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Benjamin 30-03-2007 21:16

.

Benjamin 30-03-2007 22:44

Ein hervorragender Artikel:

Is a damaged Administration less likely to attack Iran, or more?
by Seymour M. Hersh


Artikel hier im Board: http://www.traderboersenboard.de/sho...888#post286888
Artikel im Original: http://www.newyorker.com/archive/200.../061127fa_fact


Ebenso:


The Redirection
Is the Administration’s new policy benefitting our enemies in the war on terrorism?
by Seymour M. Hersh

March 5, 2007
Keywords
Middle East Strategies; Policy Shifts; Bush Administration; Iran; Saudi Arabia; Sunnis; Cheney, Dick (Vice-President) A STRATEGIC SHIFT
Link zum Original-Artikel: http://www.newyorker.com/reporting/2...5fa_fact_hersh

Kurz-Vorstellung des Autors Seymour M. Hersh: http://www.traderboersenboard.de/sho...789#post174789
http://de.wikipedia.org/wiki/Seymour_Hersh

Link zu den Artikeln von Seymour M. Hersh im "The New Yorker":
http://www.newyorker.com/search/quer...Type=nonparsed
http://www.faz.net/m/{CEE0EEE7-FCEB-...5}picture.jpeg
Seymour M. Hersh

Franki.49 30-03-2007 23:02

Wie gesagt, ich bin des Englisch nicht mächtig!!!!

:flop:

Benjamin 30-03-2007 23:25

Zitat:

des Englisch
Richtig schreibt man das: des Englischen ;) ;)

Sorry, konnte ich mir nicht verkneifen...nichts für ungut! :)

Tja, die Artikel von Seymour M. Hersh sind aber wirklich gut!!!
Und die gibt's halt nur in Englisch.
Dieser investigative Journalismus nahe an den Zentralen der wirklichen Entscheider bei derartig heißen Themen wie dem Iran-Konflikt ist sehr selten; ich kenne niemanden außer Seymour M. Hersh, der das wirklich gut macht. Er hat schon über ein Duzend Preise im Bereich Journalismus verliehen bekommen, 1970 den Putlizer Preis für Internationale Berichterstattung. Die mediale Aufregung - ausgelöst durch seine Artikelserie zum Iran im "The New Yorker" - hat mindestens bei einem seiner dortigen Artikel sogar unsere verehrte alte Tagesschau in der ARD erreicht.

Also, Du solltest wirklich Englisch lernen, sonst kannst Du solch gute Sachen einfach nicht lesen!

Franki.49 30-03-2007 23:36

Zitat:

Original geschrieben von Benjamin
Richtig schreibt man das: des Englischen ;) ;)

Sorry, konnte ich mir nicht verkneifen...nichts für ungut! :)

Tja, die Artikel von Seymour M. Hersh sind aber wirklich gut!!!
Und die gibt's halt nur in Englisch.
Dieser investigative Journalismus nahe an den Zentralen der wirklichen Entscheider bei derartig heißen Themen wie dem Iran-Konflikt ist sehr selten; ich kenne niemanden außer Seymour M. Hersh, der das wirklich gut macht. Er hat schon über ein Duzend Preise im Bereich Journalismus verliehen bekommen, 1970 den Putlizer Preis für Internationale Berichterstattung. Die mediale Aufregung - ausgelöst durch seine Artikelserie zum Iran im "The New Yorker" - hat mindestens bei einem seiner dortigen Artikel sogar unsere verehrte alte Tagesschau in der ARD erreicht.

Also, Du solltest wirklich Englisch lernen, sonst kannst Du solch gute Sachen einfach nicht lesen!

..., und ein solch guter Jurlanlismus ist nicht in einer deutschen Verfassung möglich? Das glaube ich nicht wirklich.

Hinsichtlich des noch Englisch lernen, entschuldige bitte, ich bin 57, auf Baustellen in Deutschland tätig, ich studiere meine Rentenbescheide und dann kommt Benjamin mit der Empfehlung, lerne doch einfach!!!!

Wie einfach wäre es doch für deine sicher spannenden Berichte einen Link zu liefern, der ins Deutsche leitet

Ist das so unmöglich, Benjamin?

Benjamin 30-03-2007 23:42

Gegenfrage: Ist es mit 57 unmöglich, noch etwas zu lernen? :confused:

Aber lass' man, ich glaube, hier ist nicht der Ort für dieses Thema.
Gute Artikel hat z. B. oft auch der Spiegel unter www.spiegel.de

...die sind aber - meiner Meinung nach - lange nicht so gut wie die von Seymour M. Hersh... ;)

Franki.49 30-03-2007 23:57

..., nun deshalb werde ich den Beitrag von da oben wiederholen wollen.

Benjamin, englisch kann man nicht so leicht erlernen mit knapp 58.Nein, sinnvoll wird es nicht zum Erfolg führen können. Wenn man noch einen tagausfüllenden wirklichen Job hat, dann schon gernicht. Ich denke da redest du ziehmlich theoretisch und aus meiner Sicht nicht richtig logisch. Entschuldige.


Seymour M. Hersh..., das soll wirklich der deutschen Leserschaft welcher der englichen Sprache nicht mächtig ist vorenthalten bleiben? Wirklich Benjamin?

Das glaube ich nicht.
:eek:

Benjamin 31-03-2007 15:03

US-Regierung sucht neue Allianzen gegen Iran, Syrien und irakische Schiiten
Florian Rötzer 25.02.2007


Seymour Hersh berichtet, dass das Pentagon eine Arbeitsgruppe zur Vorbereitung eines möglichen Luftangriffs auf den Iran eingerichtet und die Nahost-Politik neu ausgerichtet habe
Seymour Hersh berichtet in seinem neuen Artikel ("The Redirection") im New Yorker, dass die US-Regierung seit einigen Monaten strategisch im Nahen Osten einen anderen Weg einschlagen würde. Die "Neuausrichtung" (redirection) gelte für politische und verdeckte Aktionen und habe die USA einer offenen Konfrontation mit Iran näher gebracht. So habe man mit Saudi-Arabien kooperiert, um im Libanon durch verdeckte Operationen die Hisbollah zu schwächen. Und um Iran und Syrien zu schwächen, habe man sogar sunnitische extremistische Gruppen unterstützt, die sich anti-amerikanisch geben und mit al-Qaida sympathisieren.

...

Artikel-URL: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/24/24717/1.html

Benjamin 31-03-2007 15:12

tagesschau.de: „US-Magazin ‚The New Yorker‘ berichtet: Washington plant angeblich Bombenangriff auf Iran“ (08.04.2006)
http://www.tagesschau.de/aktuell/mel...415318,00.html

Franki.49 31-03-2007 19:17

Vielen Dank Benjamin für den wirklich spannenden Beitrag .

:top:
------------------------------

Der an Rumsfelds Stuhl sägt: Seymour Hersh
Von Carsten Schmiester, ARD-Hörfunkkorrespondent Washington

Der Mann steht im Ruf, einer der am besten informierten "Enthüller" zu sein mit sagenhaften Kontakten vor allem zu Militär- und Geheimdienstkreisen. Wenn die Kollegen zu Pressekonferenzen etwa im Verteidigungsministerium gehen, so heißt es hier in Washington, dann bleibt Hersh im Büro, greift zum Telefon und verabredet sich mit seinen Informanten. Die kennt er meist seit Jahrzehnten und genießt ihr Vertrauen.

Das macht ihn stark und schwach zugleich. Hersh schützt seine Quellen. Selten findet man in seinen Artikeln und Büchern wörtliche Zitate, so gut wie nie Namen. Seine Berichte gelten zwar als außergewöhnlich akkurat, doch es fehlen oft die Beweise und das gibt Hershs Gegnern die Chance, den Inhalt anzuzweifeln. Aber der heute 67-Jährige hat gelernt, damit zu leben.

Erste Berichte über Massaker von My LaiUnglaube und schroffe Ablehnung stehen schließlich auch am Beginn seiner bisher größten "Story": 16. März 1968, der Vietnamkrieg. In einem kleinen Dorf namens My Lai kommt es zum Exzess amerikanischer Gewalt. Soldaten massakrieren 503 Zivilisten. Zunächst bejubelt die Armee diese "Schlacht von My Lai", behauptet, dass mehr als 100 Vietcongsoldaten gefallen seien. Doch mehr als ein Jahr danach bringt Hersh die Wahrheit ans Licht. Nur vier Soldaten kommen vor ein amerikanisches Militärgericht. Ihr kommandierender Offizier Lieutenant William Calley wird zu lebenslanger Haft verurteilt, aber nach drei Jahren Hausarrest von Präsident Nixon begnadigt. Hersh erhält den renommierten Pulitzerpreis.

Er arbeitet anschließend für die "New York Times" und schreibt Bücher, immer auf der Suche nach kleinen und großen Gemeinheiten oder Rechtsbrüchen der Mächtigen: Angeblich nie passierte Bombenangriffe auf Ziele in Kambodscha, die Rolle der US-Geheimdienste beim Putsch in Chile… Irgendwann wird es ruhig um den Journalisten. Ein erster Comebackversuch mit einer Biografie von Präsident John F. Kennedy scheitert 1997 - aber nun ist er wieder da.

An der Spitze der "Muckraker"

Er spielt die Hauptrolle im Skandal um Gefangenenmisshandlungen in amerikanischen Lagern im Irak. Einzelfälle, sagt die Regierung. System, sagt Hersh. "Die Schuldigen für das, was in diesem Gefängnis passiert ist, sitzen höher", sagt er. "Das Ganze geht bis zum Verteidigungsminister." Donald Rumsfeld hat diese Behauptung längst dementiert und ist dennoch politisch angeschlagen, auch wenn Hersh ihm nicht unterstellt, die Misshandlungen direkt befohlen zu haben. "Das Ziel war, mit brutalen Mitteln, mit sexueller Demütigung, Gefangene gesprächig zu machen. Ich sage nicht, dass Rumsfeld dies abgenickt hat, aber er hat diese Leute in die Gefängnisse gelassen, um bessere Ergebnisse zu erzielen."

"Diese Leute", damit meint Hersh Geheimdienstler, gegen die er nun schon seit mehr als 30 Jahren anschreibt, wie auch gegen Militärs und Politiker. Jetzt wieder mit Erfolg: Der Mann hat die Bush-Regierung in arge Bedrängnis gebracht und sich selbst erneut an die Spitze der "Muckraker". Nestbeschmutzer - so nennt man hier Enthüllungsjournalisten und kritische Intellektuelle. Mit Verachtung, wie Bush und Rumsfeld, aber auch mit heimlichem Respekt, wie andere Amerikaner, die Hersh vertrauen und froh sind, dass es ihn und andere "Dreckschleudern" wie den Dokumentarfilmer Michael Moore oder den querköpfigen Präsidentschaftskandidaten Ralph Nader gibt.

Quelle: http://www.tagesschau.de

Benjamin 02-04-2007 15:52

Merci! :) hier noch'n Tagesschau-Link vom 06.05.2005:

Interview mit dem US-Journalisten Seymour Hersh
"Keiner will mehr die Wahrheit erzählen"

http://www.tagesschau.de/aktuell/mel...AV_BAB,00.html

Benjamin 02-04-2007 16:02

Zur Abwechselung hier etwas, das ich selber im Herbst 2006 schrieb:

Den wahrscheinlich eintretenden Fahrplan der künftigen Geschehnisse hinsichtlich Iran
http://www.traderboersenboard.de/sho...152#post257152

Eine Fahrplanabweichung hatte es seinerzeit gegeben: Der Kongress wurde demokratisch, nicht republikanisch!

Gleichwohl: Falls es eine militärische Auseinandersetzung geben sollte, dann muss dieser Konflikt diesen genannten Fahrplan in etwa einhalten, sonst werden die Republikaner bei den Präsidentschaftswahlen beschädigt.

Eine weitere Abweichung deutet sich an: Der USA-Angriff auf Iran wird wohl viel kürzer als von mir damals gedacht: Nur 1-2 Tage Dauer!

Möglicherweise gibt es noch eine Abweichung: Der Angriff erfolgt durch Israel oder Großbritannien, nicht durch die USA (letztere würden evtl. das Risiko scheuen, einen weiteren Militärakt gegen den Iran zu beginnen wenn sie bereits wegen des Einsatzes im Irak finanzielle Probleme haben - weil Bush ohne den Kongress agiert.

Benjamin 02-04-2007 16:53

http://www.spiegel.de/politik/auslan...466202,00.html

USA GEGEN IRAN
Planspiele für den nächsten Krieg
Von Bernhard Zand, Dubai

SPIEGEL ONLINE - 13. Februar 2007

Immer schärfer werden die Vorwürfe der US-Regierung gegen Iran. Die Golfstaaten verschreckt die drohende Eskalation. Sie trauen weder den Amerikanern noch den Machthabern in Teheran.

...

Benjamin 02-04-2007 17:08

.

Starlight 10-04-2007 07:01

"Können atomaren Brennstoff herstellen": Heftige Kritik an Ankündigung aus Teheran
Moskau: Russland wirft dem Iran Provokation vor
Ahmadinejad warnt andere Nationen vor Einmischung


Die von Präsident Mahmoud Ahmadinejad angekündigten neuen nuklearen Kapazitäten des Iran sind international heftig kritisiert worden. Die russische Regierung sprach von einer "Provokation". Die USA sehen die Worte von Ahmadinejad als "ein neues Zeichen der Missachtung der internationalen Gemeinschaft".

Großbritannien verlangte von Teheran erneut die Einstellung der Urananreicherung. UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon hat den Iran aufgefordert, den Resolutionen des Weltsicherheitsrats voll zu folgen. Keine Reaktion gab es dagegen von der Internationalen Atombehörde (IAEO) in Wien. Der iranische Atom-Unterhändler Ali Larijani drohte unterdessen mit einer härteren Gangart seines Landes und schloss eine Kündigung des Atomwaffensperrvertrags nicht aus.

Nach den Äußerungen Ahmadinejads kann der Iran sich jetzt mit atomarem Brennstoff selbst versorgen. Der Iran stehe nun auf der Liste derjenigen Staaten, die in der Lage seien, nuklearen Brennstoff herzustellen, sagte er in einer Rede in der zentraliranischen Nuklearanlage Natanz, in der Uran angereichert wird.

"Direkten Herausforderung"
Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses in der russischen Staatsduma, Konstantin Kossatschow, sprach von einer "direkten Herausforderung der Weltgemeinschaft". Der Iran zeige ein weiteres Mal, dass er nicht zu einem Kompromiss mit der Weltgemeinschaft bereit sei, sagte Kossatschow der Agentur Interfax. So lange jedoch keine direkten Beweise dafür vorlägen, dass der Iran an einem Atomwaffenprogramm arbeite, gebe es keine Alternative zu politischen Verhandlungen.

Der Sprecher von US-Präsident George W. Bush, Gordon Johndroe, äußerte sich "sehr besorgt" über die Entwicklung. "Wir rufen das iranische Regime auf, seine Verpflichtungen gegenüber der IAEO und dem UNO-Sicherheitsrat zu erfüllen", sagte Johndroe. Der Sprecher des US-Außenministeriums, Sean McCormack, betonte, die jüngste Entwicklung zeige die "vergebene Chance" für die iranische Führung, die internationalen Sorgen ernst zu nehmen. Die Erklärung Ahmadinejads zeige, dass die internationale Gemeinschaft zurecht Sanktionen verhängt habe, sagte McCormack.

Besorgnis in London
Die Regierung in London zeigte sich besorgt über die Ankündigung. Das bedeute einen weiteren Verstoß gegen Resolutionen der UNO und IAEO, sagte ein Sprecher des britischen Außenministeriums. Die internationale Gemeinschaft sei sich einig, dass Teheran keine Atomwaffen besitzen dürfe.

UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon betonte: "Ich hoffe sehr, dass sich die iranische Regierung selbst zu einer Zeit, in der sie Sanktionen des Sicherheitsrats ausgesetzt ist, auf einen Dialog mit dem Ziel der Verständigung einlässt."

Ahmadinejad hatte in Natanz erneut die von den Vereinten Nationen im Atomstreit beschlossenen Sanktionen kritisiert, die den Iran zur Einstellung der Urananreicherung bewegen sollen. Je nach Grad der Anreicherung kann Uran zivil oder militärisch genutzt werden. Das Land wird verdächtigt, an der Atombombe zu arbeiten. Das hat Teheran stets strikt zurückgewiesen. Ahmadinejad bekräftigte das Recht seines Landes als Unterzeichner des Atomwaffensperrvertrages auf friedliche Nutzung der Kernenergie.

3000 Gaszentrifugen installiert
Larijani erklärte, dass jetzt 3000 Gaszentrifugen zur Urananreicherung installiert seien. Er drohte mit einer härteren Gangart Teherans, sollten die vor zwei Wochen verabschiedeten Sanktionen des UNO-Sicherheitsrats angewandt werden. In diesem Zusammenhang schloss er eine Aufkündigung des Atomwaffensperrvertrags nicht aus.

Der Chef der iranischen Atomenergie-Organisation, Gholam-Reza Aghazade, sagte vor der Rede des Präsidenten zum "Nationalen Atomtag", sein Land könne jetzt Uran "im industriellen Maßstab" anreichern. Nach fünfjährigen Forschungs- und Testarbeiten habe damit "eine neue Phase" der Arbeiten am Atomprogramm begonnen.

Der UNO-Sicherheitsrat hatte vor rund zwei Wochen einstimmig eine neue Iran-Resolution verabschiedet, die ein Waffenembargo, Reisebeschränkungen und das Einfrieren von Auslandsgeldern vorsieht. Sollte Teheran die Urananreicherung nicht binnen 60 Tagen einstellen, drohten "weitere angemessene Maßnahmen". Die neue Resolution verschärft Strafmaßnahmen, die der Sicherheitsrat bereits im Dezember vergangenen Jahres verhängt hatte.

(apa/red)

Quelle: www.news.at

simplify 10-04-2007 07:35

der iran hat fakten geschaffen! niemand wird mehr einen iran erleben, der nicht in der lage ist uran anzureichern.
sollte der iran tatsächlich atombomben bauen, dann werden wohl bald die nächsten staaten auf dem plan stehen, die auch sowas wollen.
übrigens, peter scholl-latour ist seit langem der meinung, dass auch deutschland die atombombe braucht. :rolleyes:

romko 10-04-2007 08:18

Zitat:

Original geschrieben von simplify
übrigens, peter scholl-latour ist seit langem der meinung, dass auch deutschland die atombombe braucht. :rolleyes:

:rolleyes:
Was isn das für ein Typ?

simplify 10-04-2007 08:30

jener hier:

http://augenzeuge.stern.de/pict/thum...ca24bcd179.jpg

http://de.wikipedia.org/wiki/Scholl-Latour

Benjamin 30-05-2007 09:44

Experten: Der Irak steht vor dem Kollaps
17.05.07


In ihrer bislang dramatischsten Studie zur Entwicklung im Irak haben britische Experten den Zusammenbruch und die Zersplitterung des Landes in verfeindete Herrschaftsgebiete vorausgesagt.

...

http://www.20min.ch/ausland/news/story/15705246

#################


Irak: der staatlich gesteuerte Bürgerkrieg
Bürgerkrieg als Mittel der Aufstandsbekämpfung
vom 09.12.2006


Das amerikanische Militär schürt offenbar den irakischen Bürgerkrieg als Mittel der Aufstandsbekämpfung. Eine zentrale Funktion haben dabei Todesschwadronen des irakischen Innenministeriums, die sich überwiegend aus schiitischen Badr-Milizen rekrutieren, und die regelmässig sunnitische Einrichtungen und ganze Stadtviertel überfallen. Sobald sich die angegriffenen Sunniten wehren, greift die Besatzungsarmee zur Unterstützung der Todesschwadronen ein.

Nach den Recherchen des amerikanischen Journalisten Dahr Jamail wird der irakische Bürgerkrieg vom US-Militär zum Zweck der Aufstandsbekämpfung geschürt.
Auch von westlichen Medien wurde schon verschiedentlich berichtet, dass Überfääle, Massaker und Entführungen von Kommandos in den Uniformen des Innenministeriums verübt wurden.
Das Innenministerium wird von Schiiten kontrolliert, die vorrangig Mitglieder der radikalen Badr-Milizen für ihre Zwecke rekrutiert haben und diese als Terrorkommandos gegen die sunnitische Bevölkerung einsetzen.

Gegenüber diesem Terror wird der sunnitischen Bevölkerung nur dann Schutz gewährt, wenn sie sich loyal zu den Interessen der amerikanischen Besatzer verhält.
Wie häufig in kolonisierten bzw. besetzten Ländern wird nach dem Prinzip "teile und herrsche" verfahren.
Karten des amerikanischen Militärs zur Neuordnung des Nahen Ostens haben den Irak entsprechend schon in drei Teile aufgeteilt: ein freies Kurdistan, einen sunnitischen Teil in der Mitte (ohne Öl) und einen Schiitenstaat am persischen Golf.

Es ist wahrscheinlich, dass die Forcierung des Bürgerkriegs auf eine solche "Neuordnung" zusteuert.
Quelle des unteren Artikels: http://attac-gk.net-hh.de/index.php?id=677

Benjamin 30-05-2007 10:01

.

Benjamin 30-05-2007 10:54

http://www.atimes.com

Why Iran will fight, not compromise
By Spengler May 30, 2007


What can the West offer the Islamic Republic of Iran in return for giving up its nuclear ambitions and kenneling its puppies of war? The problem calls to mind the question regarding what to give a man who has everything: cancer, AIDS, Alzheimer's, diabetes, kidney failure, and so forth. Iran's economy is so damaged that it is impossible to tell how bad things are. Except perhaps for the oilfields of southern Iraq, and perhaps also northern Saudi Arabia, there is nothing the West can give Iran to forestall an internal breakdown.

Iranian dissidents put overall unemployment at 30% and youth unemployment at 50%. Government subsidies sustain a very large portion of the population; 42% of the non-agricultural population is employed by the Iranian state, compared with 17% in Pakistan.

Within fewer than 10 years, Iran will become a net importer, at which point the government no longer will be able to provide subsidies. Iran's economic implosion is a source of imminent strategic risk.

What most analysts, including this writer, foresaw as a medium-term problem seems to have confronted Iran much sooner than expected. The present inflation rate of about 20%, driven by a 40% rate of monetary expansion, suggests that government resources are already exhausted. Governments resort to the printing press when they no longer can raise sufficient funds through taxation, sales of state-owned commodities such as oil, or borrowing. That is surprising, considering that Iran reported a current-account surplus of US$13 billion last year. The fact that Iran cannot stabilize its currency suggests a breakdown of political consensus within the regime, and a scramble by different elements in the regime to lay hands on whatever resources it can.

Another possibility is that the official numbers are entirely false, and that Iran already has fallen into a current-account deficit. In a May 19 statement reported by the official Islamic Republic News Agency (IRNA), President Mahmud Ahmadinejad denied a report that Iran's imports now exceed $60 billion, against an official estimate of $45 billion. This sort of discrepancy typically occurs when capital flight is disguised as imports through fraudulent invoices and similar devices. A small current-account deficit would be of little concern for a nation with normal access to world capital markets, but Iran is unable to borrow .

That is the background to Ahmadinejad's decree last week reducing private and state bank lending rates to 12% from 14%, that is, 5-10 percentage points below the rate of inflation. If Ahmadinejad were in the pay of a hostile intelligence service, he could not have found a more effective way to sabotage Iran's economy. If the price of goods rises faster than the cost of money, everyone who can will borrow money to purchase and hoard goods. The result will be higher prices and reduced economic activity, and the eventual prospect of hyperinflation, which no government ever has survived. Last week's rate reduction augmented the incentives for capital flight.

Ahmadinejad took this foolhardy step against the explicit advice of Iran's economic authorities, which suggests that the economic suffering of his political base commanded his undivided attention. After increasing gasoline prices earlier in the month, he evidently found it necessary to throw his constituents a bone.

Iran's prospective demographic implosion , I have argued for two years, pushes Tehran toward imperial expansion. [1] It is difficult to see a way out for Persia's pocket empire; the country exports nothing but oil, carpets and dried fruit (excluding the growing human traffic in Persian women), and manufactures nothing the world will buy. Its most pressing problem, unemployment among the 60% of its population now under the age of 30, will turn into a much worse problem as this generation ages. In two decades Iran will have half as many soldiers and twice as many pensioners.

If a future catastrophe is inevitable, its impact has a way of leaping back into the present. Monetary disorder of the magnitude we now observe suggests an internal collapse of confidence.

What strategic consequences ensue from Iran's economic misery? Broadly speaking, the choices are two. In the most benign scenario , Iran's clerical establishment will emulate the Soviet Union of 1987, when then-prime minister Mikhail Gorbachev acknowledged that communism had led Russia to the brink of ruin in the face of vibrant economic growth among the United States and its allies. Russia no longer had the resources to sustain an arms race with the US, and broke down under the pressure of America's military buildup.

The second choice is an imperial adventure. In fact, Iran is engaged in such an adventure, funding and arming Shi'ite allies from Basra to Beirut, and creating clients selectively among such Sunnis as Hamas in Palestine.

I continue to predict that Iran will gamble on adventure rather than go the way of Gorbachev. A fundamental difference in sociology distinguishes Iran from the Soviet Union at the cusp of the Cold War. Josef Stalin's terror saw to it that the only communist true believers left alive were lecturing at Western universities. All the communists in Russia were dead or in the gulags. By the 1980s, only the most cowardly, self-seeking, unprincipled careerists had survived to hold positions of seniority in the communist establishment. Only in the security services were a few hard and dedicated men still active, including Vladimir Putin. These were men who saw no reason to fight for communism 70 years after the Russian Revolution.

Iran, however, is not 70 years away from its revolution, but fewer than 30 years away. Ahmadinejad typifies the generation of Revolutionary Guards who followed the ayatollah Ruhollah Khomeini in 1979, and now hold senior positions in the state and military.

Ahmadinejad blames the country's economic problems on "certain elements", presumably his opponents within the regime, alleging that government agencies have falsified statistics to discredit him. As noted, he denied reports that imports were fully a third higher than officially reported, an astonishing statement for a head of government to have to make. The president also claimed that unemployment had declined to 11.3% from 11.5% in 2006, adding, "The government is now striving hard to provide employment opportunities for the country's jobless people." The IRNA report concluded with this less-than-confidence-building comment about inflation:

On [the] inflation rate, he said the government is quite successful in controlling [the] spiraling inflation rate while other factors such as the country's development projects and worldwide price hikes should be taken into consideration.

"Unfortunately, certain elements are now issuing fabricated statistics and try to tarnish reality, but we strive to remove all existing weaknesses," said the president.


"Certain elements" no doubt refers to Ayatollah Akbar Rafsanjani, his opponent in the 2006 presidential election and leader of the faction more inclined to compromise with the West. Rafsanjani continues to maintain excellent contacts in Germany, and European diplomats have placed their hopes on the prospect of his replacing Ahmadinejad. It would not be out of character for Rafsanjani and his allies to make matters more irksome for Ahmadinejad by diverting large amounts of money out of state revenues into their own pockets.

As a way of changing the Tehran regime, however, pushing Iran toward hyperinflation would be akin to cutting the brake lines of a car to spite its driver, when one is a passenger in the same car. It is easy to hasten the deterioration of Iran's economy, for it is headed downhill in any event, but very difficult to reverse the process.

An old piece of diplomatic wisdom states that one always should give one's enemy a way out. But I see no way out for the pocket empire of Persia. Ahmadinejad and his generation of Revolutionary Guards will fight, and cautious old men like Rafsanjani will not be able to stop them.

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Sep 13, 2005
By Spengler

Aging populations will cause severe discomfort in the United States and extreme pain in Japan and Europe by mid-century. But the same trends will devastate the frail economies of the Islamic world, and likely plunge many countries into social chaos.


By 2050, elderly dependents will comprise nearly a third of the population of some Muslim nations, notably Iran - converging on America's dependency ratio at mid-century. But it is one thing to face such a problem with America's per capita gross domestic product (GDP) of $40,000, and quite another to face it with Iran's per capita GDP of $7,000 - especially given that Iran will stop exporting oil before the population crisis hits.

The industrial nations face the prospective failure of their pension systems. But what will happen to countries that have no pension system, where traditional society assumes the care of the aged and infirm? In these cases it is traditional society that will break down , horribly and irretrievably so. Below, I will review the relevant numbers. [....]

The rising elderly dependent ratio, that is, the proportion of pensioners in the general population
http://www.atimes.com/atimes/Middle_...er-elderly.gif
[...]
Each employed German worker will have to support a pensioner in 2050. A simple way to express the problem is that German productivity must rise by 0.8% per year between now and 2050 simply to maintain the same standard of living, for that is the rate of productivity growth that would allow a smaller number of German workers to produce the same amount of goods and services. That is not inconceivable; during the 1990s, German productivity grew at such levels. Productivity growth in the Arab world and Iran has been low or negative, and is not likely to improve.
[...]
Volltext unter:
Demographics and Iran's imperial design
By Spengler
http://www.atimes.com/atimes/Middle_East/GI13Ak01.html
http://www.atimes.com/atimes/Front_P...pop-muslim.gif
The unprecedented influx of immigrants from rural areas brought the population of Cairo to almost 8 million by 1980. Massive urbanization altered patterns of living, of housing and architecture, of the human relation with space and land, of marketing, employment, and consumption, and the very structure of family and social hierarchy. The sharp fall in the Muslim population growth rate expresses the extreme fragility of traditional society. Translated into the Islamist vocabulary (citing again Taji-Farouki and Nafi), this means that:
A Muslim sense of vulnerability and outrage is further exacerbated by the seemingly unstoppable encroachment of American popular culture and modes of consumerism and the transparent hypocrisy of the American rhetoric of universal rights and liberties. It is also stoked by Western ambivalence towards economic disparities in the world.
[...]
Urbanization, literacy, and openness to the modern world ultimately will suppress the Muslim womb, in the absence of radical measures. Rapid urbanization, to be sure, produced growing pains in every case on record. The Arab world’s urbanization has only created a stagnant pool of urban poor. As the London Economist summarized in the United Nations Arab Development Report for 2002:
One in five Arabs still live on less than $2 a day. And over the past 20 years growth in income per head, at an annual rate of .5%, was lower than anywhere else in the world except sub-Saharan Africa. At this rate, says the report, it will take the average Arab 140 years to double his income, a target that some regions are set to reach in less than 10 years. Stagnant growth, together with a fast-rising population, means vanishing jobs. About 12 million people, or 15% of the labor force, are already unemployed, and on present trends the number could rise to 25 million by 2010.
http://www.atimes.com/atimes/Front_P...p-literacy.gif
in the Muslim world where the lowest rates of adult literacy correspond to the highest population growth rate. [...]
Excluding Indonesia, the Muslim’s world literacy rate stands at only 53%, against 81% for China; Arab literacy is only 50%. Only 1% of the population owns a personal computer. It is delusional to believe that the Arab world, which now exports (net of oil) as much as Finland, might come to compete with China, India and the rest of Asia in the global market for goods and services.

Oil Peak
http://www.atimes.com/atimes/Front_P...s/oil-peak.gif
Just as the Muslim population peaks, the one bounty that nature has bestowed upon the Arabs, namely oil, will begin to diminish. According to the US Department of Energy, conventional oil production will peak just before 2050 at the present 2% rate of production growth.

In short, the Muslim world half a century from now can expect the short end of the stick from the modern world. It has generated only two great surpluses, namely people and oil. By the middle of the century both of these will have begun to dwindle. But at the moment it has 25 million idle young men. No leader can remain in power who does not give them a destination to march to.

By no means does that imply that all of these 25 million will become suicide bombers, but a great many of them are likely to emigrate to Europe, including Eastern Europe, where populations are stagnant and about to decline. A Muslim takeover of Western Europe surely is a possible outcome.


Quelle: http://www.atimes.com/atimes/Front_Page/GH23Aa01.html

Benjamin 11-06-2007 11:40

.

Benjamin 18-09-2007 11:57

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Auf Wunsch gelöscht 21-10-2007 09:38

Irans Atomunterhändler Laridschani zurückgetreten
 
oT

Benjamin 01-01-2018 14:32

Gute Kommentare und Essays über relevante internationale Entwicklungen einschließlich Iran; oben ist einer gepostet,
von:

David Paul Goldman (born September 27, 1951)
He is an American economist, music critic, and author, best known for his series of online essays in the Asia Times under the pseudonym Spengler. Goldman sits on the board of Asia Times Holdings.

http://www.atimes.com/author/spengler/
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Außerdem: Die Artikel von Seymour M. Hersh sind wirklich gut!
Die gibt's aber nur in Englisch. Leider ist der Mann inzwischen 80 Jahre alt, also neue Artikel sollte es wohl nur noch selten geben, aber unten wird noch einer zitiert.

Dieser investigative Journalismus nahe an den Zentralen der wirklichen Entscheider bei derartig heißen Themen wie dem Iran-Konflikt ist sehr selten; ich kenne niemanden außer Seymour M. Hersh, der das wirklich gut macht. Er hat schon über ein Duzend Preise im Bereich Journalismus verliehen bekommen, 1970 den Putlizer Preis für Internationale Berichterstattung. Die mediale Aufregung - ausgelöst durch seine Artikelserie zum Iran im "The New Yorker" - hat mindestens bei einem seiner dortigen Artikel sogar unsere verehrte alte Tagesschau in der ARD erreicht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Seymour_Hersh

Z. B.:
Trump‘s Red Line
Von Seymour M. Hersh | Veröffentlicht am 25.06.2017, https://www.welt.de/politik/ausland/...-Red-Line.html
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The Red Line and the Rat Line. Seymour Hersh on Obama, Erdoğan and the Syrian Rebels
By Seymour M. Hersh
Zitat:

First published in April 2014, this article by Seymour Hersh is of relevance to an understanding of the evolving situation in Syria
Global Research, February 25, 2017, https://www.globalresearch.ca/the-re...rebels/5376953
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Hier Videos von, mit und über Seymour Hersh:

https://www.youtube.com/results?sear...=Seymour+Hersh

simplify 02-01-2018 13:09

Kennt man das nicht aus Syrien, Libyen, der Ukraine und Ägypten? Immer die gleiche Vorgehensweise.
Wenn ich dann die Begründungen für die Proteste in unseren Medien lese dann fällt mir nix mehr ein. Die protestieren, weil die Eierpreise erhöht worden sind und man im Iran doch so gerne Rührei isst :eek: Dann weil die Regierung irgendwann die Benzinpreise erhöhen will. Die Saudis haben jetzt die Benzinpreise um 80% erhöht, da sieht man keine Proteste.

Hier wird dann von Politik und Medien auf das Demonstrationsrecht hingewiesen. Friedlich sind diese Demos nicht, wenn man hört, dass ein Polizist getötet wurde und Polizeistationen angegriffen wurden.

Warum werde ich das Gefühl nicht los, hier will mein ein Regime, dass einem nicht gefällt einfach aus dem Sattel heben?

Benjamin 20-04-2018 20:58

Wirklich sehr sehenswerte Monitorsendung zum (künftigen) Irankonflikt und dem geostrategischen "Spiel" dort: "Regime Change": http://www.ardmediathek.de/tv/Monito...entId=51792384
:eek:

What John Bolton Has In Mind For Iran: Regime change in Teheran noch vor Ablauf des Jahres 2019:
Auszug: https://www.youtube.com/watch?v=I988P0KDLHk
Volle Rede: https://www.youtube.com/watch?v=kf7VPklv8GY

Ebenso Rudy Giuliani in einer harrsträubenden Rede vor (US-amerikanischen) Exil-Iranern: https://www.youtube.com/watch?v=VBlhHK29khE

Auch interessant: Are we preparing for a full blown war with Iran? Colonel Lawrence Wilkerson
https://www.youtube.com/watch?v=larggKpTCsw

Die Krieger (populist hawks) im Weißen Haus:
Mike Pompeo https://www.youtube.com/watch?v=VmXChl3z8XU

Benjamin 08-05-2018 23:21

Barack Obama's Antwort auf Trump's Entscheidung vom 08.05.2018, das Iranabkommen zu brechen:


Quelle: https://www.facebook.com/barackobama...55854913976749
Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator sowie eigenen Verbesserungen dieser Basisübersetzung


Es gibt kaum ein Thema, das für die Sicherheit der Vereinigten Staaten wichtiger ist als die mögliche Verbreitung von Atomwaffen oder das Potenzial für einen noch zerstörerischeren Krieg im Nahen Osten. Deshalb haben die Vereinigten Staaten den Joint Comprehensive Plan of Action (JCPOA) ausgehandelt.

Die Realität ist klar. Der JCPOA funktioniert - das ist eine Ansicht, die von unseren europäischen Verbündeten, unabhängigen Experten und dem derzeitigen US-Verteidigungsminister geteilt wird. Das JCPOA ist im Interesse Amerikas - es hat das iranische Atomprogramm erheblich zurückgefahren. Und die JCPOA ist ein Modell dafür, was die Diplomatie leisten kann - ihr Inspektions- und Verifikationsregime ist genau das, woran die Vereinigten Staaten mit Nordkorea arbeiten sollten. In einer Zeit, in der wir uns alle für den Erfolg der Diplomatie mit Nordkorea einsetzen, besteht die Gefahr, dass wir den JCPOA verlassen und ein Abkommen verlieren, das - mit dem Iran - genau das Ergebnis erzielt, das wir mit den Nordkoreanern anstreben.

Deshalb ist die heutige Ankündigung so irregeleitet. Wenn wir die JCPOA verlassen, wenden wir uns von den engsten Verbündeten Amerikas ab, und ein Abkommen, das die führenden Diplomaten, Wissenschaftler und Geheimdienstler unseres Landes ausgehandelt haben. In einer Demokratie wird es immer Veränderungen in der Politik und den Prioritäten von einer Verwaltung zur nächsten geben. Aber die konsequente Missachtung von Abkommen, dass unser Land eine Partei ist, riskiert die Glaubwürdigkeit Amerikas zu untergraben, und bringt uns in Konflikt mit den Großmächten der Welt.

Die Debatten in unserem Land sollten von Fakten geprägt sein, insbesondere von Debatten, die sich als spaltend erwiesen haben. Deshalb ist es wichtig, einige Fakten über die JCPOA zu überprüfen.

Erstens war das JCPOA nicht nur ein Abkommen zwischen meiner Regierung und der iranischen Regierung. Nach Jahren des Aufbaus einer internationalen Koalition, die dem Iran lähmende Sanktionen auferlegen könnte, erreichten wir gemeinsam mit Großbritannien, Frankreich, Deutschland, der Europäischen Union, Russland, China und dem Iran das JCPOA. Es handelt sich um ein multilaterales Abkommen zur Rüstungskontrolle, das einstimmig durch eine Resolution des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen bestätigt wurde.

Zweitens hat die JCPOA daran gearbeitet, das iranische Atomprogramm zurückzudrängen. Jahrzehntelang hatte der Iran sein Atomprogramm stetig vorangetrieben und näherte sich dem Punkt, an dem er schnell genug spaltbares Material produzieren konnte, um eine Bombe zu bauen. Die JCPOA hat diese Ausbruchskapazität unter Kontrolle gebracht. Seit der Einführung des JCPOA hat der Iran den Kern eines Reaktors zerstört, der waffenfähiges Plutonium hätte produzieren können; zwei Drittel seiner Zentrifugen (über 13.000) entfernt und unter internationale Überwachung gestellt; und 97 Prozent seines Vorrats an angereichertem Uran - die für eine Bombe notwendigen Rohstoffe - beseitigt. So hat das JCPOA dem iranischen Atomprogramm strenge Beschränkungen auferlegt und echte Ergebnisse erzielt.

Drittens ist der JCPOA nicht auf Vertrauen angewiesen - er beruht auf dem weitreichendsten Inspektions- und Verifikationsregime, das jemals in einem Rüstungskontrollabkommen ausgehandelt wurde. Irans Nuklearanlagen werden streng überwacht. Internationale Beobachter haben auch Zugang zur gesamten nuklearen Lieferkette des Iran, so dass wir sie fangen können, wenn sie betrügen. Ohne das JCPOA würde diese Überwachungs- und Kontrollregelung wegfallen.

Viertens, der Iran hält sich an das JCPOA. Das war nicht nur die Ansicht meiner Regierung. Die Geheimdienstgemeinschaft der Vereinigten Staaten hat weiterhin festgestellt, dass der Iran seinen Verpflichtungen im Rahmen des Abkommens nachkommt, und hat dem Kongress darüber berichtet. Das gilt auch für unsere engsten Verbündeten und die internationale Agentur, die für die Überprüfung der Einhaltung durch den Iran zuständig ist - die Internationale Atomenergiebehörde (IAEO).

Fünftens, der JCPOA läuft nicht ab. Das Verbot, dass der Iran jemals eine Atomwaffe erhält, ist dauerhaft. Einige der wichtigsten und aufdringlichsten von der JCPOA kodifizierten Inspektionen sind permanent. Auch wenn einige der Bestimmungen des JCPOA mit der Zeit weniger streng werden, wird dies erst nach zehn, fünfzehn, zwanzig oder fünfundzwanzig Jahren der Fall sein, so dass es wenig Grund gibt, diese Beschränkungen heute zu gefährden.

Schließlich sollte das JCPOA niemals alle unsere Probleme mit dem Iran lösen. Wir waren uns darüber im Klaren, dass der Iran destabilisierendes Verhalten an den Tag legt - einschließlich Unterstützung für den Terrorismus und Drohungen gegenüber Israel und seinen Nachbarn. Aber gerade deshalb war es so wichtig, dass wir den Iran daran hindern, eine Atomwaffe zu bekommen. Jeder Aspekt des iranischen Verhaltens, der beunruhigend ist, ist viel gefährlicher, wenn ihr Atomprogramm nicht eingeschränkt ist. Unsere Fähigkeit, dem destabilisierenden Verhalten des Iran zu begegnen - und eine Einheit mit unseren Verbündeten aufrechtzuerhalten - wird durch die JCPOA gestärkt und ohne sie geschwächt.

Aufgrund dieser Tatsachen halte ich die Entscheidung, den JCPOA ohne iranische Verletzung des Abkommens in Gefahr zu bringen, für einen schweren Fehler. {Without the JCPOA, the United States could eventually be left with a losing choice between a nuclear-armed Iran or another war in the Middle East.}Ohne das JCPOA könnten die Vereinigten Staaten sich schließlich vor eine nicht gewinnbare Wahl gestellt sehen zwischen einem nuklear bewaffneten Iran oder einem weiteren Krieg im Nahen Osten. Wir alle kennen die Gefahren, wenn der Iran eine Atomwaffe erhält. Es könnte ein ohnehin schon gefährliches Regime ermutigen.

Aufgrund dieser Tatsachen halte ich die Entscheidung, den JCPOA ohne iranische Verletzung des Abkommens in Gefahr zu bringen, für einen schweren Fehler. Ohne das JCPOA könnten die Vereinigten Staaten schließlich die Wahl zwischen einem nuklear bewaffneten Iran oder einem anderen Krieg im Nahen Osten verlieren. Wir alle kennen die Gefahren, wenn der Iran eine Atomwaffe erhält. Es könnte ein bereits gefährliches Regime ermutigen, unsere Freunde mit Zerstörung bedrohen, inakzeptable Gefahren für Amerikas eigene Sicherheit darstellen und ein Wettrüsten in der gefährlichsten Region der Welt auslösen. {If the constraints on Iran’s nuclear program under the JCPOA are lost, we could be hastening the day when we are faced with the choice between living with that threat, or going to war to prevent it.} Falls die Beschränkungen für das iranische Atomprogramm im Rahmen des JCPOA verloren gehen, könnten wir die Zeit bis zu dem Tag noch verkürzen, an dem wir uns vor die Wahl gestellt sehen, ob wir mit dieser Bedrohung leben oder in den Krieg ziehen, um sie zu verhindern.

In einer gefährlichen Welt muss sich Amerika zum Teil auf eine starke, prinzipientreue Diplomatie verlassen können, um unser Land zu sichern. Wir waren in den Jahren, seit wir die JCPOA erreicht haben, sicherer, auch dank der Arbeit unserer Diplomaten, vieler Mitglieder des Kongresses und unserer Verbündeten. Für die Zukunft hoffe ich, dass sich die Amerikaner weiterhin für eine starke, prinzipientreue, faktenbasierte und vereinheitlichende Führung aussprechen, die unser Land am besten sichern und unsere Verantwortung rund um den Globus wahrnehmen kann.

Benjamin 10-05-2018 17:26

Israel und Iran: Die Zeichen stehen auf Krieg

Iran baut seine Militärpräsenz in Syrien aus, Israel will das verhindern. Eine Eskalation scheint unvermeidbar. Dabei waren Israel und Iran nicht immer erbitterte Gegner.
Von Richard C. Schneider, Tel Aviv
8. Mai 2018, 18:00 Uhr
https://www.zeit.de/politik/ausland/...omplettansicht

Zitat:

Was sich hier im Nahen Osten zusammenbraut ist möglicherweise ein Krieg, wie ihn Israel, ja die gesamte Region so noch nicht erleben musste. Dass dieser Tag möglicherweise schon bald kommen wird, hat eine lange Vorgeschichte.
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„Wenn wir Iran ohnehin konfrontieren müssen, dann lieber jetzt als später“
Stand: 09.05.2018

Von Gil Yaron, https://www.welt.de/politik/ausland/...s-spaeter.html
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Eskalation zwischen Iran und Israel schürt Kriegsangst
Stand: 10.05.18, 19:28 Uhr, https://www.welt.de/newsticker/dpa_n...iegsangst.html
Zitat:

«Wir haben fast die gesamte iranische Infrastruktur in Syrien getroffen», sagt der israelische Verteidigungsminister Avigdor Lieberman. Nach Medienberichten sind es die schwersten Angriffe Israels in Syrien seit dem Jom-Kippur-Krieg 1973.
Zitat:

Isaraels Regierungschef Benjamin Netanjahu sagte am Donnerstag: "Wir werden es dem Iran nicht erlauben, sich militärisch in Syrien zu etablieren.»
Zitat:

Riad Tabara, der frühere libanesische Botschafter in Washington, schätzt das Risiko für einen größeren Krieg allerdings als eher gering ein. «Die Attacken beschränken sich gegenwärtig auf einen Schlagabtausch», sagte Tabara der Deutschen Presse-Agentur. «Die (libanesische) Hisbollah-Miliz bräuchte grünes Licht vom Iran, der Iran von Russland und Israel von den USA, um einen allumfassenden Krieg zu führen.» Daran hätten gegenwärtig aber weder Russland noch die USA ein Interesse.
Zitat:

Für den Iran geht es darum, einen strategisch wichtigen Landkorridor zu halten, der vom Libanon am Mittelmeer über Syrien und den Irak bis nach Teheran reicht - eine Route, über die vergleichsweise einfach Waffen und Truppen transportiert werden können, die Israel als Bedrohung sieht. Generell sichert sich Teheran über Iran-treue Truppen starken Einfluss in der Region. Ein ranghoher israelischer Regierungsvertreter nennt die Zahl von rund 70 000 schiitischen Milizionären in Syrien.
Zitat:

Doch haben der Iran und die Hisbollah ein Interesse an einem Krieg mit Israel? Militärisch könnten sie diesen kaum gewinnen. Die Hisbollah ist durch die langjährigen Kämpfe in Syrien mit hohen Verlusten geschwächt.
Zitat:

Auch diplomatisch wäre eine große Konfrontation mit Israel gegenwärtig ungünstig für Teheran. Sie könnte den iranischen Bemühungen um eine Rettung des Atomdeals schwer schaden. Denn der Iran ist auf das Wohlwollen Deutschlands, Großbritanniens und Frankreichs angewiesen, die den Vertrag weiter erfüllen wollen.
Zitat:

In den kommenden Tagen stehen noch weitere Ereignisse an, die zu einer Destabilisierung in Nahost beitragen dürften.
  • In einem weiteren Alleingang Trumps wird am Montag die US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem verlegt - zum großen Zorn der Palästinenser.
  • Dazu begehen sie auch den Nakba-Tag, an dem sie der Flucht und Vertreibung Hunderttausender Palästinenser im Zuge der israelischen Staatsgründung vor 70 Jahren gedenken. Als Höhepunkt der blutigen Proteste, bei denen seit Ende März mehr als 50 Palästinenser getötet worden sind, sollen dann eine Million Menschen im Gazastreifen auf die Grenze zu Israel marschieren.

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  • Am 14. Mai 1948 wurde der Staat Israel gegründet.
  • Die Palästinenser begehen den 15. Mai als Nakba-Tag (Tag der Katastrophe), weil im ersten Nahost-Krieg 1948 rund 700.000 Palästinenser flohen oder vertrieben wurden.
– Quelle: https://www.shz.de/19759896 ©2018
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Zitat:

Der Hisbollah kommt in den Überlegungen israelischer Militärs eine besondere Bedeutung zu. Die hochgerüstete Schiitenmiliz soll im Libanon bis zu 120.000 Raketen stationiert haben. Sicherheitskreise gehen davon aus, dass darunter Waffen sind, die jeden Ort in Israel erreichen können.
Zitat:

Das Schicksal des Vertrages liegt jetzt in der Hand der Iraner und der Europäer. Teheran will in wenigen Wochen erneut mit der Uran-Anreicherung beginnen, wenn es nicht vorher noch eine Einigung mit Deutschland, Frankreich und Großbritannien über neue Regeln für das Abkommen geben sollte. Doch eine solche Übereinkunft gilt als unwahrscheinlich.
Zitat:

Da die USA im Iran wirtschaftlich weit weniger engagiert sind als beispielsweise die Europäer, beinhaltet die US-Politik eine klare Ansage an alle Akteure weltweit: Europäischen Unternehmen drohen US-Strafmaßnahmen, wenn sie sich weiter im Iran engagieren.

Für die allermeisten der betroffenen Unternehmen dürften ihre Geschäfte in den USA wichtiger sein als die in der Islamischen Republik. Bei bereits geschlossenen Verträgen geben die USA den Unternehmen Auslauffristen von 90 bis zu 180 Tagen. Diese sollen es den Firmen ermöglichen, bestehende Joint Ventures oder andere Beziehungen in den kommenden Monaten geordnet abzuwickeln.

Einigen Firmen drohen Milliardenverluste. So hat der französische Energiekonzern Total mit iranischen Partnern einen Vertrag im Volumen von fünf Milliarden Dollar zur Ausbeutung von Erdgasvorräten abgeschlossen. Trumps Regierung droht außerdem mit weiteren Sanktionen, falls der Iran sein aggressives Verhalten in Nahost nicht abstellen sollte.
https://www.tagesspiegel.de/politik/.../21264398.html
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11. Mai 2018,
Teilweise von mir ausgewählte und deutlicher auf den Punkt gebrachte Auszüge aus einem Interview der Süddeutsche Zeitung mit Karsten Voigt, ehemaliger Koodinator für die deutsch-amerikanischen Beziehungen


Das Original bzw. die Quelle des Interview-Volltextes ist hier zu finden: http://www.sueddeutsche.de/politik/d...etzt-1.3973921

Karsten Voigt war von 1999 bis 2010 Koordinator für die deutsch-amerikanische Zusammenarbeit. Der SPD-Politiker wurde vom grünen Außenminister Joschka Fischer berufen und hatte seine Bewährungsproben vor allem in der Zeit der deutschen Weigerung, mit US-Präsident George W. Bush in den Krieg gegen Irak zu ziehen. Bis heute verfügt der langjährige außenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion über exzellente Verbindungen in die USA.

Achtung: Mitunter habe ich hier die diplomatisch formulierten Aussagen von Karsten Voigt etwas klarer und mehr auf denjenigen Punkt gebracht, den Karsten Voigt sicherlich meinte, aber das nicht so klar auszusprechen wagte.

Donald Trump hat sich die Einwände und Befürchtungen der Kanzlerin und des französischen Präsidenten angehört, aber es scheint ihn nicht zu beeindrucken. Das macht das Ganze noch unerträglicher. Er fügt den transatlantischen Beziehungen einen schweren Schaden zu.
Trump macht das (Ausstieg aus dem Atomabkommens mit Iran) aus innenpolitischen Gründen:
  1. Er hatte bereits im Wahlkampf versprochen, den "schlechten Deal" aufzukündigen und hat das nun umgesetzt.
  2. Außerdem will er sich von allem distanzieren, was sein Vorgänger Barack Obama erreicht hat.

Weder hat er ein Konzept noch ein Ziel neuer Verhandlungen benannt:
  1. Wie will er denn einen "guten Deal" ohne Gespräche erreichen?
  2. Ein "guter Deal" setzt für mich voraus, dass er zu Kompromissen bereit ist. Der beste Deal, der realistisch gesehen, zu erreichen war, ist mit dem Abkommen erreicht worden.
  3. Seine Aufkündigung bringt neue Risiken und weniger Sicherheit. So besteht zum Beispiel jetzt die Gefahr, dass auch die Saudis nach einer Atombombe streben.
  4. Ich würde es herzlich begrüßen, wenn er Wege aufzeigen würde, wie er zu einem neuen Vertrag kommen will, aber das hat er bislang nicht gemacht.
  5. Er hat bislang auch keine Beweise vorgelegt, die sein Verhalten rechtfertigen würden. Seine angeblichen (behaupteten) "Beweise" widersprechen dem, was seine eigenen Nachrichtendienste ihm mitgeteilt und auch öffentlich dargestellt haben.
Deshalb befinden wir uns in einer ähnlichen Lage, wie damals bei George W. Bus kurz vor Beginn des Irak-Krieges. Er und seine Leute haben damals bewusst die Unwahrheit gesagt und mit diesen Lügen ihre Drohungen und ihren Militäreinsatz begründet.

Der aktuelle US-Präsident hat in seiner Ansprache am Dienstagabend auch von einem "Regimewechsel" in Iran gesprochen. Wir müssen jetzt höllisch aufpassen, dass dieses (im Irak) gescheiterte Konzept nicht künftig wiederbelebt wird.

Mit der Entscheidung zur Kündigung des Atomabkommens ist die Krise noch nicht vorbei:
- Wenn Trump das bisherige Atomabkommen mit dem Iran ablehnt
und
- wenn Trump keine Erfolg versprechenden neuen Verhandlungskonzepte anbietet, denn unter "verhandeln" versteht Trump faktisch nur die Kapitulation der iranische Führung, die sich selbst und ihr ganzes System abschaffen ("Regimewechsel") und sich dann selbst in den Kerker werfen soll.

und
- wenn Trump trotzdem Iran und dessen Aktivitäten im In- und Ausland gesichert kontrollieren will:
dann bleibt Trump nur noch der Krieg (die Androhung und voraussichtlich Anwendung militärischer Mittel) mit dem Ziel des "Regimewechsels".


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Stand: 13.05.2018

Zitat:

Wie viel Zeit hat Präsident Rouhani für Gespräche mit Europa vorgesehen?

Araghchi: Er hat nicht festgelegt, wie viele Wochen. Er hat gesagt: einige Wochen. Ich glaube nicht, dass es länger als vier Wochen dauert.
Quelle: http://www.tagesschau.de/ausland/int...-iran-101.html
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Also etwa Mitte Juni 2018 ist die Deadline für die EU + Iran, das Abkommen am Leben zu erhalten.
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Benjamin 12-05-2018 10:12

Mit der Entscheidung zur Kündigung des Atomabkommens ist die Krise noch nicht vorbei:

- Wenn Trump das bisherige Atomabkommen mit dem Iran ablehnt
und
- wenn Trump keine Erfolg versprechenden neuen Verhandlungskonzepte anbietet,
denn unter "verhandeln" versteht Trump faktisch nur die Kapitulation der iranische Führung, die sich selbst und ihr ganzes System abschaffen ("Regimewechsel") und sich dann selbst in den Kerker werfen soll,
und
- wenn Trump trotzdem Iran und dessen Aktivitäten im In- und Ausland gesichert kontrollieren will:

dann bleibt Trump nur noch der Krieg: Die Androhung und voraussichtlich Anwendung militärischer Mittel (wohl primär ausgeführt durch Israel, aber mit US-Mitwirkung durch Raketen und Finanzmittel) mit dem Ziel des "Regimewechsels" im Iran.


Eine darüber hinaus gehende Strategie für die Zeit nach dem "Regimewechsel" hat Trump nicht, obwohl diese höchst geboten ist: Denn ein "Regimewechsels" im Iran durch Krieg zieht nach sich:
  • Eine dann völlige Destabilisierung großer Teile des Mittleren Ostens und nördlichen Afrikas.
  • Die Dominanz Saudi Arabiens in der arabischen Welt (befindet sich unter den 10 autoritärsten Staaten der Welt, siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Mensch..._Saudi-Arabien)
  • Saudi Arabien (und wohl auch andere Staaten) wird die eigene Atombombe bauen wollen, da wir ja alle seit Trump bereits jetzt in einer Welt ohne verläßliche Schutzmacht USA leben.
  • Folglich ein atomares Wettrüsten von Israel und Saudi Arabiens (und weiterer Staaten weltweit)

Vermutlich interessiert sich Trump auch gar nicht für eine solche Strategie, da die US-Ölfirmen (steigender Ölpreis) sowie die US-Waffenindustrie (Aufrüstung im ganzen Mittleren Osten und nördlichen Afrika) blendende Geschäfte machen werden.
Wenn in dieser Region die freie Anarchie gilt, weil es keine Ornungsmacht mehr gibt, keine belastbaren Verträge, es gilt nur noch das „Recht des Stärkeren“ bzw. das "Faustrecht", jeder gegen jeden, dann braucht es natürlich keine US-Truppen mehr vor Ort. Die wird Trump pressewirksam alle "heimholen" und sich dafür von seinen Anhängern begeistert feiern lassen, weil er diesen viel zu teuren "Unsinn betr. USA als werteorientierte Ordnungsmacht des Westens" endlich abgestellt hat. Die sollen alle zusehen, wie sie allein in diesem Chaos klarkommen.

Logischerweise rüstet Trump - von allen werteorientierten Überlegungen frei - die US-Streitkräfte enorm auf, um in dieser neuen Welt des „Rechts des Stärkeren“ bzw. des "Faustrechts" immer der Stärkste zu sein: "America first"!
Erinnert mich an diie Aufstiegsgeschichte von Adolf Hitler, sorry.

Logischwerweise macht unter Trump die Nato keinen Sinn mehr, sie sollte von der EU verlassen werden, da unter Trump die EU dadurch nur noch ausspioniert und gegängelt, aber nicht mehr die EU glaubwürdig geschützt würde.

Die EU als Ganzes ist wirtschaftlich ebenbürtig mit den USA: Das Bruttoinlandsprodukt
  • der USA beträgt 2018 geschätzt rund 20,4 Billionen US-Dollar = 17,08 Billionen Euro (bei EUR/USD von 1,1942, dem Schlusskurs vom 11.05.18)
  • in der EU im Jahr 2017 betrug es rund 15,3 Billionen Euro; in der Euro-Zone waren es circa 11,2 Billionen Euro.
Solange die EU sich untereinander einig ist, weil sie sich auf wechselseitig faire Regeln einigen kann (die nicht am Ende nur das Geld der (deutschen) Steuerzahler vernichten), solange kann sie sich gegen die USA und andere Staaten und Interessengruppen politisch und wirtschaftlich erfolgreich zur Wehr setzen. Vermutlich wird es aber keinen Trend geben zur atomaren Aufrüstung Europas unter der Führung der Atommacht Frankreich, die ja sowohl die Atombombe und auch Trägerraketen besitzen: Die "Force de frappe", die Atomstreitmacht der Französischen Streitkräfte. https://de.wikipedia.org/wiki/Force_de_frappe
Zitat:

Ich finde, wir sollten unser Augenmerk eher auf eine politische Union für die gesamte EU legen. Das umspannt in meiner Vorstellung eine gemeinsame Außenpolitik, einen gemeinsamen Grenzschutz, eine europäische Armee und eine Harmonisierung der Rechtssysteme. Dazu kommen dann grenzüberschreitende Projekte, die regional durchgeführt werden sollten und andere Formen der Zusammenarbeit. Aber eine Transferunion, wie sie sich Macron vorstellt, wird eine solche Union scheitern lassen. Die Franzosen wollen nämlich gar keine Verteidigungsunion, sie wollen ihre „Force de Frappe“ (Atomstreitmacht) für sich behalten und sie nicht einer europäischen Institution überlassen. Wenn Deutschland einer Fiskalunion zustimmt, fehlt jeder Grund, warum die Franzosen dann noch Zugeständnisse bei der Verteidigungsunion machen sollten.
Zitatquelle: http://www.hanswernersinn.de/de/Inte...pital_02052018

Eine weltweite Folge dieser Trump-Politik: Es gibt generell dann keine belastbaren Verträge mehr (außer innerhalb von definierten Schutzzonen wie der EU oder innerhalb der USA). Es gilt nur noch das „Recht des Stärkeren“ bzw. das "Faustrecht". Folglich kollabiert die auf vertragliche Regeln basierte Handelsordnung der Welt.
Unweigerlich hat das einen gewaltigen weltweiten Konjunkturabschwung zur Folge.
Etwa ab 2020 dürfte das sehr spürbar werden!

(11.600 Seitenaufrufe bis zum 13.05.2018)


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