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Auf Wunsch gelöscht 28-09-2007 12:17

Das ist ein Armutszeugnis für die Welt... :(

Dessi 28-09-2007 14:09

Hier kann man eine Petition unterzeichnen, um Solidarität mit den Menschen in Burma zu zeigen:

http://www.avaaz.org/de/stand_with_burma/

Man kriegt dann allerdings eine Bestätigungsmail, dass man von nun an den Newsletter von denen erhält, aber in dieser Mail ist ein Link, bei dem man sich gleich wieder abmelden kann. Wollte nur warnen.

PC-Oldie-Udo 03-10-2007 09:08

SCHRECKENSHERRSCHAFT IN BURMA
"Sie kommen nachts und ermorden die Mönche"


Das Morden in Rangun geht weiter. Regimegegner und Mönche werden nachts Opfer von Greiftrupps der Junta. Diplomaten vermuten, dass bereits mehrere hundert Menschen getötet wurden. Jetzt setzt sogar China die Militärs unter Druck. Von unserem Korrespondenten in Rangun.




Rangun - Es ist die Stunde, in der sich die Angst wie eine lähmende Fessel über die Stadt legt. Vor den Toren eines der wenigen Restaurants in Rangun, dass noch ausländische Gäste bewirtet, beziehen schon die ersten schwer bewaffneten Soldaten Stellung. Es ist 21.15 Uhr am Dienstagabend. Um 22 Uhr beginnt die Ausgangssperre. Dann muss jeder, der noch auf der Straße angetroffen wird, um sein Leben fürchten.

"Fahrt mit dem Fahrrad zur Straße, ein Taxi holen", ruft der Manager von L'Opera, einem italienischen Restaurant zur Küche hinaus. Die Ausländer, draußen im Hof wartend, finden keinen Mietwagen mehr. Dann rast jemand vom Gelände auf der Suche nach einer Transportmöglichkeit.


BURMA: DIE LAGE SPITZT SICH ZU
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Einen Moment ist es still auf dem Parkplatz, dann tritt ein junger Mann aus der Dunkelheit hervor. Offenbar hat er darauf gewartet, allein mit den Ausländern zu sein. Er ist ärmlich gekleidet, doch sein Englisch ist halbwegs verständlich. "Bitte glauben sie nichts, was die Junta sagt", raunt er. "Die Unterdrückung geht jede Nacht weiter. Wenn es keine Zeugen mehr gibt, dann fahren sie nachts durch die Vorstädte und bringen die Leute um."

Der junge Mann hat eine kurze Geschichte zu erzählen und er weiß, dass er sich dabei nicht erwischen lassen darf, sonst könnte er bald ins Gefängnis wandern oder tot sein. Er komme aus Süd-Okalapa, dem riesigen Landgürtel im Osten Ranguns. In der Vorstadt herrscht Hunger und Elend. Deswegen kamen von dort auch die meisten Mönche, die vergangene Woche gegen das Regime demonstrierten. Als die Truppen der Junta die Unruhen im Stadtzentrum am Samstag endgültig niedergeschlagen hatten, nahmen sie am Sonntag in Okalapa grausame Rache.

200 Mönche erschlagen

Es war um Mitternacht, da sei eine lange Kolonne von Militärfahrzeugen in dem Stadtviertel vorgefahren. Es waren Polizisten der Einheit zur Aufstandsbekämpfung dabei und die sogenannten "Lome-Ten", jene Einheit von Gangstern und Haftentlassenen, die für das Regime die Drecksarbeit machen.

In der Straße "Weiza Yandar" umstellten sie ein Kloster. Alle der etwa 200 Mönche, die dort lebten, mussten sich in einer Reihe aufstellen und anschließend schlugen die Sicherheitskräfte die Köpfe der heiligen Männer gegen eine Backsteinwand. Als alle Blut überströmt und jammernd auf dem Boden lagen, wurden ihre Körper auf Lastwagen geworfen und weggeschafft. "Wir weinen um unsere Mönche", sagt der Mann noch, dann ist er weg.

Es ist Tag vier, nachdem im Zentrum Ranguns die letzten Schüsse gefallen sind. Aber Normalität ist in Burmas größter Stadt noch lange nicht eingekehrt. Die meisten Geschäfte blieben auch heute geschlossen und die Menschenrechtsverletzungen reißen nicht ab. Erschreckende Gerüchte und Nachrichten von immer neuen Unterdrückungsmaßnahmen machen die Runde.


BURMA: SATELLITENBILDER ZEIGEN ZERSTÖRUNGEN
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Diese Gerüchte sind schwer zu bestätigen, den Journalisten ist das Arbeiten im Land verboten. Die wenigen Korrespondenten, die als Touristen im Land geblieben sind, werden auf Schritt und Tritt überwacht. Spione des Geheimdienstes lauern ihnen vor den Hotels auf. Und wenn es das Regime nach dem Tod des japanischen Kameramannes von letzter Woche auch nicht mehr wagen wird einen weiteren ausländischen Journalisten zu exekutieren, ist doch eine normale Nachrichtenbeschaffung und Recherche unmöglich.

Jeder Burmese, dessen Name in einem ausländischen Medium erscheinen würde, müsste um sein Leben fürchten. Selbst im Land lebende Ausländer, ziehen es aus Angst vor Verfolgung vor, zu schweigen. Aber die immer gleichen Gerüchte und Erzählungen, die in der Stadt die Runde machen, verdichten sich zu einem grausamen Bild. Offenbar hat sich Rangun fast vollkommen seiner Mönche entledigt.


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395 Beiträge
Neuester: Gestern 18:26 Uhr
von thecivil
In der riesigen Klosteranlage unterhalb der Shwedagon-Pagode, dem geistigen Zentrum des Landes wehen nur noch die roten und safranfarbenen Roben der heiligen Männer im Wind. Von den mehreren tausend Mönchen und Novizen, die der Anlage stets ein einzigartiges und friedliches Flair verliehen haben, fehlt jede Spur.
http://www.spiegel.de/politik/auslan...9179-2,00.html

Dessi 03-10-2007 13:12

Zitat:

Offenbar hat sich Rangun fast vollkommen seiner Mönche entledigt.
:eek: :(

Auf Wunsch gelöscht 07-10-2007 09:31

Junta setzt Verhaftungswelle fort
 
Zahl der Festgenommenen unüberprüfbar- - - Ungerührt von der internationalen Empörung über die jüngsten Verhaftungswellen setzt das burmesische Regime seinen Rachefeldzug gegen Demonstrationsteilnehmer fort. Die Militärjunta hat erneut 78 «Anstifter» der friedlichen Proteste festgenommen.


Nach Angaben der Staatszeitung «Neues Licht von Burma» wurden seit der gewaltsamen Beendigung der friedlichen Proteste insgesamt 2700 Personen verhaftet, darunter 533 Mönche. 1600 der Festgenommenen, darunter 400 Mönche seien wieder auf freiem Fuss, behauptet das Blatt. Die Angaben sind jedoch nicht überprüfbar, weil niemand Zugang zu den Internierungslagern der Armee hat.

Die Angst geht um

Dissidenten und Diplomaten sind überzeugt, dass auch die Zahl der Toten deutlich höher liegt als bisher eingeräumt. Das Regime spricht von zehn Toten; andere gehen von bis zu 200 Toten aus. Dissidenten haben gar von Masseneinäscherungen berichtet.

Unter burmesischen Reportern, die für internationale Medien über die Proteste berichtet haben, geht die Angst um. Weil sämtliche Leitungen abgehört werden, trauen sich viele nicht mehr, telefonische Auskünfte zu geben.

Auf Wunsch gelöscht 17-10-2007 11:43

China hat seine Unterstützung für die Vermittlungsmission der Vereinten Nationen in Birma erklärt und eine «konstruktive Rolle» in Aussicht gestellt. Die Tatsache, dass jetzt wieder Ruhe in Birma eingekehrt sei, sei das Ergebnis der Zusammenarbeit aller Beteiligten, sagte der chinesische Außenminister Yang Jiechi am Dienstag vor Journalisten in Peking.

China gilt als engster Verbündeter der Militärregierung in Birma, die im September friedliche Proteste von Mönchen und Anhängern der Demokratiebewegung gewaltsam beendet hat.

Der UN-Sondergesandte Ibrahim Gambari führte am Dienstag Gespräche in Malaysia. Der malaysische Außenminister Syed Hamid Albar sagte ihm, dass die Vereinigung Südostasiatischer Staaten (Asean) die Vermittlungsbemühungen unterstütze. Gleichzeitig schloss er jedoch Sanktionen gegen Birma aus.

Gambari begann seine Mission am Montag in Thailand. Weitere Stationen seiner Reise sind Indonesien, Japan, Indien und China, ehe der Diplomat ein weiteres Mal Gespräche in Birma selbst führen will.

Tokio dreht Geldhahn zu

Aus Protest gegen das gewaltsame Vorgehen der birmanischen Regierung stoppte die japanische Regierung eine geplante Finanzhilfe von 552 Millionen Yen (3,3 Millionen Euro) für ein Bildungszentrum in Rangun. Kabinettsminister Nobutaka Machimura sagte am Dienstag, die Entscheidung stehe im Einklang mit der jüngsten Erklärung des UN-Sicherheitsrats.

Bei der Niederschlagung der Proteste am 26. und 27. September wurden nach Angaben der Junta zehn Menschen getötet. Unter ihnen ist auch der japanische Fernsehjournalist Kenji Nagai. Dissidenten zufolge ist die tatsächliche Zahl der Toten weitaus größer. Mehrere tausend Personen wurden inhaftiert. (AP)

Auf Wunsch gelöscht 21-10-2007 09:39

Wer nicht hören will, muss fühlen: Die USA verschärfen ihre Sanktionen gegen die Militärregierung in Myanmar. Die Junta habe ungeachtet der internationalen Proteste ihre Unterdrückung der Demokratiebewegung fortgesetzt, sagte Präsident Bush.

Daher würden zusätzliche Vertreter der Führung ín Myanmar, dem früheren Birma, mit Finanz- und Reisesanktionen belegt, sagte Bush. Daneben werde das Handelsministerium härtere Auflagen für Exporte nach Birma erlassen.
Eingreifen Indiens und Chinas

Bush forderte zudem Indien, China und andere Länder der Region auf, ihren Einfluss geltend zu machen, um die Junta zum Einlenken zu bewegen. Es ist bereits das zweite Sanktionspaket der USA innerhalb von weniger als einem Monat.

Die Militär-Junta in Myanmar hatte die von buddhistischen Mönchen angeführten Massenproteste gegen die seit mehr als 40 Jahre dauernde Herrschaft der Generäle mit Gewalt niedergeschlagen. Dabei kamen im vergangenen Monat nach Angaben des Regimes zehn Menschen ums Leben. Westliche Regierungen befürchten aber, dass die Zahl weit höher liegt. Zudem wurden hunderte Demonstranten festgenommen.
Ziel: Verhandlung mit UNO

Bush betonte vor diesem Hintergrund nun, die Junta müsse dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz Zugang zu allen politischen Gefangenen ermöglichen. Die seit Jahren unter Hausarrest stehende Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi dürfe nicht länger isoliert werden. Zudem sprach sich Bush dafür aus, dem UN-Gesandten Ibrahim Gambari erneut die Einreise nach Myanmar zu gewähren.

Am Ende müsse es das Ziel sein, dass die myanmesische Führung alle politischen Gefangenen freilasse und mit der demokratischen Opposition unter Federführung der Vereinten Nationen (UNO) in Verhandlungen eintrete. Sollte die Junta aber von ihrer Politik der "brutalen Unterdrückung" nicht abrücken, würden die USA weitere Maßnahmen in Betracht ziehen, warnte Bush.
Zahl der Gefangenen gewachsen

Inzwischen wurde bekannt, dass die Militärregierung bereits vor Beginn der Massenproteste im September fast 1200 politische Gefangene in ihren Haftanstalten hatte - und damit mehr als zwei Jahre zuvor. Dies geht aus einem Bericht des UN-Menschenrechtsbeauftragten für Birma, Paulo Sergio Pinheiro, hervor. 2005 lag die Zahl demzufolge noch bei etwa 1100.

Der Bericht soll in der kommenden Woche den UN vorgelegt werden. Darin ist auch von weitverbreiteten Misshandlungen und Zwangsvertreibungen in dem südostasiatischen Land die Rede.


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