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simplify 02-03-2014 20:42

Wo benjamin charts zeigt ich bin am freitag short om DAX gegangen

Benjamin 02-03-2014 20:51

Warnung vor Staatsbankrott

Ukraine will 35 Milliarden Dollar

24.02.2014

Zitat:

Finanzminister Juri Kolobow erklärte, sein Land benötige Unterstützung in diesem und im kommenden Jahr insgesamt bis zu 35 Milliarden Dollar - umgerechnet etwa 25,5 Milliarden Euro. Er rief den Westen auf, in den kommenden zwei Wochen eine Geberkonferenz zu organisieren, um einen Hilfsplan auszuarbeiten.
Zitat:

ein erheblicher Teil der Schulden bei ausländischen Geldgebern besteht. In der Regel müssen diese auch in Fremdwährungen zurückbezahlt werden. Die ukrainische Währung Hrywnia verlor allerdings seit Beginn der Krise im November gegenüber dem Euro rund 13 Prozent und gegenüber dem Dollar etwa elf Prozent an Wert. Die Devisenreserven des Landes schrumpften laut Angaben der ukrainischen Nationalbank binnen eines Jahres von 24,7 auf jetzt nur noch 17,8 Milliarden Dollar.
Zitat:

Insgesamt muss die Ukraine allein im laufenden Jahr Altschulden in Höhe von 13 Milliarden Dollar - umgerechnet etwa 9,5 Milliarden Euro - zurückzahlen.
Zitat:

Russland will vorerst nicht mehr helfen
Zitat:

der russische Finanzminister Finanzminister Anton Siluanow ...legte der Ukraine nahe, den Internationalen Währungsfonds (IWF) um Hilfe zu bitten.
Zitat:

Zugleich erhöhte Russland den Druck auf das Nachbarland. Wirtschaftsminister Alexej Uljukajew drohte mit der Erhebung von Zöllen. Wenn die künftige ukrainische Regierung doch noch ein Assoziierungsabkommen mit der EU unterzeichnen sollte, werde Russland gezwungen sein "Importzölle zu erhöhen", sagte Uljukajew dem "Handelsblatt". Der Wirtschaftsminister schloss aus, dass die Ukraine nach Unterzeichnung eines Assoziierungsabkommens mit der EU ein bedeutender Handelspartner Russlands bleiben werde.
Zitat:

IWF-Chefin Christine Lagarde stellte zwar Unterstützung in Aussicht. Sie knüpfte Finanzhilfen aber erneut an Wirtschaftsreformen. So fordert der IWF höhere Gaspreise für die Bevölkerung, was die bisherige Führung in Kiew aus Angst vor Protesten abgelehnt hatte, sowie die Abwertung der Landeswährung und Einsparungen in Staatshaushalt.
Zitat:

Grundsätzlich ist die EU zwar zu Hilfen bereit. Deren Höhe und mögliche Bedingungen sind aber offen.
Zitat:

Der Osteuropa-Beauftragte der Bundesregierung, Gernot Erler, drängte Russland zur Beteiligung an Finanzhilfen für die Ukraine. "Infrage kommen drei verschiedene Geber: Das sind die EU, der Internationale Währungsfonds und das ist natürlich die Russische Föderation", sagte er im ARD-Morgenmagazin. Bisher sei das Hauptproblem, dass es noch keine handlungsfähige Regierung in Kiew gebe, mit der man über Bedingungen für Finanzhilfen reden könne. "Denn keiner wird Geld geben zum Nulltarif."
Quelle: http://www.tagesschau.de/wirtschaft/...nanzen102.html
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Zitat:

Insgesamt sollen kurzfristig aus EU-Kassen und bilateral zwei bis vier Milliarden Euro aufgebracht werden. Man könne und wolle die neue Regierung, die ja erst nach der erfolgreichen Vermittlung durch die Außenminister Steinmeier (Deutschland), Sikorski (Polen) und Fabius (Frankreich) ins Amt gekommen ist, nicht im Regen stehen lassen, heißt es in Brüssel.
Eine wirtschaftlich kollabierende Ukraine würde im Streit mit Moskau wohl den Kürzeren ziehen. Wenn das Geld nicht über die üblichen Mechanismen des Internationalen Währungsfonds beschafft und verliehen werden könne, wolle man andere Wege finden, so EU-Diplomaten.
Quelle: http://www.dw.de/eu-in-der-zwickm%C3%BChle/a-17468041

Benjamin 02-03-2014 21:02

Nato und EU: Begrenzte Möglichkeiten im Krim-Konflikt
Zitat:

Die schärfste Waffe der EU im Umgang mit Russland ist die wirtschaftliche Kraft des grössten Binnenmarkts der Welt mit 500 Millionen Bürgern. Eine Absage des G8-Gipfels von Sotschi würde Russland nicht wirklich treffen - Sanktionen gegen Wirtschaftsunternehmen möglicherweise schon. Vor allem die USA denken über Sanktionen im Bankensektor nach, die sie für die schärfste Waffe gegenüber Russland halten.

Allerdings weisen Diplomaten darauf hin, dass der Handel zwischen Russland und der EU nicht nur für Russland, sondern auch für die EU von Bedeutung ist. EU-Unternehmen haben grosses Interesse an Geschäften in und mit Russland. Zudem verfügt Russland über Gas und Öl, die von entscheidender Bedeutung für die Wirtschaft der EU sind. Und Russland hat seine Gaslieferungen in der Vergangenheit durchaus schon als politische Waffe eingesetzt.

Angesichts der historischen, kulturellen und politischen Bedeutung der Ukraine und insbesondere der Krim für Russland meinen EU-Diplomaten, es werde wohl schwierig, ohne Gesichtsverlust für eine der beiden Seiten einen Ausweg aus der Krise zu finden.
Quelle: http://www.nzz.ch/wirtschaft/newstic...ikt-1.18254446

Benjamin 02-03-2014 21:14

Zukunft der autonomen Halbinsel

Krim soll eigener Staat werden


Zitat:

Die Schwarzmeer-Halbinsel Krim soll nach Vorstellung der neuen pro-russischen Führung künftig als eigener Staat existieren. Das teilte Krim-Parlamentschef Wladimir Konstantinow der Agentur Interfax mit.

Bei einem Referendum sollen die mehrheitlich russisch-sprachigen Krim-Bewohner demnach über eine Abspaltung von der Ukraine entscheiden. Die Volksbefragung solle eine Antwort darauf geben, ob der bisherige Status der Autonomen Republik in den eines Staates umgewandelt werde.
Termin des Referendums: 30. März
Quelle: http://www.tagesschau.de/ausland/krim172.html

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Zitat:

+++ 12:56 Krim erklärt Abspaltung als Ziel +++
Die Schwarzmeer-Halbinsel Krim soll nach Vorstellung der neuen pro-russischen Führung künftig als eigener Staat existieren. Das teilte Krim-Parlamentschef Wladimir Konstantinow der Agentur Interfax zufolge in Simferopol mit. Bei einem Referendum sollen die mehrheitlich russischsprachigen Krim-Bewohner demnach über eine Abspaltung von der Ukraine entscheiden.

+++ 12:29 Ukraine erklärt Krim-Referendum für illegal +++
Der ukrainische Innenminister Pawel Petrenko erklärt die neue pro-russische Führung auf der Schwarzmeer-Halbinsel Krim erneut für nicht rechtmäßig. In der Autonomen Republik Krim habe es eine gewaltsame Besetzung von Gebäuden gegeben, Entscheidungen seien gefälscht worden, sagt Petrenko. Zudem sei es gemäß der Verfassung unzulässig, ein regionales Referendum anzusetzen. Die Krim will am 30. März über seinen politischen Status abstimmen.
Quelle: http://www.n-tv.de/politik/22-02-Rus...e12374906.html
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Zitat:

Die einzigartige Provinz

Die Krim
ist einzigartig unter den ukrainischen Provinzen. Ihre Geschichte, ihre Geographie und ihre Bevölkerung unterscheiden sie vom Rest des Landes - und bestimmen den Kurs, den die Krim nach dem Sturz von Präsident Janukowitsch nimmt.
http://www.tagesschau.de/multimedia/...-videowebl.jpg
Quelle: http://www.tagesschau.de/ausland/kri...87003f063.html

simplify 03-03-2014 07:49

ich denke die Lage auf der Krim hat sich entschieden, spannend wird jetzt was mit der Ostukraine passiert?

es kommen heute die ersten Stimmen von profilierungssüchtigen Politikern, die ernsthaft einen Wirtschaftsboykott gegen Russland fordern. Das geht vom Einfrieren von Bankkonten, über Reiseverbote bis zum Gas- u. Ölboykott.

Reisebeschränkungen, da würden sicher viele deutsche Kitzbühel und Gstaad Urlauber klatschen. Beim Gasboykott wird das Klatschen dann aber nur deswegen sein, um sich aufzuwärmen :rolleyes:

simplify 04-03-2014 08:17

so das was erstmal mit der krise, zumindest was den westen angeht. die Oligarchen in den USA und der EU haben sich gemeldet und klar zu verstehen gegeben, man will weiter mit Russland handel treiben.
Die Politik wird noch ein bischen mit dem Zeigefinger "du du" machen und das wars

simplify 05-03-2014 10:06

wieso ist die Krise zumindest in der Öffentlichkeit so schnell beendet worden?

ich denke die Äusserung von russischer Seite, man werde bei Sanktionen alle US-Bonds verkaufen hat den Ausschlag gegeben. Die Drohung mit dem Crash des Welt-Finanzsystems hat die grossen Adressen zum Nachdenken gebracht.l

romko 05-03-2014 10:15

Auch interessant wie ein Staat schnell das Weltfinanzsystem zum Einsturz bringen kann ...

Benjamin 06-03-2014 06:18

Zitat:

Zitat von simplify (Beitrag 1239802)
wieso ist die Krise zumindest in der Öffentlichkeit so schnell beendet worden?

ich denke die Äusserung von russischer Seite, man werde bei Sanktionen alle US-Bonds verkaufen hat den Ausschlag gegeben. Die Drohung mit dem Crash des Welt-Finanzsystems hat die grossen Adressen zum Nachdenken gebracht.l

Das stammt offenbar von Sergei Glazyev, ein enger Vertrauter von Russlands Präsident Putin.
Ich halte das für völlig unglaubwürdig, für Gequatsche irgendwelcher peripherer Leute.
Das würde Russland selber mehr schaden als es positiv wirken würde.

Im Übrigen: Das Thema ist noch nicht durch, weil all die Milliarden der EU - jedes Jahr - durch die Parlamente müssen. Das ist extrem unpopulär und schürt die Stimmung für EU-kritische Parteien am Rand.

Nach der EU-Wahl wird das wieder hochkommen; die Baroso-Aussage gestern (wir schenken (!) denen erst mal 11 Mrd. €) wird bis zur EU-Wahl so niedrig gehängt wie nur irgend möglich. Danach wird die Rest-Ukraine auf die Liste der Staaten gesetzt werden, deren Zinszahlungen mit Geld der vielen EU-Steuerzahler bezahlt wird; das Geld geht dann direkt in die Taschen von westlichen - und russischen - Banken, ultrareicher Einzelpersonen und Pensionsfonds.
Wenn ich die Sprache höre, mit der EU-Politiker wie Barozo das dann schönreden mit der Not der Ukraine, dann bekomme ich einen Hals.

Warum läßt man die Rest-Ukraine nicht einfach pleite gehen? Russland wird doch nicht im Ernst sich diese armen Leute auf Wiesen und Wüsten der Rest-Ukraine für dutzende von Milliarden einkaufen wollen - wäre völlig unattraktiv!
Noch weniger Sinn macht das für die EU!

Auch völlig naiv, wie da unsere westlichen Politiker irgendwelche Zettel aus der Vergangenheit hochhalten - so genannte "Verträge" und "Abkommen" - und allen Ernstes glauben, dass Putin sich um so etwas schert, wenn es um 2-stellige Milliardenbeträge geht und um die Wahrung eigener Machtinteressen.
Was wollen sie denn machen? Den Finger hochhalten und schimpfen? Und diese Sanktions-Nummer führt doch in ein Wettrennen: Wer kann dem anderen eins mehr auswischen! Das bringt doch nichts, schaded der eigenen Wirtschaft. Viel mehr Sinn macht es, die Rest-Ukraine pleite gehen zu lassen. Dann verlieren einige Großinvestoren evtl. 2-4 % ihres Portfoliowertes - oder noch viel weniger - so what? Selbst wenn die Rest-Ukraine sich dann anschließend Russland anlehnt - warum nicht? Ist doch völlig egal, solange man mit den Leuten später regulär und auf stabiler Basis Geschäfte machen kann. Und Geschäfte gehen schlecht, wenn da so ein Sanktions-Schlagabtausch läuft: Dann investiert doch niemand!

Die Grafik unten zeigt, dass bei Löhnen und Gehältern in der Ukraine ein sehr großes Gefälle zwischen
- dem reicheren industriellen Osten (der lehnt nach Russland, hat Einkommen bis zu Faktor 2,4 höher als im Westen) und
- dem ärmeren landwirtschaftlich geprägten Westen besteht (den will offenbar die EU mit vielen Milliarden € für sich einnehmen):

http://upload.wikimedia.org/wikipedi...salary_map.png
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Ukraine

Unsere westlichen Politiker handeln derzeit völlig irrational und entgegen den Interessen ihrer Wähler und Steuerzahler!

simplify 06-03-2014 08:10

nun ob Russland alle US-bonds verkauft, das Gas abdreht o. wie jetzt erwähnt die konten deutscher Firmen die in Russland arbeiten einfriert, es sind ähnlich unsinnige Drohungen wie aus dem Westen kommen.
jetzt hat man die Konten von Janukowitsch u. seinen Söhnen eingefroren, als ob die nicht ihr Geld schon lange in Sicherheit gebracht hätten. Jede Sanktion gegen Russland wird auch die EU treffen. Deutschland ist dabei dann ganz vorne.
Die EU tönt doch immer von der Selbstbestimmung der Völker, dann sollen sie doch die Abstimmung auf der Krim abwarten. Im übrigen, die jetzige Regierung in Kiew ist nicht demokratisch gewählt, die abgesetzte schon.

die USA mit ihrem "Pudel" der EU wollen ihre Macht nach Osten ausweiten. Das hat sich Putin nicht gefallen lassen.
Vielleicht erinnert man sich, wie die USA reagiert hat, als in Kuba russische Raketen aufgestellt werden sollten. Die USA hätte ohne Skrupel einen Atomkrieg begonnen.

Tester32 06-03-2014 13:41

Ein sehr guter Artikel über die tatsächliche Situation

Was wollen Russland, Deutschland und die USA? Viele Ukrainer sind Putin dankbar: Sechs überraschende Fakten über die Krim-Krise


Das finde ich besonders interessant:

Zitat:

6. Die EU fürchtet eine zu rasche Annäherung der Ukraine

Auslöser der Proteste in der Ukraine war, dass die Janukowitsch-Regierung das Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union einfror. Gegen diese Entscheidung sind die Ukrainer auf die Straße gegangen. Dieses durchaus willkommene Bekenntnis zu Europa engt zugleich den Handlungsspielraum der EU ein: Denn über die Geschwindigkeit, mit der sich die Ukraine der Europäischen Union annähern soll, ist man sich in Brüssel und den Mitgliedsstaaten keineswegs einig. Doch sollte die EU bremsen, könnte sie all die Menschen, die demonstriert haben, enttäuschen. Erste Irritationen gab es bereits, da die EU das Assoziierungsabkommen erst nach der Präsidentschaftswahl im Mai unterzeichnen will. Wenn abzusehen ist, mit welcher Regierung man es in Kiew in Zukunft zu tun haben wird.
Die EU ist zweifellos auch an der Situation schuld. Und die Ukrainer. Nicht nur die Russen.

romko 06-03-2014 14:08

Zitat:

Zitat von simplify (Beitrag 1239818)
Die EU tönt doch immer von der Selbstbestimmung der Völker, dann sollen sie doch die Abstimmung auf der Krim abwarten.

Die Selbstbestimmung der Völker gab es nicht nach dem 1. Weltkrieg, nicht nach dem 2. Weltkrieg und genausowenig jetzt, auch wenn man immer das Gegenteil behauptet(e).

Tester32 10-03-2014 16:31

Eine interessante Sendung, die sich kritisch mit deutschen Medien und ihrer unrühmlichen Berichterstattug des Geschehens in der Ukraine befasst: Klagemauer.tv

Das in dem Video Gezeigte dürfte stimmen. Die Fakten und Videos wurden so auch auf der Seite www.korrespondent.net veröffentlicht und gezeigt. Diese ist eher der ukrainischen Opposition zuzuordnen.

simplify 12-03-2014 18:47

es kommt ja immer darauf an, wer was sagt. wenn simplify was sagt, dann zählt das nicht, wenn aber z.B. Mr. DAX Dirk Müller was sagt, auch wenn es das gleicht ist, dann zählt das schon mehr. Was hier Dirk Müller zum Thema Ukraine sagt, das sollte man sich auf der Zunge zergehen lassen.



mcearth 13-03-2014 10:14

Gutes Video! Die Situation in der Ukraine ist wirklich besorgniserregend.

Dirk Müllers Analysen höre ich immer wieder gerne.


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