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Sofix 08-05-2004 10:28

Durch die Lappen

gehen: entwischen, entkommen. - Die Redensart stammt aus der Jägersprache. Um das Wild am Ausbrechen aus dem Jagdrevier zu hindern, wurden bunte Zeuglappen zwischen den Bäumen aufgehängt, vor denen die Tiere zurückscheuten. Oft genug durchbrachen sie aber in Todesangst die Absperrung und "gingen so durch die Lappen". Seit dem 18. Jh. wird die Wendung auch auf Menschen angewandt.

Sofix 08-05-2004 10:29

Moos

Der Ausdruck Moos für Geld stammt aus dem hebräischen ma'oth = Pfennige, Kleingeld.

Sofix 08-05-2004 10:30

Backfisch

Du benimmst Dich wie ein Backfisch: Für ein Mädchen, das weder Kind noch Frau ist. Aus dem englischen "backfish". Das ist der Fisch, der beim einholen der Netze "back", nämlich ins Meer zurückgeworfen wird, weil er zu jung ist und als marktreife Beute noch nicht zählt.

Sofix 08-05-2004 10:30

Boulevard

Das Wort "Boulevard" kommt bekanntermaßen aus dem Französischen. Aber auch die haben das Wort geklaut - aus dem Deutschen. Denn "Boulevard" ist vom Wort "Bollwerk" entlehnt. Im Mittelalter gab es wahrscheinlich oft an der Stadtmauer Händlerstände, an denen man auf Bohlenwegen vorbeiflanieren konnte.

Sofix 08-05-2004 10:32

Auf den Hund gekommen

Als die Leute ihre Habseligkeiten noch in Truhen aufbewahrten (weil die leichter wegzuschaffen waren, falls es brannte oder Söldnerhorden plünderten) waren auf dem Boden der Truhen oft Schutzsymbole eingraviert, darunter oft auch ein Hund. Wenn jemand alles verloren hatte was normalerweise in der Truhe liegen sollte, war er "auf den Hund gekommen".

Sofix 17-06-2004 00:12

Flitterwochen

Hat mit Flitter = Glanz nichts zu tun. Gemeint ist vielmehr die Zeit, in der "gevlittert" wird. Das mittelhochdeutsche "vlittern" bedeutet kichern, flüstern, liebkosen.

Sofix 17-06-2004 00:13

Den Faden verlieren

Nicht weiter wissen. Bezieht sich auf den Ariadne - Faden der griechischen Sage, das Garnknäuel, das Ariadne, die Tochter des Königs Minos von Kreta,dem geliebten Theseus gab, damit er aus dem Labyrinth wieder herausfände. Er durfte also nicht den Faden verlieren.

Sofix 17-06-2004 00:14

Hundstage

Die heiß-schwülen Tage von Ende Juli bis Ende August. - Nach dem hellsten aller Fixsterne genannt, dem Hundsstern oder Sirius, der zu dieser Zeit den Himmel beherrscht.

Sofix 09-07-2004 12:28

Spinne am morgen, Kummer und Sorgen
Spinne am Abend, erquickend und labend


Dabei geht es nicht um Arachniden. Das Spinnen (Wolle) hat einst gutes Geld eingebracht. Die armen Leute, mussten damit in der Zeit, in der es auf dem Feld keine Arbeit gab ein Zubrot verdienen, sie fingen schon morgens mit dem Spinnen an. Die Reichen konnten es sich leisten, dass Spinnen als nette Handarbeit in die Abendstunden zu verlegen.

Sofix 22-07-2004 18:43

Verballhornung

Mit V. bezeichnet man eine sinnentstellende Verfremdung eines Textes, Das Wort Verballhornung ist geprägt auf den Lübecker Buchdrucker Johann Ballhorn (Balhorn), in dessen Verlagshaus 1586 eine überarbeitete Fassung des Lübecker Stadrechts erschien, die übertriebene Korrekturen und Veränderungen enthielt. Im 16. Jahrhundert wurde das Ballhornsche Mängelexemplar dann sprichwörtlich. Peinlich war die Aktion vor allem deshalb, weil auch viele andere Städte nach dem Lübeckere Stadtrecht urteilten.

Sofix 28-11-2004 16:55

Milchmädchenrechnung

Die Rechnung von der man hier spricht wird zum ersten Mal in Jean de la Fontaines Fabel von Perette der Magd erwähnt.
Das "Milchmädchen" Perette lebte im 17. Jahrhundert und war Bauernmagd. Eines morgens ging sie vom heimischen Hof in die nahe Stadt, um einen Topf Milch auf dem Markt zu verkaufen. Dabei kam sie ins Träumen. Was man alles mit dem Erlös kaufen könnte! Wofür man den Erlös wiederum ausgeben könnte! Wie das Geld dabei immer mehr wird! Am Ende könnte man sogar eine ganze Kuh kaufen! Leider geriet sie vor Freude über ihre Pläne ins Stolpern und verschüttete die Milch - das Ende ihrer Investitionstheorie.
Der Begriff bedeutete ursprünglich also keine kreative Kalkulation, sondern das jähe Ende eines Plans, verursacht von einem Missgeschick.

Sofix 15-01-2007 11:16

Jemand etwas abknöpfen

ihn um Geld oder andere Wertgegenstände erleichtern. - Reiche Herren trugen früher häufig goldene oder silberne Knöpfe, manchmal auch Münzen oder Medaillen, an ihren Röcken. In Geberlaune schenkten sie gelegentlich solche Knöpfe dem Untergebenen, der seinem Herrn auf diese Weise wörtlich etwas abköpfte.

Sofix 22-01-2007 14:29

Bis in die Puppen

Großer Stern in Berlin (Tiergarten) - "Puppen" waren die Standbilder aus der antiken Götterwelt von Knobelsdorff

Sofix 22-01-2007 14:30

Da stehste, wie die Kuh vorm neuen Tor!

Im alten Berlin hatten die Straßenbahnlinien Buchstaben. Das Neue Tor war eingleisig und die Linie Q mußte häufig warten.

Sofix 05-02-2007 16:29

Herein, wenn's nicht der Schneider ist!

Eigentlich: Herin, wans nit der Schnitter is! (Schnitter = Tod)


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