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OMI 23-02-2005 12:50

Platow - Unsere Meinung
 
Unsere Meinung vom 23.2.2005
12:33 23.02.05




Die Rangliste, auf der niemand oben stehen will, ist wieder da. Wie kurz nach jedem Jahreswechsel "entzückt" die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) Anleger mit der DSW-Watchlist: Eine Auflistung, wer auf Sicht von 1,3 und 5 Jahren für den höchsten Kursverlust verantwortlich war.

Sicher, die Aufstellung bringt wenig, weil das Kind ja schon in den Brunnen gefallen ist (PB v. 18.2.02). Ebenso können sich Fehler einschleichen: So beschwerte sich SinnerSchrader (zu Recht), weil das Unternehmen nur wegen einer Sonderausschüttung einen hohen Kursverlust erlitt. Doch insgesamt sagt die Liste einiges aus: Über den Gesamtmarkt (PB v. 20.2.04) und über die einzelnen "Vernichter".

Bei etlichen Krisenkandidaten (Augusta, Mosaic, Plambeck etc.), vor denen wir Sie auch immer wieder gewarnt hatten, war es gut und lohnend, nicht dabei gewesen zu sein. Das Bewusstsein, dass gute Börsendienste auch mit Verkaufsempfehlungen arbeiten müssen, wird durch solche Rankings gestärkt.

Zudem ist so manch Verlierer von gestern auch ein potenzieller Gewinner von morgen. Bekanntlich ist der Erfolg an der Börse im günstigen Einkauf zu finden. Auch wenn wir das Gros der Werte aus der Watchlist skeptisch sehen, manche Fallen Angels wie Aixtron oder Evotec wurden für uns gerade auf Grund der Verbilligung kaufenswert.

In der Summe liegen in der Watchlist (wie im Gesamtmarkt) Chancen und Risiken, doch eine Lehre lässt sich ziehen: Faktische Totalverluste sind auch in guten Jahren möglich! Wichtig sind deshalb immer eine gute Selektion und natürlich auch Stopp-Kurse!

Herzlichst Ihr
Platow Börsenteam

OMI 09-02-2006 08:22

Unsere Meinung vom 08.02.2006
09:55 08.02.06




Bei all den Schlagzeilen über Unruhen in islamischen Staaten erhält das Geschehen in der Bundesrepublik derzeit wenig Aufmerksamkeit. Beim laufenden Arbeitskampf im öffentlichen Dienst, dem ersten seit 14 Jahren, wäre es aber falsch, ihn zu ignorieren. Aus der Sicht des Steuerzahler sowieso, aber auch aus der des Anlegers gilt es, die Augen aufzuhalten.

Der Streik hat eine nicht zu unterschätzende ökonomische Tragweite. Er kann sich vom Südwesten schnell in den Rest der Republik verbreiten. Wichtig ist auch die Symbolkraft, schließlich lässt sich am Arbeitskampf einiges über die Reformwilligkeit Deutschlands ablesen. Dass überhaupt gestreikt wird, verwundert, denn die Sachzwänge sind recht klar.

So wie auf Grund der Demographie an der Verlängerung der Lebensarbeitszeit kein Weg vorbei führt, werden Wochenarbeitszeiten unterhalb von 40 Stunden bald in den Geschichtsbüchern Eingang finden. Dass bei den öffentlichen Haushalten schon alleine auf Grund der in den vergangenen Jahrzehnten aufgebauten Schuldenberge Schmalhans noch lange Küchenmeister bleibt, ist nicht weg zu diskutieren.

Dennoch konnten die Verhandlungsführer auf Seiten der öffentlichen Arbeitgeber zumindest bislang noch nicht die breite Öffentlichkeit auf ihre Seite ziehen, was wichtig wäre, denn die Reformagenda für unser Land ist bei weitem noch nicht abgearbeitet.

Eben weil die gesamte Gesellschaft der direkte Leidtragende von Maßnahmen bei Müllabfuhr, Kitas etc. ist, kann dieser Streik die Stimmung auch negativ beeinflussen. Mehr Reformunwilligkeit wiederum wäre aber kontraproduktiv für unser Land.

Herzlichst Ihr

Platow Börsenteam

OMI 23-08-2006 12:54

Unsere Meinung vom 23.08.2006
11:01 23.08.06


Die Quartalssaison neigt sich dem Ende zu. Zumindest bei den Blue Chips liegen alle Halbjahresberichte vor, und es wird Zeit, ein erstes Fazit zu ziehen. Objektiv gab es mehr Licht als Schatten. Die Zahl derer, die positiv überraschen konnten, war höher als derjenigen, die ihre Anleger enttäuschten. Gut so!

Nicht ganz so überzeugen konnten wieder mal einige Unternehmen in der "B-Note". Die Form der Informationsverbreitung ist bisweilen immer noch recht "werbelastig", besonders in den Ad hocs oder Corporate News, in denen jeweils nur kurz informiert wird.

Alleine wenn Sie die Überschriften der Meldungen aus dem Ticker überfliegen, springen Ihnen immer wieder Adjektive ins Auge, die in Pflichtmitteilungen unserer Einschätzung nach wenig zu suchen haben. Oft ist von "positiven Geschäftszahlen", einem "erfolgreichen Quartal" etc. zu lesen. Da stellt sich die Frage, ob die Vorstände ihre Aktie vermarkten oder ihre eigene Arbeit loben wollen. Die Interpretation sollte aber dem Anleger überlassen bleiben.

Doch es wäre übertrieben, an dieser Stelle zu verallgemeinern. Im Vergleich zu "Neuer Markt"-Zeiten ist die Zahl reißerischer Ad hocs deutlich zurückgegangen. Zudem gibt es kaum noch "überflüssige" Mitteilungen mit vermeintlichen Großaufträgen oder sonstigen aufgeblasenen Non-Events.

Gänzlich verschwinden werden "Werbemitteilungen" ohnehin nicht, erst recht nicht im unregulierten Bereich der Corporate News. Doch sehen Sie es positiv: Die Naivität der Anleger, die plumpen Überschriften folgen, ist die Chance der besonnenen Investoren, die das Zahlenwerk erst en detail studieren.

Herzlichst Ihr Platow Börsenteam

OMI 29-08-2006 12:16

Unsere Meinung vom 28.08.2006
14:36 28.08.06




Cortal Consors sorgte mitten im "Sommerloch" mit einer Produktneuerung für einigen Gesprächsstoff. Der deutsche Ableger der französischen BNP Paribas bietet Kunden, die über die Termingeschäftsfähigkeit verfügen, Leerverkäufe einer Vielzahl von Aktien an.

Damit erreicht das Geschäft mit fallenden Kursen das breite Publikum. Den Leerverkauf von Aktien ("Shorten") bieten bislang nur auf "Heavy Trader" fokussierte Anbieter wie etwa Sino an. Durchschnittskunden führen Baisse-Spekulationen bislang auf Umwegen durch, z.B. mit Put-Optionsscheinen.

Mit der Innovation wandelt Cortal Consors auf den Spuren des Vorgängerinstituts Consors, das in den 90er Jahren bei einigen damaligen Neuerungen in der Finanzwelt, die heute Standard sind (beispielsweise intraday-Handel), zu den treibenden Kräften gehörte. Wir gehen davon aus, dass das Shorten in einigen Jahren bei vielen Brokern Standard sein wird, wie es in den USA bereits seit langem der Fall ist.

Auch wenn das anfängliche Angebot von Cortal Consors (Leerverkauf muss im Tagesverlauf geschlossen werden) eher untauglich ist und dem Anspruch ("auch bei fallenden Aktienmärkten Gewinne erzielen") nur begrenzt Rechnung trägt – die Richtung stimmt: Bereits ab Ende des Jahres sollen offene Positionen länger gehalten werden. Das Angebot von über 650 Aktien ist schon jetzt sehr vorzeigbar.

Keine Frage: Das Shorten eignet sich nur für erfahrene Investoren, das ist beim Handel mit Derivaten
aber auch nicht anders. Die Innovation bietet aber Privatanlegern ein Stück mehr Chancengleichheit ggü. Institutionellen. Und das ist schlicht zu begrüßen.

Herzlichst Ihr Platow Börsenteam

OMI 06-09-2006 13:18

Unsere Meinung vom 06.09.2006
08:47 06.09.06




Der fünfte Jahrestag der Terroranschläge vom 11. September 2001 steht bevor und beschäftigt Presse und Anlegerszene zu Recht: Denn zum Einen sollte die Vergangenheit uns alle mahnen und daran erinnern, wie zerbrechlich und angreifbar die freie Welt, in der wir leben, ist. Zum Anderen ist die Terrorgefahr alles andere als gebannt, ein neuerlicher Anschlag mit vielen Toten zum Jahrestag wäre etwa für Osama Bin Laden ein makabrer Triumph.

Als Triumph werten können Terrorvereinigungen wie Al Kaida schon jetzt, wie sie es geschafft haben, die westliche Welt zumindest mental zu verändern. Auch wenn (glücklicherweise) Panik nicht den Alltag dominiert, werden Flugreisen, allein gelassene Rucksäcke oder "verdächtig" aussehende Reisende ganz anders wahrgenommen, als es früher der Fall war.

Volkswirtschaftlich sind die ganz großen Umbrüche, die 2001 von pessimistisch veranlagten Auguren erwartet worden waren, ausgeblieben. Fluggesellschaften sind nach wie vor wichtige volkswirtschaftliche Größen, auch die Assekuranzen waren groß und stark genug, um mit dem Terror zu leben.

Dennoch spüren Wirtschaft und Kapitalmarkt nicht zuletzt die monetären Folgen, die "9/11" losgetreten hat. Die Aufrüstung von Geheimdienst und Polizei, aber auch die Auslandseinsätze des Militärs müssen ja schließlich auch bezahlt werden.

Die psychologische Komponente bringt Anleger am Ende des Tages in eine Zwickmühle: Der verbliebene "Angstabschlag" in den Kursen würde nur weichen, wenn in der Gesellschaft Sorglosigkeit herrscht. Diese wiederum würde zu neuen Terrorakten einladen.

Herzlichst Ihr

Platow Börsenteam

OMI 18-09-2006 14:21

Unsere Meinung vom 18.09.2006
10:34 18.09.06




Börse kann ganz einfach sein. Anleger müssen nur billig kaufen und teuer verkaufen. Zugegebenermaßen: Ganz so simpel sind Börsenweisheiten, von denen viel zu lesen ist, nicht, aber dennoch unterliegen Anleger schnell der Versuchung, die Geschehnisse auf dem Parkett zu schematisch und unflexibel anzugehen.

Doch es gibt keine todsichere Strategie. Etwas, das 99 Mal gut geht, kann beim 100. Mal zu bösen Verlusten führen. Und immer dann, wenn sich viele Investoren derselben Sache sehr sicher sind, kommt das Erwachen einem kleinen Beben gleich.

Nehmen Sie den vergangenen Freitag: Eine gute Handvoll Aktien verbringt ihren letzten Tag in den großen Indizes, bevor sie heute absteigt. Passive Anleger, die ausschließlich die Indizes nachbilden, trennen sich notgedrungen von den Werten. Dies sorgt mitunter für ordentlichen Verkaufsdruck.

Besonders zur Schlussauktion wird oft nochmals ohne Gnade verkauft. Eben weil dies bekannt ist, gehört der vorherige Leerverkauf der betroffenen Aktien mitsamt Rückkauf in der Schlussauktion zu einer beliebten Strategie. Diesen "schnellen Euro" wollten sicher auch viele Trader beim TecDAX-Absteiger Medigene verdienen. Doch es kam anders.

Denn der Biotechwert vermeldete Freitag lt. einer Studie ein erfreuliches Zwischenergebnis. Kurz darauf setzte starker Kaufdruck am Markt ein, der sich im Tagesverlauf massiv verstärkte. Bis zum Nachmittag waren 12% Plus und mehr als 1 Mio. gehandelte Aktien zu verzeichnen. Da wurden einige "Shorties" offensichtlich auf dem falschen Fuß erwischt. Die vermeintliche Sicherheit der Bären wurde zum Trumpf der Bullen.

Herzlichst Ihr

Platow Börsenteam

OMI 21-09-2006 09:33

Unsere Meinung vom 20.09.2006
12:13 20.09.06




Der September zeigt sich in der ersten Monatshälfte von einer aus Börsensicht ungewohnt positiven Seite: Gegenüber dem Schlussstand vom August liegt der Leitindex DAX leicht im Plus, in der 2. und 3. Reihe sieht es nicht wesentlich anders aus. Offenkundig sieht kaum ein Investor Gründe, massiv zu verkaufen. Dass es im "Krisenmonat" bislang auch keine externen Schocks, etwa Anschläge oder Naturkatastrophen gab, spielte hierbei sicher auch eine Rolle.

Das heißt im Umkehrschluss aber auch nicht, dass die Anlegerschaft in blinder Kauflaune ist. Deutlich wird dies im Geschäft mit Neuemissionen, welches sich im Vergleich zum saisonal nicht untypischen Sommerloch noch nicht nachhaltig belebt hat. Auch Kapitalerhöhungen sind alles andere als Selbstläufer. Festzustellen ist dies besonders bei Small Caps.

So gab Anterra Vermögensverwaltung unlängst bekannt, dass eine Erhöhung aus genehmigtem Kapital abgesagt wurde, weil nicht im ausreichenden Maße gezeichnet wurde. Eine jüngst ausgesprochene Gewinnwarnung dürfte ihren Teil dazu beigetragen haben.

Bis zuletzt spannend war es beim Telco-Dienstleister Eutex, der die Platzierung einer Kapitalerhöhung bis zum gestrigen Dienstag (nach Redaktionsschluss) verlängert hat. Da der Börsenkurs nach dem jüngsten Einbruch bereits unter dem Zuteilungskurs liegt, wurde es wohl auch hier knapp.

Nachdem mit CWI Real Estate kürzlich auch wieder ein Börsengang auf Eis gelegt wurde, gehen bei den Banken allmählich die Alarmleuchten an. Aus Anlegersicht ist das vielleicht noch nicht mal das Schlechteste. Käufermärkte bieten die besten Kurse und die wenigsten Abzockereien.

Herzlichst Ihr

Platow Börsenteam

OMI 26-09-2006 07:54

Unsere Meinung vom 25.09.2006
12:03 25.09.06




Fast auf den Tag genau acht Jahre ist es her, dass der Hedge Funds LTCM vor die Wand fuhr und das Weltfinanzsystem einem Kollaps nur knapp entkam. Das Kippen des Fonds war nicht nur wegen der schieren Dimension interessant. Weil LTCM nicht von irgendwem, sondern u.a. von den Nobelpreisträgern Robert Merton und Myron Scholes beraten wurde (PB v. 30.6.04), hat die Story ironischen Charme.

Unter dem ehrfurchtsvollen Titel "When Genius failed" ging das LTCM-Debakel in die Literatur ein. Ob beim aktuellen Fall aus der Hedge Funds-Szene, Amaranth Advisors, der zu zweifelhaftem Ruhm kommt, ebenfalls "Genies durchfielen" oder nicht, ist zu prüfen. Fest stehen hingegen die Milliardenverluste des Fonds, die die Finanzszene zurzeit beunruhigen.

Der Manager Brian Hunter versemmelte am spekulativen Gasmarkt rd. 5 Mrd. US-Dollar. Damit wurde das Fondsvermögen halbiert. Der plötzliche Rückgang bei den Energiepreisen brach dem stark gehebelten Amaranth-Portfolio offenkundig das Genick.

Dabei reichte hier eine scharfe Preiskorrektur, um Amaranth ein "Armageddon" zu bereiten. LTCM hingegen wurde seinerzeit durch einen größeren externen Schock (Russland-Krise) aus der Bahn geworfen. Beiden Fällen gemein ist die anschließende Diskussion über eine stärkere Regulierung von Hedge Funds.

Und diese Diskussion halten wir auch für so falsch nicht. Einfluss und Volumen von Hedge Funds nehmen seit Jahren stetig zu. Kein Mensch hat ein Interesse, dieses Geschäft zu verhindern. Doch sind erhöhte Transparenz und verbessertes Risikomanagement geboten – im Interesse des ganzen Finanzmarkts.

Herzlichst Ihr

Platow Börsenteam

OMI 27-09-2006 14:28

Unsere Meinung vom 27.09.2006
08:46 27.09.06




Eine vergleichsweise hohe Überschneidung boten die Aktienmarktprognosen, die mehrere Mitgliedsin-stitute des Bundesverbandes Öffentlicher Banken am Dienstag in Frankfurt präsentiert haben. Abgesehen von der (bereits seit geraumer Zeit) recht bearishen Nord/LB rechnen alle mit einem leicht steigenden DAX. Die Kursziele für das Jahresende liegen von dieser Ausnahme abgesehen ausschließlich bei 6 000 Zählern oder in unmittelbarer Nähe dieser Marke.

Auch bei den Kurszielen zu den anderen europä-ischen Indizes, beim Rohöl oder den Zinsen überwog der Konsens. Echte Meinungsvielfalt konnten wir nur in der Branchenallokation erkennen, bei der etwa die DekaBank und die HSH Nordbank zu vollkommen unterschiedlichen Einschätzungen kommen.

So raten die Norddeutschen bei Telcos und Pharma zum Übergewichten, Branchen, für die die DekaBank skeptisch gestimmt ist. Umgekehrt das Bild in der Chemiebranche. Hier rät die HSH Nordbank zum Untergewichten, während die DekaBank sich bullish zeigt. Eine insgesamt auffallend niedrige Korrelation.

Eine Nachfrage bei den Verantwortlichen ergibt, dass die Ratschläge unterschiedlich hergeleitet sind: Die DekaBank ging "bottom up", also über Befragung der Sektorspezialisten, vor, während die HSH Nordbank wiederum den "top down"-Ansatz, die Herleitung über makroökonomische Kennzahlen, nutzte.

Anleger, die den Rat der Institute in ihre Strategie einbauen, sollten deshalb vielleicht die Aktien von Versicherungskonzernen besonders im Auge haben: Denn bei dieser Branche sind sich beide Institute in ihrem Anlageurteil einig: Übergewichten.

Herzlichst Ihr
Platow Börsenteam

OMI 30-10-2006 08:09

Unsere Meinung vom 30.10.2006
08:42 30.10.06




Happy Birthday Entry Standard. Zum am Mittwoch erfolgten einjährigen Jubiläum des aus dem Freiverkehr hervorgegangenen Segments zeigte sich der Betreiber Deutsche Börse in einer Stellungnahme äußerst zufrieden mit dem Spross.

So habe sich das Handelssegment "als alternativer Kapitalmarktzugang für kleine und mittlere Unternehmen etabliert". Stolz wird auf einen 20%igen Wertzuwachs des Entry All Share Index hingewiesen. Diese auf den 1. Blick nette Performance verliert jedoch aus drei Gründen einen guten Teil ihres Glanzes.

1. Der Gesamtmarkt brummte zeitgleich noch stärker. So gewann der CDAX nahezu 30%. 2. Die Kursentwicklung innerhalb des noch jungen Index verlief durchaus heterogen. Einige Einzelwerte wurden geradezu pulverisiert. 3. Im Gegensatz zum Gesamtmarkt notiert der Entry Standard noch weit (rd. 25%) unter dem Jahreshoch vom Frühjahr.

Unstrittig aufwärts geht es mit der Zahl der Listings: Mittlerweile sind 66 Unternehmen notiert, die gesamte Kapitalisierung beträgt beachtliche 4,8 Mrd. Euro. Unverändert zieht es einen beträchtlichen Anteil von Börsenneulingen in den Entry Standard. Immerhin 70% der Neuankömmlinge dort entscheiden sich für ein prospektpflichtiges öffentliches Angebot.

Damit zeigt sich unserer Meinung nach bereits nach einem Jahr, was der Entry Standard ist: Hochinteressant für kleine Unternehmen und sehr risikoreich (aber auch reizvoll) für Investoren. Damit wächst in Frankfurt tatsächlich ein würdiger Nachfolger des Nemax und ein ernst zu nehmender Kontrahent für den Londoner Alternative Investment Market heran.

Herzlichst Ihr

Platow Börsenteam

OMI 07-11-2006 08:04

Unsere Meinung vom 06.11.2006
10:50 06.11.06




Nach nunmehr rd. vier Monaten nahezu ununterbrochen anziehender Aktienkurse wird die Luft dünner und die Anlegerschaft nervöser. Eben weil viele Investoren auf guten Gewinnen sitzen und diese nicht mehr aus der Hand geben wollen, reichen oft schon kleine Auslöser, um auf dem Parkett für eine sich selbst beschleunigende Verkaufswelle zu sorgen.

So war es beispielsweise am Donnerstag. Die Vorlage eher unschöner US-amerikanischer Konjunkturdaten, aber auch die Sorge, dass in Euroland an der Zinsschraube gedreht wird, sorgte für einen schnellen Kursrückgang beim deutschen Leitindex DAX. In der Spitze verlor der Index knapp 1,5%. Die Investoren sind nervös und haben Angst vor negativen News.

Da beruhigt es ein Stück weit, dass positive Nachrichten deutlich häufiger vorkommen. Besonders die Berichtssaison überzeugt: Allianz, Commerzbank und MAN sind nur drei jüngere Beispiele dafür, dass starke Q3-Zahlen den angezogenen Kursen einen überaus soliden Unterbau geben.

Und selbst aus der auch an dieser Stelle oftmals gescholtenen Politik kam zuletzt Rückenwind. Die eingeleitete Unternehmenssteuerreform ist aus Sicht der Konzerne und ihrer Anteilseigner der richtige Schritt. Endlich hat Deutschland die Perspektive, bei den Unternehmenssteuersätzen die rote Laterne abzugeben. Besonders gut verdienende Firmen sollten profitieren.

Diese Trends, über bessere operative Ergebnisse und niedrige Steuern die Nettogewinne zu erhöhen, können in ihrer Bedeutung für den Kapitalmarkt kaum überschätzt werden, gelten Aktienkurse doch als abdiskontierte Gewinne der Zukunft. Also, weiter so!

Herzlichst Ihr

Platow Börsenteam

OMI 14-11-2006 08:22

Unsere Meinung vom 13.11.2006
12:15 13.11.06



Die Karawane von Börsenneulingen ebbt nicht ab. Beinahe täglich stellt sich in Frankfurt ein neues Unternehmen vor, das ein Listing anstrebt. Und in den kommenden Wochen wird das Gedrängel noch größer.

Schließlich ist die Börse um den Jahreswechsel faktisch verschlossen für Neulinge. In der Adventszeit gehen Investoren keine Wagnisse mehr ein und treten für gewöhnlich in einen informellen Käuferstreik. Zum unmittelbaren Jahresstart machen IPOs wiederum keinen Sinn, weil die Testate für 2006 noch nicht unterzeichnet sind, diese aber von den Anlegern mehr oder weniger direkt eingefordert werden.

Deshalb werden Sie im engen Zeitfenster vor der Pause noch eine Vielzahl neuer Namen kennen lernen, darunter durchaus "Schlachtschiffe". So stellte sich am Freitag Symrise, ein Branchenriese für Duft- und Geschmacksstoffe, der Finanzwelt vor. Das noch für 2006 vorgesehene IPO wird "eines der größten, wenn nicht der größte Börsengang im laufenden Jahr", so Vorstandslenker Gerold Linzbach.

Symrise ist ein typischer LBO: Durchgreifende Umstrukturierung, starke operative Kennzahlen, aber auch einige Schleifspuren durch den Einstieg von Finanzinvestoren um EQT, die den Kaufpreis der Firma selbst aufbürdeten. Vor dem Börsengang liegt die Eigenkapitalquote bei nur 2%! Die Finanzinvestoren werden zum IPO zudem ordentlich Stücke verkaufen.

Sollte das IPO reibungslos verlaufen, könnte 2007 der Börsen-Run noch verstärkt werden. Schließlich gibt es viele ähnliche Konzerne, die zum IPO bereit sind. Der Börsenstimmung täte es daher gut, wenn die Konsortialbanken Symrise nicht zu teuer verkaufen.

Herzlichst Ihr

Platow Börsenteam

OMI 15-11-2006 17:17

Unsere Meinung vom 15.11.2006
11:05 15.11.06




Das war ein Vertrauensvorschuss, wie ihn sich ein neuer Vorstandslenker nur wünschen kann. Kaum wurde der Wechsel an der Spitze der Dt. Telekom bekannt, legte der Kurs der "T-Aktie" um 3% zu. Der Wert des Stabwechsels von Kai-Uwe Ricke zu René Obermann wird somit auf über 1,5 Mrd. Euro taxiert.

Einerseits ist das imponierend, andererseits gab es schon Wechsel in den Führungsetagen, die für drastischere Kursbewegungen gesorgt haben. Der Abgang von DaimlerChrysler-Chef Jürgen Schrempp etwa oder auch die Berufung von Wolfgang Bernhard in den Vorstand des Volkswagen-Konzerns.

Dass diese beiden Staffelübergaben (gemessen am Kurssprung) für mehr Furore gesorgt haben als das Wechseln der Pferde bei der Telekom, liegt auch am Ausmaß der Performance-Verbesserung, die mit der Neubesetzung verbunden wurde. Mit Schrempps Abgang antizipierten Anleger das Ende der "Welt AG". Bernhards Berufung schürte – wie sich gezeigt hat zu Recht – Hoffnungen auf harte Sanierungsschritte.

Mit Obermann lässt sich wenig Neues assoziieren, nicht zuletzt, weil er an der bisherigen Unternehmenspolitik aktiv mitwirkte. Er kann strategisch wenig ändern, allerhöchstens, den Wandel vom Ex-Monopo-listen zu einem dynamischen Technologiekonzern mit mehr Hartnäckigkeit gegenüber Politik und Funktionären der Arbeitnehmerbank durchzuboxen.

Ob ihm das gelingt, ist keineswegs sicher. Schon gleich nach seiner Berufung haben ihm die Populisten dieser beiden Gruppen die Zähne gezeigt. Sollte Obermann am Ende gleichwohl Erfolg haben, wäre dies ein positives Zeichen für die Wandlungsfähigkeit und die Zukunft des Standorts Deutschland.

Herzlichst Ihr

Platow Börsenteam

OMI 18-01-2007 07:45

Unsere Meinung vom 17.01.2007
15:26 17.01.07



Der Markt für Fusionen und Übernahmen kommt nach einer kurzen Pause über die Feiertage wieder ins Laufen. Zwar stehen im jungen Jahr 2007 die "Big Shots" mit milliardenschweren Volumina noch aus, doch legen sich mittelständische Unternehmen ins Zeug. So etwa Pfleiderer und Drillisch, die zugehörigen Aktien zählen zu unseren Dauerempfehlungen.

Während es den Holzveredler Pfleiderer mit dem Kauf des Laminat-Erfinders Pergo gen Skandinavien zieht, fand der Telekommunikationsanbieter Drillisch mit Telco im schönen Idstein im Taunus eine fesche Braut. Bei beiden Takeovers ist anzunehmen, dass sie in absehbarer Zeit erfolgreich über die Bühne gehen.

Der Kapitalmarkt zeigt sich sehr angetan. Sowohl der Pfleiderer-Kurs als auch die Notierung von Drillisch stiegen kräftig. Während Kurse von übernommenen Firmen bei Käufen (auf Grund der nötigen Prämien) nahezu zwangsläufig gewinnen, sind steigende Kurse beim Käufer nicht selbstverständlich.

Der Zuspruch ist einerseits ein deutlicher Beleg dafür, dass die Grundstimmung an den Börsen positiv ist. Er sagt aber auch aus, dass die Akteure hier professionell agieren: Die Übernahmen sind freundlich, stoßen also bei den "Zielen" auf Zustimmung. Dennoch sind die (bei Drillisch nur geschätzten) Preise vertretbar. Die Portfolien ergänzen sich, beide Male wird eine Marktkonsolidierung aktiv angegangen.

Wenn M&A‘s in den kommenden Monaten in ähnlicher Form durchgezogen werden, könnte das den Börsen gut tun. Es besteht aber auch die Gefahr, dass der Zuspruch andere börsennotierte Unternehmen zu weiteren, eventuell schadhaften Übernahmen inspiriert.

Herzlichst Ihr

Platow Börsenteam

OMI 05-02-2007 15:19

Unsere Meinung vom 05.02.2007
11:18 05.02.07




Erst vor wenigen Wochen hat das Deutsche Aktieninstitut eine ernüchternde Statistik über die Aktionärszahlen in Deutschland veröffentlicht: Auch im starken Börsenjahr 2006 sank die Anzahl der Aktionäre in Deutschland. Trotz aller Schwächen dieser Statistik (Zertifikate nicht berücksichtigt): Der Michel und das Dividendenpapier kommen kaum zusammen.

Nicht zuletzt auf Grund der (wegen der leeren Rentenkassen) gebotenen Zunahme von privatem Vermögensaufbau ist die Aktien-Aversion eine kleine Kata-strophe. Viele Deutsche hatten noch nie Berührung mit Aktien, andere haben schlechte Erfahrungen gemacht und sind dieser Anlageform schlicht überdrüssig.

In diesem Zusammenhang fallen immer die Namen "Neuer Markt" und "Deutsche Telekom". Ein Segment und eine Volksaktie, die etliche Neugierige erst in den Bann und dann ins (finanzielle) Verderben zogen. Besonders durch den Ex-Monopolisten, denn mithilfe des Volksschauspielers Manfred Krug wurden Millionen Deutsche erst auf die Idee gebracht, Aktien zu kaufen. Was folgte, ist bekannt.

Nun zeigt eben dieser Manfred Krug einen Anflug von Altersmilde: In einem Interview entschuldigt sich der fast 70-jährige "aus tiefstem Herzen" bei allen, die auf seinen Rat hin T-Aktien gekauft hatten. Er halte seine Telekom-Aktien immer noch, weil er es "als eine Art Selbstbestrafung" ansieht.

Diese Umschreibung und der ergänzende Hinweis, dass es bis heute die einzigen Aktien gewesen seien, die Krug je gekauft habe, sind klare Aussagen. Wer auf den populären Mann hört, wird einen Bogen um Aktien machen und wohl erneut einen Fehler begehen.

Herzlichst Ihr

Platow Börsenteam

OMI 08-02-2007 16:55

Unsere Meinung vom 07.02.2007
14:27 07.02.07




Die Schutzvereinigung der Kapitalanleger (SdK) hat in den vergangenen Tagen das "Schwarzbuch 2006" präsentiert. Die alljährlich erscheinende "Pannenstatistik" des Kapitalmarkts hat unserer Einschätzung nach dieses Mal für vergleichsweise wenig Wirbel gesorgt. Zwar finden sich in der Finanzpresse zahlreiche Berichte über die Skandalchronik, doch reagieren Investoren eher gelassen auf das Heft.

Dies liegt daran, dass es sich um ein Sammelwerk bereits ausgetragener Schlachten handelt, die zum Teil schon geraume Zeit zurück liegen. Zudem, und dies ist das eigentlich Erfreuliche an der Entwicklung, fallen Skandalnudeln nicht mehr so tief wie früher. Die Anlegermasse identifiziert fragwürdige Marktteilnehmer schlichtweg früher.

Während es zu Zeiten des Neuen Marktes noch möglich war, mit heißer Luft und gefälschten Bilanzen auf milliardenschwere Börsenbewertungen zu kommen und unter Mithilfe von durchaus renommierten Bankhäusern wertlose Aktien teuer zu platzieren, haben die Schwarzbuch-Firmen diesmal weniger verbrannte Erde hinterlassen, was überaus erfreulich ist.

So kamen und kommen schillernde Unternehmen mit kleinem Streubesitz, wir nennen hier exemplarisch die Namen Neosino oder Cobracrest, zwar auf atemberaubende Börsenbewertungen, doch fehlt ein begleitender Hype in den Medien. Im Gegenteil: Die Berichterstattung ist recht kritisch.

Die momentan überschaubare Anzahl echter "Abzockereien" ist während fortgeschrittener Haussephasen eher ungewöhnlich. Bleibt zu hoffen, dass diese Tendenz zur Vernunft noch etwas anhält.

Herzlichst Ihr

Platow Börsenteam

OMI 14-02-2007 10:05

Unsere Meinung vom 14.02.2007
08:44 14.02.07



Was zeichnet das Programm eines guten Pay-TV-Kanals aus? Sicherlich erwarten die Zuschauer für ihr Geld Abwechslung, facettenreiche Unterhaltung und nicht zu wenig Spannung. Kurzweilige Berichte und Nervenkitzel sind gleichermaßen gefragt.

Der führende deutsche Pay-TV-Sender Premiere offeriert all dies. Der kleine Schönheitsfehler: Seit dem Börsengang im Frühjahr 2005 bietet der Konzern dieses bunte Programm nicht nur seinen Zuschauern, sondern auch seinen Anteilseignern. Die wiederum dürften ob der stetigen Aufs und Abs leicht entnervt sein, zumal der Wert sich per saldo halbiert hat.

Die neuesten Folgen der Krimireihe ließen keine Gefühlsregung aus. So kündigte der MDAX-Wert Ende der vergangenen Woche eine Kooperation mit dem Konkurrenten Arena vielsagend mit "Die Bundesliga ist zurück bei Premiere" an. Da spürten Altaktionäre sicher noch mal die Narben, die sie im Dezember 2005 davon getragen hatten. Seinerzeit verursachte der Verlust der Bundesligarechte einen Kurskollaps.

Die Freude über den neuen Deal und zeitgleiche Kursgewinne hatten nur eine begrenzte Halbwertszeit. Dienstag gab Vorstandslenker Georg Kofler bekannt, dass er seine 11,3 Mio. Aktien (Gegenwert rd. 180 Mio. Euro) verkaufen wird. Dass der Erlös zu einem Großteil der Tilgung der Kredite dient, mit denen Kofler den Einstieg finanzierte, half da ebenso wenig wie seine Ansage, für 20 Mio. Euro Aktien zu kaufen.

In der Theorie ist Pay-TV ein skalierbares Geschäft mit recht gut prognostizierbaren Erlösströmen und ruhigem Aktienchart. Premiere-Aktionäre erleben dies anders. There is no business like show business.

Herzlichst Ihr

Platow Börsenteam

OMI 20-06-2007 13:34

Unsere Meinung vom 20.6.2007
11:18 20.06.07

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Der Wirbel um den gelernten Bäcker und Börsenguru Markus Frick (PB v. 13.6.) hält die Anlegerwelt in Atem. Nachdem die drei von Frick empfohlenen Rohstoffaktien Stargold Mines, Star Energy und Russoil regelrecht kollabiert sind, schlagen auch jetzt noch die Emotionen hoch. Waren es „in erster Instanz“ vor allem die Kenner der Finanzszene, die ob der hochgejazzten Kurse der drei fragwürdigen Wertpapiere den Kopf schüttelten, hat das Thema mittlerweile die Massenmedien erreicht. Von „Spiegel“ bis zur „Süddeutschen“ kommentieren etliche allgemeine Medien den Fall, zu Recht in einer überaus kritischen Art und Weise. Der Fernsehsender N24 setzte gar kurzfristig eine Sendung mit dem Aktienpromoter ab.Dieser Wirbel ist aus Anlegersicht ambivalent zu sehen. Sollte hier, wie von vielen Seiten vermutet wird, eine organisierte Abzocke über zig Millionen vorliegen, kann eine breite Aufklärung des Sachverhalts nur von Vorteil sein. Allerdings haben solche Negativschlagzeilen ein Stück weit das Potenzial, Aktienanlagen per se zu diskreditieren. Das wiederum wäre ein Bärendienst für die Aktienkultur.Wir möchten den vorliegenden Fall, der in ähnlicher Form sicher noch etliche Male vorkommt, zum Anlass nehmen, alle Anleger zur Vernunft zu ermahnen. Wer auf blanken Zuruf hohe Beträge in Penny Stocks aus dem Rohstoffsektor investiert, über die nur spärliche (eventuell geschönte) Informationen vorliegen, und die Bewertung der Titel in keinster Weise selber gegencheckt, geht ein Risiko ein, das jeder halbwegs besonnene Casinobesucher dankend ablehnen würde.

HERZLICHST IHRPLATOW BÖRSENTEAM

OMI 04-07-2007 16:11

Unsere Meinung vom 04.07.2007
11:15 04.07.07

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Das erste Halbjahr 2007 ist am Aktienmarkt fulminant verlaufen. Etliche Indizes legten prozentual zweistellig zu. Damit wurde bereits nach sechs Monaten eine Rendite generiert, die für ein ganzes Jahr zufriedenstellend wäre. Viele bekannte Börsenbarometer notieren nahe ihren Allzeithochs. Ob dies ein Signal für weitere Gewinne oder ein Fanal zum Ausstieg ist, lautet die Gretchenfrage.Klar ist: So wie bisher geht es nicht weiter. Übertrieben günstige Bewertungen sind mittlerweile echte Mangelware, und Zyklen mit fünf aufeinander folgenden positiven Aktienjahren (danach sieht es momentan aus) haben auch in langfristigen Betrachtungszeiträumen Seltenheitswert.Doch kaum ein Trend endet ohne echten externen Einfluss. Hier gilt es momentan, mögliche Schocks durch größere Terroranschläge im Auge zu behalten (PB v. 2.7.) und vor allem auf die künftige Entwicklung der Leitzinsen zu achten. Die (niedrigen) Zinsen trieben die Hausse hauptsächlich an. Deutlich höhere Zinsen haben mehr als jeder andere Einflussfaktor das Zeug, die Märkte zu kippen.Die kursierenden „Zinssorgen“ können Sie gut daran ablesen, dass zinssensitive Aktien wie Banken, Immobilienaktien, aber auch stark verschuldete Industriewerte den Markt mitunter deutlich underperformen. Das Misstrauen ist also da. Relativ ungeschoren kommen bislang fremdfinanzierte Buyouts (LBOs) davon. Gelungene Börsengänge etwa von Gerresheimer oder aktuell Tognum belegen eine gewisse Sorglosigkeit der Zeichner. Sollte sich die Zinsangst ausbreiten, könnte die Stimmung bei den LBOs als nächstes kippen.

Quelle: Platowbrief


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