Traderboersenboard

Traderboersenboard (http://www.f-tor.de/tbb/index.php)
-   Politik / Wissenschaft / Weltgeschehen (http://www.f-tor.de/tbb/forumdisplay.php?f=36)
-   -   Der Euro-Rettungsschirm - ein Monstrum (http://www.f-tor.de/tbb/showthread.php?t=39593)

romko 04-03-2012 18:30

Wenn die CDS fällig werden dann gute Nacht!

Benjamin 13-05-2012 10:05

Interessant:

Positionspapier: "Ablehnung des ESM-Vertrags" (umgangssprachlich auch „Euro-Rettungsschirm“ genannt)

... von der

http://www.piratenpartei.de/wp-conte...ssets/logo.png

Quelle: http://www.piratenpartei-nrw.de/4345...-esm-vertrags/


Erläuterung von "ESM-Vertrag":
Der Europäische Stabilitätsmechanismus (ESM) soll ab Mitte 2012 die Stabilität der Eurozone sichern und ist ein geplanter Teil der umgangssprachlich als „Euro-Rettungsschirm“ bezeichneten Maßnahmenpakete. Mehr unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C...4tsmechanismus


Das Positionspapier der Piraten:

ESM-Vertrag - Piraten gegen ESM


Schwere demokratische und rechtsstaatliche Defizite in der Euro-Rettung
Erklärung der AG Europa der Piratenpartei zum ESM

Die AG Europa der Piratenpartei Deutschland hält den ESM-Vertrag (Europäischer Stabilitätsmechanismus) in der vorliegenden Fassung für den falschen Ansatz, um den aktuellen Problemen im Euroraum zu begegnen.
Der ESM verstößt gegen die im Grundgesetz verankerten fundamentalen Rechtsprinzipien und Grundsätze einer demokratischen Staatsordnung wie dem Parlamentsvorbehalt, dem Gleichheitsprinzip, dem Rechtsstaatlichkeitsprinzip, der Gewaltenteilung sowie dem Transparenzgebot.
Darüber hinaus beschneidet der ESM nachhaltig das vom BVerfG in seinem Urteil vom 07. Sept 2011 hervorgehobene Budgetrecht des nationalen Parlaments.

Daher halten wir den ESM für ein unzulässiges Mittel, um die Eurokrise zu bewältigen. Diese etwaige Verfassungswidrigkeit birgt das Potenzial, die Krise in Europa erst recht eskalieren zu lassen.
Die Piratenpartei steht für ein demokratisches Europa. Diesem trägt der ESM in seiner jetzigen Form nicht Rechnung.
Weiter unter https://lqfb.piratenpartei.de/pp/ini...show/2524.html

Benjamin 10-07-2012 14:51

Das "Trilemma" der EU:


According to the trilemma theory, drawn in part from studies of the economic crises of 1930s and 1940s, it is possible to have two of three things:

- deep economic integration,
- democratic politics and
- autonomous nation-states.

But under the theory, it is not possible to have all three.

Quelle: http://www.nytimes.com/2012/07/07/wo...pagewanted=all



Kurzgefaßt: Man kann immer nur 2 der folgenden 3 Dinge in der EU haben, aber niemals alle 3:

- Tiefe Europäische Integration
- Demokratische Verhältnisse
- autonome Nationen in der EU

So, wie ich es wahrnehme, versucht man derzeit zu erreichen:
- Tiefe Europäische Integration (anders ist der € nicht zu halten)
- autonome Nationen in der EU (anders würde man keine Pseudo-Wahlen mehr gewinnen)

und opfert dafür:

- Demokratische Verhältnisse (die nationalen Parlamente werden von Sachzwängen (ggf. von anderen Staaten) getrieben, schlecht informiert und nicken nur noch ab), das Wahlvolk versteht gar nichts mehr

... allerdings schwankt man bei der Auswahl mitunter hin und her, je nach momentanen Prioritäten....

Die Verfassungsklage ist deshalb relevant, weil sie die bisher getroffene Auswahl aus dem Trilemma verändern könnte zu neu:
- Demokratische Verhältnisse
- autonome Nationen in der EU;

dafür müßte geopfert werden:
- Tiefe Europäische Integration - also der €


Das weitere Timing:
  • Entscheidung über die Eilanträge gegen Gauck wird das [U]Bundesverfassungsgericht am 12. September bekanntgeben.
  • Das endgültige Urteil über die Zustimmungsgesetze könnte also erst danach in mehreren Monaten fallen.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaf...-11815794.html

Schäuble bat um eine schnelle Entscheidung: "Die Nervosität der Märkte ist sehr groß. Die Bundesregierung möchte keinen Druck ausüben - doch es ist eine Frage von Wochen."

- Das wird wohl länger dauern - :top:

MANKOMANIA149 16-07-2012 21:44

http://db2.stb.s-msn.com/i/FA/12184C...DDC699519E.jpg

Tester32 17-07-2012 09:11

:D

Benjamin 20-07-2012 19:44

http://www.tagesschau.de/multimedia/...alerie16x9.jpg
Je nach Zählweise und Szenario ergeben sich sehr unterschiedliche Summen für das deutsche Haftungsrisiko - wie hier bei den Berechnungen von Bundesregierung und Ifo-Institut.
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/...ier_pos-1.html

Das sind umgerechnet knapp 20.000€ je grundsätzlich erwerbsfähigen Bundesbürger (angenommen: 40 Mio. Bürger)

Morillo 22-07-2012 06:10

Tja ... nicht mekern denn jeder ist gegen die

- Fianztransaktionssteuer
- Bankenabgabe
- Banken Fond

Jeder schreit das tötet die Wirtschaft - dann muss halt der Private kleine Mann her halten-

So ist es nun mal.

Langsam nervt es das nur gemekert wird aber jegliches handeln gegen die Banken unterbunden wird. Wenn ich sehe das die Deutsche Bank Zinsmanipulation betreibt, das man auf Nahrungsmittelengpässe wettet und somit die Nahrungsmittelpreise in die Höhe treibt. Wie man dauernd versucht die Verluste zu sozialisiert und dann wie man die Kreditvergabe betreibt dann langts mir.

Ich habe mir mal gedanken gemacht. Ich kam nur zu einem entschluß - die Banken sind schuld an der Finanzkriese und NUR DIE BANKEN und diesen wird kaum einhalt geboten. Nicht mal im Ansatz.

Wenn ich sehe das man Griecheland Kredite gibt wie man auf Immobilien wettet usw. usw. dann muss man doch nur noch Kopfschütteln. Ich werfe der Politik vor dies einfach nicht zu unterbinden. Ob EU oder Deutschland ...:flop:

Wir sind eine geisel der Amerikaner jetzt - sie diktietren mit Moodys oder S&P oder andere Bewertungshäuser die Politik und Märkte.

:flop::flop::flop::flop::flop:

Benjamin 30-07-2012 19:50

Sitzung der EZB am kommenden Donnerstag in Frankfurt


Dann muss EZB-Chef Mario Draghi "liefern", sonst werden die Finanzmärkte umgehend wieder in den Krisenmodus schalten.


Erwartete EZB-Maßnahme: Staatsanleihen von Krisenländern wie Spanien und Italien kaufen, um so deren Zinskosten zu drücken.


Aktienmärkte
laufen bereits im Vorfreude-Modus


Was bisher geschah:

http://boerse.ard.de/servlet/de.hr.c...ZpZD02MjY3NTQ_

Der DAX in genau dieser Zeitperiode:
http://charts.comdirect.de/charts/la...NGS=1&SHOWHL=1


Gegenargumente gegen diese EZB-Maßnahme:

- Angst vor ausufernder Liquidität, vor Inflation; bezahlt wird durch Kaufkraftverlust aller Sparer: Gerechtigkeitsargument


- Nur symptomatische, aber nicht ursächliche Maßnahme: Reformdruck von den Krisenländern wird genommen, also kein Vertrauensaufbau bei den Geldsäcken, man gewinnt nur etwas Zeit

- Verboten: Nichts anderes als eine indirekte und verbotene Staatsfinanzierung seitens der Notenbank sei das - meinen Bundesbank und andere Kritiker. Sie sehen im Ankauf von Anleihen eine Art der Staatsfinanzierung, die der EZB nach den Europäischen Verträgen verboten ist. EZB-Gegenmaßnahme dazu: Die EZB kauft nur bereits ausgegebene Staatsanleihen aus dem Markt (der Kauf "frischer" Staatsanleihen ist der EZB verboten). Von welchen Krisenländern genau die EZB bislang Anleihen gekauft hat, das ist geheim. Das Bundesfinanzministeriums allerdings meint - das wundert keinen - dass Sekundärmarktkäufe von Anleihen gemäß EU-Vertrag "nicht unzulässig" seien.

- Aufkäufe lässt Bundesbank-Gewinnüberweisung an den Bundesfinanzminister einbrechen: Die Bundesbank muss ihren Schutz gegen die Folgen der Schuldenkrise verstärken. Und das hinterlässt tiefe Spuren in der Bilanz. Die höhere Risikovorsorge ist nötig, weil die Europäische Zentralbank Anleihen von Risikostaaten aufkauft und die nationlen Notenbanken sich gegen mögliche Ausfälle wappnen. Das lässt den Gewinn zusammenschrumpfen - und damit auch die Überweisung an den Bundesfinanzminister.

- Die EZB hat ihren Einfluss auf die Zinsbildung in der Eurozone verloren, sichtbar an den großen Unterschieden bei den Renditen für Anleihen aus Deutschland einerseits und den Krisenländern Südeuropas andererseits. Doch nur über den Zins kann die Notenbank auch kurzfristig das realwirtschaftliche Geschehen beeinflussen.

- Amtsanmaßung der EZB: Der Ankauf von Staatsanleihen der Krisenländer habe mit dem Auftrag der EZB nichts mehr zu tun.

- Mangelnde Wirksamkeit: Bekannt ist, dass die EZB bisher 211 Milliarden Euro für die Käufe ausgegeben hat. Dieses Geld hat weder zu mehr Inflation in der Eurozone geführt, noch hat es eine nachhaltige Erholung an den Anleihemärkten gebracht oder gar für mehr Vertrauen bei Investoren gesorgt. Jedes Mal verpuffte die Wirkung der indirekten Geldspritzen nach kurzer Zeit.

http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_626898
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaf...ie-1.1425981-2
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaf...chen-1.1307452

simplify 31-07-2012 07:58

die südstaaten und sozialisten in den anderen ländern fordern jetzt den ESM mit ener banklizens auszustatten, damit der geld zu null bei der EZB aufnimmt und damit in zukunft die staaten direkt finanziert.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soz...-a-847283.html

das bedeutet gelddrucken im turbogang und ohne limit. der bürger wird davon im erstenmoment wohl nicht viel spüren, das geld bleibt im system kleben.
in ein paar monaten dürfte sich das ganze dann aber in der von der politik gewünschten grossen inflation entladen.
die grossen geldvermögen bei den bürgern werden entwertet, der staat baut seine verschuldung ab.

meine hoffnung, die bürger lassen sich dann nicht blenden sondern erinnern sich, wer das angerichtet hat.

Morillo 05-08-2012 10:56

Tja wie befürchtet wird Südeuropa sich gegen Nordeuropa behaupten wollen . Ich glaube kaum das dies Erfolgreich ist vorallem Frankreich, Deutschland , Benelux Länder werden sie scharf gegensteuern. Ich fürchte die Eurozone wi8rd auseinander brechen - der eur wird weiterhin fortbestehen nur das Italien und Griechenland nicht mehr zur EU gehören.

Was mich bedenklich macht ist Spanien - wenn die es nicht schaffen ... ohjeh.

italien und Griechen müssen raus aus der EU so schnell wie möglich.

Hannah 10-08-2012 15:58

Hallo,

ich habe zu dem Thema vor ein paar Tagen diesen Artikel gelesen:
http://www.stern.de/politik/deutschl...m-1872184.html!

simplify 10-08-2012 16:49

das gauweiler auch klagen wird, damit habe ich gerechnet. zweifel habe ich, ob die richter wirklich unabhängig ihr urteil fällen werden. da dürfte ein riesiger druck auf die richter aufgebaut worden sein.

Benjamin 17-08-2012 17:37

Zu erwartende Größenordnung des Gelddruckens der EZB - und was das bedeutet: http://www.stock-channel.net/stock-b...82&postcount=4

Abschätzung des Kurssteigerungspotentials bei Aktien in der EU, wenn das Gelddrucken der EZB richtig Fahrt aufnimmt:
http://www.stock-channel.net/stock-b...&postcount=324

MANKOMANIA149 20-08-2012 21:12

...

http://db2.stb.s-msn.com/i/A7/492EF8...65159D2BF0.jpg


.


http://db2.stb.s-msn.com/i/8C/C39778...2882127EC2.jpg

simplify 21-08-2012 08:39

heute kann man lesen, dass die FDP der EZB die schuld an den hohen benzinpreisen gibt. die nullzins politik gepaart mit gelddrucken ohne ende würde die spekulation in öl und rohstoffe anheizen.

jetzt könnte man sagen, das ist doch bekannt. ausgesprochen wird es aber von der politik das erste mal.

tina 24-08-2012 07:11

http://a7.sphotos.ak.fbcdn.net/hphot...95578185_n.jpg

gittaa 25-08-2012 06:31

.... wobei Herr Roessler auch eine Nachhilfestunde braucht. Öl wird in US-Dollar gehandelt. Der steigende Ölpreis dürfte die Gelddruckmaschine in Amerika betreffen.
Man muss sich mal überlegen, dass, bei eingehender Betrachtung, China und Deutschland die Welt mit Produkten versorgen, legt man das Handesbilanzsaldo zugrunde. Amerika druck sich das Geld, um weltweit Waren und Güter einzukaufen. Sie könnten sich ohne die Erfindung des Gelddruckapparates gar nicht versorgen. Wenn ich nicht irre, haben die Amerikas das weltgrößte Handelsbilanz minus.
Ich will an diesem WE darüber schreiben.... hoffentlich schaffe ich das. Ist ein bisschen kompliziert darzustellen... nicht so ganz einfach, will man nicht nur etwas behaupten.

Benjamin 28-08-2012 22:05

Unser Geld zerstört die Welt

14.08.2011

Das Geldsystem ist ein Selbstmordprogramm auf allen Ebenen. Doch die Kritik daran ist ebenso tabu wie seinerzeit den Sozialismus in Frage zu stellen. Standhaft weigern sich Experten und Politiker, die wahre Ursache der Krise zu erkennen – an deren Ende zwangsläufig der totale gesellschaftliche, wirtschaftliche und ökologische Kollaps programmiert ist. Die Vorboten dieses Zerfalls sind bereits überall spürbar.

von Yoshi Frey
Was haben die finanzielle, die ökologische und die soziale Krise als gemeinsamen Nenner? Diese sich verschlimmernden Krisen werden von einem dysfunktionalen Geldsystem forciert. Ein wichtiger Grund, warum es immer schwieriger wird, diese Krisen zu beheben, beruht auf einem fundamentalen Konstruktionsfehler in unserem Wirtschaftssystem, nämlich der Art und Weise wie Geld geschaffen wird. Für einen nachhaltigen Kapitalismus ist es darum zwingend erforderlich, dass wir ein nachhaltiges Geldsystem erschaffen. Die dem Geldsystem innewohnende Logik steuert nämlich all unsere ökonomischen Entscheidungen. Dessen unbewusste Prämissen durchsäuern unser gesamtes wirtschaftliches Gebaren und Denken. Historische Forschung zeigt, dass das Geldsystem steuert, ob unsere Wirtschaft ein kurzsichtiges Wachstum verfolgt, das wenigen zu Gute kommt oder ob die Wirtschaft nachhaltig wächst und breiten Wohlstand erzeugt.

Die Geldschöpfung erscheint für die Meisten wie ein Mysterium und wird bisher nur von Wenigen wirklich verstanden. Der Geldschöpfungsakt ist jedoch in Wahrheit so simpel, dass er, wie der Ökonom John Kenneth Galbraith einmal sagte, den Verstand vor den Kopf stößt. Nach Außen erscheint es so, als ob die Banken die Einlagen anderer gegen eine Marge verleihen. In Wirklichkeit wird aber bei jedem Kredit neues aus dem Nichts Geld geschaffen. Die Einlagen früherer Kredite dienen lediglich als Begründung oder Legitimation für eine neue Kredit- und damit Geldschöpfung. Der Verstand ist verwirrt über die tautologische Unlogik eines in sich geschlossenen Begründungszirkels und hat darum ein Problem, die Geldschöpfung zu verstehen.

Wir glauben allgemein, dass wir mit dem Darlehen etwas Wertvolles erhalten (Geld) und sind darum bereit, unsere zukünftigen Einnahmen der Bank zu versprechen bzw. unser Eigentum als Sicherheit zu verpfänden, falls wir das Versprechen nicht einlösen. In Wirklichkeit ist das Verhältnis jedoch genau umgekehrt: Wir erhalten etwas, das im Wesentlichen wertlos ist, nämlich Ziffern auf unserem Konto und wir als Kreditnehmer decken oder füllen diese Ziffern mit einem Wert, d.h. einem Leistungsversprechen.

Es ist also der Darlehensnehmer, der das Geld durch eine Schuldanerkennung und einem Leistungsversprechen „schöpft“. Die Banken haben nur vom Staat die Macht übertragen bekommen, unsere Schuldanerkennung zu monetarisieren, d.h. zu Geld zu machen – und „dafür“ sogar auch noch Zinsen zu verlangen. Darum wird das heutige Geld auch „Schuldgeld“ genannt oder „Fiat-Geld“ das „ex nihilo“ aus dem Nichts geschaffen wird. In der Bibel erschafft Gott das Licht aus dem Nichts mit Hilfe der Worte „ Fiat lux“, lateinisch für „es werde Licht“. Auf dieselbe Weise wird unser Geld aus dem Nichts in unser kollektives Bewusstsein geboren. Dessen innerer Wert wird geschaffen durch eine soziale Konstruktion, in welcher wir „Nichts“ mit einer Schuldanerkennung und einem Leistungsversprechen füllen.

Interessanterweise wurde das Schuldgeld historisch zunächst als „protestantisches“ Geld bezeichnet, vornehmlich von den Katholiken (die Gold bevorzugten). Es erhielt zuerst staatliche Legitimität durch die Bildung von Zentralbanken in protestantischen Staaten wie Schweden (1668) und England (1688). Damit ist auch ein religiöser Hintergrund zum heutigen pseudorationalen Schuldgeld hergestellt: Der Ablasshandel mit der spirituellen Schuld war die „Geschäftsidee“ der Katholiken. Luther und die Protestanten wandten sich gegen diesen Selbstbetrug. Im Protestantismus wurde der „Schuldhandel“ ein internalisierter Prozess im Verhältnis zu einem unsichtbaren Gott. Geld durch eine erschlichene Schuldanerkennung zu erschaffen ist darum psychologisch gesehen ein logischer Schritt für einen schuldbewussten Protestanten, der durch Arbeit nach Sühne sucht. Unser heutiges Schuldgeld ist darum nichts anderes als Ausdruck einer profanen Religion. Schuldgeld ist unser „sicht-barer“ Gott der alles beherrscht und die Banker unsere modernen Priester. Schuldgeld entsteht, weil wir kollektiv unbewusst Schuld als Geld projizieren.

Das Recht zur Geldschöpfung ist zu allen Zeiten das Privileg des Souveräns gewesen, wurde aber im 17. Jahrhundert vom Staat an die Banken abgegeben damit jener sich seine Kriege finanzieren konnte. Die Möglichkeit Geld aus dem „Nichts“ durch Schuldvergabe zu schöpfen, ist die historische Vorrausetzung und Grundlage unserer heutigen industrialisierten Welt. Ohne eine beliebig zu erweiternde Geldmenge, wäre es nicht möglich gewesen, die moderne Wirtschaft zu entwickeln. Die moderne Geldschöpfung ist wirklich ein illusionistisches Meisterwerk, eine alchemistische Tat im kollektiven Bewusstsein. Die moderne Welt kann nicht verstanden werden, ohne Einsicht in die illusionistische Natur der Geldschöpfung.

Warum? Jede ökonomische Tätigkeit läuft im Grunde darauf hinaus, eine aufgenommene Schuld zurückzuzahlen. Alles Geld, auch das sauer verdiente auf unserem Gehaltskonto, ist ursprünglich ein Kredit gewesen, der am Ende wieder zurückgezahlt werden möchte. Aber wie alle wissen, so folgt mit jedem Kredit auch eine Zinsforderung. Da Geld als Kredit geschaffen wird, bedeutet das für die Gesellschaft im Ganzen, dass diese Zinsforderungen nur bedient werden können, wenn wir noch mehr Schulden machen, die aber noch mehr Zinsforderungen verursachen, usw., usf. Dies ist die Beschreibung eines klassischen Teufelskreises.

Es bedeutet, dass die Zinsen von den alten Schulden mit neuen Schulden bedient werden müssen. Was für jeden Geschäftsmann ein unseriöses und betrügerisches Wirtschaften darstellt (Ponzi-Schema!), ist jedoch ein Grundgesetz in unserem Wirtschaftssystem. In der Systemtheorie ist bekannt, dass jedes System mit einer positiven Rückkopplung zum Zusammenbruch führt. Das existierende Geldsystem erzeugt einen exponentiell wuchernden Schuldenberg, d.h. die Schulden verdoppeln sich in regelmäßigem Takt: 2,4,8,16,32,64,128, usw. Mit zunehmender Geschwindigkeit gerät so jedes Wirtschaftssystem in eine Forderungskrise in welcher Staaten, Organisationen und Privatpersonen nicht mehr in der Lage sind, noch mehr Geld zu leihen um das Wachstum zu erzeugen, das notwendig ist, um die Zinsen zu bedienen.

Das dysfunktionale Grundgesetz unseres Geldsystems erzeugt eine Reihe von unerwünschten Wirkungen die vor dem Zusammenbruch eines Systemzyklus besonders deutlich zutage treten: Da es per Definition nie genug Geld gibt, kämpfen alle gegen alle. Einige müssen Bankrott gehen, damit andere ihre Schulden bedienen können. Einige Staaten exportieren sich gesund auf Kosten von anderen, was Spannungen zwischen den Staaten verursacht. Die Zinsen verteilen die Guthaben in zunehmendem Masse von den Schuldnern zu den Gläubigern. Die sozialen und politischen Spannungen in den Gesellschaften nehmen daher rapide zu. Da die Schuld ja ein Leistungsversprechen ist, muss der exponentielle Zuwachs der Schulden mit einem exponentiellen Zuwachs der Leistungen bezahlt werden. Wir müssen darum mehr leisten und mehr konsumieren- und zwar um jeden ökologischen und sozialen Preis. Wachstum, Wachstum, Wachstum ist darum das autistische Mantra aller Ökonomen und Politiker - nur damit das Schuldsystem nicht zusammenbricht.

Absurderweise vermehrt sich jedoch unsere globale Schuld, je mehr wir versuchen ihrer Forderung zu entsprechen. Das System muss unweigerlich in einem Zusammenbruch enden, weil die Schulden rein mathematisch lawinenartig gegen Unendlichkeit wachsen. Unterdessen wächst der Leistungsdruck auf Mensch, Gesellschaft und Natur, die in zunehmendem Masse aus der Balance geraten, weil der Wachstumszwang des Geldsystems keine Erholung der Ressourcen erlaubt. Die Gesellschaften sind angehalten zu immer stärkerer Ausbeutung, Rationalisierung und Sparmassnahmen, um die steigenden Schulden bedienen zu können. Gleichzeitig sollen wir alle fleißig konsumieren, damit die Wirtschaft wächst und die Zinsen bezahlt werden können. Diese Gleichung kann auf Dauer nicht aufgehen.

Es gibt, mit anderen Worten, einen zwingenden selbstdestruktiven Mechanismus in unserem monetären Tauschsystem. Ein Schuldencrash bedeutet zugleich einen Zusammenbruch unseres Geldsystems. Eine Gesellschaft ohne funktionierendes Tauschsystem ist eine Gesellschaft ohne funktionierende Arbeitsteilung. Die wirtschaftliche Tätigkeit kommt zum Erliegen oder wird sehr stark beeinträchtigt. Die Gesellschaften geraten damit in eine akute existentielle Krise. Not und aufkeimender Extremismus bedrohen daraufhin die demokratische Ordnung, wie es schon einmal geschah. Das heutige Geldsystem stellt darum eine ernsthafte gesellschaftliche Bedrohung dar. Die Politik muss erkennen, dass wir unser Geldsystem reformieren müssen. Die Marktwirtschaft braucht ein neues Operativsystem, das alte ist eine Gefahr für Mensch und Natur. Damit dies geschieht, bedarf es Druck von „unten“, denn Staat und Banken sind leider historisch zu sehr verflochten, um sich in diesem Falle um das Wohl der Gesellschaft kümmern zu können.

Da eine Diskussion über das Geldsystem die herrschenden Machtverhältnisse in Frage stellen würde, herrscht ein allgemeines Denkverbot zu diesem Thema. „ Des Kaisers Kleider“ sind das ultimative Machtmittel. Da ist es angebracht, nicht darüber zu reden. Der Zusammenbruch des Systems ist auf der anderen Seite nur eine Frage der Zeit, das ökologische, soziale und ökonomische Chaos schon absehbar.

Die offenbare Gefahr ist, dass die etablierten Parteien dieses wichtige Thema (wieder einmal) ignorieren und es den Parteien am rechten Rand überlassen. Das Volk fühlt nämlich sehr genau, dass es vom herrschenden System übers Ohr gehauen wird und es die Zeche für eine Party bezahlen muss, für die es nicht einmal eingeladen wurde. Wenn keine der etablierten Parteien es wagt, das Thema aufzugreifen, läuft unsere Demokratie (zu Recht) Gefahr als Lügenfassade für eine betrügerische Geldherrschaft von wachsenden Teilen der Bevölkerung wahrgenommen zu werden. Die Folge ist, dass sich weite Teile der Bevölkerung von der Demokratie abwenden und unter den Einfluss von rechts gerichteten Demagogen geraten, die die Sehnsucht des Volkes nach einer gerechteren Gesellschaftsordnung für ihre autoritären Gelüste ausnutzen. Wir erleben diesen Vertrauensverlust in die Demokratie bereits in vielen Ländern, der Aufmarsch der neuen Rechten ist ein deutliches Zeichen hierfür. Vieles erinnert an die Dreißiger Jahre und keine der etablierten Parteien scheint aus der Geschichte ihre (geldpolitischen) Lehren gezogen zu haben. Das ist sowohl gefährlich als auch eine Beleidigung der menschlichen Intelligenz.

Es gibt wenige löbliche außerparlamentarische Initiativen die das Thema aufgreifen und meines Wissens nur eine einzige, die Vollgeldreform in der Schweiz, die zu einer Gesetzesänderung via Volksabstimmung aufruft.. Volksabstimmungen sind in parlamentarischen Demokratien wie der deutschen kaum möglich. Daher ist eine Gesetzesinitiative von Parteien und deren Abgeordneten abhängig, die sich ihrer Aufgabe als Vertreter der Interessen des Volkes voll bewusst sind und diese nicht dem Diktat des Geldsystems unterordnen.

Ich wünsche mir, dass wir uns im Moment der kommenden Not der Ironie bewusst werden, dass die globale Schuld immer nur eine Projektion und eine Illusion im kollektiven Bewusstsein war. Eine Illusion kann nicht bekämpft werden, ohne sie zu bestätigten. Was wir wirklich brauchen, ist ein schallendes Gelächter über „des Kaisers Kleider“ durch eine allgemein befreiende Einsicht, dass Schuldgeld eigentlich nur durch einen Taschenspielertrick entsteht. Wir hatten und haben immer alle Mittel in der Hand um ein neues, gerechtes und nachhaltiges Geldsystem zu konstruieren. Nur ein nachhaltiges Geldsystem gibt uns die Möglichkeit, eine nachhaltige Wirtschaft und damit eine gerechte und zukunftsfähige Gesellschaft zu bauen.

Quelle: http://www.stock-channel.net/stock-b...2&page=9&pp=15
http://www.mmnews.de/index.php/wirts...toert-die-welt

Yoshi Freys Buch "Die gläubigen Schuldner: Die spirituellen Gründe des Geldwahns" können Sie über Amazon beziehen: www.amazon.de

Benjamin 28-08-2012 22:08

Ende, Aus, Neustart

18.12.2011


von Yoshi Frey

Das herrschende neoklassische Wirtschaftsdogma ignoriert in seinen Modellen die Kreditgeldschöpfung durch die Banken. Die Lösungsvorschläge der „Experten“ sind darum alle zum Scheitern verurteilt und die Politik schlecht beraten. Steve Keen, Wirtschaftsprofessor aus Australien, schlägt für die Schuldkrise folgende radikale Lösung vor: Schuldabschreibung, Bankrott der Banken, Verstaatlichung der Geldschöpfung, Neustart.


Die Staatenlenker versuchen verzweifelt der Über-Macht Finanzmarkt zu beweisen, dass man in der Lage ist, die Zinsen der Schulden zahlen zu können, mit denen die Banken gerettet werden mussten. Das ultimative Mittel hierzu ist die Aufhebung der Demokratie zugunsten einer europäischen Wirtschaftsdiktatur. Es soll lieber der europäische Sozialstaat zusammengestrichen werden, damit die Geldgeber ihre Zinsen bekommen, als dass man die Banken Konkurs gehen lässt. Man fragt sich: auf welcher Seite stehen unsere so genannten Volksvertreter eigentlich? Vermutlich ist es so, dass viele dieser Vertreter sich selbst in einer Art selbstverordneten Gehirnwäsche überzeugen, dass, was gut für den Finanzmarkt ist, auch gut für den eigenen Bürger sein muss.

Die Politiker behaupten stets, sie tun alles zu unserem Besten und die Majorität der Bürger glaubt es bisher. Glauben sie es selbst? Sie müssen. Wie sonst sollten sie ihre saure Medizin mit Erfolg ihrem Wähler verkaufen können. Und das ist das Entsetzliche: Unsere politischen Interessensvertreter vertreten mit Überzeugung die Interessen des Kapitals, denn sie wissen es nicht besser. Warum? Ihre ökonomischen Berater wissen es nicht besser. Es gibt im herrschenden ökonomischen Denksystem wirklich fast niemanden, der verstanden hat, wie Geld entsteht, wer es deshalb kontrolliert und welche absurden systemischen Zwänge sich aus der herrschenden Geldordnung ergeben: Wenn Banken unser Geld zu 97% aus dem Nichts als Kredit schöpfen, dann muss die Verschuldung zwangsläufig lawinenartig wachsen, damit die Zinsen bezahlt werden können. Dieses Geldsystem ist ein Ponzisystem und darum unhaltbar. Das herrschende neoklassische ökonomische Dogma ignoriert aber schlichtweg die Geldschöpfung der Banken in seinen Modellen. Die Berater der Politik kommen daher durchweg mit ungeeigneten Lösungsvorschlägen.

Es gibt einzelne mutige Ökonomen, die auf dieses „falsche Denken“ hinweisen: Der bekannte australische Ökonom Steve Keen z.B. empfiehlt in einem BBC- Interview wegen der Unmöglichkeit, die Schulden jemals zurückzahlen zu können, dass sie abgeschrieben werden, also eine Art globaler Schuldenerlass. Lieber sollten die Schuldner anstatt die Gläubiger gerettet werden. Steve Keen betont, dass die allermeisten Ökonomen keine Ahnung haben, wie Geld entsteht und darum die geltenden ökonomischen Modelle wertlos und irreführend sind, wenn es darum geht, die Schuldkrise zu bemeistern. „Konventionelle ökonomische Theorien können nur sehr schlecht erklären, wie der Kapitalismus funktioniert. Folgt man ihren Thesen, so gerät man in tiefe Krisen. Versucht man die Krisen mit ihnen zu lösen, so findet man keinen Ausweg.“ erklärt er In einem Interview in der Frankfurter Allgemeinen.

Die Möglichkeit der Banken zur unbegrenzten Kreditgeldschöpfung ist die zentrale Ursache der heutigen Schuldkrise. Der Großteil dieser Kreditschöpfung floss in den letzten Jahrzehnten in die Spekulation und nicht in die Produktion. Wir stehen darum vor dem Platzen der größten Kreditblase der Weltgeschichte, gemäß Keen. (Link).

Wer nicht versteht, dass Geld Schulden sind, der glaubt, dass Sparmaßnahmen, so wie bei jedem Haushalt, die Lösung einer Verschuldungskrise seien. Es geht aber nicht darum, wie eine Hausfrau zu sparen, sondern darum, die systemischen Ursachen der Krise zu verstehen: Wenn Geld Schulden sind, dann führt das Sparen zu einer Deflation (weil weniger Geld im Umlauf ist) und einer schweren Krise auf dem Arbeitsmarkt. Die Sparmaßnahmen stürzten Griechenland z.B. nur noch tiefer in die Verschuldung, weil sie die Wirtschaft abwürgen. Mehr Schulden sind aber auch nicht möglich, da sowohl Staat als auch der private Sektor keine Schulden mehr bedienen können. Das Ponzi- Geldsystem ist einfach am Ende eines Zyklus angelangt. Wir brauchen ein Schulden-Reset und eine Reform der Geldordnung damit der Unsinn dann nicht von vorne beginnt.

Steve Keen schlägt darum für die Schuldkrise folgende radikale Lösung vor:
1.) Schuldabschreibung
2.) Bankrott der Banken
3.) Verstaatlichung der Geldschöpfung
4.) Neustart.
„Um das System zu rekalibrieren, müssen wir wegkommen von der Kreditschöpfung der Banken und zurückkehren zum so genannten Fiat-Money der Zentralbank.“ Eine Forderung wie sie einige Ökonomen u.a. die Monetative zur Lösung der Krise vorschlagen.

Aber auch Keen sieht bisher keinen Ansatz zu einer Abkehr von der alten, offensichtlich misslungenen neoklassischen Wirtschaftsideologie. Die Banken kontrollieren die Politik, man betrachte nur Obamas Stab, der aus vielen Wallstreet-Handlangern besteht. Die neoklassischen Dogmatiker, deren Deregulierungswut die Politik der letzten Jahrzehnte bestimmte, werden den Karren vermutlich erst vollständig gegen die Wand fahren, bevor die Politik es wagt, sich ihrer falschen Berater zu entledigen. Eine Geldreform wird nicht möglich sein, bevor der Irrsinn des Geldsystems Volk und Land ins Elend getrieben haben und auch dem borniertesten Politiker bewusst wird, für wen er eigentlich sein Mandat benutzt hat: um die Banken und ihre Macht zu retten und nicht das Wohl seiner Wähler. Wir warten noch auf den oder die Politiker, die ihre Bürger vor diesem Finanzsystem retten wollen.

Quelle: http://www.mmnews.de/index.php/wirts...e-aus-neustart

gittaa 30-08-2012 06:39

Es herrscht hier "on board" wohl die Ansicht, die Banken seien die Ursache der Finanzkrise; dabei wird übersehen, dass die Finanzkrise durch Überschuldung der Staaten entsteht. Die Politik bemächtigt sich daher der Banken um die Entschuldung voranzutreiben....natürlich auf Kosten der Bürger. In absurder Weise geschieht es diesmal dadurch, dass Politik sich eine übergeordnete Finanzhoheit schafft, die die Politik überlagert und sie zu ihrem Handlanger macht. So kann nun jeder Parlamentarier seine Hände in Unschuld waschen. Nicht nur wegen der in der Vergangenheit gemachten Schulden, sondern auch wegen der zuküftigen.

Schildbürger wissen nicht was sie tun: "........Die Karlsruher Richter, die am 12. September ihr Urteil über den ESM sprechen werden, befänden sich in einer „historisch neuartigen Ausnahmesituation“, weil zwei Verfassungsorgane – Bundestag und Bundesrat - mit verfassungsändernder Mehrheit etwas beschlossen hätten, den ESM-Vertrag, bei dem ihnen nicht bewusst gewesen sei, dass bereits eine Refinanzierbarkeit des ESM über die EZB möglich wäre....."

http://www.handelsblatt.com/politik/...k/7068358.html

tina 04-09-2012 11:18

http://a3.sphotos.ak.fbcdn.net/hphot...87709954_n.jpg

find ich echt "süß"- das bildchen ;)

na ja- den chinesen wird ja viel weisheit nachgesagt,
vielleicht sind sie ja wirklich die retter der welt und packen das,
was eigentlich unmöglich erscheint :rolleyes:

gittaa 04-09-2012 11:41

...vielleicht ist es auch nur eine Hoffnung der Deutschen?. China wird sicherlich noch mehr exportieren können, wenn die Kraft der deutschen Wirtschaft nachlässt und damit einhergehende expandierenden Implikationen. Deutschland ist der einzige Ernst zu nehmende Konkurrent für China, was das Exportvolumen betrifft. Bricht das ein, gehört China die Welt.

simplify 04-09-2012 12:47

die chinesen retten sicher nicht die welt. diese solidarität, die wir europäer an den tag legen, ist den chinesen völlig fremd.
wenn die chinesen geld geben, dann wollen sie eine gegenleistung sehen.

romko 06-09-2012 14:28

Zitat:

Zitat von simplify (Beitrag 1221337)
wenn die chinesen geld geben, dann wollen sie eine gegenleistung sehen.

Weil sie nicht blöd sind! Warum sollten sie Geld verschenken???
Finnland ist nicht so blöd, Deutschland und Österreich sind sehr blöd!

simplify 09-09-2012 11:09

Neuer Eilantrag gegen ESM eingegangen
09.09.2012, 11:22 UhrMit einem Eilantrag in Karlsruhe will CSU-Politiker Peter Gauweiler den Euro-Rettungsschirm ESM stoppen. Das Bundesverfassungsgericht müsse die Ratifizierung des Vertrages aussetzen


http://www.handelsblatt.com/politik/...n/7112144.html

es ist nicht mehr als ein strohhalm, aber die hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.:rolleyes:

simplify 12-09-2012 09:29

nun haben wir ihn den ESM:Prost: die richter in den roten kitteln haben sich nicht getraut gegen die etablierten partein zu votieren. hätte mich auch gewundert, schliesslich sind sie ja mitglieder dieser partein und von denen ins amt gehoben worden.

was passiert nun? die südstaaten werden sparen, und zwar bei der notwendigkeit zu sparen.
monti hat schon angekündigt, dass in italien alles bestens jetzt ist und man keine neuen sparpakete mehr braucht. die spanier haben sich jegliche einmischung in ihren haushalt verbeten und meinen auch genug gespart zu haben. die portugiesen brauchen erstmal nicht weiter sparen, man hat ihnen aufschub gewährt. die franzosen sparen aus prinzip nicht.
die einzigen die weiter im eigenen land sparen sind die deutschen.

Franki.49 12-09-2012 10:16

In einem anderen Forum lese ich gerade Spannendes !

Zitat:

Der ESM ist m.E. nicht durch. Alle Meldungen der Presse sind falsch. Denn, wie soll denn bitteschön der ESM geändert werden um die Auflagen umzusetzen? Ein Vertrag ist das übereinkommen von Willenserklärungen. Wenn wesentliche Teil geändert werden müssen, dann braucht es eine neue übereinkommende Willenserklärung. Wenn jetzt eine Änderung kommt, muss das also bei den anderen Ländern neu durchlaufen! Und es gibt Auflagen. Und wenn der ESM jetzt neu durchläuft, dann gibt es vielleicht in anderen Ländern wiederrum Änderungsbedarf. So weit meine Vermutung. Unter Umständen muss man das ganze Urteil erst lesen. Die Argumentation ist allerdings teilweise ziemlich haarsträubend. Das Parlament ist eine Zweckmittel um den Anschein von Demokratie zu wahren. Mal schauen was jetzt passiert.
Der ESM ist m.E. nicht durch.


:deal:

gittaa 14-09-2012 13:56

ja, der Vertrag muss von Gauck unterzeichnet werden; so wie der Vertrag momentan ist, dürfte er es nicht tun.... vielleicht findet sich hier aber noch ein juristisches Schlupfloch.:cool:

Franki.49 14-09-2012 14:52

Hallo Gittaa, Gauck hat schon wunschgemäss der Kanzlerin den ESM unterzeichnet und gestern bei Illner eierte der alte Genscher rum, wie gut doch ihr Werk von damals wohl war. :deal::deal:

:Prost:

Benjamin 30-09-2012 20:47

Das hier ist auch schon alt, aber noch immer richtig: Das "buzzword" Trilemma.

Dani Rodrik, ein Professor of International Political Economy bei der Harvard University’s Kennedy School of Government, prägte vor etwa 12 Jahren diesen Begriff „das politische Trilemma der Weltwirtschaft“:

- wirtschaftliche Globalisierung,

- politische Demokratie und

- der Nationalstaat

sind nicht miteinander vereinbar. Wir können höchstens zwei gleichzeitig haben.



Aktuellen Bezug gewinnen seine Veröffentlichungen zum Trilemma der europäischen Integration. Die Grundthese:

Von den drei Zielen der EU lassen sich stets nur zwei gleichzeitig erreichen, auf Kosten des jeweils dritten Ziels:

- die Ausdehnung der EU beziehungsweise die Verarbeitung vorangegangener Erweiterungsrunden,

- die Vertiefung der Integration und

- die Wahrung der Demokratiequalität.

Eines von den 3en bleibt immer auf der Strecke.[/B]


Auf Deutsch dazu ein Artikel von ihm vom May 11, 2010:

Was die Weltwirtschaft von Griechenland lernen kann

http://www.project-syndicate.org/com...economy/german

Benjamin 01-03-2013 07:53

Da geht's schon los: Die EZB soll eingreifen...
http://www.stock-channel.net/stock-b...&page=18&pp=15

EZB-Bilanz überstieg die drei-Billionen-Euro-Marke bereits im Juni 2012:
http://www.stock-channel.net/stock-b...&page=17&pp=15

Kontrastprogramm:
"Goldenes Mittelalter" als Zukunftsvision?

http://mittelalter-gewandung.net/Woc...ittelalter.htm

Benjamin 17-03-2013 09:31

Problematische Einigung zu Zypern
Am Schluss zahlt der Sparer

Eine naheliegende Erkenntnis wäre, dass ein vorher nicht ausreichend gesicherter und finanzierter Einlegerschutz in Branchenkrisen nicht viel wert ist. Diese Erkenntnis dürfte übrigens selbst für die Versicherung von Bankeinlagen in der Schweiz gelten.
Quelle: http://www.nzz.ch/meinung/kommentare...rer-1.18048103

Benjamin 30-05-2013 06:46

Citigroup: Schulden der Eurozone müssen abgeschrieben werden!

Immer mehr beschleunigter Geld-Transfer von den Sparern und Steuerzahlern hin zu den Banken!

Deutsche Mittelstands Nachrichten | 26.05.13
http://www.deutsche-mittelstands-nac...2013/05/52361/

Die Euro-Zone kann ihre Schulden nicht mehr durch Wachstum abbauen. Daher wird es nach der Bundestags-Wahl zu einer Umschuldung kommen, die in einer Transfer-Union mündet. Eine umfassende Neuordnung der Euro-Zone hat begonnen. Wichtigstes Element der verschiedenen Maßnahmen: Der Zugriff auf den deutschen Sparer muss sichergestellt werden.

Umschuldungen in den Krisenstaaten, Bankenunion, Eurobonds, Umverteilungs- und Transferunion, Finanzspritzen für Zombiebanken: Das sind die Eckpfeiler der neuen europäischen Wirtschafts-Ordnung, an der derzeit hinter den Kulissen hektisch gearbeitet wird.

Willem Buiter, Chefökonom der Citigroup, schreibt in der FT, die Eurozone befinde sich in einer Bilanzrezession.
Zitat:

Eine Bilanzrezession beschreibt einen Zustand, in dem, insbesondere nach einer Finanzkrise, nicht nur die privaten Haushalte, sondern auch der Sektor der Unternehmen spart bzw. einen Finanzierungssaldo größer null erzielt. Unternehmen einschließlich der Banken versuchen durch Sparen Wertverluste, Vermögenswerte die auf der Aktivseite der Bilanz abgeschrieben werden mussten, allmählich wieder auszugleichen.

Bilanzrezessionen können zu längerfristiger Stagnation führen, da der private Sektor sich bemüht, seine Bilanzen in Ordnung zu bringen, wofür er seine Ausgaben drastisch reduziert. Damit entgehen der Konjunktur Einnahmen und in so einem Fall muss der Sektor Staat die Gegenposition als Schuldner einnehmen, um den Ausgabenverzicht aus Investitions- wie Konsumzurückhaltung der Privaten auszugleichen. Das Beispiel der Wirtschaft Japans zeigt, dass dies Jahre oder Jahrzehnte dauern kann.
...gelänge ein Schuldenabbau jedoch nicht durch Wachstum, sondern wirtschaftliches Wachstum könne in der Eurozone nur dann generiert werden, nachdem die Entschuldung abgeschlossen sei.
Zitat:

Das ist natürlich wilde Spekulation! Ob da überhaupt ein Zusammenhang besteht zwischen Schuldenschnitt einerseits und Wachstum andererseits muss man erst einmal nachweisen. So einfach ist das nämlich nicht! Schuldenschnitt allein reicht gar nicht, da muss es weitreichende Reformen u. Umstrukturierungen geben, ansonsten wird der Kollaps zeitlich nur etwas verschoben. Ökonomisches Wissen über das derzeitige Geldsystem ist bei den EU-Entscheidern wohl nur schwach entwickelt?

Das hier würde imo tatsächlich helfen:

1.) Schuldabschreibung (aller Schulden überall, identisch mit einer Vernichtung einer unglaublich großen Menge an virtuellem Geld, das nur in den Köpfen der Gläubigen existiert, die meinen, dass das, was sie von den Banken als Geld für Schuldanerkenntnis erhalten, tatsächlich werthaltig ist)
2.) Verstaatlichung der Geldschöpfung: Geld gibt's nur von einer zentralen, staatlichen Stelle
3.) Bankrott der klassischen Banken-Geschäftsmodelle (die dürfen überhaupt nicht mehr am Computer völlig einfach und beliebig Geld schöpfen dürfen)
4.) Einführung einer "Liegegebühr" für Geld. Wer Geld als "Wert-Speicher" verwendet, muss dafür eine Gebühr zahlen, also ein negativer Zins für das Halten von Geld. Damit wird Geld nur noch eines: Ein Tauschmittel.
5.) Neustart des Geldsystems unter den o.g. Randbedingungen.

Für den Schuldenabbau in der Peripherie seien Schuldenrestrukturierung (Schuldenschnitte), Einführung von Eurobonds sowie eine Bankenrekapitalsierung (Bankenunion) notwendig.

Ohne eine massive Umschuldung zerbricht die Euro-Zone. (Ergänzung von mir: Setzt man die Umschuldung um, wird die Euro-Zone auch zerbrechen! Man ändert also nur die technischen Auslöser des Zerbrechens, ggf. noch das Timing, aber nicht die Ursache und nicht die Wirkung.)

Bankenunion

Die Pläne für eine Bankenunion liegen seit langem auf dem Tisch, dennoch soll sie nun im Schnellverfahren realisiert werden.

Spaniens Zombie-Banken sitzen auf faulen Krediten im Wert von 200 Milliarden Euro (hier). Bekanntlich betragen die Bankschulden im Euro-Raum in etwa das dreifache sämtlicher Staatsschulden der Euroländer. Welchen Risiken die Bürger mit ihren Spareinlagen bei einer Bankenunion ausgesetzt sind, vermag niemand auch nur annähernd zu benennen.

Denn das wichtigste Element der Bankenunion ist eine gemeinsame europäische Einlagensicherung: Die deutschen Sparer müssen für die Pleite-Banken in Europa haften.

Griechenland wird einen zweiten Schuldenschnitt bekommen:
Die Regierung in Athen rechnet für 2014 mit einem Schuldenstand von 191,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. nach der Bundestagswahl das Thema auf die Agenda setzen. Beim ersten Schuldenschnitt mussten bereits die privaten Anleger (Banken, Versicherer und Pensionsfonds) bluten. Den zweiten Schuldenschnitt wird der Steuerzahler begleichen müssen.

Voraussichtlicher Schuldenstand für das Jahr 2014 beträgt in
  • Italien 132 Prozent,
  • Spanien ~100%
  • Portugal 124
  • Zypern ebenfalls 124 Prozent
Schuldenschnitte für die genannten Länder werden alsbald Realität werden.

Nach der Bundestagswahl .....

Unter der Fiskalunion wird jeweils unterschiedliches verstanden, beispielsweise die Einführung von Eurobonds oder eine gemeinsame Arbeitslosenversicherung in den Euroländern. Es würde den Steuerzahler jährlich etwa 40 Milliarden Euro kosten.

Grundsätzlich bedeutet eine Fiskalunion jedoch eine Transfer-Union, ähnlich wie dem Länderfinanzausgleich zwischen den Bundesländern in Deutschland. Auch ein gemeinsamer europäischen Schuldentilgungsfonds wird seit einiger Zeit gefordert, insbesondere in Deutschland von den Grünen und der SPD.

Tobias Schmidt, Chef der EuroRating Services zieht in der WirtschaftsWoche das Fazit: “Wir kommen nicht umhin, eine Fiskalunion zu entwickeln. Das schließt Transfers ein.”

Obwohl die Fiskalunion derzeit offenbar nur in politischen Hinterzimmern diskutiert wird – und der Öffentlichkeit weitgehend verschwiegen – nach der Bundestagswahl kommen Bankenunion und Fiskalunion auf die politische Agenda, mitsamt der Rechnung, die das politische Projekt Euro dann noch kosten wird.

tina 08-08-2013 19:48

https://fbcdn-sphotos-e-a.akamaihd.n...55431369_n.jpg

simplify 09-08-2013 14:33

vielleicht werden wir ja auch in ein paar Wochen krisenland?

tina 09-08-2013 21:34

http://deutsche-wirtschafts-nachrich...aben-begonnen/

schaut nicht gut aus, die Zukunft unserer gelder :eek:

Franki.49 09-08-2013 23:33

Nein in der Tat. Schäuble hat am 1. August diesen Jahres ein Gesetz erlassen und kein Wähler weiss was davon.

Kein Bürger hier im Lande weiss es auch, es geht um das Zypern- Modell für ganz Europa.

Wir erfahren alles dann wenn Mutti die Wahl gewonnen hat. :klatsch::klatsch::klatsch:, und wir alle klatschen...:shit::shit::shit:


:Prost:

simplify 13-08-2013 17:15

was uns erwartet wird von der Af'D klar gezeigt, jeder kann es wissen wenn er will.
wie unangenehm das allen grossen partein ist, zeigt sich in göttingen. dort wurden wahlkämpfer der AfD gewaltsam von trittins schlägertruppen angegriffen.
[In Göttingen gehen Autonome und die Grüne Jugend massiv gegen die Alternative für Deutschland vor. Die Partei mache "nationalistische Propaganda". Aus Angst erwägt die AfD nun einen Wahlkampfabbruch.

http://www.welt.de/politik/deutschla...zeischutz.html

romko 19-08-2013 09:15

Grüne als Nazis? :D

Franki.49 06-12-2013 09:44

Das Ende der Mittelschicht: Der Wohlstand verabschiedet sich aus Europa



Das Versprechen der EU, mehr Wohlstand für alle zu schaffen, hat sich nicht erfüllt: In den meisten Staaten verschwindet die Mittelschicht. Viele Bürger arbeiten rund um die Uhr - und können von ihrem Einkommen nicht leben. Wir erleben das Ende einer großen Illusion.


Lest bitte hier weiter: http://deutsche-wirtschafts-nachrich...ch-aus-europa/


-----------------------------

Und der Herr Schäuble vermeldet "Europa befindet sich auf einem guten Weg". Der Weg zur Verarmung, zunehmender Gewalt, der Vernichtung des so wichtigen Mittelstandes????

Das also Herr Schäuble ist ein guter Weg? :eek::eek:

Na dann Gute Nacht, Europa.:eek:


Es ist jetzt 14:31 Uhr.

Powered by vBulletin® Version 3.8.4 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.