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Morillo 02-10-2006 06:52

Sanktionen gegen miese Firmen ?
 
Also nach dem Siemens geschäft mit BenQ muss ich gestehen das ich wohl oder übel keine Siemens geräte mehr kaufen werde.


BenQ oder Siemens Handy sollten für jeden ein Tabu sein der ein bischen Ehre hat.

Was meint Ihr ?

Auf Wunsch gelöscht 02-10-2006 08:35

Also ich hatte mal das Siemens Sl 65, das hat nach so schneller Zeit wieder den Geist aufgegeben, dass ich sowieso kein Siemens/BenQ Gerät mehr kaufen wollte.
ABER

Im Grunde genommen muss ich nochmal darauf hinweisen, das ich der Meinung bin, das ein Unternehmen selber entscheiden soll und auch muß, wie ihre Personalpolitik aussieht.

Wenn die Eigentümer der Firma der Meinung sind, es ist für das Wohl der Firma das beste dem Vorstand die Bezüge zu erhöhen und auf der anderen Seite 5000 Mitarbeiter zu entlassen(Wobei diese beiden Zahlen ja kein Nullsummenspiel ergeben - denn das was die 5000 bekommen, ist weitaus mehr) - dann müssen Sie es auch selber entscheiden und die Konsequenzen daraus tragen.

Man geht ja auch nicht umgekehrt hin und kauft Geräte von Firmen, die evtl. zum (späteren)Schaden einer Firma 5000 Mitarbeiter(oder diese Zahl proportional)nicht entlassen hat. Da liest man dann eine Randnotiz, denkt sich schade und weiter gehts....

Nicht das wir uns hier falsch verstehen - es ist mir schon klar das diese 5000 MA nicht exiszenziell wichtig sind für Siemens - aber ich bin eben auch der Meinung das ein Unternehemn(Zum eigenen Vorteil[Stichwort:Gewinnmaximierung] und zur sicherung der Zukunft, selbst entscheiden sollte ob sie diese MA noch brauchen. Dann im gleichen Atemzug die Bezüge des Vorstandes zu erhöhen, scheint auch mir etwas grotesk und "Menschenfeindlich" bzw. "Raffgierig" - aber auch da sollten eben die Eigentümer der Firma drüber entscheiden dürfen.

Um dann nochmal zur Ausgnagsfrage zurückzukommen - wem hilft es denn jetzt wenn man keine Geräte mehr von Siemens kauft?Den überbliebenen MA?
Meint man damit die alten 5000 wieder zurück zubekommen?
Ich glaube das würde noch zu sehr viel mehr Kostendruck bei der Firma führen und sie würden sich noch härtere Maßnahmen einfallen lassen müssen.
Nach wie vor sollte man seine Entscheidung also davon abhängig machen, ob einem das Gerät selber zusagt....denn an diesem Gerät arbeiten auch immer noch Menschen, die ihr Geld damit verdienen - und die haben es ja nicht weniger verdient, dass man ihre gute Arbeit bzw. ein gutes Gerät kauft und damit deren Arbeitsplätze sichert.

nokostolany 02-10-2006 09:08

eben.....das ist es !

ich habe mir auch schon überlegt: "boykottieren wir doch einfach diese firmen".....
aber erstens welche firmen machen das nicht ? und zweitens hat MARC schon recht....die verbliebenen mitarbeiter der firmen würden letztlich drunter leiden.....oder glaubt irgendjemand, daß es einem siemensvorstand sonderlich viel ausmachen würde sich, unter dem druck der massen, auf sein gut abgefundenes altenteil zurück zu ziehen ? :flop:

simplify 02-10-2006 10:08

ja genau! ich habe deswegen schon lange handys von motorola, autos von citroen, computer von dell und in urlaub fahre ich nach österreich o. italien.

ich denke damit habe ich es den deutschen industriebossen aber gezeigt. :D

Auf Wunsch gelöscht 02-10-2006 10:37

Es gab ja mal eine Zeit inder man meinte das eine Basis von Vertrauen und gegenseitigem Engagement, die Produktivität steigern würde und dass eben diese Faktoren sich positiv auf die Firma(deren Ziele, Zahlen und Mitarbeiter)auswirken würde.
Doch musste man feststellen, das dies eben selten der Fall ist, bzw. das die Kosten und der Aufwand die solche Strukturen mitsich bringen in keinerlei Verhältniss stehen.

Am Ende sieht man, das der Kapitalismus und die Gloablisierung, bei vielen Menschen eine gewisse Kaltherzigkeit bzw. schon asoziales Verhalten hervorrufen.


Wenn Siemens 5000 MA entlässt um damit 20000 Arbeitsplätze zu sichern, dann gäbe es zwar einen Aufschrei, aber der würde sich auch schnell wieder legen.
Der eigentliche Punkt ist doch, das der Vorstand sich die Bezüge im gleichen Atemzug erhöht, und das saftig!
Wenn man sich aber ein wenig mit den Bezügen von Vorstandsvorsitzenden, die bei einem gloabl Player arbeiten beschäftigt, sieht man das Siemens doch noch recht human bezahlt.
Es ist zwar ein leidiger Vergleich, aber in den USA werden noch viel grössere Beträge bezahlt,die Differenzen sind noch viel gewaltigerund es werden noch viel schneller Leute gefeuert(und wieder eingestellt)und deren Wirtschaft funktioniert bei weitem besser als unsere.
Das eine Problem was in Deutschland herrscht ist der Neid und das andere die Angst vor der ungesicherten Zukunft. Letzteres zumindest kann man mit den richtigen Strukturen bekämpfen.Siehe USA.

Also bitte den nachfolgenden Text gründlich lesen ;)

Auf Wunsch gelöscht 02-10-2006 10:37

DIE DREHTÜR-WIRTSCHAFT
 
Ein Text den unser Prof. mal als E-mail versandt hat:

DIE DREHTÜR-WIRTSCHAFT

In den Vereinigten Staaten wird Arbeit nach Belieben gegeben und genommen – kurz und schmerzlos. Ohne große Paragrafenreiterei.
Diese Freiheit wird ausgiebig genutzt. Von Arbeitnehmern und Arbeitgebern.

...

http://www.brandeins.de/magazin/genu...irtschaft.html

simplify 02-10-2006 10:52

da wir ja hier auf einem börsenboard sind, möchte ich mal einen anderen gesichtspunkt nennen, was die höhe der manangmentgehälter betrifft.

die letzte bundesregierung hat durchgesetzt, dass die bezüge vom vorstand einer AG offengelegt werden müssen.
somit hat der wettbewerb wie auch die investoren eine gute vergleichsmöglichkeit.
ein unternehmen wie siemens steht im vergleich mit general elektric. was macht es da für einen eindruck, wenn ein unternehmen wie siemens seinem manager nur im vergleich geringes gehalt zahlt?
als investor könnte ich mir da doch die frage stellen: "kann die siemens sich nicht einen teueren und somit wohl fähigeren manager leisten?"

denn mein geld, dass ich in ein unternehmen wie z.B. siemens in form von aktienkäufen stecke, ist von mir hart erarbeitet und soll sich vermehren. unfähige manager, die das nicht bringen kann man da nicht gebrauchen.

romko 02-10-2006 10:55

Nur weil einer mehr Geld verlangt ist er noch lange nicht besser.

Auf Wunsch gelöscht 02-10-2006 11:05

Da wäre ich vorsichtig Romko!
Natürlich ist das nicht automatisch so.
Aber da wir in einer leistungsorintierten Gesellschaft leben und vor allen Dingen das im geschäftsleben deutlich wird - kann man sich schon an diese Faustregel halten.
Denn im Grunde genommen, wird ja die Qualität der Ausbildung(Welche Uni, welcher Abschluss usw.), die dann folgenden Stationen bei Firmen und die Erfolge dort als Maßstab genommen um das Gehalt zu errechnen.
Aber im Grunde halt ich es da mit Simply....

Wenn Geld nicht der Maßstab wäre, dann würde man viel mehr fähigere Menschen in der Politik sehen, als in der Wirtschaft.
Ist aber nicht so.....

Und das gute Manager nunmal teuer sind ist doch nicht wirklcih bestreitbar! :confused: :confused:

simplify 02-10-2006 11:27

weil wirklich gute manager von anderen firmen auch gelockt werden und meistens mit geld.

ich denke auch, dass von einem guten manager sowohl arbeitnehmer, als auch die kapitalseite profitieren kann. denn wenn es wie z.B. bei porsche richtig gut läuft, dann meckert keiner.

nokostolany 02-10-2006 11:33

soweit mir bekannt ist (das gab es mal als info um den enron-skandal) gibt es aber auch deutliche unterschiede zwischen amerikanischen managern und deutschen:

1) der amerikaner bekommt stark gewinnabhängige vergütung, der deutsche setzt auf mehr grundgehalt

2) amerikanische manager bekommen es eher zu spüren, wenn es irgendwie nicht läuft (auch monetär), tragen also ein unternehmerisches risiko....das haben die deutschen manager so gut wie überhaupt nicht

fazit: was ist denn nun fairer ? meiner meinung nach: wer das unternehmerische risiko trägt soll auch an positivem mehr profitieren können !

PC-Oldie-Udo 02-10-2006 12:04

Gerechte Bezahlung kann nur Leistungs/Gewinnabhängig sein alles andere ist Augenwischerei und Persilscheinähnlich!

Gehts der Firma gut, hat das Management und die mitarbeiter gut gearbeitet, dann sollen sie auch ein großes Stück vom Gewinnkuchen abbekommen, allerdings darf es nicht ins Uferlose steigen!

Heute verdient ein Manager zum teil das vierzigfache wie ein Facharbeiter oder normaler Angestellter :rolleyes: das sah vor dreizig Jabhren noch ganz anders aus, bei gleicher Leistung ;)

romko 02-10-2006 12:23

Zitat:

Original geschrieben von nokostolany
fazit: was ist denn nun fairer ? meiner meinung nach: wer das unternehmerische risiko trägt soll auch an positivem mehr profitieren können !
Schon richtig, nur im umgekehrten Fall bei schlechtem Management stopfen sich die Herren trotzdem die Taschen voll! :flop:

nokostolany 02-10-2006 12:50

@ ROMKO: das wäre dann der umkehrschluß....so wie es in den usa schon praktiziert wird !

Auf Wunsch gelöscht 02-10-2006 14:59

Obwohl in den USA, ja leider Gottes viel über Optionen geregelt wird und das hat ja auch dazu geführt, kurze gewinne einzufahren, optionen einlösen, job kündigen - und Scherbenhaufen hinterlassen.

Aber genau wie Nok es beschreibt, sind die Manager in den USA viel leistungsorientierter und werden eben auch nach Leistung bezahlt.
Der Punkt ist aber der, das die guten manager eben mit Geld bezahlt werden wollen - und es kommt kein Top Mann zu Siemens für weniger Geld - warum sollte er auch?

Also halten wir fest - gute manager sollten nach Leistung bezahlt werden, und nicht einfach per Grundgehalt.

Was den vergleich angeht Manager hätten vor 30 jahren genauso viel geleistet und hätten weniger verdient(bzw. die Differenz wäre auch nicht so hoch gewesen) - da würde ich so wiedersprechen.

Zum einem sahen sich Konzerne zu diesem Zeitpunkt noch einer starken Konjunktur gegenüber, was bedeuten will das wachstum der Märkte schien noch lange nicht erreicht, da die Menschen genügend Geld verdienten und es auch Ausgaben.Darüber hinaus war die globalisierung und der damit verbundenen Kosten und Konkurrenzdruck bei weitem nicht so hoch wie jetzt. Heimische Märkte wurden weitesgehend noch kontrolliert und viele Prozesse waren bei weitem nicht so kompliziert wie heute.
Alleine wenn man sich mal bildlich vorstellt, wie Niederlassungen auf verschiedenen Kontinenten damals kommunizierten - mit Heute verglichen ist das schon primitiv.
Die Probleme vor die Manager heutzutage gestellt werden, glaube ich sind bei weitem komplexer als vor 30 Jahren.

Wie ich schon mal geschrieben habe - problemtaisch ist ja nur das die Manager sich die Bezüge erhöhen und Siemens nicht deutlich auf der Gewinnerseite steht.
Das 5000 MA entlassen werden, um dem Unternehmen zu besseren Zaheln zu verhelfen, das kann ich als AKtionär unterstützen - aber das die Bezüge des Vorstandes nochmal um 1/3 erhöht werden - das wirkt etwas spanisch auf mich.
Aber auch da haben die Eigentümer von Siemens ja entschieden, das die Erhöhung der Bezüge in Ordnung ist, also kann man sich über die Gier der Manager, oder die Kaltherzigkeit des Kapitalismus aufregen - aber nciht darüber ob man einer Firma verbieten soll so vorzugehen! :o


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