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-   -   Der Euro-Rettungsschirm - ein Monstrum (http://www.f-tor.de/tbb/showthread.php?t=39593)

Benjamin 29-09-2011 19:15

Der Euro-Rettungsschirm - ein Monstrum
 
Der EFSF ( Euro-Rettungsschirm ) soll künftig 440 Milliarden Euro effektiv zur Verfügung haben, um überschuldeten Euro-Ländern unter die Arme zu greifen. Bisher sind es etwa 240 Milliarden Euro. Die Bundes-Gewährleistungen steigen dementsprechend um 88 Milliarden Euro auf 211 Milliarden Euro.

Gordon Brown, Labour Party-Mitglied in G-Britain, war dort Primierminister von 2007 - 2010, hält einen viel höheren Betrag für geboten: "2 - 3 trillion euros" (Britisches Englisch). Quelle: International Herald Tribune, 29.09.2011, Seite 8.

Ich denke, Gordon Brown läßt sich übersetzen mit 2 - 3 Billionen €, das ist ein etwa 6-fach höherer Betrag als jene 440 Milliarden Euro, um die es bei der Bundestagsabstimmung am 29.09.2011 ging.

Zur Klarkeit: 2 - 3 Billionen € = 2000 - 3000 Milliarden € = etwa 2.500.000.000.000 €.
Der Zahlenname Billion steht im deutschen Sprachgebrauch für die Zahl 1.000 Milliarden oder 1.000.000.000.000, also im Dezimalsystem einer Eins mit 12 Nullen. 1000 Billionen ergeben eine Billiarde.
Die Bedeutung des Zahlworts Trillion ist ist je nach Sprache unterschiedlich:
- Im Deutschen und Französischen steht es für eine Million hoch 3 (daher die Vorsilbe tri) und ergibt folglich "10 hoch 18", eine Eins mit 18 Nullen: 1.000.000.000.000.000.000
- Im US-Englischen steht die Trillion allerdings für "10 hoch 12", zu Deutsch Billion.
- Im Britischen Englisch wird es aufgrund des amerikanischen Einflusses sowohl für "10 hoch 12" als auch traditionell für "10 hoch 18" gebraucht. Daher ist bei Übersetzungen aus dem Englischen Vorsicht angebracht.

Heute 440 Milliarden Euro - morgen 2000 - 3000 Milliarden €
Wohin kommen wir bei diesen Beträgen?


Offenbar in ein völlig unbekanntes Terrain - wir können kaum die Zahlen richtig benennen, die Komplexität des Themas wird auch von "den Experten" nicht mehr durchschaut.

Und geradezu ein schlag ins Gesicht ist, dass so etwa 86% unserer Bundestagsabgeortneten bei diesem Blindflug zustimmen! Soweit ich das mitbekommen habe sprachen nur 2 Abgeordnete im Bundestag öffentlich dagegen.

Etwa 80% der Bevölkerung verspürt Unbehagen bei dieser so genannten "Euro-Rettung", ist aus diffuser Angst dagegen. Und im Bundestag stimmen 86% dafür, auch die SPD und die Grünen. Warum um alles in der Welt findet sich da draußen keine anti-europäische Populistenpartei (die nicht NPD ist)? Die müßte doch eine Lawine an Zustimmung finden und aus dem Stand in den Bundestag kommen können, oder? :rolleyes:

simplify 29-09-2011 22:52

ich denke die meisten menschen, auch die politiker, übersehen gar nicht die auswirkungen. das alles sind zahlen, die kann niemand mehr fassen.

für die bevölkerung ist erstmal gut, für das nächste jahr sind die lebensversicherungen wohl noch sicher.
es wird jetzt irgendwann der schuldenschnitt für die griechen kommen und die banken und versicherungen können aus dem rettungsfonds entschädigt werden.

ich gebe dem euro noch ca. 2 jahre, dann ist er geschichte. die politik wird irgenwelche banken und finstere gesellen an den finanzmärkten verantwortlich machen und die bevölkerung wir einfach nur dumm aus der wäsche schauen.
dann kommt wieder die politik und wird erzählen, wir haben es nach dem 2. weltkrieg geschafft und auch die wiedervereinigung geschultert. wir fangen wieder von vorne an.

Morillo 30-09-2011 05:41

ich wette dagegen.Ich bin mir ziemlich sicher das wir in 10 Jahren immer noch den Euro haben werden.

Nur zu welchen Preis.

simplify 30-09-2011 08:17

jeder der schon mal mit gehebelten derivaten gezockt hat, kennt das risiko solcher produkte, spätestens wenn sein ganzes geld verbrannt ist.
wenn jetzt die idee da ist, die gelder dieses rettungsschirmes auch noch zu hebeln, an parlamenten und aufsicht vorbei dann gnade uns gott.

aus den 750 milliarden können da schnell mehrere billionen werden, für die gehaftet werden muss.
wenn dann noch die haftung für staaten ausgeschlossen wird, die kein AAA im rating mehr haben, dann können wir sicher sein, man wird dafür sorgen, dass deutschland als letztes land seine bestnote verliert.

die SPD hat übrigens schon die passenden anzeigen aufgegeben

http://polpix.sueddeutsche.com/polop...x860/image.jpg

http://www.sueddeutsche.de/politik/c...igen-1.1153275

Benjamin 30-09-2011 21:51

Tja, "Niemand hat die Absicht...." ;)
stimmt vermutlich tatsächlich: Die hatten für eine gewisse Zeit so eine Vorstellung,sprachen darüber auch öffentlich - und dann veränderte sich die Realität und sie meinten, es nun doch tun zu "müssen" ....

Walter Ulbricht hatte damals allerdings wissentlich gelogen; vermutlich meinte er damals in Bester Absicht für die DDR zu handeln, als er log. Ob die Merkel wissentlich lügt glaube ich eher nicht; die meint das wirklich, was sie in dem jeweiligen Moment sagt....

Es sind keine böswilligen Menschen, die uns in die Katastrophe führen. Sie wissen es einfach nicht besser angesichts einer unglaublich komplexen Aufgabe. Aber anstatt zu simplifizieren und die Komplexität der Strukturen geordnet zu reduzieren (was der richtige Ansatz ist), damit man als Politiker (Regierung) die Situation wieder durchblicken, überschauen und verantworten kann, geht man im Bundestag hin und macht einen auf "Augen zu und weiter so". Wird schon gut gehen! Glauben! Gottvertrauen! In Wahrheit zocken diese Leute doch - mit völlig unbekannten Risiken.

Diese ganze Nummer ist zu komplex geworden. Diese EU ist zu komplex - zu groß. Das habe ich schon mehrfach gepostet: Irgendwann kommt der Kollaps als eine Revolution in Richtung Simplifizierung. Damit auch in Richtung kleinerer Strukturen - wohl ohne EU, wie wir sie heute kennen.

Ich gebe dem Euro übrigens viel mehr als 2 Jahre - aus charttechnischen Erwägungen! Und weil ich gelernt habe, dass sich große Dinge zumeist sehr langsam verändern. "Irgendwann" wird wohl noch Jahre auf sich warten lassen - aber vor 2020 eintreten. :eek:

Er wird zwar beim Euro gegenüber dem US-$ bereits in 2012 so bei 1,18zu einem Low kommen. Griechenland, evtl. auch noch Italien, Prtugall, Spanien kommen in Bedrängnis und irgend eine so genannte Lösung wird dafür gefunden.
Danach dann aber beginnen die Kurse wieder zu steigen, und zwar für Jahre - wohl bis zum o.g. Kollaps irgendwann vor 2020.

Entweder kommt das Low bei EUR/USD, weil dann auf der Euro-Seite irgend etwas tolles passiert ist, oder es kommt, weil auf der Dollar-Seite etwas schlecht verlaufen ist. Ich vermute den Grund für den Trendwechsel etwa in 2012 beim US-$, vermutlich weil dort einige US-Banken schlapp machen und das Geld auf staatlicher Seite fehlt, um dagegen wirkungsvoll angehen zu können (Pulver wurde bereits verschossen). Für Obama's Wiederwahl könnte es aber noch zeitlich reichen....erst danach wird es richtig übel...

Meine Meinung wird immer noch durch diesen Chart ausgedrückt, den ich vor reichlich einem Jahr erstellt und hier im Board gepostet hatte:
http://www.ftor.de/tbb/attachment.ph...1&d=1279444073

Derzeit liegen wir so:

http://charts.comdirect.de/charts/la...NGS=1&SHOWHL=1

Das sagt leider noch nicht viel aus über die Besitzverhältnisse im Land, über das Gemeinwohl, den Wohlstand in der Bevölkerung - sondern nur über den Wechselkurs zum Dollar. Aber bereits in 2012 (längstens Anfang 2013) wird da irgend etwas bedeutsames passieren imo.

Morillo 01-10-2011 05:30

das problem was ich derzeit habe sind saetze wie: das habe ich schon immer gesagt. leider ist das nur so das ich in keinster weisse sagen kann was info 10 jahren ist denn was ist wenn. ....

das groesste problem ist derzeit das die finanzwirtschaft in keinster weise die realwirtschaft wiederspiegelt. aktien sind oft massiv unterbewertet. geld fliesst in komische anlagen die irreal sind und dem normalen finanzmarkt fehlen.

verschuldungsgrad wegen der amerikanisierung der laender ist extrem hoch und zu guter letzt unterstuetzt die politik das tun.
solange es solche ungeregelten maerkte gibt wird sich an der situation nichts aendern. die eu waere gut daran bedient dies endlich zu aendern und nicht dauernd die ratingagenturen zu verfluchen. die machen jetzt endlich ihren job und gleichen ihre rating der realitaet an. das sie aufgrund des hohen drucks endlich real bewerten rechne ich ihnen

simplify 01-10-2011 09:04

wie sich die einstellung zu sinn und unsinn zum rettungsschirm änder kann, konnte ich jetzt an mir feststellen.
war ich noch bis vor kurzem total gegen die rettung der schuldenstaaten durch deutsche steuergelder, so hat der kauf von einigen griechischen staatsanleihen meine einstellung total geändert. :rolleyes:

das dieser plötzliche spar-wahn in den staaten auch zu was vernünftigen führt, kann man jetzt in den medien lesen.

in grossbritanien ist zur ankurbelung der wirtschaft geplant, das tempolimit auf den autobahnen anzuheben.

in griechenland hat man die tabaksteuer schon vor einiger zeit kräftig erhöht. damit die leute nun auch rauchen, plant man das verbot des rauchens in gaststätten und öffentlichen einrichtungen wieder aufzuheben. da nicht mehr die vernunft, sondern das geld zählt, müssen die wirte natürlich für den verzicht auf's rauchverbot eine extra abgabe zahlen.

Morillo 04-10-2011 20:25

Der Eurorettungsschirm ist wie schon immer - ein Witz um das Bankensystem zu stützen. Sollange man Ackerman mit Frau Merkel gleich setzt wird sich an den Märkten nichts ändern. Man hätte die Banken Pleite gehen lassen sollen. Aber die Politik ist halt mal unfähig.


Der € ist gut - Das Problem ist wie ich schon immer sage - Das Bankensystem und deren Macht

Morillo 05-10-2011 05:23

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unt...789935,00.html

Ja endlich machen die Ihren Job. Was mich nur nervt ist das man jetzt plötzlich drauf kommt. Die Politik ist Unfähig - jetzt muss halt ein anderes Machtinstrument her um es zu verdeutlichen. Wenn das jetzt mit den banken auch so wäre wär ich glücklich. Vorallem die Basel2 oder Basel3 Richtlinien endlichmal in die Tonne treten.

Wir kommen in die Realität.... Nur die Politik scheint es nicht begreifen zu wollen. :flop:

Benjamin 06-10-2011 07:44

Widerstand gegen Euro-Rettungsschirm
Ein Ja der Slowakei wird unwahrscheinlicher


Aber.... da lese ich am Ende von dem Artikel das hier (Zitat):

"Eine für den slowakischen Steuerzahler angenehme Lösung wird mittlerweile hinter den Kulissen in Bratislava heftig diskutiert. So soll es Pläne geben, dass die Slowakei der Erweiterung des Rettungschirms zwar zustimmt - im Fall der Fälle aber von möglichen Zahlungen an Griechenland ausgeschlossen wird. Ein solcher politischer Kuhhandel mit Brüssel wäre auch für Sulik akzeptabel und würde das politische Überleben der Mitte-Rechts-Regierung ermöglichen." (Ende Zitat.)
Quelle: http://www.tagesschau.de/wirtschaft/slowakei152.html

Richard Sulik ist Parteichef der slowakischen neoliberalen Koalitionspartei SAS, den der deutsche FDP-Politiker Frank Schäffler total klasse findet. Schäffler ist ein später Anhänger von Maggy Thatcher und des Manchesterliberalismusses des 19. Jahrhundert, Parole: "Der Staat soll weg von der Macht, stattdessen alle Macht den Geldsäcken !" (Vereinfacht, aber im Kern zutreffend). Daher auch die Zustimmungsbereitschaft zum obigen Schmierenstück, wenn nur das Geld stimmt.


Ein Kommentator zum obigen Artikel schrieb das hier, Quelle obiger Link, dem ich mich inhaltlich anschließe, Zitat:


"Ein neues Schmierenstück der EU Politik
5. Oktober 2011 - 19:10 — terminate_her (Pseudonym des/der Kommentator/-in)

bahnt sich an. Die Slowakei wird unter Druck gesetzt und/oder mit Sonderkonditionenn gelockt (keine Beteiligung an den absehbaren Giga-Zahlungen an die Bankrott-Länder), nur um den schönen Schein einer harmonischen EU zu wahren.

Wenn es nicht um hunderte von Milliarden, mit den jetzt schon hinter verschlossenen Türen diskutierten Hebel-Optionen werden es sogar bis zu 2000 Milliarden, ginge, könnte man lachen, aber man sieht den Betrug der Politik an den Bürgern ja schon offen vor einem liegen!

Es geht doch garnicht um die Rettung des Euros oder gar der EU, sondern um die Rettung eines mafiösen Banken-Systems, in dem die Banken ihre maßlosen Abzocker-Gewinne genau deswegen bekommen können WEIL es große Schuldenmacher gibt! Griechenland und die anderen PIIGS Staaten waren doch nur ein Mittel zum Zweck für diese Sauereien."

simplify 06-10-2011 08:01

es geht darum banken und versicherungen zu retten. es geht auch um die rettung der EZB, die hat für hunderte von milliarden schrottanleihen gebunkert.

es geht auch um schmierenstücke wie jetzt bei der in schieflage geratenen dexia bank bekannt geworden ist.
diese bank hatte für hunderte von französischen städten und kommunen zinsarbitagegeschäfte eingefädelt.
das lief so, die bürgermeister nahmen für ihre gemeinden kredite in yen o. schweizerfranken auf. dann wurden diese kredite in hochverzinsliche staatsanleihen aus griechenland, portugal usw. angelegt.
was mit diesen gemeinden jetzt passiert, ist wohl jedem klar.

auch darum müssen wir den rettungsschirm immer weiter aufspannen.

auf die slowakische regierung wird ein mega druck ausgeübt. wie sowas aussieht, sieht man am beispiel pofalla - bosbach.

romko 06-10-2011 09:53

Zitat:

Zitat von simplify (Beitrag 1204553)
diese bank hatte für hunderte von französischen städten und kommunen zinsarbitagegeschäfte eingefädelt.
das lief so, die bürgermeister nahmen für ihre gemeinden kredite in yen o. schweizerfranken auf. dann wurden diese kredite in hochverzinsliche staatsanleihen aus griechenland, portugal usw. angelegt.
was mit diesen gemeinden jetzt passiert, ist wohl jedem klar.

auch darum müssen wir den rettungsschirm immer weiter aufspannen.


LOL, das ist ja wie in den Strukturvertrieben, Hauptsache die Kunden schließen Geschäfte ab, egal wie und wer.
Das erste Jahrzehnt des neuen Jahrtausend wird als das dümmste in die Geschichte eingehen ... :rolleyes:

simplify 07-10-2011 15:29

noch nicht ganz beschlossen, schon wird der rettungsschirm angzapft. die franzosen wollen gleich mal geld zur stützung ihrer banken.
die merkel truppe ist natürlich nicht erfreut und hatte sich das so nicht gedacht.
ich sehe das problem darin, wenn wirklich die krise jetzt in frankreich fahrt gewinnt, dann werden die sich bestimmt von deutschland keine vorschriften machen lassen.
nächstes jahr ist in frankreich wahl und da könnte man schnell versucht sein, den "Bosch" als sündenbock zu nennen.

der balkan lässt grüssen.

Morillo 08-10-2011 06:33

Tja ,,, Die Banken und Mahttp://www.spiegel.de/nager müssen ja jetzt für Ihre unfähigkeit bezahlt werden

Schön das jetzt sogar der Deutsche Steuerzahler für die ganzen Banken in der EU aufkommen müssen.

Lagsam nervt mich das. Wenn ich sehe wie man von den banken Tag Täglich abgezockt wird. Vorallem von den Genossenschaftsbanken.

Aber die Politik unterstützt ja das. Wenn ich sehe das ich fürs Geldabheben auch noch gebühren zahlen muss und auch noch für kontoauszüge zahen muss die mir zugesendet werden. Was soll das ... ?

Die Banken haben derzeit soviel Macht das man schon Angst haben muss. Wenn das so weiter geht dann brennt bald die Hütte:flop:

romko 08-10-2011 07:42

Die Franzosen sind froh dass sie das viele deutsche Geld aus dem Rettungsschirm haben können, von wegen Partnerschaft :)
Die EU hätte lieber die Gemeinschaftbfür Kohle und Stahl bleiben sollen anstatt dem Größenwahn anheim zu fallen :rolleyes:

Wenn Großbanken zu retten sind, werden alle Garantien schlagend und deutschland zahlt 250 milliarden. dann puzelt das rating und dann bin ich grspannt ob die regierung sagt das ganze ist immer noch billiger als der bankenbankrott.

simplify 09-10-2011 09:59

Der Rettungsschirm EFSF als Dukatenesel: Irland stöhnt unter der Zinslast seiner Bankenrettung und möchte gerne einiges an den EFSF abwälzen. Es geht um 44 Milliarden Euro für das kleine Land.

http://www.deutsche-mittelstands-nac...2011/10/27373/

ich treffe immer leute, die meinen wir deutschen würden ja gar kein richtiges geld zahlen, sondern halt nur bürgschaften geben. bei vielen ist auch immer noch der propaganda-unsinn im kopf, wir deutschen würden ja sogar noch durch die zinsen verdienen.
ich wette mal, wenn dann diese "bürgschaften" in höhere steuern und kürzungen bei leistungen zum ausdruck kommen, dann sind wieder die finanzmärkte schuld.

tina 10-10-2011 19:20

http://www.onvista.de/news/alle-news...sf-erweiterung

kaum vorstellbar, daß da ein "nein" kommt.
aber kommt es, wird es ein erdbeben auslösen vermutlich :eek:

simplify 10-10-2011 20:14

es hängt alles an sulik dem letzten aufrechten in europa :)

wenn man bedenkt welcher druck auf deutsche politiker ausgeübt wurde, dann kann man sich vorstellen, was merkel und sarkozy mit der kleinen slowakei veranstaltet haben.

man kann nur hoffen, dass sulik mit seiner partei standhaft bleibt :top:

auf der anderen seite, die slowakei ist nur mit kleinem geld an dem rettungsschirm beteiligt. sollen merkel und sarkozy das ding doch einfach alleine machen.
die bestimmen doch seit geraumer zeit sowieso die ganze europapolitik.

Morillo 11-10-2011 05:33

sehe ich auch so Merkel und Sarkosy sind das Übel in der EU.Weg mit diesen Diktatoren und Freiheit für die EU

simplify 11-10-2011 06:53

da waren leider auch andere von übel. jetzt kommt ja auch von offizelleradresse, dass man schon 1998 von der EU vor einer aufnahme griechenlands gewarnt hat. eurogruppenchef junker hat gestern sogar gesagt, dass man auch italien und portugal hätte nicht aufnehmen dürfen, da die beitrittskriterien nicht erfüllt gewesen waren.
das ganze wäre von der politik so gewollt gewesen und mit voller absicht passiert ist.

eine weitere sauerei, die zwar nicht verheimlicht war, aber niemand war es bewusst.
banken müssen bei der ausleihung von krediten, also auch dem kauf von anleihen, eine gewisse höhe an eigenkapital hinterlegen. diese regelung bekommen besonders kleine mittelständische firmen zu spüren. denn schon die bereitstellung eines hohen dispo, auch wenn er gar nicht genutzt wird, führt zu einer entsprechenden eigenkapitalhinterlegung der bank.
die EU hat nur ausdrücklich diese pflicht für den kauf von staatsanleihen aus der EU ausgesetzt. die banken waren geradezu aufgefordert staatsanleihen aus den "lebeländern" zu kaufen.

das dann unter schröder und chirak mal gerade die maastrichregeln ausser kraft gesetzt wurden, weil man es wirtschafltich brauchte, hat die "lebeländer" ermuntert noch einen drauf zu setzen.

OMI 11-10-2011 10:55

Noch fehlt die Zustimmung der Slowakei!

http://www.n-tv.de/wirtschaft/Slowak...le4499691.html

simplify 11-10-2011 21:19

wieviel druck von merkel, sarkozy und barroso auf die kleine slowakei ausgeübt wird, kann man ja wohl daran sehen, dass die regierungschefin lieber die regierung aufgibt und danach vielleicht in die oposition geht, als gegen den rettungsschirm zu stimmen.

bis jetzt ist immer noch kein ergebnis bekannt.

simplify 11-10-2011 21:28

die slowakei hat nicht für den rettungsschirm gestimmt. die regierungschefin hat die vertrauensfrage dabei gestellt und verloren.

richard sulik ist standhaft geblieben.

simplify 11-10-2011 21:42

da kommt mir noch die meldung über die haftstrafe der ehemaligen ukrainischen präsidentin Timoschenko auf den bildschirm.

http://www.spiegel.de/politik/auslan...791153,00.html

die muss für 7 jahre in den knast, weil sie mit russland einen vertrag gemacht hat, der für das ukrainische volk schlecht und zum nachteil war.

die EU giftete gleich, so ein urteil sei unakzeptabel für europa.

nachtigal ick hör dir trapsen! man stelle sich vor in deutschland würde genauso recht gesprochen, dann müsste merkel lebenslang wg. des rettungschirmes in den knast.

Morillo 12-10-2011 05:35

Tja wer im Glashaus sitzt sollte nicht mit Steinen werfen
Schon lustig was da Deutschland wieder ablässt. Ich glaube nämlich das es hier nicht viel anders abläuft denn die Politik handelt derzeit gegen den Willen des Deutschen Volkes.

Nach meiner Meinung nach ist das eine Diktatur. Die Wahlen sind für mich nur ein Alibi das man Demokratische Formen hat die man dann aushebelt. Wie die Marktwirtschaft usw. usw.


Langsam reicht es mir - PIRATENPARTEI BITTE MACHT WEITER

Fegt diese Diktatoren aus Deutschland

romko 12-10-2011 10:05

Da müssten aber einige Politiker in den Knast simplify ;)

simplify 12-10-2011 11:27

ich denke, wenn die politiker persönlich zur rechenschaft gezogen werden könnten, dann würde manches anders laufen.

sieht man ja gerade auch beim bundestrojaner. da verstossen die gegen gesetze und vorgaben des verfassunggerichts und niemand wandert dafür in den knast.

nicht umsonst keifen die jetzt gegen die ukraine. warum sollen denn denen ihre gerichte von der regierung gesteuert sein und unsere nicht?

Benjamin 17-10-2011 16:20

13.10. | 2011 Roubini: Nur Deutschland kann globalen Crash abwenden
Zitat daraus:

den aktuellen Euro-Rettungsschirm von derzeit 440 Milliarden Euro auf zumindest das vierfache Volumen zu vergrößern (Ergänzung: entspricht >1760 Mrd. €). Zitat Roubini: „Der Rettungsschirm ist schon viel zu klein. Die 440 Milliarden reichen höchstens bis Ende des Jahres.“

Konkret gehe die Gefahr von den Euro-Ländern Spanien und Italien aus, deren Zahlungsprobleme ständig größer werden. Der frühere Clinton-Berater glaubt, dass die Ausweitung des Fonds zur Stützung von in Schieflage geratenen Euro-Staaten bis Anfang November stehen muss, will man ernsthafte Probleme abwenden. Roubini zum Stern: „Sonst droht ein globaler Crash der Finanzmärkte und eine globale Depression.“

Quelle:
http://www.fondsprofessionell.de/new...rash-abwenden/

simplify 18-10-2011 09:50

Die Tage des Tripple-A Ratings von Frankreich sind gezählt. Wegen der Banken-Rekapitalisierung wird Paris bald die Top-Bonitätsnote verlieren. Folge: Deutschland muss den EFSF-Anteil übernehmen. Das dürfte politisch nicht durchsetzbar sein. Damit ist der Euro Geschichte, weil Deutschland zum Austritt gezwungen sein wird.

http://www.mmnews.de/index.php/wirts...en-frankfreich

sicher, wenn frankreich im rating abgestuft wird, dann bleibt ja auch nur deutschland, da hat roubini vollkommen recht.
ob wir dann aber nicht auch in die knie gehen, das muss man sehen.
ich denke die meisten politiker haben nur angst vor dem laternenorden, darum versuchen sie zeit zu schinden.

simplify 18-10-2011 18:37

Irland plant, einen Teil seiner Kosten für die eigene Bankenrettung aus den vergangenen Jahren jetzt im Nachhinein dem europäischen Rettungsschirm EFSF unterzuschieben. Das irische Finanzministerium prüfe „alle möglichen Optionen“.

http://www.deutsche-mittelstands-nac...2011/10/28398/

das wäre doch was für die HRE? aber dafür ist merkel zu doof

Morillo 19-10-2011 06:26

Tja. Der Euro wird bleiben das ist sicher nur Merkel bleibt auch noch - das sie nur noch Marionetten der Banken sind muss doch jetzt jeden klar sein. Wenn ich sehe wie die Deutsche Banke mit Spekulationen die Nahrungsmittelpreise in die höhe treibt wird mir schlecht. Ackermanns Marionette wird den Rettungsschirm noch weiter ausdehenen. Die Banken müssen Ihre verluste doch an den steuerzahler weiter geben

Benjamin 19-10-2011 10:43

Spekulationen über Aufstockung
Zwei Billionen Euro für den Rettungsschirm?


Wenige Tage vor dem EU-Gipfel zur Schuldenkrise haben sich Deutschland und Frankreich laut einem Zeitungsbericht darauf geeinigt, die Schlagkraft des Euro-Rettungsschirms EFSF deutlich zu erhöhen.

Hebelwirkung ("leverage"):
Weitere Geldgeber - etwa Staatsfonds aus Asien oder Arabien - sollen für den EFSF gewonnen werden. Das könnte so aussehen: Der Fonds kauft nicht selbst Staatsanleihen hoch verschuldeter Euro-Staaten, sondern lässt sie kaufen - von der EZB, von neu zu gründenden Zweckgesellschaften oder von institutionellen Anlegern. Mit seinem Garantiestock (derzeit umfasst der Rettungsschirm 440 Milliarden Euro) sichert er die Anleihen gegen das Ausfallrisiko ab. Wenn am Markt etwa das Ausfallrisiko für italienische Schuldscheine mit 20 Prozent bewertet würde, dann könnten mit 100 Milliarden Euro Absicherung durch den EFSF Anleihen im Wert von 500 Milliarden Euro gekauft werden - also 5-fach mehr.
Quelle: http://www.tagesschau.de/wirtschaft/efsf136.html

Die Frage ist, ob dann bei einem Ausfall (Staatsbankrott bzw. Schuldenabschreibung größer als 20%) tatsächlich "nur" jene 20% aus Steuermitteln erstattet werden müssen oder doch alles, also die vollen 100% - also die rund 2000 Mrd. € ??? :eek:

Schäuble hatte zugesagt, dass eine weitere Aufstockung KEINESFALLS in Frage kommt. Das gilt dann ggf. NICHT mehr:

Wenn z.B. nur 20% gedeckt / versichert sind, dann ist der Risikobewertung der von der Gemeinschaft insgesamt ausgegebenen Anleihen ja jenes Verhältnis 80:20 zu berücksichtigen:
Jene 80% können mit beträchtlichem Risiko baden gehen. Damit stünde für diesen Anteil ein hoher Zinsaufschlag an.
Jene 20% gesicherten Anleihen wären nur gering zu verzinsen.

Die Zinsen für das Gesamtprodukt dieser Anleihen (80+20) würden also trotzdem sehr hoch sein (und mit abnehmender Wirtschaftkraft der Notstaaten sogar steigen), die Ratings entsprechend runtergehen, der Eigenkapitalbedarf der Banken (oder wer das dann am Ende kauft) entsprechend steigen.

Wer zahlt die Zinsen? Ich vermute, diese Zinsen wären NEU und ZUSÄTZLICH vom Steuerzahler zu bezahlen (zusätzlich zu dem Grundstock 440 Milliarden Euro), da dieses Geld für die Zinsen ja nicht aus dem Grundstock entnommen werden darf, der ja zur Absicherung dient.

Im worst case käme also auf die Steuerzahler zu: jene 440 Milliarden Euro (=Garantieleistungen für die Investoren) + die in der Zwischenzeit gezahlten Zinsen für das eingezahlte Geld der Investoren.

Die immer grenzenlosere Verzweiflung der Politiker äußert sich in der Erhöhung der Rettungsschirme, was allerdings beim Bürger (der von der Materie eigentlich null Plan hat) den Eindruck der Hilflosigkeit hinterlässt.

simplify 19-10-2011 15:29

jetzt fordern SPD und grüne deswegen eine neue abstimmung über den rettungsschirm :D
ob gehebelt o. nicht, der ganze rettungsschirm ist schwachsinnig. mehr als scheinheilig ist, wenn rot-grün jetzt so tut, als ob man das vorher nicht hätte wissen können.
ich empfehle denen mal bei TBB zu lesen.

Wird der EFSF auf eine oder gar zwei Billionen Euro gehebelt? Angesichts jüngster Berichte über eine Ausweitung des Rettungsschirms dringen SPD und Grüne auf eine erneute Abstimmung im Bundestag. Union und FDP blocken ab.

http://www.spiegel.de/politik/deutsc...792734,00.html

Morillo 19-10-2011 19:25

Yeap. Diese Scheinbheiligkeit ist nicht zu überbieten. Gerade Steinbrück sollt lieber ganz still sein - er hat auc Ackermanns Pläne untzerstützt die rettung der Banken usw.

Jetzt plötzlich so tun Ha . Lächerlich. Dieses Perteiensystem ist so Korrupt du kannst wählen was du willst. Solange die Banken so eine Macht haben und diese Banken nicht endlich eingebremst werden so lange wird sich nichts ändern. Ich denke wenn richtig knallt dann brennen die ersten Banken hier in Europa . Vorallem Deutsch Banken werden Ziel sein .... Auch Deutsche müssen sich vorsehen - denn gerade die deutschen fördern ja massiv die Banken rettung gefolgt von den Franzosen. Die Macher des Rettungsschirms. Ist euch schon mal in den Sinn gekommen wer den ganzen schlamassel verursacht hat ?
DIE BANKEN DIE BANKEN DIE BANKEN GEFOLGT VON IHREN MARIONETTEN DEN POLITIKERN:flop:

simplify 20-10-2011 07:25

In der Euro-Schuldenkrise stehen Ratingagenturen heftig in der Kritik: Ihre Herabstufungen würden das Schlamassel der Länder verschärfen, lautet der Vorwurf. Die EU-Kommission versucht deshalb, mit einem radikalen Vorschlag gegenzusteuern.

http://www.ftd.de/politik/europa/:um.../60118331.html

die idee finde ich bemerkenswert und ausbaufähig. es sollte überhaupt ein rating von schuldnern verboten werden.
nicht nur staaten haben doch probleme wg. schlechtem rating kredite zu bekommen, sondern auch firmen und privatpersonen.

auch könnte man beim fussball den schiedsrichter in seinem urteil einschränken, zumindest wenn es entscheidungen gegen meine manschaft gibt.

Benjamin 20-10-2011 12:10

Kritik:
Wenn tatsächlich Staatsanleihen ausfallen, müssten am Ende doch wieder die Staaten – und damit die Steuerzahler - für die Ausfallsummen aufkommen. Dieses Ausfallrisiko ist mit dem Hebelszenario sogar höher, weil der EFSF statt kompletter Anleihen nur die verlustgefährdeten Tranchen der Papiere halten würde. Er würde zu einer "Abladehalde" für schlechte Papiere.

Wenn eine Bank durch den Aufkauf von gehebelten Papieren in die Krise gerät, müssten eventuell auch wieder die Euro-Staaten einspringen.

Außerdem ist fraglich, wer die gehebelten Papiere bei einer Bankenkrise kaufen würde.
http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/...356399,00.html

Die Frage "Wer zahlt die Zinsen?" scheint beim Versicherungsmodell geklärt zu sein: Die Anleihen ausgebenden Staaten müßten diese zahlen - falls sie es denn später können.

Bei einem Schuldenschnitt z. B. von 30% würden die ersten 20% per Garantieleistung vom Steuerzahler übernommen und die restlichen 10% vom Käufer übernommen werden.

M.a.W.: 2/3 der Verluste beim Steuerzahler, nur 1/3 beim Investor.

Und falls der Investor eine Bank ist, läßt er sich seine 1/3 als Stammkapitalerweiterung vom Steuerzahler auch noch geben.
:(

simplify 20-10-2011 13:20

das groteske ist doch, dass die staaten jetzt mit den selben gehebelten instrumenten retten wollen, was sie den banken noch bis gestern vorgeworfen haben.
am meisten fürchte ich, dass da politiker wieder abstimmen und entscheiden, die von der wirkung von hebeln überhaupt keine ahnung haben.

ich kann mir kaum vorstellen, dass von den palarmentariern viel selber schon mit hebelzertifikaten gearbeitet haben. wenn ja, dann würden sie solch eine zockerei sofort unterbinden.
oder zockt man mit anderer leute geld sorgloser? :rolleyes:

Morillo 21-10-2011 06:11

Der Hebelmist kommt doch von den Banken - Die Lobby macht massiv druck auf die Marionetten Merkel und Sarkozy.:flop::flop::flop::flop:

Morillo 21-10-2011 06:13

Zitat:

Zitat von Benjamin (Beitrag 1205335)
Kritik:
Wenn tatsächlich Staatsanleihen ausfallen, müssten am Ende doch wieder die Staaten – und damit die Steuerzahler - für die Ausfallsummen aufkommen. Dieses Ausfallrisiko ist mit dem Hebelszenario sogar höher, weil der EFSF statt kompletter Anleihen nur die verlustgefährdeten Tranchen der Papiere halten würde. Er würde zu einer "Abladehalde" für schlechte Papiere.

Wenn eine Bank durch den Aufkauf von gehebelten Papieren in die Krise gerät, müssten eventuell auch wieder die Euro-Staaten einspringen.

Außerdem ist fraglich, wer die gehebelten Papiere bei einer Bankenkrise kaufen würde.
http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/...356399,00.html

Die Frage "Wer zahlt die Zinsen?" scheint beim Versicherungsmodell geklärt zu sein: Die Anleihen ausgebenden Staaten müßten diese zahlen - falls sie es denn später können.

Bei einem Schuldenschnitt z. B. von 30% würden die ersten 20% per Garantieleistung vom Steuerzahler übernommen und die restlichen 10% vom Käufer übernommen werden.

M.a.W.: 2/3 der Verluste beim Steuerzahler, nur 1/3 beim Investor.

Und falls der Investor eine Bank ist, läßt er sich seine 1/3 als Stammkapitalerweiterung vom Steuerzahler auch noch geben.
:(

Tja genau das wollen die Banken - Ihre Macht gegenüber den Politiker ist erschreckend ! Frontal21 musst mal anschauen...

simplify 21-10-2011 08:17

merkel und sarkozy sind sich überhaupt nicht einig. der franzose will den rettungsschirm mit einer banklizens versehen, die dann den ganzen schrott der französichen banken aufkauft und dazu noch neue anleihen aus den pleitestaaten kauft.
haften tut dann der eigentümer der bank, nämlich die steuerzahler.

wenn das kommt, dann gute nacht europa!


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