu bewegt, die Preise über Maß zu erhöhen und konkurrenzunfähig zu werden? Es ist doch kein Problem der Währung selbst, sondern der Leute, die die Preise auszeichnen.

simplify 10-06-2011 13:43

Zitat:

Zitat von Tester32 (Beitrag 1197616)
Mal eine andere Frage: warum hat der Euro die Griechen dazu bewegt, die Preise über Maß zu erhöhen und konkurrenzunfähig zu werden? Es ist doch kein Problem der Währung selbst, sondern der Leute, die die Preise auszeichnen.

es gibt länder (hauptsächlich im mittelmeerraum) die schon immer wenig wettbewerbsfähig wirtschafteten und wenig effizens zeigen. diese länder verbrauchen und konsumieren mehr als sie selber aufbringen.
der staat, der auch nicht gerade ökonomisch mit den geldern umgeht, löst das ganze indem er einfach schulden macht.
die menschen die auf dem freien markt keine arbeit bekommen, werden einfach in den staatsdienst genommen.
besonders griechenland war in dieser disziplin spitze.

als die länder noch eigene währungen hatten, mussten sie dem kapitalmarkt reichlich zinsen zahlen, damit man ihnen geld geliehen hat.
die währung wurde dadurch natürlich nicht besser und man wertete ab.
für die bevölkerung war das solange kein allzu grosses problem, solange sie nicht waren aus dem ausland kauften o. halt reisen wollten.
auf der anderen seite war für länder wie z.B. deutschland zu DM zeiten der kauf eines FIAT trotz schlechterer qualität und zuverlässigkeit manchmal lohnend, weil er dank währungsunterschied für uns billiger war.
genauso mit reisen, zu DM zeiten nahm man die etwas unfreundliche art der griechen in kauf, da das land in DM gerechnet billig war.

mit dem euro änderte sich das. reiseländer wie italien, spanien, griechenland usw. konnten nicht mehr abwerten, bekamen die kredite aber am anfang zu den gleichen konditionen wie deutschland. wenn nun ein land nur 2% anstatt wie früher 10-15% zinsen zahlen muss, dann lässt es sich gut leben.

was sich in den ganzen jahren leider nicht geändert hat, ein land wie griechenland hat es nicht geschafft irgendeine produktion aufzubauen, die sich am markt halten kann. es gibt keine fabriken und wie erwähnt der tourismus dümpelt dahin.
die griechen sind für ihre erbrachten leistungen einfach zu teuer in euro.

darum raus aus dem euro, rein in die drachme! das volk kann wieder arbeiten und auch produkte aus dem eigenen land kaufen.
einschränken müssen sich die griechen natürlich beim kauf eines daimler o. audi. ich denke das ist aber für eine gewisse zeit besser zu verkraften, als ohne perspektive in die zukunft zu schauen.

Tester32 10-06-2011 14:58

@simplify:

Hört sich alles wirklich plausibel an, danke schön! :top:

Tester32 14-06-2011 20:15

Hilfe für Griechenland
 
Immer mehr Politiker reden von der Beteiligun privater Investoren an der Umschuldung von Griechenland. Schäuble, und jetzt ein internationaler Bankenverband:
http://www.onvista.de/news/alle-news...in-der-pflicht

Ich bin von Natur aus ein solidarischer Mensch und würde mich gerne an der Umschuldung beteiligen. Mein Problem ist - die Griechen-Anleihen sind für einen Privaten doch viel zu teuer! Als Privatperson muss ich jeden Pfennig doppelt umdrehen und kann mir nicht leisten, solche Anleihen zum Kurs 50 zu kaufen. 50% Haircat und 7 Jahre Verlängerung, - aber dann hat man doch die gleichen Papiere mit der gleichen Rendite im Depot! :eek: Wo bleibt der Bonus für meine Beteiligung? Wo bleiben meine 8-12% in Euro bei einer überschaubaren Laufzeit?

Wie soll man da unter solchen Bedingungen helfen? Hat jemand eine Idee, wie die Privathilfe funktionieren soll?

simplify 15-06-2011 07:46

tester mach dir keine sorgen wg. nicht möglicher solidarität. wir alle werden in ausreichender höhe über unsere steuern an der griechenlandhilfe beteiligt. :)

interessant ist derzeit, wie die geschichtsfälscher schon wieder am werk sind. gestern auf BR3 "münchner runde" behauptete doch glatt ein CSU politiker, vor einem jahr hätte man die auswirkungen der griechenlandkrise gar nicht absehen können. ausserdem hätte die staatsverschuldung in griechenland nichts mit dem euro zu tun.
ich nehme zu gunsten des CSU politikers mal an, dass er das volk einfach nur für doof halten will. sollte so ein hoher politiker es wirklich nicht besser wissen, dann gut nacht :(

die griechen machen erstmal wieder generalstreik. ich sage richtig so! was die EU-bonzen da im moment aufführen kann einem nur die wut ins gesicht bringen.

Tester32 15-06-2011 08:11

Zitat:

Zitat von simplify (Beitrag 1197866)
tester mach dir keine sorgen wg. nicht möglicher solidarität. wir alle werden in ausreichender höhe über unsere steuern an der griechenlandhilfe beteiligt. :)

So war das nicht gemeint. :D Ich dachte da eher an eine freiwillige ;) Solidarität. Für die man finanziell belohnt wird. :lk:


Hier eine interessante Grafik zus Entwicklung der finanziellen Situation in Griechenland:

http://l.yimg.com/bt/api/res/1.2/RZC...158467-1-0.jpg

Der Artikel selbst zum Generalstreik, aus dem diese Grafik ist, ist hier:
http://de.nachrichten.yahoo.com/gene...054945420.html

simplify 15-06-2011 08:16

:eek:
Zitat:

Zitat von Tester32 (Beitrag 1197868)
So war das nicht gemeint. :D Ich dachte da eher an eine freiwillige ;) Solidarität. Für die man finanziell belohnt wird. :lk:


freiwillige solidarität für die man belohnt wird :eek:

da zeigst du aber wenig christentum:deal:

Morillo 15-06-2011 08:54

Zitat:

Zitat von simplify (Beitrag 1197623)
es gibt länder (hauptsächlich im mittelmeerraum) die schon immer wenig wettbewerbsfähig wirtschafteten und wenig effizens zeigen. diese länder verbrauchen und konsumieren mehr als sie selber aufbringen.
der staat, der auch nicht gerade ökonomisch mit den geldern umgeht, löst das ganze indem er einfach schulden macht.
die menschen die auf dem freien markt keine arbeit bekommen, werden einfach in den staatsdienst genommen.
besonders griechenland war in dieser disziplin spitze.

als die länder noch eigene währungen hatten, mussten sie dem kapitalmarkt reichlich zinsen zahlen, damit man ihnen geld geliehen hat.
die währung wurde dadurch natürlich nicht besser und man wertete ab.
für die bevölkerung war das solange kein allzu grosses problem, solange sie nicht waren aus dem ausland kauften o. halt reisen wollten.
auf der anderen seite war für länder wie z.B. deutschland zu DM zeiten der kauf eines FIAT trotz schlechterer qualität und zuverlässigkeit manchmal lohnend, weil er dank währungsunterschied für uns billiger war.
genauso mit reisen, zu DM zeiten nahm man die etwas unfreundliche art der griechen in kauf, da das land in DM gerechnet billig war.

mit dem euro änderte sich das. reiseländer wie italien, spanien, griechenland usw. konnten nicht mehr abwerten, bekamen die kredite aber am anfang zu den gleichen konditionen wie deutschland. wenn nun ein land nur 2% anstatt wie früher 10-15% zinsen zahlen muss, dann lässt es sich gut leben.

was sich in den ganzen jahren leider nicht geändert hat, ein land wie griechenland hat es nicht geschafft irgendeine produktion aufzubauen, die sich am markt halten kann. es gibt keine fabriken und wie erwähnt der tourismus dümpelt dahin.
die griechen sind für ihre erbrachten leistungen einfach zu teuer in euro.

darum raus aus dem euro, rein in die drachme! das volk kann wieder arbeiten und auch produkte aus dem eigenen land kaufen.
einschränken müssen sich die griechen natürlich beim kauf eines daimler o. audi. ich denke das ist aber für eine gewisse zeit besser zu verkraften, als ohne perspektive in die zukunft zu schauen.

Genau so ist es !!!!! :top::top::top::top::top:

Morillo 15-06-2011 08:57

Was mich nur wundert ist das der dumme Bürger das schon vorher wußten. Aber die Politiker nicht . Das ist doch der Wahnsinn welche Stümper da werkeln.:flop:


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