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-   -   vernichtet der käufer bei lidl o. aldi arbeitsplätze in europa? (http://www.f-tor.de/tbb/showthread.php?t=12591)

simplify 12-09-2006 10:32

vernichtet der käufer bei lidl o. aldi arbeitsplätze in europa?
 
eine interessante überlegung:

Der normale Käufer bei Karstadt, Metro und Lidl ist ein regelrechter Globalisierungsfanatiker: Er vergleicht Preis und Leistung und will immer das Billigste. So vernichtet er massenweise Jobs in Europa - am Ende auch den eigenen.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,436348,00.html

romko 12-09-2006 10:46

Re: vernichtet der käufer bei lidl o. aldi arbeitsplätze in europa?
 
Zitat:

Original geschrieben von simplify
Er vergleicht Preis und Leistung und will immer das Billigste.
War das nicht schon immer so?

simplify 12-09-2006 12:51

ich denke ganz so hart war der preiskampf früher nicht, es war halt mehr geld da.
sachen wie jetzt mit dem gammelfleisch sind ja erst durch den enormen preisdruck möglich. jeder will beim kauf ein "schnäppchen" machen und kaum jemand achtet darauf wo die sachen herkomen und unter was für umständen sie produziert werden.

kinderarbeit z.B. ist in vielen asiatischen ländern u. indien an der tagesordnung. die produkte landen dann auf dem europäischen markt und es zählt nur noch der preis.

ich befürchte auch, dass am ende die europäischen hochlohn u. sozialstaat verwöhnten menschen ohne arbeit sein werden :rolleyes:
man muss nur mal schauen, wieviele polen u. andere osteuropäer jeden sonntag die A 2 verstopfen, wenn sie auf dem weg zur arbeit sind. auch das killt heimische arbeitsplätze.

romko 12-09-2006 13:08

Das stimmt simplify. Die Globalisierung nimmt keine Rücksicht - Ausbeutung von Kindern etc. in Asien wird geduldet. Natürlich haben die niedrigere Kosten, aber sollen wir deswegen jetzt unsere Kinder in die Fabriken stellen, 12 Stunden am Tag?

Früher waren die Zölle da die vor diesen Dumpingpreisen geschützt haben ... und heute?

OMI 12-09-2006 13:10

Ich denke, muss man abwarten, ob sich dieser Trend nicht wieder umkehrt.
Beipielsweise kenne ich immer mehr, die bei Lebensmitteln darauf schauen, dass Fleisch, Wurst, Gemüse etc,. aus heimischen und nachvollziehbaren Gefilden kommen - und dafür dann aber auch deutlich mehr bezahlen.

Aber ganz klar: umso knapper das Geld, umso mehr steigt der Faktor "Günstiger" in der Prioritätenliste.

nokostolany 12-09-2006 13:22

ist das geld "wirklich" knapper ?????

oder ist es nicht doch eher so, daß die vergleichsmöglichkeiten besser geworden sind (z.b. durch internet und andere medien) und weitere wege heute oft auch kein problem mehr darstellen ? ;)

romko 12-09-2006 13:25

Ich denke das Geld ist knapper nok.
Der Diesel kostet mit schon 20 Cent mehr als noch vor 2 Jahren, der Strom ist teurer geworden.
UND: Man muss für die Pension Vorsorge betreiben, will man überhaupt was haben in 30-40 Jahren ...

Auf Wunsch gelöscht 12-09-2006 16:26

Es ist ja auch kein Geheimniss das die Lebenserhaltungskosten enorm gestiegen sind.
Es gibt schon einen Grund warum heutzutage, wieder viele Azubis und Studenten zu Hause wohnen bzw. auf Unterstützung der Eltern wirklich angewiesen sind.
50 % des Einkommens für die Miete aufbringen ist in der Unterschicht in Deutschland keine Seltenheit.
Ich kann mich noch daran erinnern, das man früher gesagt hat 30 % - mehr nicht!!!
Strom ist teurer - Benzin - Lebensmittel.
Der Euro war eine Abzocke(Auch wenn Günther Jauch mal versucht hat dsa Gegenteil zu beweisen - alles Schwachsinn)
Wie gut das die Barrieren zum traden gefallen sind :)

simplify 13-09-2006 11:14

der papst hat sich gestern zum thema globalisierung so ausgelassen:" der gedanke globalisierung sollte durch den gedanken heimat ersetzt werden!" dem kann ich nur zustimmen.

PC-Oldie-Udo 13-09-2006 11:27

Zitat:

ist das geld "wirklich" knapper ?????
NOK, die Frage war doch wohl nicht ernst gemeint,oder? ;)

Selbst das statistische Bundesmat die lange mit ihrem verlogenem Warenkorb dagegen an gestriiten haben , haben sich inzischen korrigiert :D

Tester32 13-09-2006 12:51

Es geht um den Konkurrenzkampf der sozialen Systeme. Und ich denke, daß unser System genauso untergehen wird, wie das sozialistische Wirtschaftssystem untergegangen ist: die Verwaltungskosten dieser Systeme sind zu hoch.

Wie der Niedergang unseres Sozialsystems aussehen wird, - darüber habe ich aber noch keine genaue Vorstellung. Denn im Gegenteil zu vielen anderen Ländern werden in D. durch die Vergabepraxis der Baugenehmigungen den von der Weltwirtschaft nicht mehr benötigten deutschen Armen die Möglichkeiten stark eingeschränkt, sich zurück aufs kostengünstige Land zu ziehen. Vielleicht wird der Staat hier intervenieren, habe mal gelesen, daß die Italiener es auch gemacht haben, damit die verschuldeten, aber plötzlich verarmten Immobilienbesitzer nicht aus ihren Häusern mußten.

PS: Mal eine andere Frage: kennt jemand eine gute private Rentenversicherung in der Schweiz oder in Österreich? Gleiche Frage für eine gute Krankenversicherung aus diesen Ländern?

romko 13-09-2006 12:57

Zitat:

Original geschrieben von Tester32
Gleiche Frage für eine gute Krankenversicherung aus diesen Ländern?
Reicht Dir die staatliche Pflichtversicherung nicht aus, bzw. was bewegt Dich eine private abzuschließen?

In Ösiland ist die vom Staat mit 9% geförderte Zukunftsvorsorge eine Option für die Pensionsvorsorge ...

nokostolany 13-09-2006 14:03

Zitat:

NOK, die Frage war doch wohl nicht ernst gemeint,oder?
doch .... die frage war schon ernst gemeint ! :rolleyes:

unbestritten ist so einiges (wenn nicht sogar alles) teurer geworden...aber kennt jemand die statistik über das wachstum des durchschnittsgehalts ?

ich frage mich nur: ist das jammern WIRKLICH berechtigt ?

romko 13-09-2006 14:08

Wenn ich das Wachstum meines Gehalts ansehen müsste ich nicht jammern sondern laut und lange schreien!

Tester32 13-09-2006 14:46

Zitat:

Original geschrieben von romko
Reicht Dir die staatliche Pflichtversicherung nicht aus, bzw. was bewegt Dich eine private abzuschließen?
Die staatliche KV ist ein Teil der unter Druck stehenden Sozialsysteme und wird genauso untergehen. Die Beiträge werden immer höher (ob durch direkte Erhöhungen oder durch eine kontinuerliche Erweiterung der Einkommensarten, von denen sie erhoben werden), die Leistung singt aber kontinuerlich. Preis/Leistung der GKV (gesetzliche Krankenversicherung) stimmt bereits heute im Vergleich mit PKV (privater Krankenversicherung) nicht mehr, was zum entstehen des Begriffs "Zweiklassenmedizin" bei uns geführt hat, und dieses wird sich weiter verschlechtern. Deswegen will ich im nächsten Hafen die Titanic verlassen, ich muß die Fahrt nicht bis zum Ende mitmachen. :)

Ein weiteres Plus der PKV - manche haben weltweit gültige Policen und ich weiß nicht, wie lange ich in München und Deutschland leben werde, auch wenn ich momentan keine festen Umzugspläne habe.

Eine deutsche PKV will ich nicht, weil diese vom dem Untergang der GKV indirekt auch bedroht sind.


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