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Stefano 05-05-2003 15:57

hola,

der countdown läuft zum spiel des jahres :top:

Reimann: "Spielen nicht auf Unentschieden"

Mit 19 Mann wird die Eintracht heute Abend die kurze Busreise nach Mainz antreten. "Wir nehmen einen Spieler mehr mit, weil Tsoumou-Madza leichte Kniebeschwerden hat und ich kein Risiko eingehen möchte", erklärte Willi Reimann auf der heutigen Pressekonferenz. Ansonsten, so der Trainer, seien alle Mann gesund und munter. Und trotz der Länderspielabstellungen seiner Nationalspieler Streit, Skela und Jones unter der Woche, habe sich die Mannschaft gut auf das Rhein-Main-Derby vorbereiten können.

Um morgen auf die Minute fit zu sein, bereitet sich unser Team konzentriert darauf vor. Morgen früh um 8 Uhr werden Jens Keller, Oka Nikolov und Co. in ihren Hotelzimmern geweckt. Um 9 Uhr wird gefrühstückt und danach schließt sich um 10 Uhr eine letzte lockere Trainingseinheit an. Um 12.30 Uhr gibt's Mittagessen und danach ist Bettruhe. Um 16 Uhr trifft man sich bei Kaffee und Kuchen zur Mannschaftsbesprechung. "Ich werde oft auf das Spiel morgen angesprochen und weiß, dass uns viele Fans die Daumen drücken werden. Die Anteilnahme ist sehr groß", freut sich unser Erfolgstrainer aufs Duell am Bruchweg. Ein Hexenkessel erwarte er nicht. "Sicherlich wird die Stimmung in diesem schönen Stadion sehr gut sein. Aber so viele Zuschauer passen da ja nun auch wieder nicht rein. Außerdem verfügen wir über eine ganze reihe erfahrener Spieler, die nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen sein werden."

Was den Spielverlauf angeht, so erwartet Willi Reimann eine interessante und gute Begegnung. "Auf Unentschieden werden wir nicht spielen. In so einem Spiel kann man nicht taktieren." Wie sein Mainzer Kollege Jürgen Klopp, so sieht auch der Eintracht-Coach das Derby nicht als vorentscheidend an. "Der Sieger hat einen Vorteil, mehr auch nicht." Dass die 05er verhaltener als sonst beginnen werden, glaubt Reimann indes nicht. "Sie werden genau so druckvoll spielen, wie sie es zu Hause immer tun." Und wenn es anders kommt? "Wir sind auf alles vorbereitet, haben ihr Spiel ausführlich per Videoanalyse studiert. Ob im Spielaufbau, bei den Freistößen oder Einwürfen - ich denke, sie können uns mit nichts überraschen."

Überrascht zeigte sich Willi Reimann jedoch von den hohen Wellen, die seine Aussagen am Freitag im "kicker-Sportmagazin" geschlagen haben. "Ich bin überrascht, dass diese Schlagzeile so aufgenommen wurde und man sich so viele Tage mit solch einer Überschrift beschäftigt. Ich bin hier doch nur ein kleines Rädchen, spiele nur eine kleine Rolle. Jetzt aber geht es um die Eintracht und sonst um nichts."

Und so könnte die Eintracht morgen spielen: Nikolov - Bindewald, Tsoumou-Madza, Keller, Wiedener - Streit, Schur, Montero, Bürger - Jones, Beierle.

nokostolany 06-05-2003 08:29

tja....jetzt muß sich die eintracht aber ziemlich strecken...um noch aufzusteigen ! :rolleyes:;)

Stefano 06-05-2003 11:02

hola,

ich denke...das wars...auch wenn die niederlage gestern hätte verhindert werden können...bei 3 geschenkten toren :flop:

http://photodb.kicker.de/photodb/ver...ll/logo_30.gif3:2http://photodb.kicker.de/photodb/ver...ll/logo_32.gif

FSV Mainz 05: Wache - Nikolic, Abel, Bodog, Rose - Azaouagh, Babatz, D. Weiland - N. Weiland, Thurk, Woronin - Trainer: Klopp
Eintracht Frankfurt: Nikolov - Bindewald, Tsoumou-Madza, J. Keller, Wiedener - Streit, Schur, Skela, Montero - Jones, Beierle - Trainer: Reimann

Tore: 0:1 Beierle (30., Rechtsschuss, Vorarbeit Skela), 1:1 Babatz (37., Rechtsschuss), 2:1 Beierle (67., Eigentor, Kopfball, D. Weiland), 2:2 Schur (74., Kopfball, Skela), 3:2 Auer (89., Rechtsschuss)

Eingewechselt: 46. Auer für Azaouagh, 77. Kramny für Thurk, 90. Schwarz für Woronin - 65. Kryszalowicz für Montero, 82. Bürger für Jones, 90. Günther für Schur
Schiedsrichter: Wack, Dr.
Zuschauer: 18700 (ausverkauft)
Gelbe Karten: Nikolic, Bodog, D. Weiland, Woronin - Montero, Schur

Im Rhein-Main-Derby ersetzte FSV-Coach Jürgen Klopp seinen verletzten Innenverteidiger-Block Bulajic/Christ wie erwartet durch Abel und Bodog. Youngster Azaouagh kehrte für Kramny ins Mittelfeld zurück. Die Eintracht begann mit Jones für Kryszalowicz im Angriff, Streit kam für Bürger im Mittelfeld zum Zug.

Nachdem die Mainzer zuletzt in Aachen gehörig "Prügel" bezogen hatten (0:3), und die Hessen - mit nur einem Sieg in den letzten sechs Spielen - im Heimspiel gegen Union nicht über ein 0:0 hinausgekommen waren, standen beide Lokalrivalen zusätzlich unter Druck. Vor ausverkauftem Stadion am Bruchweg begannen beide Mannschaften engagiert, wobei Woronin mit einem Schrägschuss für den ersten Aufreger sorgte und die Richtung vorgab (5.). Die Rheinhessen auch in der Folgezeit mit Chancenplus. Nach schönem Hackentrick von Woronin konnte Niclas Weiland unbedrängt auf seinen Bruder Dennis flanken, doch der schoss freistehend im Strafraum Keller an (12.). Die Reimann-Elf kam in der Anfangsphase kaum zu geordnetem Spielaufbau, geschweige denn zu Einschussmöglichkeiten. Bei Ballbesitz Mainz zog sich der Ex-Bundesligist weit in die eigene Hälfte zurück, um der FSV-Offensive um Goalgetter Woronin das Leben möglichst schwer zu machen.

Das gelang mit zunehmender Spieldauer - und mit dem ersten Angriff ging Frankfurt dann sogar in Führung und stellte den Spielverlauf auf den Kopf. Kellers missglückter Schussversuch landete bei Skela im Strafraum. Der bediente den mitgelaufenen Beierle - Abstauber - Tor (30.)! Sechster Saisontreffer für den Winterpausen-Transfer. Wie fiel die Mainzer Antwort aus? Spektakulär. Mit einem 28-Meter-Direktschuss glich Christoph Babatz bereits sieben Minuten später aus. Torwart Nikolov machte bei dem Aufsetzer allerdings keine gute Figur, wenngleich ihm die Sicht versperrt war. 05 war wieder obenauf, kam bis zur Pause jedoch nicht mehr zu klaren Torchancen.

Hohes Tempo auch zu Beginn des zweiten Abschnitts, Höhepunkte vor den beiden Toren blieben zunächst aber aus. Den ersten Torschuss gab Frankfurts Schur aus 22 Metern ab, verfehlte jedoch knapp sein Ziel (54.). Auf der Gegenseite scheiterte Babatz per Kopf aus kurzer Distanz an Nikolov (57.). Auch von Woronin ging weiter Gefahr aus: Sein Schlenzer aus 20 Metern ging nur knapp am rechten Tordreick vorbei (60.). Dennoch: Die Eintracht bot nach der Pause mehr Widerstand, konterte einige Male gefällig. So setzte Jones einen Kopfball nur knapp drüber (65.). Mainz unter dem Strich aber die Spiel bestimmende Elf, die schließlich auch verdient in Führung ging.

Allerdings leistete die Eintracht tatkräftig Schützenhilfe. Nach einer Freistoßflanke von Dennis Weiland köpfte Beierle, Torschütze des 0:1, zielsicher ein - ins eigene Netz (67.). Der Nachbar aus der Mainmetropole zeigte Moral. Nach Freistoßflanke Skela landete Schurs als Vorlage gedachter Kopfball im "langen Eck" - 2:2 (74.)! Beide Teams versteckten sich auch in der Schlussviertelstunde nicht, weitere Treffer schienen aber nicht mehr gelingen zu wollen. Bis sich schlussendlich wieder Babatz ein Herz fasste und aus 20 Metern abzieht: Nikolov kann nur abklatschen, Auer steht, wo ein Stürmer stehen muss und staubt ab - 3:2 (89.)! Der Eintracht blieb keine Zeit mehr, um nochmals zurückzuschlagen

Mainz 05 hat den dritten Platz von Greuther Fürth erobert. In einem intensiv geführten Rhein-Main-Derby ging zwar die Reimann-Elf vor der Pause glücklich in Führung. Die Spiel bestimmenden Mainzer drehten jedoch den Spieß um und hatten am Ende das Glück des Tüchtigen ...sag ich doch ;)

Stefano 06-05-2003 11:36

hola,

ein paar teenies rasten wohl aus...hier mal was zum :lol aus dem eintracht-forum:

IHR MAINZER SEID NICHTS !!!
Ihr seid auch noch nie was gewesen und Ihr werdet niemals etwas sein.
Selbst wenn Ihr fünfmal die Champion-League-Quali schafft, irgendwann werdet Ihr wieder von der Bildfläche verschwinden wie einst Uerdingen, Ulm oder Wattenscheid.
Der gestrige Tag hat das nur wieder bestätigt. Ihr habt kein Fußballblut in Euren Adern, deshalb kann sich das niemals ändern.
Und deshalb seid Ihr trotzdem Verlierer, auch wenn Ihr gestern gewonnen habt. Ihr verkörpert quasi den bundesdeutschen Erfolgsmenschen und Opportunisten als Fußballverein.
Also, freut Euch mal und gut is' !

nokostolany 06-05-2003 11:45

der redet doch von der EINTRACHT ... oder ?!!!! :D:lk:

Stefano 06-05-2003 12:00

hola,

nein...vom fc bayern münchen ;)

nokostolany 06-05-2003 12:03

das glaube ich sogar.....daran sieht man umso mehr, wie WELTFREMD doch EINIGE eintracht-fans sind ! :lk::lk:

Stefano 06-05-2003 12:29

hola,

fcb brille abnehmen ;)

...oder wahrsager sind und das jahr 2100 voraussagen ;)

nokostolany 06-05-2003 12:42

du redest von dem jahr, in dem der FCB sein 200-jähriges bestehen und gleichzeit die 100ste meisterschaft feiert ! :D:D:lk:

Stefano 06-05-2003 12:45

hola,

aaaah...jetzt weiss ich auch was du während des büroschlaf´s so träumst ;)

nokostolany 06-05-2003 12:47

wieso träumen......immerhin bin ich realistisch genug zu sagen, daß nicht JEDE meisterschaft bis 2100 an die bayern geht ! :D:lk:

Stefano 07-05-2003 07:42

hola,

Nach dem Frust die Lust zur Gegenattacke Reimann stellt Nikolov nicht in Frage

Frankfurt. Vielleicht ist es ja noch zu früh, den Eintracht-Adler mit schlaffen Flügeln zu zeichnen, weil die 2. Fußball-Liga allemal für Kapriolen jedweder Art gut ist. Und dennoch fragten sich viele im Frankfurter Lager nach der nur wegen des späten Zeitpunkts des Mainzer Siegtreffers unglücklichen 2:3-Niederlage: War's das mit dem Bundesliga-Comebackversuch im zweiten Anlauf?

Da stimmt es denn doch nicht allzu bedrückend, wenn Trainer Willi Reimann am Tag nach dem aufregenden Rhein-Main-Derby wieder Zuversicht verbreitet, die keineswegs gekünstelt wirkt: "Sicher, die Mainzer haben jetzt drei Punkte mehr, aber ich bin überzeugt davon, dass die Situation nach dem nächsten Spieltag schon wieder eine ganz andere sein wird."

Der Eintracht-Coach gründete seinen Optimismus auch auf die Leistung seiner Mannschaft: "Sie war bis unter die Haarspitzen motiviert und hat kämpferisch alles gegeben. Die Einstellung hat gestimmt, und für die 2. Liga stand die Partie auch spielerisch auf gutem Niveau." Und Reimann befürchtet zudem vor dem Heimspiel, schon an diesem Freitag gegen den noch nicht zum Abstieg verurteilten Tabellenletzten SV Waldhof Mannheim, keinen Einbruch: "So etwas steckt die Mannschaft weg, und die Partie gegen Waldhof werden wir mit Volldampf angehen."

Bei der Detail-Analyse in Eintracht-Kreisen war, nicht zum ersten Mal, die Nr. 1 das Thema Nr. 1. Die Frage, ob der erste und dritte Treffer der Mainzer von Torhüter Oka Nikolov zu vermeiden gewesen wären, bewegte die Gemüter. Der Umstrittene schilderte die Entwicklungen aus seiner Sicht: "Beim 1:1 war mir von vielen Spielern die Sicht verdeckt. Beim Schritt nach links wollte ich gucken, wo der Ball ist." Ein fataler Schritt, denn danach hatte der Keeper beim 30-Meter-Knaller von Babatz keine Chance mehr.

Beim 3:2 sah sich Nikolov völlig schuldlos: "Der Schuss von Babatz wurde noch abgefälscht (von Jens Keller) und ich war froh, dass ich den Ball überhaupt noch abwehren konnte." Aber eben zu kurz, und da der zur Pause für den Ex-Frankfurter Azaouagh eingewechselte U-21-Nationalstürmer Auer schneller schaltete als Tsoumou-Madza, war das für den Saison-Endspurt eventuell wegweisende Tor fällig. Reimann nahm Nikolovs Schilderungen zur Kenntnis, tadelte ihn wegen des ersten Treffers, stellte den Torhüter aber nicht grundsätzlich in Frage: "Oka hat zwar ein paar Fehler gemacht, aber dennoch eine gute Saison gespielt." Dennoch gibt zu denken, dass die Eintracht, wie die akribischen DSF-Statistiker herausfanden, von 29 Gegentreffern zehn aus Distanzschüssen kassierte.

Was auch als Kritik an den defensiven Mittelfeldspielern interpretiert werden könnte. Schur und Montero werden zwar zu Recht mehr gelobt als getadelt, aber an sie dachte Reimann wohl auch (ohne Namen zu nennen), als er über Plus und Minus der Partie in Mainz sprach: "Im Mittelfeld hat bei uns nur Skela den Ball behauptet, die anderen haben ihn meist verloren."

Derweil feierten die Mainzer ihren ersten Sieg über die Eintracht im achten Zweitliga-Duell, Trainer Klopp hatte "Spaß ohne Ende". Was nur im ersten Überschwang so aus ihm heraussprudelte, denn schon bald mahnte er wieder zur Besonnenheit. Wie auch "Ballermann" Babatz: "Das ist noch keine Vorentscheidung. Das war ein Schritt, aber kein großer." Die Mainzer wissen eben, was sie im Vorjahr erlitten haben. Und am Montag müssen sie zu den strampelnden Ahlenern, die plötzlich ganz viele Fans aus Hessen haben. Nicht wahr, Herr Reimann?
q: e-hp

Stefano 07-05-2003 07:43

hola,

EINWURF: Chance verpasst

Eines vorab, drei Spieltage vor Schluss: Eintracht Frankfurt hat, gemessen an den widrigen Voraussetzungen im Sommer des vergangenen Jahres, eine prima Saison in der zweiten Liga gespielt.

Und doch bleibt, da das ganz große Ziel, der Aufstieg, wohl verpasst ist, ein irgendwie ungutes Gefühl. Es wäre, so hat es den Anschein, mehr drin gewesen. Es wäre vielleicht dann mehr drin gewesen, wenn sich Eintracht Frankfurt in der entscheidenden Phase der Runde nicht seltsam hasenfüßig angestellt hätte. Fast hatte man den Eindruck, die Mannschaft hätte Angst vor der eigenen Courage, sie traue sich selbst nicht recht über den Weg. In dem Moment, da die Chance zum ganz großen Coup da war, hat man sie kleinmütig nicht beim Schopf gepackt. Dass die Frankfurter mit dem Erreichten schon zufrieden waren, erscheint eher unwahrscheinlich. Hat die lange Saison Tribut gefordert?

Jetzt, da das Kind wohl in den Brunnen gefallen ist, lässt es sich leicht urteilen. Und Fragen stellen. War es wirklich eine so kluge Idee von Trainer Willi Reimann, in der heißen Phase davon zu sprechen, eigentlich schon mit Platz neun zufrieden zu sein? Er hat damit einerseits den immer größer werdenden Druck von der Mannschaft fern halten wollen, klar. Andererseits hat er die Spannung herausgenommen, ja, er hat seinen Spielern ein Alibi geliefert für den Fall, dass es nicht klappen könnte. Hätte man nicht mehr wagen müssen? Mehr auf Sturm und Drang setzen statt auf Nummer Sicher zu gehen? Hätte man nicht selbstbewusster an die Aufgabe herangehen müssen?

Natürlich ist es richtig, dass Willi Reimann im vergangenen Jahr ohne großes Geld eine neue Mannschaft in relativ kurzer Zeit hatte zusammenstellen müssen. Es ist auch richtig, dass seinerzeit die Erwartungen an diese Runde nicht besonders hoch waren und Reimann sie deutlich übertroffen hat. Dennoch war spätestens nach der Hinserie klar, dass es in der zweiten Liga nicht besonders viele Mannschaften gibt, vor denen sich Eintracht Frankfurt zu verstecken bräuchte. Schließlich: Das Gros der Mannschaft hat sein Leben lang in erster und zweiter Liga Fußball gespielt, von diesen Erfahrungswerten können viele andere Mannschaften nicht einmal träumen.

Bei allem bleibt irgendwie der ungute Eindruck, dass die Frankfurter Eintracht vielleicht nicht mit allerletzter Macht ihr Ziel verfolgt hat. Nun hat sie praktisch keine Chance mehr, womöglich kann sie die ja nutzen. Mutiger nutzen. q:e-hp

Stefano 07-05-2003 07:44

hola,

Ein paar Fehler zu viel
Unkonzentriertheiten ziehen sich wie ein roter Faden durch Oka Nikolovs Karriere


FRANKFURT A. M. So furchtbar gern steht Oka Nikolov nicht vor der Kamera, er tut sich ein bisschen schwer mit den Auftritten in der Öffentlichkeit. Am liebsten hat er seine Ruhe, gerade jetzt, da er vor ein paar Wochen zum ersten Mal Vater geworden ist, das Reden überlässt er lieber anderen.

Natürlich war es nichts mit der Ruhe und Beschaulichkeit an diesem Montagabend, nach 22 Uhr war Oka Nikolov in aller Munde, und natürlich musste er wieder in Mikrofone reden. Was sollte er schon sagen ? 2:3 hatte sein Club Eintracht Frankfurt ein wahrscheinlich vorentscheidendes Spiel verloren gegen den kleinen Nachbarn Mainz 05, und er, Oka Nikolov, hatte nicht gut ausgesehen bei den Gegentoren. Also quälte sich der Torwart, der am 25. Mai, dem Tag des letzten Spieles in der Zweiten Fußball-Bundesliga, 29 Jahre alt wird, zu ein paar dürren Sätzen. Beim ersten Gegentor, einem fulminanten Volleyschuss aus 30 Metern von Christof Babatz, habe "ich den Ball zu spät gesehen". Ohne Zweifel war der Schuss zwar hart, keinesfalls aber platziert, er schlug mitten im Tor ein, und die Meinung aller war klar. "Den muss er halten", sagte auch Trainer Willi Reimann.

Das zweite Tor köpfte ihm der eigene Mann rein, Markus Beierle. So was ist Künstlerpech

Beim dritten, entscheidenden, kurz vor Schluss, patschte der gebürtige Mazedonier mit deutschem Pass den Ball genau vor die Füße von Benjamin Auer, der folglich gar nicht anders konnte, als zum Helden des Abends zu werden. "Ich war froh, überhaupt noch an den Ball gekommen zu sein. Jens Keller hat ihn noch abgefälscht", sagte Nikolov, andere meinten, den Weitschuss, wieder von Babatz abgegeben, hätte Nikolov mit den Fäusten weiter zur Seite abwehren müssen. Beide Schüssen erschienen nicht unhaltbar.

In dieser Saison hat der Torwart der Eintracht bislang zehn Tore aus der Distanz hinnehmen müssen, so viele wie kein anderer Schlussmann in der zweiten Liga. Das sagt vieles. Andererseits hat die Eintracht auch erst 29 Gegentore kassiert.

Hat Eintracht Frankfurt ein Torwartproblem? Nikolov kennt die Diskussion. Sie kommt in unschöner Regelmäßigkeit auf, meist nicht ganz zu Unrecht, immer aber ist sie unbefriedigend und unschön. Als die Frage zuletzt aufgeworfen wurde, nach der 2:3-Niederlage zu Hause gegen Eintracht Trier, als Nikolov einen 60-Meter-Schuss von Markus Lösch hatte passieren lassen, ist Reimann richtig fuchsig geworden. "Dann können wir demnächst auch über einen Trainerwechsel diskutieren", schäumte er. Doch auch Reimann hat gesehen, dass Nikolov in dieser Runde vielleicht ein paar Fehler zu viel unterlaufen sind. Unbestritten hat er gute Spiele gemacht, etwa gegen den 1. FC Köln, doch die Partien, in denen ihm folgenschwere Patzer unterlaufen sind, häufen sich: Mainz, Trier, zuvor gegen Aachen, als er zu spät aus seinem Tor kam, oder gegen Burghausen. Dazu hat er beim 1:0-Sieg gegen Fürth viel Glück gehabt, als ein Tor der Franken annulliert wurde, das nur deswegen hatte fallen können, weil Nikolov einen harmlosen Kopfball abprallen ließ.

Nikolov, der kürzlich seinen Vertrag um zwei Jahre bei der Eintracht verlängert hat, ist sicher ein guter Zweitliga-Torwart. Er wirkt ruhig im Spiel, kann gut mit dem Ball am Fuß umgehen und hat seine Stärken auf der Linie. Doch ihm unterlaufen immer wieder leichte Fehler, wie gegen Mainz. Er ist in seinen Leistungen nicht stabil genug, nie weiß man, ob er nun einen guten Tag erwischt hat oder nicht. Womöglich reicht es für ganz oben nicht.

Denn derlei Unkonzentriertheiten ziehen sich wie ein roter Faden durch seine Karriere. Einer guten Saison, wie jener unter Horst Ehrmantraut und Jörg Berger in der Ersten Bundesliga 1998 / 99, folgte eine weniger gute. Eine der ersten Amtshandlungen von Felix Magath im Jahr 2000 war, Dirk Heinen für das Tor zu verpflichten, Nikolov empfand er als Sicherheitsrisiko. Und selbst als Heinen zeitweise unter Trainer Martin Andermatt nur die Nummer vier war in der Hierarchie der Eintracht-Torleute, dauerte es nicht besonders lang, und Heinen hatte Nikolov erneut auf die Ersatzbank verdrängt. Zu diesem Zeitpunkt war er Spielführer.

Die nächsten Tage werden nicht einfach werden für den Keeper. Schuldzuweisungen von den Kollegen, heißt es, hat es keine gegeben. Er wird sich anstrengen müssen, der sympathische Oka. Andreas Menger, der zweite Mann, scharrt mit den Hufen. Er möchte sich auch mal quer legen.
q: e-hp

Stefano 07-05-2003 07:45

hola,

Ein fast geplatzter Traum
Weil die Frankfurter Eintracht in der Rückrunde nicht auf Touren kam, rückt der Aufstieg nach dem 2:3 in Mainz in weite Ferne.


Nur eine Halbzeit nach dem Abpfiff eines dramatischen Derbys waren die üblichen Schönwetter-Redner wieder in ihrem Element. Peter Fischer zum Beispiel, der nie um Worte verlegene Präsident von Eintracht Frankfurt. Der sagte, kaum war der FSV Mainz 05 nach einem glücklichen, aber verdienten 3:2-Erfolg um drei Punkte der Eintracht enteilt, folgendes: "Ich weiß schon, am letzten Spieltag sitzen wir alle 15 Minuten vor Schluss zusammen mit dem Radio am Ohr und hören, wie es auf den anderen Plätzen steht. Und ich werde in den Vip-Raum gehen, weil da der Empfang besser ist." Es ist doch immer wieder schön zu sehen, dass manchen Menschen die Zuversicht nie ausgeht.

Natürlich haben alle jene Recht, die jetzt sagen, dass noch lange nicht klar ist, wer dem 1. FC Köln und dem SC Freiburg in die Bundesliga folgen werde, ob sie nun Fischer heißen oder Jürgen Klopp oder Willi Reimann oder alle Spieler von Eintracht Frankfurt. Natürlich ist noch keine Entscheidung gefallen, drei Spiele stehen noch aus, und gerade die Mainzer wissen sehr genau, was alles an einem letzten Spieltag so passieren kann. Allein: Es fehlt ganz stark der Glaube, dass die Eintracht noch mal die Kurve kriegt.

Nein, die Frankfurter Eintracht hat im schmucken Mainzer Bruchweg-Stadion die Möglichkeit vertan, den Aufstieg in die Erstklassigkeit aus eigener Kraft zu schaffen. Nun ist sie entscheidend abhängig von den Spielausgängen der Mainzer und des Tabellenvierten, der Spielvereinigung Greuther Fürth. Und es sind wohl nicht nur allein die drei Punkte Differenz auf einen Aufstiegsplatz, die die Frankfurter zurückwerfen, sondern es ist vor allem der "psychologische Vorteil" (Markus Beierle), der Frankfurt lähmt und Mainz Beine macht. Die Rheinhessen haben es allein in der Hand, jetzt den Aufstieg zu packen.

Nimmt man nur dieses Spiel vor 18 700 Zuschauern in einer prickelnden, spannungsgeladenen Atmosphäre, dann haben die Null-Fünfer "in einem Spiel mit Spaß ohne Ende" (Jürgen Klopp) hochverdient die Nase vorn im Aufstiegsrennen. Sie waren das aggressivere und spielerisch bessere Team und sie waren das Team, das den Sieg mehr wollte. Da war mehr Leidenschaft, mehr Wille, mehr Mut als bei der Eintracht. Die Mainzer, das musste später auch Reimann einräumen, "haben mehr in die Offensive investiert" als die Frankfurter. Die hatten sich im wesentlichen, "es war ja ein Auswärtsspiel" (Fischer), darauf konzentriert, die Partie zu verwalten: Sie reagierten nur, statt selbst zu agieren. Das war an diesem lauen Abend gegen wie aufgedreht spielenden Mainzer zu wenig.

Natürlich war der Mainzer Sieg glücklich, natürlich haben Unvermögen oder Schusseligkeit ihren Teil dazu beigetragen. Torwart Oka Nikolov etwa sah beim ersten und beim dritten Tor nicht besonders gut aus, Markus Beierle köpfte einen Ball ins eigene Tor. Doch dies ändert nichts an der Tatsache, dass Mainz 05 völlig zu Recht erstmals seit 17 Jahren gegen den großen Nachbarn gewonnen hatte. Dessen ungeachtet hat Eintracht Frankfurt den Aufstieg sicherlich nicht in diesem Spiel verpasst. Viel mehr als diese Niederlage in der vorletzten Minute schmerzen die Punktverluste etwa gegen St. Pauli, Ahlen, Trier, Aachen oder Union Berlin. Das waren Spiele, in denen die Eintracht, obwohl besser, nicht clever genug agiert und Zähler leichtfertig und ohne echte Not aus der Hand gegeben hatte.

In der Rückschau fällt auch auf, dass die Mannschaft in der Rückrunde nicht an die guten Leistungen aus der Hinserie hat anknüpfen können, als sie 33 Punkte sammelte. In 14 Spielen hat es für die Eintracht danach nur zu vier Siegen gereicht, gegen Fürth, Karlsruhe, Duisburg und Lübeck. Dagegen standen acht Unentschieden und zwei Niederlagen. 20 Punkte in 14 Spielen sind einfach zu wenig, um sich entscheidend an der Spitze abzusetzen.

Die Gründe für den Einbruch in der zweiten Hälfte sind schnell genannt: Der Eintracht ist die Luft ausgegangen. David Montero ist das beste Beispiel. In der Hinrunde gehörte der glatzköpfige Mittelfeldmotor noch zu jenen Spielern, die mit ihrer Dynamik, ihrer Physis dem Spiel den Stempel aufdrückten. Zuletzt wirkte Montero ausgelaugt und müde. Hinzu kamen Verletzungen (Kryszalowicz, Jones), Formschwankungen (Bürger, Streit) und ein Abgang (Guie-Mien).

Über weite Strecken der Saison profitierte die Mannschaft von ihrer Einstellung, von ihrem Willen und ihrer Disziplin, weniger von ihrer Kreativität und Spielfreude. Diese sehr lauf- und arbeitsintensive Spielweise forderte über kurz oder lang ihren Tribut. Ohnehin war die Eintracht in jedem Spiel dazu verdammt, bis an die Grenzen zu gehen. Leicht ist ihr ein Sieg nie gefallen.

Nun muss sie auf Ausrutscher hoffen. "Wenn wir am Freitag gegen Mannheim gewinnen", sagt Reimann, "sieht alles schon wieder ganz anders aus."Es klang wenig hoffnungsvoll. q: e-hp

Stefano 14-05-2003 14:23

hola,

hoffentlich wird das kein eigentor mister jones :rolleyes:

Jones wechselt spätestens 2004 nach Leverkusen

Eintracht Frankfurt verliert sein größtes Talent. U-21-Nationalspieler Jermaine Jones wird spätestens nach Ablauf seines Vertrags am 30. Juni 2004 zu Bayer Leverkusen wechseln. "Ich habe mit Leverkusen alles klar gemacht und dort am Sonntag einen Dreijahresvertrag unterschrieben", sagte der Offensivspieler. Sollte Bayer in der ersten Liga bleiben und die Eintracht nicht ins Fußball-Oberhaus aufsteigen, wird der 22-Jährige mit großer Wahrscheinlichkeit bereits am Saisonende zum derzeit 16. der ersten Liga gehen, weil die Frankfurter nur in diesem Falle noch eine Ablösesumme - im Gespräch sind zwei Millionen Euro - für den Stürmer erhalten würden. Wenn die Eintracht in die erste Liga aufsteigt, will Jones unabhängig von der Leverkusener Klassenzugehörigkeit "noch ein Jahr in Frankfurt spielen."
Trainer Willi Reimann hat der Stürmer am vergangenen Donnerstag in einem Vier-Augen-Gespräch von seiner Entscheidung unterrichtet. "Nach meinen Informationen hat Jones Leverkusen sein Wort gegeben. Es scheint seine Absicht zu sein, dass er 2004 zu Bayer wechselt", sagte Reimann. Noch spielt der gebürtige Frankfurter aber für die Eintracht, und so freute er sich natürlich am Montagabend über den Ahlener 4:3-Erfolg über Mainz, der die Aufstiegschancen der Eintracht steigen lässt. "Ich habe nach der Mainzer 3:2-Führung den Fernseher ausgeschaltet und mich ins Nebenzimmer verzogen", sagte Jones. Als sein Bruder Kevin (14), der die Flimmerkiste wieder angemacht hatte, mehrmals Tor schrie, "habe ich gedacht, dass Mainz die Ahlener richtig abschießt, bevor ich Kevin auf der Couch vor Freude tanzen gesehen habe", sagte Jones.

Nach dem "unglaublichen Ergebnis" (Jones), das Ahlens Trainer Werner Lorant 250 Liter Apfelwein von Eintracht-Fans einbringen wird, "haben wir wieder reelle Chancen, denn mit einem Mainzer Erfolg wäre unsere Aufstiegschance nur noch gering gewesen", sagte Jens Keller.

Ob der Kapitän, der bei einem Aufstieg ohne Vertrag wäre, weil sein Kontrakt nur bei einem Verbleib in der zweiten Liga bis zum 30. Juni 2004 läuft, in Frankfurt bleibt, ist ungewiss. "Wenn wir aufsteigen, kann es sein, dass die Eintracht zu lange gewartet hat", sagte Keller, dem nach eigener Aussage mehrere Anfragen von in- und ausländischen Erstligisten vorliegen. "Meine Ausgangsposition ist ganz angenehm. Im Februar hätte mich die Eintracht eher zu einer Unterschrift bewegen können als jetzt." Zwar spricht nach Kellers Worten für einen Verbleib beim Zweitligavierten, "dass ich mir hier einen sehr großen Stellenwert erarbeitet habe", doch wird dies allein nicht zu seiner Vertragsverlängerung ausreichen, "denn ich bin 32 und werde wohl meinen letzten Vertrag abschließen, deshalb muss alles passen."
Vor dem Auswärtsspiel am Sonntag in Oberhausen bangt Reimann ("Das Aufstiegsrennen ist vollkommen offen") um den Einsatz von Stürmer Markus Beierle, der einen Muskelfaserriss erlitten hat. q: e-hp

Stefano 14-05-2003 14:24

hola,

Gleiche Punkte, gleiche Tore: Was passiert?

Frankfurt. Frankfurt und Fürth sind nicht nur punktgleich, sondern besitzen auch die gleiche Tordifferenz (+21). Die Franken liegen in der Tabelle vor der Eintracht, weil sie ein Tor mehr geschossen haben. Am Ende könnte auch das Torverhältnis exakt übereinstimmen, wenn Fürth beispielsweise noch zwei Mal mit 1:0 gewinnt, Frankfurt noch 1:0 und 2:1 spielt. Dann greift § 3, Absatz 3 c der Spielordnung: Bei Punktgleichheit in der Bundesliga und der 2. Bundesliga werden nachstehende Kriterien in der aufgeführten Reihenfolge zur Ermittlung der Platzierung herangezogen:

* die nach dem Subtraktionsverfahren ermittelte Tordifferenz

* Anzahl der erzielten Tore

* das Gesamtergebnis aus Hin- und Rückspiel im direkten Vergleich

Frankfurt würde dank der beiden Siege über Fürth (2:0, 1:0) aufsteigen. Auch im unwahrscheinlichen Fall eines Dreiervergleichs mit Mainz (+18, aber die Eintracht müsste in zwei Spielen noch mindestens sieben Gegentore kassieren) hätte die Reimann-Truppe die Nase vorn. Sie holte aus den vier Direktvergleich-Spielen neun Punkte, Fürth sechs, Mainz sogar nur drei. Auch im Allein-Vergleich mit Mainz (1:0, 2:3) stünde die Eintracht dank der Auswärtstore besser da.

nokostolany 14-05-2003 14:35

die frage stellt sich nicht....weil fürth nicht mehr patzt (und noch dazu hoch gewinnt) :D

Stefano 15-05-2003 14:27

hola,

aaaah... die franken sind schon am träumen :D :lol: :lk:

Stefano 15-05-2003 14:35

hola,

mal schaun wieviele tatsächlich kommen...wenn in oberhausen verloren wird :rolleyes:

Heimspiel gegen Reutlingen ausverkauft!

Das mit Spannung zu erwartende Saisonfinale am 25. Mai sorgte dafür, dass bereits 10 Tage vor dem Spiel, das Waldstadion zum ersten Mal in dieser Saison ausverkauft sein wird. Rund 25.000 Fans werden die Mannschaft von Willi Reimann zum letzten Mal in dieser Saison lautstark unterstützen.
Nicht nur der 4:1 Erfolg der eigenen Mannschaft über Waldhof Mannheim sondern besonders das Resultat des sensationellen Spiels Ahlen gegen Mainz sorgte dafür, dass allein am Dienstag 4000 Eintrittskarten an den Vorverkaufsstellen von Eintracht Frankfurt verkauft wurden. q: e-hp

Stefano 15-05-2003 15:05

hola,

dat kann auch nur der eintracht passieren ;)

VERSICHERUNGSBETRUG
Eintracht Frankfurt gehört zu den vier geprellten Clubs


Das Landgericht München hat einen 34 Jahre alten Mann wegen Versicherungsbetrugs an vier renommierten Fußballvereinen zu vier Jahren und acht Monaten Haft verurteilt. Der einschlägig vorbestrafte Versicherungsmakler hatte in der Saison 2000/2001 von den Clubs Eintracht Frankfurt, SSV Ulm und Arminia Bielefeld sechsstellige Euro-Prämien für die Absicherung gegen finanzielle Schäden durch Nichtaufstieg oder Abstieg erhalten. Von Borussia Dortmund kassierte er für zwei neue Spieler rund 32 000 Euro Marktwertversicherungsbeiträge. Von den Prämien gönnte er sich einen luxuriösen Lebensstil mit Chauffeur, Übersee-Flügen und Nachtclub-Besuchen.

Der Angeklagte räumte vor dem Gericht in München die Vorwürfe ein. "Ich stimme allen Anklagepunkten zu. Es tut mir leid", sagte er. Er habe die Versicherungsverträge aber in dem Glauben abgeschlossen, eventuell fällige Zahlungen auch leisten zu können. Jedoch sei er mit so genannten Trading-Geschäften selbst über den Tisch gezogen worden.

Der 34-Jährige hatte bei den Versicherungsabschlüssen die Firma seiner Mutter als Vertragspartner vorgeschoben. Gegen die 58-jährige Mitangeklagte ist das Verfahren gegen 10 000 Euro Geldbuße eingestellt worden.

Sie haftet aber zivilrechtlich für den entstandenen Schaden. Ihr Haus steht vor der Zwangsversteigerung. Der "eiskalte Sohn" habe sie dem Gläubiger-Ansturm ausgesetzt und sich von ihren verzweifelten Bitten um Unterstützung nicht rühren lassen, rügte der Vorsitzende Richter. q: e-hp

Stefano 15-05-2003 15:09

hola,

so sind wir fans :cool:

Es war gar nicht so leicht, dass gegebene Versprechen in die Tat umzusetzen. Die Äpplermarke stand schnell fest, schließlich ist die Kelterei Possmann ja schon seit vielen Jahren treuer Partner der Eintracht. Den Kontakt zu Possmann nahm dann Thorsten Elsinger vom Eintracht Marketing auf, und nach kurzer Zeit konnte "Else" Vollzug melden. Die Kelterei Possmann, bei der wir uns auf diesem Weg noch einmal herzlich bedanken möchten, erklärte sich spontan bereit, uns die 250 Liter Äppler zum Vorzugspreis zu überlassen. Damit man in Ahlen nicht aus der Flasche trinken muss oder auf nicht akzeptable Trinkgefäße zurückgreifen muss, legte Possmann noch einen Bembel und 12 Gerippte oben drauf!

Jetzt hatten wir zwar den Äppler aber wie kommt er nach Ahlen? Ein Aufruf per E-Mail wurde an die Spender gestartet: "Wer kann helfen?" - sofort kam eine Antwort: "Ich arbeite in einer Spedition, sagt mir die Daten (Gewicht, etc.)", aber es kam dann wieder alles anders, denn bei der Eintracht fährt man auch Autos, die von einem weiteren langjährigen Partner der Eintracht, der Firma AVIS Autovermietung, zur Verfügung gestellt werden. Nun passen ja leider 42 Kisten Äppler nicht in ein Raumwunder wie den Zafira, aber auch hier wusste man uns im Hause AVIS weiter zu helfen. AVIS erklärte sich nämlich nach unserer Anfrage kurzentschlossen dazu bereit, uns für die Aktion kostenlos einen Mercedes Sprinter zur Verfügung zu stellen.

Der Äppler und der Transport waren nun gesichert, aber wir waren immer noch nicht am Ziel. Jetzt konnten wir auf die Hilfe von Eintracht Pressesprecher Carsten Knoop setzen, der die Verantwortlichen (und natürlich Werner Lorant) in Ahlen kontaktierte und einen Terminvorschlag unterbreitete.

Nach jetzigem Stand der Dinge werden sich Frank Gotta, Dirk Chung, Andreas Klünder und ich am morgigen Freitag, um ca. 08.30 Uhr auf den Weg nach Ahlen machen. Wenn der Äppler ordnungsgemäß abgeliefert wurde, werden wir natürlich noch einen Abschlußbericht und ein paar Fotos von der Übergabe ins Netz stellen.

Zum Schluss möchte ich mich auf diesem Weg noch bei allen Big-Äppler Spendern bedanken und zwar bei: Markus, Fabi, EFCB, Ozzy, Thomas, Rainer, Jan, Lars, Frank, Andreas, Jürgen, Ronnie, Wauzi, Dirty Harry, Bianca, Goran, Stefan , Jochen, Obi, Bernhard, Ergin, Frank, Prothmann und Jan S.

Beste Grüße und auf drei Punkte in Oberhausen!
Jens M. Kasper

Stefano 15-05-2003 15:13

hola,

Sparmann bastelt an der Zukunft

Dieser Tage, da in der Zweiten Bundesliga gleich drei Fußballmannschaften Nase an Nase auf die Zielgerade Richtung Bundesliga einbiegen, hat auch Eintracht Frankfurt damit begonnen, die Weichen für die Zukunft zu stellen. AG-Chef Volker Sparmann hat erste Sondierungsgespräche mit einigen Spielern geführt, mit anderen wird er das in den nächsten Tagen tun. Mit Uwe Bindewald zum Beispiel. Der 34 Jahre alte Verteidiger, der es in 17 Jahren bei der Eintracht auf 242 Erst- und 121 Zweitligaspiele brachte, ist enttäuscht von den Frankfurtern. "Dass das Gespräch erst eine Woche vor Saisonende stattfindet, finde ich schade und ein bisschen spät", sagte Bindewald, der "so etwas bei der Eintracht noch nicht erlebt hat." :flop:

Selbst wenn die Eintracht mit ihm in der ersten Liga nicht mehr planen würde, wäre Bindewald nicht böse: "Aber so etwas kann man dem Spieler doch mitteilen. Das ist doch die normalste Sache der Welt." Bindewald hat auch Verständnis dafür, dass die Eintracht in dem Kroaten Jurica Puljiz schon einen Spieler für seine Position auf der rechten Abwehrseite verpflichtet hat. "Das ist okay, denn ich bin nicht mehr der Jüngste", sagte Bindewald, der unabhängig von der Spielklasse gerne noch ein Jahr kicken würde.

Abwehrkollege Andree Wiedener wird den Frankfurtern wohl erhalten bleiben. "Die Eintracht hat mir signalisiert, dass sie mich für beide Ligen für ein Jahr weiter verpflichten will." Bleiben soll auch Ersatztorwart Andreas Menger. Der 30-Jährige soll nach seiner aktiven Karriere Torwarttrainer bei der Eintracht werden. Behalten möchte der Zweitligavierte auch Lars Weißenfeldt, der seine Bereitschaft signalisiert hat.

Ob Dino Toppmöller in der nächsten Saison für die Hessen spielt, ist fraglich, da der Vertrag des 22-Jährigen nur in der zweiten Liga bis 2004 gilt. "Herr Sparmann hat mir gesagt, dass man mich auch im Falle eines Aufstiegs behalten will", sagte der Mittelfeldspieler. Bevor er jedoch eine Zusage geben wird, will er seine Perspektiven bei Trainer Willi Reimann ausloten: "Es hat keinen Zweck, hier zu bleiben, wenn das nächste Jahr so verläuft wie diese Saison, denn mit meinen Kurzeinsätzen bin ich nicht zufrieden." Eigenen Angaben zufolge hat er mehrere Angebote, "davon zwei aus der ersten Liga".

Über Anfragen anderer Vereine will sich Ervin Skela nicht äußern. "Ich denke nur an die erste Liga", sagt der Spielmacher, den die Eintracht im Aufstiegsfall ein weiteres Jahr an sich binden wird. Skela, zuletzt mit guten Leistungen, kann sich aber auch vorstellen, in der Zweiten Liga für die Eintracht zu spielen, "denn ich fühle mich wohl hier".

Ein möglicher Neuzugang könnte Isaac Boakye (21) sein. Der zwölffache Nationalstürmer Ghanas wird heute (10 Uhr) unter den Augen von Anthony Yeboah noch einmal mittrainieren. Da der Stürmer, der auf Vermittlung des Ex-Eintracht-Stars nach Frankfurt kam, allerdings Ablöse kostet, kommt für die Eintracht allenfalls ein Leihgeschäft in Betracht.

Unterdessen gibt es schlechte Nachrichten für Trainer Reimann. Denn der an einem Muskelfaserriss laborierende Stürmer Markus Beierle wird nach eigenem Bekunden am Sonntag bei Rot-Weiß Oberhausen nicht spielen können. q: e-hp

Stefano 15-05-2003 15:15

hola,

Beim Bundesliga-Aufstieg: Keller droht mit Weggang

Frankfurt. Wie schon vor dem verlorenen Spiel in Mainz, als Trainer Willi Reimann Spekulationen über seine Zukunft Tür und Tor geöffnet hatte, sorgt die Frankfurter Eintracht auch vor dem Endspurt um den Bundesliga-Aufstieg wieder für negative Schlagzeilen. Ausgerechnet vor den entscheidenden Spielen in Oberhausen und gegen Reutlingen hat Kapitän Jens Keller mit seinem Weggang gedroht. Keller, zweifellos über die gesamte Saison gesehen bester Eintrachtler, hat nur einen Vertrag für die 2. Liga. Für die Bundesliga hat die Eintracht ihm bisher kein adäquates Angebot unterbreitet.

"Wenn wir aufsteigen, kann es sein, dass die Eintracht zu spät kommt", hat Keller nun gesagt und damit wie schon in den Fällen Diakité (zum OGC Nizza) und Skela (noch keine Einigung bei Nichtaufstieg) indirekt Kritik an den schleppenden Verhandlungen geübt. Der Vorstandsvorsitzende Volker Sparmann wird zwar nicht müde zu betonen, dass die Personalplanungen bereits weit fortgeschritten seien, doch zumindest innerhalb des Kaders gibt es andere Töne.

"Im Februar hätte die Eintracht mich eher zu einer Unterschrift bewegen können", sagt Keller. Doch bisher hat sich die Eintracht bei ihrem besten Spieler bedeckt gehalten. Und nun liegen Keller Angebote anderer Klubs vor. Auch die Fans werden unruhig. Im Internet wird unverhohlen Kritik an Sparmann wegen dessen vermeintlicher Verhandlungsführung geübt. Keller jedenfalls ist für die persönliche Zukunft nicht bange. "Meine Ausgangsposition ist sehr angenehm. Ich werde mit 32 Jahren nun wohl meinen letzten Vertrag unterzeichnen, da muss alles passen."

Dreijahresvertrag für Jones bei Bayer ab 2004

Derweil hat Jungstar Jermaine Jones bekannt gegeben, dass er bei Bayer Leverkusen einen Dreijahres-Vertrag unterzeichnet hat, der ab Juli 2004 gilt. Zu jenem Zeitpunkt ist Jones ablösefrei. Steigt die Eintracht auf, würde der Stürmer, unabhängig von der Bayer-Zukunft, gerne noch ein Jahr in Frankfurt bleiben. Oder aber versilbert die Eintracht noch in diesem Sommer trotz aller gegenteiligen Beteuerungen ihr letztes großes Talent aus der eigenen Jugend? Sparmann: "Ich würde ihn gerne behalten". Aufsichtsratsboss Neppe: "Wir müsen nicht verkaufen". Andererseits heißt es, die erhofften 1,5 bis 2 Millionen Euro seien "enorm wichtig" für die ganze Eintracht.

Am Sonntag ohne Beierle in Oberhausen

Am Dienstag nachmittag hat sich Mittelstürmer Markus Beierle beim Training einen Muskelfaserriss zugezogen und wird zumindest für das Spiel an diesem Sonntag bei Rot-Weiß Oberhausen ausfallen. q: e-hp

Stefano 16-05-2003 12:58

hola,

dat waren noch zeiten :top:

Träumen mit Tony
Ex-Eintracht-Star Yeboah schaut bei den alten Kumpels vorbei und weckt wehmütige Erinnerungen an längst vergangene Tage


Ob das schönste Zitat von Anthony Yeboah tatsächlich von Anthony Yeboah stammt, ist jetzt nicht ganz sicher. Es stand allerdings im Spiegel, der irgendwann in den Neunzigern, als der bullige Stürmer von Eintracht Frankfurt auf dem Höhepunkt seiner Karriere war, eine Geschichte geschrieben hat über den Mann aus Ghana. Darin hat sich der Autor darüber gewundert, dass Yeboah in seinem Häuschen in Hanau so typisch deutsch eingerichtet war, also mit Schrankwand Eiche furniert, Deckchen auf dem Tisch und mit dem Knick im Kissen. Yeboah hingegen fand das alles ganz normal und hat den Schreiberling verständnislos gefragt: "Sollte ich etwa ein Lagerfeuer im Wohnzimmer machen?"
Wie gesagt, es ist nicht ganz sicher, ob der Tony das wirklich so gesagt hat, denkbar aber wäre es. Denn dieses Verschmitzte, dieses Augenzwinkernde hat sich Yeboah bewahrt. Jetzt etwa, da er am Donnerstag mal wieder bei den alten Kollegen von Eintracht Frankfurt vorbeigeschaut und vor allem ein Auge auf seinen probehalber trainierenden Schützling Isaak Boakye geworfen hatte, ist er nach seinen Zukunftsplänen gefragt worden. In Accra, der Hauptstadt Ghanas, baut Yeboah an einem Hotel, das einfach nicht fertig werden will. "Ich muss wahrscheinlich noch einige Jahre spielen", stöhnte er.

Das war natürlich nur Spaß. Tony Yeboah spielt keinen Fußball mehr, zumindest nicht von Berufs wegen. Die Kickschuhe hat er vor einem knappen Jahr weggestellt, nach einer, wie sein Freund und Berater Joachim Leukel sagt, sehr erfolgreichen Saison in Katar. "Die wollten ihn noch länger behalten." 15 Spiele hat der Stürmer da gemacht, für Al Ethead Doha elf Tore geschossen, und hätte Yeboah damals schon gewusst, dass die Scheichs für viele Millionen Dollar eine Handvoll Altstars aus der Bundesliga in die Wüste locken werden, der Tony wäre vermutlich noch mal schwach geworden. "Mit Effenberg, Häßler und dem Andy Möller hätte ich gern noch mal gespielt."
Andreas Möller, Uwe Bein, Uli Stein, Maurizio Gaudino, Jörn Andersen, Heinz Gründel, Jay-Jay Okocha, Manfred Binz - sie alle gehörten zusammen mit Yeboah einst zu jener Frankfurter Mannschaft, die ausgezogen war, Fußball 2000 zu spielen, und so grandios scheiterte. Klaus Toppmöller war damals Trainer, jung, dynamisch, mit großer Klappe, aber erfolgreich. "Du", hat Toppmöller zu Yeboah gesagt, seinerzeit 1993, "du wirst den Torrekord von Gerd Müller brechen." Der Rekord stand bei 40 Treffern, pro Saison wohl gemerkt, die Vorgabe war eigentlich illusorisch, doch Yeboah hat Toppmöller genau richtig verstanden. "Trainer müssen mir das Vertrauen geben, dann bin ich gut." Das hat er am Donnerstag noch mal gesagt, als die Kollegen im Waldstadion sich so furchtbar mühten, die Kugel beim Schusstraining im Netz unterzubringen.

Stepanovic, Toppmöller, Pagelsdorf - das waren Trainer, die "wussten, wie sie mit Tony umgehen mussten." Das Erfolgsgeheimnis des kräftigen Stürmers, inzwischen wahrscheinlich 39 Jahre alt - so genau weiß das niemand -, war immer, dass man ihm den Rücken stärken musste. Dieses Vertrauen hat er mit Toren zurückgezahlt, mit vielen Toren. Und wenn sich Yeboah in der Saison 1993/94 nicht schwer am Knie verletzt hätte, wer weiß, ob er nicht doch an Müllers Fabelrekord gekratzt hätte.

Deutschland, sagte Yeboah, "ist meine zweite Heimat geworden." Hier war er Torschützenkönig, hier war er der erste Afrikaner, der Spielführer einer Bundesligamannschaft war, hier in Frankfurt hat er seine schönste Zeit verbracht, trotz eines Jupp Heynckes, der ihn (und Gaudino und Okocha) einst wegschickte, trotz eines Schatzmeisters Wolfgang Knispel, der ihn bei der Vertragsverlängerung über den Tisch gezogen hatte, weswegen Knispel und der frühere Vizepräsident Bernd Hölzenbein wegen Steuerhinterziehung verurteilt und Yeboah 360 000 Mark Strafe hatte zahlen müssen. "Das war eine neue Erfahrung in meinem Leben."
Yeboah hat viel Lehrgeld zahlen und Steuern nachzahlen müssen, als er aus England (Leeds United) kommend für vier Jahre zum Hamburger SV wechselte. Dennoch hat er lange genug Tore geschossen, um "keine finanziellen Probleme" mehr zu haben. Inzwischen hat sich der ein bisschen kompakter gewordene Yeboah in Kumasi, seinem Geburtsort, eine Fußballschule aufgebaut. "Ich bin dort der Präsident." Er lebt mit seiner Frau und den drei Kindern in Accra und wird dem Fußball immer verbunden bleiben. Mit seiner Schule und einem Auge für Talente, wie jenem Isaak Boakye. Ob der 21-jährige Stürmer zur Eintracht kommt, ist ungewiss. Yeboah aber wird immer zurückkommen können. q-e-hp

Stefano 16-05-2003 12:59

hola,

Spielt Kohler ein mieses Spiel mit Jones? :flop:

Frankfurt. Volker Finke, der Trainer des SC Freiburg, ist sicherlich kein besonderer Freund der Frankfurter Eintracht, wie beispielsweise der "Winter-Wechsel" von Rolf-Christel Guie-Mien vom Main in den Breisgau beweist. Doch zumindest in einem Punkt erhielt der hessische Fußball-Zweitligist nun Schützenhilfe von Finke.

"Wir brauchen glaubwürdige Trainer beim DFB. Denn es ist schon komisch, wenn jemand kurze Zeit DFB-Trainer ist, dann zu einem Bundesligisten wechselt und plötzlich ein Spieler, den er betreut hat, bei diesem Club landet. Und das, obwohl Jermaine Jones noch einen Vertrag in Frankfurt hatte", kritisierte der Coach auf einer Podiumsdiskussion in Rust das Verhalten von Jürgen Kohler. Der Ex-Nationalspieler war nach wenigen Monaten als U21-Nationaltrainer als Sportdirektor zu Bayer Leverkusen gewechselt, wo Jones am Sonntag einen von 2004 an geltenden Drei-Jahres-Vertrag unterschrieb.

Kurz vor dem wichtigen Spiel in Oberhausen wird bei der Eintracht eben nicht nur vom möglichen Aufstieg, sondern auch über das Personalkarussell diskutiert. Denn nicht nur Jones, sondern auch Jens Keller hatte die Öffentlichkeit ausgerechnet jetzt über Inhalte von Vertragsverhandlungen informiert.

Während Jones und dessen Berater Roger Wittmann nichts besseres zu tun hatten, als seinen Wechsel nach Leverkusen bekannt zu geben, ließen Keller und dessen Berater Martin Wiesner die Eintracht wissen, dass der Kapitän möglicherweise bei einem Aufstieg den Verein verlassen würde. "Wer den Weg in Zukunft mit uns gehen will, den laden wir herzlich ein, dabei zu sein", sagte am Donnerstag Trainer-Manager Willi Reimann, "aber Reisende werden wir nicht aufhalten." Als Absage an Jones und Keller will Reimann dies nicht verstanden wissen, nur als grundsätzlichen Standpunkt. "Weil es im Sommer einen unglaublich großen Markt an Spielern geben wird", wie er vermutet.

Der Trainer hat dem Vorstand der Eintracht deutlich gemacht, dass er aus sportlichen Gründen gegen einen vorzeitigen Verkauf von Jones ist. Dessen Vertrag laufe schließlich noch ein Jahr: "Wir sind doch eine Leistungsgemeinschaft und kein An- und Verkauf von Ramschware." Die Diskussion um einen vorzeitigen Wechsel von Jones sei "völlig überflüssig" und zeige, "wie viel Grips die Leute in der Birne haben, die sie anzetteln." Aus Reimanns Sicht "gar keinen."

Dagegen seien die augenblicklichen Differenzen mit Jens Keller "völlig normal". Es geht bei den Verhandlungen mit dem Kapitän, der für die Zweite Liga ja noch einen Vertrag hat, einfach ums Geld. "Es gibt unterschiedliche Auffassungen über die Höhe des Verdienstes", sagte Reimann, "da muss man sich nun annähern." Kellers Hinweis, die Eintracht könne zu spät kommen, nimmt Reimann gelassen hin: "Wenn er einen anderen Verein hat, dann nehmen wir einen anderen Spieler."

Eventuelle Neuzugänge geben sich in diesen Tagen am Waldstadion die Klinke in die Hand. Der Kroate Petar Bosnjak und der ghanaische Nachwuchsstürmer Isaac Boakye haben keinen schlechten Eindruck hinterlassen. Eine schnelle Entscheidung werde es aber, so Reimann, nicht geben. Die Spieler sollen auch in einem Wettkampf beobachtet werden. Dagegen soll die Eintracht mit dem Kölner Markus Kreuz Einigung über einen Zweijahresvertrag erzielt haben. "Es sind nur noch Kleinigkeiten zu regeln", sagte der 26 Jahre alte Mittelfeldspieler, der beim Aufsteiger zuletzt nicht mehr erste Wahl war.

Die Fans der Eintracht fiebern derweil dem Saisonfinale gegen Reutlingen entgegen. Bereits zehn Tage vor dem Spiel meldet die Geschäftsstelle "ausverkauft". Alle 25 000 auf der Baustelle Waldstadion zur Verfügung stehenden Karten wurden abgesetzt. q: e-hp

Stefano 19-05-2003 13:51

hola,

http://photodb.kicker.de/photodb/ver...l/logo_101.gif0:2http://photodb.kicker.de/photodb/ver...ll/logo_32.gif

RW Oberhausen: Adler (3) - Raickovic (3) - Ciuca (4,5), Wojtala (4,5) - Luginger (3), Langeneke (3,5), Scharpenberg (3), Catic (3,5), Judt (3,5) - Rietpietsch (4,5), Beliakov (5) - Trainer: Hilpert
Eintracht Frankfurt: Nikolov (2,5) - Bindewald (3), Tsoumou-Madza (3), J. Keller (2,5), Wiedener (3) - Streit (3,5), Schur (3,5), Toppmöller (1,5), Skela (2), Bürger (3) - Jones (3,5) - Trainer: Reimann
Tore: 0:1 Toppmöller (10.), 0:2 Toppmöller (17.)
Eingewechselt: 63. Radulovic für Rietpietsch, 76. Tiéku für Ciuca - 59. Kryszalowicz (4) für Jones, 64. Montero für Toppmöller, 82. Günther für Streit
Schiedsrichter: Gagelmann (Bremen), Note 3,5 - bei Abseitsentscheidungen micht immer sicher
Zuschauer: 10398
Gelbe Karten: Catic, Judt, Rietpietsch - Bürger

Klaus Hilpert, Interimstrainer bei Rot-Weiß Oberhausen, konnte nach dem 0:2 in Aachen wieder auf den genesenen Raickovic setzen, Radulovic musste dafür weichen. Zudem ersetzte Rietpietsch Obad. Beim Aufstiegsaspiranten aus der Mainmetropole nahm Trainer Willi Reimann nach dem 4:1 über Mannheim ebenfalls zwei Änderungen vor: Für Beierle (Muskelfaserriss) spielte Toppmöller, Wiedener verstärkte an Stelle von Kryszalowicz die Defensive.

Frankfurt übernahm von Beginn an die Kontrolle über das Spiel. Die Hessen wirkten spritziger und zielstrebiger und zeigten zudem mehr Engagement und Einsatz. Oberhausen fand im ersten Abschnitt nicht in die Partie. Zu phlegmatisch spulten die Niederrheiner ihr Pensum ab. Lediglich eine Tormöglichkeit durch Wojtala sprang für RWO heraus.

Anders die Eintracht. Nach zehn Minuten gab es einen Eckball für Frankfurt von der rechten Seite durch Bürger. Im Strafraum stieg Toppmöller am höchsten und erzielte per Kopf das 1:0 für den Aufstiegsaspiranten. Die Schützlinge von Trainer Willi Reimann blieben auch in der Folgezeit am Drücker. Der Lohn der Bemühungen war das 2:0 ebenfalls durch Toppmöller. Skela setzte sich im Mittelfeld gegen Wojtala durch. Seine Vorlage nahm Toppmöller aus rund 14 Metern direkt ab. Der 22-Jährige traf zum 2:0 ins linke untere Toreck.

Frankfurt blieb auch nach dem Seitenwechsel die spielbestimmende Mannschaft und hätte bei etwas mehr Konzentration bereits frühzeitig für klare Verhältnisse sorgen können. Doch der für Jones eingewechselte Kryszalowicz brachte nach einer Stunde das Kunststück fertig, aus fünf Metern das leere Tor nicht zu treffen! RWO-Keeper Adler konnte den zu schwach getretenen Ball im Rücklaufen Millimeter vor der Linie noch wegschlagen.

Doch trotz der ausgelassenen Möglichkeiten ließ Frankfurt dank der besseren technischen Voraussetzungen nichts mehr anbrennen und brachte den verdienten und wichtigen Erfolg nach Hause. :top:
q:e-hp

Stefano 19-05-2003 15:09

hola,

http://www.eintracht-frankfurt.de/images/banner34.jpg

nokostolany 19-05-2003 20:54

trotzdem heißt es aufpassen....denn die mainzer brauchen nur ein einziges tor unterschied mehr.....dann beißt sich frankfurt ins verlängerte rückgrat ! :rolleyes:;)

Stefano 20-05-2003 07:28

hola,

...aber das wird die andere eintracht zu verhindern wissen :D ;)

Stefano 20-05-2003 07:44

hola,

Nur Frommer freut sich nicht aufs Finale Der Stürmer steckt in der Zwickmühle

Frankfurt. Alle freuen sich auf das große Finale in der Zweiten Fußball-Bundesliga, bei dem die Frankfurter Eintracht am Sonntag im ausverkauften Waldstadion gegen den SSV Reutlingen die unerwartete Rückkehr ins Oberhaus feiern will.

Freuen sich wirklich alle? Nein. Nico Frommer spricht von einer "scheiß Situation". Denn der SSV-Torjäger wird im Sommer an den Main wechseln. Schießt er nun Reutlingen zum Klassenerhalt, vermasselt er der Eintracht damit vermutlich den Aufstieg. Was tun, Herr Frommer? "Ich gebe bis zur letzten Minute alles für meinen Verein", versicherte der Profi.

Das versprechen auch die Spieler der Braunschweiger Eintracht, die zum Abschluss einer für sie mit 24 Punkten erfolgreichen Rückrunde Frankfurts härtesten Konkurrenten, den punktgleichen FSV Mainz, erwarten. Kapitän Jürgen Rische ist überzeugt davon, dass die seit sechs Spielen ungeschlagenen Norddeutschen den Mainzern das entscheidende Bein stellen: "Wir bleiben in der Liga."

Was Andrej Woronin natürlich völlig anders sieht. "Wir fahren nach Braunschweig, gewinnen dort und steigen auf", verspricht der nach Köln wechselnde Torjäger.

So macht sich eben jeder Mut vor dem "Tag der Wahrheit", der auch in Frankfurt zum großen Fußballfest werden soll. "Wir werden aber keine große Feier vorbereiten. Trotz unserer guten Ausgangsposition ist Bescheidenheit angesagt", erklärte Volker Sparmann am Montag. Der Vorstandschef war das komplette Wochenende in Sachen Eintracht unterwegs gewesen, verzichtete auf die Fahrt nach Oberhausen und bastelte weiter am Kader für die neue Saison. Mit neuen Spielern wird gesprochen, mit den eigenen wurden die Termine auf die Zeit nach dem entscheidenden Spieltag verschoben.

Mitentscheidend wird dann zumindest auf der Torhüterposition auch die Klassenzugehörigkeit sein. Während Stammkeeper Oka Nikolov schon vor Wochen verlängert hatte, ist die Zukunft von Andreas Menger noch offen. Wird der Aufstieg verpasst, erhält Menger wohl einen neuen Spielervertrag, klappt es mit Liga eins, dann soll er als Torwarttrainer an die Eintracht gebunden werden. Dann müsste ein weiterer Keeper verpflichtet werden. Im Gespräch sind derzeit der Kölner Markus Pröll (Sparmann: "Er wurde uns angeboten, aber entscheiden ist nichts.") sowie Carsten Nulle vom Absteiger Waldhof Mannheim.

Während Mainz ins Trainingslager geht, hat Willi Reimann seinen Spielern eine ganz normale Vorbereitung verordnet. Am Montag war "Pflegetag", heute wird zwei Mal trainiert, Mittwoch bekommt die Truppe frei, Donnerstag, Freitag und Samstag steht dann jeweils eine Übungseinheit auf dem Programm. Getestet wird dabei Ahmed Khalifa Hassan aus dem Emirat Katar. Der 23 Jahre alte Offensivspieler hat bereits 37 Länderspiele absolviert und ist derzeit bei "Al Sadd" unter Vertrag.

Doch all dies ist zweitrangig. Die Konzentration ist voll auf den kommenden Sonntag gerichtet. Denn dann soll – auch ohne Vorbereitung – kräftig gefeiert werden. Und zwar nicht nur der 29. Geburtstag von Oka Nikolov. q: e-hp

Stefano 20-05-2003 07:47

hola,

Beim Nervenkitzel der Alles-oder-nichts-Spiele hat die Eintracht eine 10:2-Bilanz

Frankfurt. "Jetzt wird's ganz spannend und packend", meinte Eintracht Frankfurts Trainer Willi Reimann nach dem 2:0-Sieg in Oberhausen am vorletzten Zweitliga-Spieltag. Und wenn der Frankfurter Fußball-Meister des Understatements so etwas sagt, muss es ja wohl so sein. Alles oder nichts – das ist das Motto für die Eintracht, Mainz und Fürth vor der letzten Runde in fünf Tagen.

Statistik-Gläubige unter Frankfurts Fans können dem kommenden Sonntag relativ optimistisch entgegen blicken. Denn in den Alles-oder-nichts-Situationen (Kriterien: Endspiele, Liga-Entscheidungen, Abstiegsvermeidung, Aufstieg – Endspieltage bzw. letzte Spieltage und Relegation) weist die Eintracht seit Bestehen der Bundesliga (1963) eine 10:2-Bilanz auf.

:flop: Meisterschaft: Den größten Tiefpunkt beim Alles-oder-nichts erleidet die Eintracht im Mai 1992, als sie, in der günstigsten Position vor den Fern-Duellen mit dem VfB Stuttgart und Borussia Dortmund, den Bundesliga-Titel mit einer 1:2-Niederlage bei Hansa Rostock verspielt. Der VfB wird Meister. :flop:

DFB-Pokal: Den ersten der zwei Bilanz-Flops erlebt die Eintracht im Juni 1964, als in der brütenden Hitze des Stuttgarter Neckarstadions 1860 München das Finale mit 2:0 gewinnt. An gleicher Stelle bezwingen die Frankfurter 1981 den 1. FC Kaiserslautern mit 3:1 und sie erobern den deutschen Pokal auch 1974 (3:1 nach Verlängerung gegen den HSV in Düsseldorf), 1975 (1:0 gegen den MSV Duisburg in Hannover) und 1988 (1:0 gegen den VfL Bochum in Berlin – übrigens der letzte Titelgewinn der Eintracht).

Uefa-Pokal: In den zwei Endspielen im Frühjahr 1980 bleibt die Eintracht auf Grund der Auswärtstor-Regelung obenauf. Der 2:3-Niederlage bei Borussia Mönchengladbach folgt der späte 1:0-Sieg im Waldstadion durch einen Treffer des kürzlich bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommenen Fred Schaub.

Abstiegsvermeidung: Ein Grenzfall ist das Jahr 1971: Die Eintracht unterliegt zwar dem im Waldstadion gekürten Meister Borussia Mönchengladbach mit 1:4, bleibt aber in der Bundesliga, weil Rot-Weiß Oberhausen bei Eintracht Braunschweig nur 1:1 spielt und Kickers Offenbach mit 2:4 beim 1. FC Köln verliert. Ein Tag später lässt OFC-Präsident Canellas sein Tonband laufen: Der Bundesliga-Skandal rollt an. :flop:

1984 und 1989 muss sich die Eintracht in den damaligen Relegationsspielen bewähren. 1984 sichert das grandiose 5:0 schon im Hinspiel beim MSV Duisburg den Klassenerhalt (Rückspiel 1:1). Fünf Jahre später müssen die Frankfurter viel heftiger zittern: Nach dem Hinspiel-2:0 gegen den 1. FC Saarbrücken kommen sie im Saarland mit der 1:2-Niederlage gerade noch mal davon.

Der legendärste Alles-oder-nichts-Triumph, euphorischer bejubelt als fast jeder Titel, ist am 29. Mai 1999 fällig. Nach dem bis heute unvergleichlich spannenden Mehrfronten-Kampf bleibt die Eintracht durch Jan-Aage Fjörtofts Übersteiger-Tor zum 5:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern erstklassig – wegen mehr geschossener Treffer bei gleicher Tordifferenz und Punktgleichheit mit "Opfer" 1. FC Nürnberg. Ein Jahr später kommt's ebenfalls im Waldstadion zum direkten "Abstiegs-Finale" gegen den SSV Ulm. Ein Remis würde den Frankfurtern schon reichen, sie gewinnen 2:1.

Aufstieg: Am Sonntag wird's weit prickelnder als beim Aufstieg 1998, denn damals wurde das erste Bundesliga-Comeback schon am 32. Spieltag perfekt gemacht. q:e-hp

Stefano 20-05-2003 07:49

hola,

Typisch Toppmöller

Eintracht-Matchwinner wächst in die Fußstapfen seines Vaters: wichtige Tore, forsche Töne / Trainer Willi Reimann aber erwartet Konstanz

FRANKFURT A. M. Das sind so die Geschichten, die denkt sich ein kleiner Bub, talentiert, zweites Jahr D-Jugend, ohne Stammplatzgarantie, vor dem Einschlafen aus. Einmal von Anfang an auf den Platz laufen, ins Publikum winken, lässig wie ein Großer, die Kollegen abklatschen und dann, kaum läuft das Spiel, zwei Tore schießen. Und nichts geht mehr schief, jeder Trick gelingt. Alles jubelt, alles freut sich, die Zuschauer skandieren den eigenen Namen und stehen auf, wenn man, Mitte zweiter Halbzeit, schließlich ermattet vom Trainer vom Platz geholt wird.

Dino Toppmöller, talentiert, erstes Jahr Eintracht Frankfurt, ohne Stammplatzgarantie, ist genau das passiert. Er hat endlich mal spielen dürfen von Anfang an, und er hat prompt zwei Tore geschossen, noch dazu spielentscheidende. Hinterher hat er von einem "Wunder-Tag" gesprochen.

Dino Toppmöller ist 22 Jahre alt, und die erste Saison bei Eintracht Frankfurt ist nicht so gelaufen, wie sich das der Filius des Trainers Klaus Toppmöller so vorgestellt hat. Den Durchbruch zum Stammspieler hat der offensive Mittelfeldspieler nicht geschafft, bislang hat er nur 14 Mal mitspielen dürfen, allerdings nie durch, meistens sogar nur für ein paar Minuten ganz zum Schluss, wenn schon alles gelaufen war. Ohnehin hat der schlaksige junge Mann, dessen Vertrag nur für die zweite Liga gilt, nur zwei Mal in der Anfangsformation gestanden, beim 2:1 gegen Karlsruhe und eben jetzt gegen Rot-Weiß Oberhausen. Viel zu wenig, wie er findet, viel zu wenig für seinen Anspruch, viel zu wenig auch für einen, der Stefan Effenberg zum Vorbild hat. "Es ist immer bitter, wenn man gut trainiert und nicht spielt und wenn selbst die eigenen Kollegen einem sagen, dass man eigentlich spielen müsste", sagte Toppmöller am Sonntag im Fernsehen.

Ein gesundes bis leicht übersteigertes Selbstbewusstsein ist der Familie Toppmöller ja eigen. Schon Vater Klaus, nicht gerade als Leisetreter bekannt, hat immer gesagt, dass sein Sohnemann eigentlich Bundesliga spielen müsse, und wahrscheinlich ist es auch kein Zufall, dass Dino bei der Eintracht die Nummer zehn trägt: die Nummer des Spielmachers. Ganz so weit ist es noch nicht, wenngleich er zumindest das technische Rüstzeug dafür mitbringt. Dafür fehlt es ihm allerdings noch an der physischen Stärke und der erforderlichen Robustheit

Toppmöller junior hätte sich ganz gern öfter in der Startformation der Eintracht gesehen, weswegen er am Sonntag nach seinem prima Auftritt dann auch gleich von einer "gewissen Genugtuung" sprach: "Ich habe gezeigt, dass ich der Mannschaft helfen kann", sagte er. Er war es auch, der uneigennützig und mustergültig jenen feinen Pass auf Pawel Kryszalowicz spielte, der eigentlich das 3:0 hätte ergeben müssen. Doch "verhaspelte" (Reimann) sich der polnische Nationalspieler entscheidend.

Tatsächlich ist es so, dass Toppmöller immer dann, wenn er eingewechselt wurde, und sei es nur für ein paar Minuten, für eine Belebung des Spiels gesorgt hatte. Dazu zeichnet den spielstarken, technisch versierten Mann eine enorme Torgefährlichkeit aus: Außer den beiden Treffern vom Sonntag hat Toppmöller zudem das 1:0 bei Greuther Fürth erzielt und ein Tor beim 3:3 in Burghausen, wichtige Tore, die der Mannschaft wertvolle Punkte eingebracht hatten. "Ich hätte sicher noch mehr Tore geschossen, wenn ich öfter hätte spielen dürfen", sagt er, und das klingt womöglich genau eine Spur zu forsch, um bei Trainer Willi Reimann gut anzukommen: Es klingt nämlich nach einem versteckten Vorwurf. Und so was mag kein Trainer.

Reimann hat denn auch nach dem Spiel auf eine entsprechende Frage sofort klar gestellt, dass er es sehr stark "bezweifeln würde", wenn man behaupte, das Spiel der Eintracht sei durch Toppmöller deutlich besser geworden. Dino habe "fußballerische Fähigkeiten", ohne Zweifel, doch man hört zwischen den Zeilen deutlich heraus, dass Reimann noch eine gewisse Leistungskonstanz erwartet. Und womöglich auch eine gewisse Reife. Dass es Toppmöller einmal an seinem freien Tag versäumt hat, eine Verletzung beim Arzt behandeln zu lassen, ist Reimann unangenehm in Erinnerung; auch der abenteuerlich anmutende Schussversuch von der Mittellinie mit dem linken schwachen Fuß in Braunschweig oder der Fallrückzieher im Spiel gegen Union Berlin hat Reimann darin bestätigt, dass Toppmöller dazu neigt, sich manchmal selbst zu überschätzen. "Wer nicht wagt, kann auch nicht gewinnen", hat Toppmöller dazu gesagt.

So was freilich ist jugendlichem Überschwang geschuldet und kanalisierbar. Fest steht dessen ungeachtet, dass Dino Toppmöller eine beachtliche Cleverness vor dem Tor an den Tag legt. Und: Er bekommt, egal, wie kurz sein Einsatz auch immer war, stets seine Torchancen. Weil er richtig steht, ein Gefühl für die Situation hat, einen Riecher womöglich; Tugenden, die gerade im letzten Spiel, da es im Aufstiegsrennen auf jedes Tor anzukommen scheint, nicht ganz unerheblich sind.

"Ich gehe davon aus, dass ich am nächsten Sonntag spiele." Es klang schon wieder eine kleine Spur zu forsch. q:e-hp

Stefano 20-05-2003 07:50

hola,

Wenn die Nerven keine Streiche spielen
Kurz vor Ultimo bleibt Eintracht Frankfurt im heißesten Aufstiegsrummel erstaunlich cool


200 Stundenkilometer werden es wohl gewesen sein, vielleicht auch 220, die Autobahn war frei, der Beton trocken. Regnen sollte es erst bei der Heimfahrt, aber da war das Schwierigste ja schon geschafft. Ihnen hatte es ganz offensichtlich nicht schnell genug gehen können, auf jeden Fall noch rechtzeitig anzukommen in Oberhausen: Die multifunktionale Fahrgemeinschaft Jürgen Neppe, Aufsichtsratschef, und Peter Fischer, Präsident, auf Dienstreise mit Eintracht Frankfurt, wollte nur nichts verpassen vom Spektakel im Westen. Und waren dann prompt gut zwei Stunden zu früh im Niederrheinstadion. Oder war es die pure Nervosität, die Anspannung, die Angst vor dem Versagen auf den letzten Metern, die das Gaspedal ganz unten hielt?

Und wenn es denn je da gewesen sein sollte, das Fracksausen der Führungskräfte, es sollte allenfalls 20 Minuten dauern. Die Partie war danach bereits entschieden, zwei schnelle Tore des Dauerreservisten Dino Toppmöller machte die Dienstreise zu den heimstarken Oberhausenern zum entspannten Vergnügen.

Vielleicht ist das in der Nachbetrachtung das wirklich Bemerkenswerte an diesem ungefährdeten 2:0-Sieg der Frankfurter. Dass sie den Erfolg mit einer Souveränität und Abgeklärtheit nach Hause schaukelten, die man ihnen eigentlich gar nicht richtig zugetraut hätte. Bis auf Alex Schur, der eine Halbzeit gebraucht hatte, sich mit dieser Drucksituation zu arrangieren, waren die Frankfurter mit einem beeindruckenden Selbstbewusstsein aufgetreten. Da waren keine Beine lahm, keinem war der Magen flau, eher wirkten die Frankfurter Spieler so, als seien sie solche Situationen im Dutzend gewöhnt: sich keinen Fehler zu erlauben. Das machte offensichtlich auch Eindruck bei Anderen, etwa der unmittelbaren Konkurrenz. Björn Schlicke, zentraler Verteidiger bei der Spielvereinigung Greuther Fürth zum Beispiel, sagte im kicker, Eintracht Frankfurt sei im Unterschied zu den Franken, "ein großes Team" - eben weil es auch mit schwierigen Situationen prima umzugehen in der Lage ist.

Eine der Stärken dieser Frankfurter Mannschaft, das hat die jüngste Vergangenheit gezeigt, ist ihre mentale Stabilität. Kurz vor Ultimo bleibt Eintracht Frankfurt ausgerechnet im heißesten Aufstiegsrummel erstaunlich cool. "Wir können uns sehr gut auf den Punkt konzentrieren", hat Eintracht-Trainer Willi Reimann immer dann gesagt, wenn eine Frage zum Nervenkostüm der Eintracht fiel. Er, der Trainer, stellt die Spieler auch dementsprechend ein, so, dass jeder genau weiß, was er zu tun hat. "Eine gute Vorbereitung ist der Schlüssel zum Erfolg", lautet ein Credo des Trainers, dazu gehören auch immer eine intensive Videoanalyse und ein genaues Studium des Gegners. Überraschungen mag Reimann nicht so gern. Er mag Klarheit, Schnörkellosigkeit und ordentliche Arbeit.

Dessen ungeachtet sind sie in Frankfurt gottfroh, dass sie nach all den Irrungen und Wirrungen und wechselnden Tabellenkonstellationen der vergangenen Woche ihr Schicksal in der eigenen Hand haben. Vor mit 25 500 Zuschauern erstmals ausverkauftem Hause wird gegen den SSV Reutlingen ein echtes Endspiel um die Erstklassigkeit angepfiffen, mal wieder. Wie 1999 gegen den 1. FC Kaiserslautern oder ein Jahr später gegen den SSV Ulm, als es in den jeweils letzten Saisonspielen der Bundesliga um hopp oder topp ging. Auch da spielten die Nerven den Frankfurtern keinen Streich. Damals allerdings hatte die Eintracht viel zu verlieren gehabt, dieses Mal hat sie viel zu gewinnen.

"Wir haben jetzt beste Voraussetzungen" , sagt Reimann, "wir gucken nur noch auf uns." Mit einem klaren Sieg könnte eine überraschend gut verlaufene Saison mit dem Aufstieg gekrönt werden. "Diese Position dürfen wir nicht mehr weggeben, und wir müssen noch einmal abrufen, was uns die ganze Saison ausgezeichnet hat: Kampf, Kampf und Kampf", forderte Schur. Und sie werden, wie einst 1999, immer mit einem Ohr in den anderen Stadien sein, wo sich Fürth (in Karlsruhe) und vor allem Mainz (in Braunschweig) ebenfalls mühen, den Sprung ins Oberhaus zu schaffen. Womöglich wird es auf jedes Tor ankommen, womöglich werden die Frankfurter jener Chance des Pawel Kryszalowicz noch mal nachtrauern, der freistehend den Ball nicht im leeren Oberhausener Tor unterzubringen vermochte.

Oder es kommt alles ganz anders, und Fürth steigt noch auf. Ein Greuther 2:0-Sieg und Unentschieden (von 0:0 bis 2:2) von Mainz und Frankfurt würden da schon reichen. Man hat schon Pferde vor der Apotheke kotzen sehen, und angesichts der seltsamen Ergebnisse in jüngster Zeit käme eine neuerliche Wendung nicht mal sonderlich überraschend. Ob das aber die Nerven von Neppe, Fischer und Co. aushalten?
q: e-hp

nokostolany 20-05-2003 09:55

was mich freut ist, daß es wahrscheinlich keine geschenke gibt.... :D

denn alle aufstiegsaspiranten spielen am letzten spieltag gegen abstiegskandidaten ! :)

Stefano 21-05-2003 10:46

hola,

Reimann erwartet großen Kampf

Frankfurt. Jürgen Klopp geht mit seinen Spielern in ein Kurz-Trainingslager, Willi Reimann macht alles wie immer. Das ist der einzige Unterschied in der Vorbereitung zwischen dem FSV Mainz 05 und der Frankfurter Eintracht vor dem Herzschlagfinale um den Aufstieg in die Fußball-Bundesliga am Sonntag. "Wir haben keinen Grund, wegzufahren", sagte Reimann, mit dem unser Mitarbeiter Peppi Schmitt sprach.

Sie haben ein einziges Tor Vor sprung vor dem Rivalen aus Mainz. Wird dies ihre Aufstellung oder die taktische Einstellung beeinflussen?

REIMANN: Nein, wir wollen gewinnen, das ist zunächst das einzige Ziel. Wir werden sicher auf der Bank informiert über die anderen Spielstände und könnten dann immer noch reagieren. In der taktischen Ausrichtung vor dem Anpfiff aber spielt das keine Rolle.

Reutlingen muss auf jeden Fall gewinnen, um noch eine Chance auf den Ligaerhalt zu haben. Rechnen sie mit einem offensiven Gegner?

REIMANN: Natürlich werden die ihre Chance suchen und uns nichts schenken. Aber wir wollen Druck entwickeln mit unseren Zuschauern im ausverkauften Stadion im Rücken. Wir wollen den Gegner kämpferisch in die Knie zwingen und am Ende die Partie dann spielerisch für uns entscheiden. Das ist der Plan, aber ob es klappt, weiß niemand.

Würden sie an Stelle ihres Kol legen Nico Frommer aufstellen, der ja von Reutlingen nach Frankfurt wechselt?

REIMANN: Aus dieser Diskussion halte ich mich raus. Das ist nicht meine Aufgabe.

Markus Beierle hat wieder mit Lauftraining begonnen. Rechnen sie mit ihm am Sonntag?

REIMANN: Wenn er bis Freitag alles mitmachen kann, werde ich ihn in meine Überlegungen miteinbeziehen.

Sein Vertreter Dino Toppmöller hat seine Sache ziemlich gut gemacht in Oberhausen. Ist er gesetzt für Reutlingen?

REIMANN: Nein, die beiden Tore von Oberhausen spielen bei meinen taktischen Überlegungen keine Rolle. Wir bereiten uns jetzt auf Reutlingen vor, das ist ein anderes Spiel. Für mich ist wichtig, dass Spieler mit Taten überzeugen, nicht mit Worten.

Ihnen haben also Toppmöllers Aussagen, er hätte schon viel öfter spielen müssen und ähnliches, nicht so gefallen?

REIMANN: Dino hat sich ja schon öfter nach Kurzeinsätzen sehr weit aus dem Fenster gelehnt. Aber Fußball ist ein Mannschaftssport. Da hat nicht nur einer gewonnen, sondern alle. Und deshalb haben auch alle Aufmerksamkeit verdient und nicht nur einer.

Toppmöller wurde gefeiert, Kryszalowicz wurde beschimpft. Wie gehen sie mit ihm um?

REIMANN: Ich habe gleich nach dem Spiel mit ihm gesprochen, weil ich genau weiß, wie das mit der vergebenen Chance passiert ist. Ich bin sicher, auch Pawel versucht, gute Leistungen zu bringen.

Die Mainzer fahren ins Trainingslager, was macht die Eintracht?

REIMANN: Wir bleiben zu Hause. Es ist nicht nötig wegzufahren, wir haben alles, was man zu einer vernünftigen Vorbereitung braucht, hier im Waldstadion. Die einzige Änderung gegenüber den anderen Saisonspielen ist, dass ich alle Spieler aus dem Aufgebot am Samstagabend mit ins Hotel nehme. q:e-hp

Stefano 22-05-2003 10:17

hola,

Der Mann und seine Mauer
Eintracht-Trainer Willi Reimann geht gerne auf Distanz / Kein Held der Stehränge / Das Team muss funktionieren

Manchmal möchte man zu gern schon einmal wissen, wie der Trainer Willi Reimann mit seinen Emotionen umgeht. Mit Wut etwa. Oder mit Enttäuschung. Etwa wie er mit der Tatsache fertig wird, sollte sein Club Eintracht Frankfurt am Sonntag den zum Greifen nahen Aufstieg in die Bundesliga verpassen. Wird er nach Hause gehen und unansprechbar sein, wird schlechte Laune haben, griesgrämig sein? Seinen Frust an einem Sandsack auslassen? Oder sich einen hinter die Binde gießen? Das alles ist, wie man Willi Reimann bislang kennen gelernt hat, nicht sehr wahrscheinlich. Solche Gefühlsausbrüche wird er sich nicht gestatten. Wahrscheinlich ist, dass man von ihm allenfalls in ein paar dürren Worten zu hören bekommt, dass es aus den und den Gründen nicht geklappt hat, er im übrigen aber keinesfalls enttäuscht ist, weil man doch, angesichts der Ausgangssituation im Sommer des vergangenen Jahres, eine glänzende Saison gespielt habe. Noch Fragen. Nein. Auf Wiedersehen.

Das Auf Wiedersehen spart sich Reimann meistens.

So leicht lässt sich der Fußball-Lehrer nicht in die Karten gucken. Der Mann, vor 53 Jahren an Heilig Abend in der Nähe von Osnabrück geboren, versteht es meisterhaft, eine Aura der Distanz zu verbreiten. Er hat eine Mauer aus leichtem Spott, milder Geringschätzung und veritabler Unabhängigkeit um sich errichtet, an der vieles abprallt. Man kommt nicht ran den Mann. Man soll es auch gar nicht. In den Zeitungen stehen dann gerne Attribute wie spröde, trocken, unaufgeregt, sachlich, mit denen diese Art des Umgangs miteinander bezeichnet wird. Man kommt, wie soll man es anders sagen, nicht leicht ins Gespräch mit dem Menschen Reimann. Seine wenigen Worte wählt er mit Bedacht, unnötige lässt er weg, er spricht sparsam und fast immer eine Spur zu leise, so, dass man ganz genau hinhören muss, um alles mitzubekommen. Anfangs hat man gedacht, er ist so distanziert nur zu den allenfalls geduldeten Medienvertretern, bis man gemerkt hat: Er ist zu allen so.

Daran hat man sich im geschwätzigen Frankfurt erst gewöhnen müssen. Vielen ist das nicht leicht gefallen.

Mit seinen Spielern spricht Reimann genau so wenig. Dann aber Klartext, "die Spieler akzeptieren das", sagt sein Co-Trainer Jan Kocian, deutlich umgänglicher. Die Distanz, auch zu den Spielern, ist Prinzip, ist gewollt, "das ist mein Arbeitsstil", hat Reimann einmal in einem FR-Interview gesagt, die Spieler merkten, dass "ich alle gleiche behandele und Respekt vor ihnen habe." Extrawürste werden keine gebraten, Reimann ist ein glühender Verfechter der mannschaftlichen Geschlossenheit. Wer ausschert, wie im Winter die Alkoholsünder Jones und Montero, darf nicht mit Nachsicht rechnen. "Die Spieler müssen wissen, was sie tun dürfen und was nicht", sagt er. "Meine Aufgabe ist es, dass die Gemeinschaft funktioniert." Er kontrolliert seine Spieler nicht, nur wenn sie ihr Potenzial nicht ausschöpfen, wird er "fuchsteufelswild", Nachlässigkeiten oder Unkonzentriertheiten hasst er wie Stürmer den Abseitspfiff, er ist auch immer bestens präpariert. "Wir sind auf alles vorbereitet", pflegt er da zu sagen. Überraschungen mag er nicht.

Wahrscheinlich ist es so, dass Willi Reimann ein Glücksfall für Eintracht Frankfurt ist. Wahrscheinlich ist er genau der Trainer, den diese Mannschaft, dieser gern zum Größenwahn neigende Club, brauchte: einen erdverbundenen, fast schmerzlich realistischen, unauffälligen Fleißarbeiter. Den Kopf in den Wolken sollen die anderen haben, einer wie Reimann träumt wahrscheinlich nicht mal im Schlaf. In vielen Dingen erinnert er auch an den ehemaligen Eintracht-Kulttrainer Horst Ehrmantraut, der der erste war, der den Frankfurtern ein wenig Demut nahe brachte. Dieses Eintracht-Team, das wider alle Erwartungen vor dem Bundesligaaufstieg steht, hat Reimann zusammengestellt, teilweise gegen den Widerstand der Club-Führung, es trägt seine Handschrift. Er hat es geschafft, dass diese Mannschaft praktisch ohne größeren Hänger konstant auf hohem Niveau spielte. Er hat es geschafft, dass diese Mannschaft ohne Druck von außen "ganz fleißig und ordentlich" an ihrem Ziel arbeiten konnte.

Er hat es geschafft, dass eine Euphorie, so widersprüchlich das klingen mag, in Frankfurt gar nicht aufkommen konnte. Bis auf das allerletzte Spiel am Sonntag gegen den SSV Reutlingen war kein einziges Heimspiel im Waldstadion ausverkauft. Er hat es geschafft, den Ball schön flach zu halten, zuweilen auch mit Methoden, über die manche den Kopf schüttelten: etwa, als er vier Wochen vor Ultimo sagte, er sei durchaus auch mit Tabellenplatz neun zufrieden. Oder jetzt, da er weiterhin steif und fest behauptet, der Aufstiegs-Dreikampf werde nicht durch das bessere Torverhältnis entschieden. Willi Reimann, Vater eines erwachsenen Sohnes, ehemaliger Steakhaus-Besitzer, Golfspieler und Kanada-Legionär, ist immer darauf bedacht, die Luft raus zu lassen aus dem Ballon. Sei es im aufgeregten Frankfurter Umfeld, sei es bei der Besetzung des nach wie vor verwaisten Managerpostens, sei es bei anstehenden Vertragsgesprächen mit Spielern. Reimann hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass er sich unabhängig fühlt, sich keinesfalls von Spielerberatern erpressen lassen will: "Die Welt geht nicht unter, wenn einer den Verein verlässt. Reisende soll man nicht aufhalten", sagt er dann nur emotionslos. "Was glauben Sie, wie viel Spieler im Sommer auf dem Markt sind?" Mit so etwas wird man sicherlich kein Held der Stehterrassen, aber das will Reimann ja auch gar nicht. Er lässt seine Arbeit sprechen.

Einmal, es war nach einem Auswärtssieg in Duisburg, hat sich Reimann ein wenig aus der Deckung getraut. Da ist er dann, die Finger zum Victory-Zeichen gespreizt, in die Kurve gelaufen, hat die Fans abgeklatscht und in einer ersten Regung vor laufenden Kameras fast schon von so etwas ähnlichem wie einem möglichen Aufstieg geredet. Prompt gingen die nächsten beiden Heimspiele daneben. Der Mann weiß schon, was er tut. q: e.hp

Stefano 22-05-2003 10:23

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Nur Beierles Seele baumelt nicht
Verletzter Eintracht-Stürmer schuftet für sein Comeback gegen Reutlingen / Weißenfeldt verlängert seinen Vertrag

FRANKFURT A. M. Der Countdown läuft und die Spannung steigt. Nur noch drei Tage sind es, bis das für Eintracht Frankfurt über den Erstligaaufstieg entscheidende Spiel gegen den SSV Reutlingen (Sonntag, 15 Uhr) angepfiffen wird. Während gestern in der Eintracht-Geschäftsstelle am Waldstadion pausenlos das Telefon läutete, weil viele Fans immer noch versuchen, Karten für die restlos ausverkaufte Partie zu bekommen - im Internet verlangte ein Händler für ein Ticket gar 600 Euro - , hatten die Fußballer des momentanen Tabellendritten der zweiten Liga frei. Vor dem großen Saisonfinale bot sich ihnen zum letzten Mal die Chance, die Seele baumeln zu lassen. Denn die nächsten Tagen werden stressig, besonders für Spielmacher Ervin Skela, für den die Saison nach der Partie gegen Reutlingen noch nicht vorbei ist, weil er für die Begegnungen der albanischen Nationalmannschaft gegen Irland (7. Juni) und die Schweiz (11. Juni) nominiert wurde.

Fast alle Eintracht-Profis nutzten den freien Tag, um sich ihrer Familie zu widmen. Auch Markus Beierle hätte das gerne getan, doch Lebensgefährtin Britta und Tochter Fabienne (5) mussten ohne den Freund beziehungsweise Papa auskommen Denn Beierle hat ein großes Ziel, der Eintracht-Stürmer will nach seinem Muskelfaserriss vor zehn Tagen im rechten Oberschenkel noch rechtzeitig fit werden, um seinen Teamkollegen bei dieser wichtigen Partie helfen zu können.

Neben einer Spritzenbehandlung durch Mannschaftsarzt Dr. Christoph Seeger und der regelmäßigen Therapie durch die Eintracht-Physiotherapeuten stand für den Stürmer gestern zum ersten Mal leichtes Balltraining auf dem Programm. "Es ist ganz gut gelaufen. Ich hatte keine Schmerzen", sagt Beierle, der die Belastung heute noch etwas steigern möchte und sich zum Ziel gesetzt hat, am Freitag wieder ins Mannschaftstraining einzusteigen. Der in der Rückserie mit sechs Treffern erfolgreichste Eintracht-Torschütze ist zuversichtlich, am Sonntag einsatzbereit zu sein, so dass davon auszugehen ist, dass der Schwabe zumindest als Joker auf der Bank sitzen wird. Trainer Willi Reimann würde sich jedenfalls über die zusätzliche Angriffsalternative freuen. Für Verteidiger Uwe Bindewald wird die Partie gegen Reutlingen dagegen nicht zu seinem Abschiedsspiel im Eintracht-Trikot werden. Eine finanzielle Einigung vorausgesetzt, geht der Routinier nach Gesprächen mit Volker Sparmann, dem Chef der Eintracht Fußball AG, und Reimann davon aus, "dass ich sowohl in der ersten als auch in der zweiten Liga noch ein Jahr dranhängen" Danach soll Bindewald der Eintracht in noch nicht definierter Funktion weiter zur Verfügung stehen.

In Frankfurt bleiben wird auch Nachwuchsspieler Lars Weißenfeldt. "Ich werde meinen Vertrag nächste Woche unterschreiben", sagt der 23-Jährige, lediglich die Laufzeit des Kontrakts (ein Jahr plus Option oder zwei Jahre) ist noch offen. Auch Ersatztorwart Andreas Menger wird der Eintracht unabhängig von der Ligazugehörigkeit weiterhin erhalten bleiben. Und zwar als Ballfänger, auch wenn die Frankfurter im Falle des Aufstiegs noch einen weiteren Keeper verpflichten wollen. "Als Torwarttrainer werde ich erst in fernerer Zukunft bei der Eintracht arbeiten", sagt der 30-Jährige. Bei Kapitän Jens Keller und Dino Toppmöller, der angeblich zwei Angebote spanischer Erstligisten vorliegen hat, wurden die Vertragsgespräche auf die nächste Woche vertagt. "Die Eintracht ist mein erster Ansprechpartner, aber wenn es hier nicht klappt, habe ich keine Angst, nicht woanders unterzukommen", so Toppmöller, der im Aufstiegsfall ebenso wie Keller vertragslos wäre.

Dass im Umfeld der Eintracht nach dem Sieg in Oberhausen Hochstimmung herrscht und mit dem Aufstieg gerechnet wird, wissen die Spieler. Kapitän Keller ist aber davon überzeugt, "dass uns ein Sieg zum Aufstieg reicht"' und am Sonntag gefeiert wird. q: e-hp

Stefano 23-05-2003 08:30

hola,

Eintracht Frankfurt bereitet sich akribisch und betont gelassen auf das Endspiel gegen den SSV Reutlingen vor / Nur der Ersatz kränkelt

FRANKFURT A. M. Am Donnerstag hat Eintracht Frankfurt ein Fax an die Zeitungsredaktionen geschickt und aus gegebenem Anlass darauf hingewiesen, dass die Fans doch, bitte schön, am kommenden Sonntag so kurz nach 16.45 Uhr nicht auf das Spielfeld strömen sollen. Man kennt das ja, kaum bleibt die Eintracht in der Bundesliga (1999, 2000) oder steigt auf (1998) rennen alle wie wild auf den Rasen und freuen sich. Andere tanzen mit der Oberbürgermeisterin oder singen, auf Tischen stehend, fröhliche Lieder.

Das ist ja auch alles gut und schön und im Erfolgsfall auch ganz nett, nur ist es in diesem Jahr so, dass es gefährlich ist, den Platz zu stürmen, weil das Stadion bekanntlich umgebaut wird. Die Fans mögen also brav auf ihren Plätzen hinterm Zaun bleiben, die Mannschaft werde schon mal auf einen Sprung vorbei kommen und sich für die Unterstützung bedanken. "Wir wollen mit den Fans feiern, nicht vor ihnen flüchten", sagt Kapitän Jens Keller. So weit die Theorie.

Die Praxis sieht so aus, dass die Eintracht am Sonntag nicht nur gewinnen sollte, sondern möglichst auch noch ein Tor mehr schießen als der FSV Mainz in Braunschweig, um ganz sicher aufzusteigen. Insofern könnte im Duell mit dem SSV Reutlingen, der seinerseits gewinnen muss, um drin zu bleiben in der Liga, jedes Tor entscheidend sein. Am Donnerstagmorgen zumindest haben sie ganz ordentlich getroffen, die Eintrachtler. Es war zwar nur Training, aber selbst Uwe Bindewald, der ewige Verteidiger, heimste Lob für ein paar Tore ein von den Kollegen. Sie machten ihm sogar die Welle.

Zwei Tage vor dem Finale hielt sich die Nervosität bei den Recken in Grenzen. Er sei noch ganz ruhig, sagt Eintracht-Trainer Willi Reimann, "die Nervosität kommt bei mir erst einige Stunden vor dem Spiel", um dann anzufügen: "Wer dann nicht aufgeregt ist, muss ganz abgestumpft sein." Noch einmal unterstrich Reimann seine Einschätzung, "dass Mainz und Fürth eine schwierigere Ausgangsposition als wir haben." Von einem Wettschießen um den Aufstieg gehe er nicht aus. Über das Geschehen auf den anderen Plätzen will sich er sich natürlich informieren lassen. Durchsagen der anderen Spielstände im Stadion gibt es aber nicht.

Weil Ersatztorwart Andreas Menger wegen Fiebers fehlte, durfte Amateurkeeper Sven Schmitt gestern mittrainieren und würde, wenn Menger nicht rechtzeitig fit wird, als zweiter Keeper auf der Bank sitzen. Dort wird sich auch Markus Beierle wiederfinden, weil der Stürmer bis zum Spiel wegen seines Muskelfaserrisses vermutlich nicht fit sein wird, so dass Reimann ein Einsatz des Stürmers von Beginn an zu risikoreich ist. Deshalb dürfte die in Oberhausen erfolgreiche Elf Reimanns Vertrauen genießen und Beierle, der gestern mit einem dicken Verband um dem Oberschenkel nur Lauftraining absolvierte, die Jokerrolle bleiben. Weil er wegen Patellasehnenproblemen nicht trainieren kann, wird Serge Branco fehlen.

Nach den beiden Trainingseinheiten heute und morgen (jeweils 10 Uhr) wird Reimann am Samstag um 18.30 Uhr seinen kompletten Kader im Mannschafts-Hotel versammeln. Nach dem Abendessen wird es eine kurze Besprechung und Behandlung angeschlagener Spieler geben. Am Sonntag werden die Kicker um 8 Uhr geweckt. Nach dem Frühstück, das es bis 9.30 Uhr gibt, wird Reimann die Aufstellung und seine taktischen Vorstellungen den Spielern bekannt geben, bevor diese nach dem Mittagessen das Waldstadion gegen 14 Uhr erreichen. Auch Michael Wenczel wird dann im Mannschaftsbus sitzen. Nächste Saison spielt der Abwehrspieler für den FC Augsburg. Beim Regionalligisten wird der 25-Jährige nächste Woche einen Zweijahresvertrag unterschreiben. Dass er alle 23 Spieler mit ins Mannschaftshotel nimmt, begründet Reimann damit , "dass wir die Saison in der Gemeinschaft beenden werden, wie wir sie auch angefangen haben." In jedem Falle soll es ein gemeinsames Abschlussessen geben. So weit, wie gesagt, die Theorie. q: e-hp

Stefano 25-05-2003 18:01

krimi 2.liga
 
hola,

das war das beste...was es jemals im fussball gab!!!

:top: we are the champions :top:


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