Der Euro-Rettungsschirm - ein Monstrum
Der EFSF ( Euro-Rettungsschirm ) soll künftig 440 Milliarden Euro effektiv zur Verfügung haben, um überschuldeten Euro-Ländern unter die Arme zu greifen. Bisher sind es etwa 240 Milliarden Euro. Die Bundes-Gewährleistungen steigen dementsprechend um 88 Milliarden Euro auf 211 Milliarden Euro.
Gordon Brown, Labour Party-Mitglied in G-Britain, war dort Primierminister von 2007 - 2010, hält einen viel höheren Betrag für geboten: "2 - 3 trillion euros" (Britisches Englisch). Quelle: International Herald Tribune, 29.09.2011, Seite 8. Ich denke, Gordon Brown läßt sich übersetzen mit 2 - 3 Billionen €, das ist ein etwa 6-fach höherer Betrag als jene 440 Milliarden Euro, um die es bei der Bundestagsabstimmung am 29.09.2011 ging. Zur Klarkeit: 2 - 3 Billionen € = 2000 - 3000 Milliarden € = etwa 2.500.000.000.000 €. Der Zahlenname Billion steht im deutschen Sprachgebrauch für die Zahl 1.000 Milliarden oder 1.000.000.000.000, also im Dezimalsystem einer Eins mit 12 Nullen. 1000 Billionen ergeben eine Billiarde. Die Bedeutung des Zahlworts Trillion ist ist je nach Sprache unterschiedlich: - Im Deutschen und Französischen steht es für eine Million hoch 3 (daher die Vorsilbe tri) und ergibt folglich "10 hoch 18", eine Eins mit 18 Nullen: 1.000.000.000.000.000.000 - Im US-Englischen steht die Trillion allerdings für "10 hoch 12", zu Deutsch Billion. - Im Britischen Englisch wird es aufgrund des amerikanischen Einflusses sowohl für "10 hoch 12" als auch traditionell für "10 hoch 18" gebraucht. Daher ist bei Übersetzungen aus dem Englischen Vorsicht angebracht. Heute 440 Milliarden Euro - morgen 2000 - 3000 Milliarden € Wohin kommen wir bei diesen Beträgen? Offenbar in ein völlig unbekanntes Terrain - wir können kaum die Zahlen richtig benennen, die Komplexität des Themas wird auch von "den Experten" nicht mehr durchschaut. Und geradezu ein schlag ins Gesicht ist, dass so etwa 86% unserer Bundestagsabgeortneten bei diesem Blindflug zustimmen! Soweit ich das mitbekommen habe sprachen nur 2 Abgeordnete im Bundestag öffentlich dagegen. Etwa 80% der Bevölkerung verspürt Unbehagen bei dieser so genannten "Euro-Rettung", ist aus diffuser Angst dagegen. Und im Bundestag stimmen 86% dafür, auch die SPD und die Grünen. Warum um alles in der Welt findet sich da draußen keine anti-europäische Populistenpartei (die nicht NPD ist)? Die müßte doch eine Lawine an Zustimmung finden und aus dem Stand in den Bundestag kommen können, oder? :rolleyes: |
ich denke die meisten menschen, auch die politiker, übersehen gar nicht die auswirkungen. das alles sind zahlen, die kann niemand mehr fassen.
für die bevölkerung ist erstmal gut, für das nächste jahr sind die lebensversicherungen wohl noch sicher. es wird jetzt irgendwann der schuldenschnitt für die griechen kommen und die banken und versicherungen können aus dem rettungsfonds entschädigt werden. ich gebe dem euro noch ca. 2 jahre, dann ist er geschichte. die politik wird irgenwelche banken und finstere gesellen an den finanzmärkten verantwortlich machen und die bevölkerung wir einfach nur dumm aus der wäsche schauen. dann kommt wieder die politik und wird erzählen, wir haben es nach dem 2. weltkrieg geschafft und auch die wiedervereinigung geschultert. wir fangen wieder von vorne an. |
ich wette dagegen.Ich bin mir ziemlich sicher das wir in 10 Jahren immer noch den Euro haben werden.
Nur zu welchen Preis. |
jeder der schon mal mit gehebelten derivaten gezockt hat, kennt das risiko solcher produkte, spätestens wenn sein ganzes geld verbrannt ist.
wenn jetzt die idee da ist, die gelder dieses rettungsschirmes auch noch zu hebeln, an parlamenten und aufsicht vorbei dann gnade uns gott. aus den 750 milliarden können da schnell mehrere billionen werden, für die gehaftet werden muss. wenn dann noch die haftung für staaten ausgeschlossen wird, die kein AAA im rating mehr haben, dann können wir sicher sein, man wird dafür sorgen, dass deutschland als letztes land seine bestnote verliert. die SPD hat übrigens schon die passenden anzeigen aufgegeben http://polpix.sueddeutsche.com/polop...x860/image.jpg http://www.sueddeutsche.de/politik/c...igen-1.1153275 |
Tja, "Niemand hat die Absicht...." ;)
stimmt vermutlich tatsächlich: Die hatten für eine gewisse Zeit so eine Vorstellung,sprachen darüber auch öffentlich - und dann veränderte sich die Realität und sie meinten, es nun doch tun zu "müssen" .... Walter Ulbricht hatte damals allerdings wissentlich gelogen; vermutlich meinte er damals in Bester Absicht für die DDR zu handeln, als er log. Ob die Merkel wissentlich lügt glaube ich eher nicht; die meint das wirklich, was sie in dem jeweiligen Moment sagt.... Es sind keine böswilligen Menschen, die uns in die Katastrophe führen. Sie wissen es einfach nicht besser angesichts einer unglaublich komplexen Aufgabe. Aber anstatt zu simplifizieren und die Komplexität der Strukturen geordnet zu reduzieren (was der richtige Ansatz ist), damit man als Politiker (Regierung) die Situation wieder durchblicken, überschauen und verantworten kann, geht man im Bundestag hin und macht einen auf "Augen zu und weiter so". Wird schon gut gehen! Glauben! Gottvertrauen! In Wahrheit zocken diese Leute doch - mit völlig unbekannten Risiken. Diese ganze Nummer ist zu komplex geworden. Diese EU ist zu komplex - zu groß. Das habe ich schon mehrfach gepostet: Irgendwann kommt der Kollaps als eine Revolution in Richtung Simplifizierung. Damit auch in Richtung kleinerer Strukturen - wohl ohne EU, wie wir sie heute kennen. Ich gebe dem Euro übrigens viel mehr als 2 Jahre - aus charttechnischen Erwägungen! Und weil ich gelernt habe, dass sich große Dinge zumeist sehr langsam verändern. "Irgendwann" wird wohl noch Jahre auf sich warten lassen - aber vor 2020 eintreten. :eek: Er wird zwar beim Euro gegenüber dem US-$ bereits in 2012 so bei 1,18zu einem Low kommen. Griechenland, evtl. auch noch Italien, Prtugall, Spanien kommen in Bedrängnis und irgend eine so genannte Lösung wird dafür gefunden. Danach dann aber beginnen die Kurse wieder zu steigen, und zwar für Jahre - wohl bis zum o.g. Kollaps irgendwann vor 2020. Entweder kommt das Low bei EUR/USD, weil dann auf der Euro-Seite irgend etwas tolles passiert ist, oder es kommt, weil auf der Dollar-Seite etwas schlecht verlaufen ist. Ich vermute den Grund für den Trendwechsel etwa in 2012 beim US-$, vermutlich weil dort einige US-Banken schlapp machen und das Geld auf staatlicher Seite fehlt, um dagegen wirkungsvoll angehen zu können (Pulver wurde bereits verschossen). Für Obama's Wiederwahl könnte es aber noch zeitlich reichen....erst danach wird es richtig übel... Meine Meinung wird immer noch durch diesen Chart ausgedrückt, den ich vor reichlich einem Jahr erstellt und hier im Board gepostet hatte: http://www.ftor.de/tbb/attachment.ph...1&d=1279444073 Derzeit liegen wir so: http://charts.comdirect.de/charts/la...NGS=1&SHOWHL=1 Das sagt leider noch nicht viel aus über die Besitzverhältnisse im Land, über das Gemeinwohl, den Wohlstand in der Bevölkerung - sondern nur über den Wechselkurs zum Dollar. Aber bereits in 2012 (längstens Anfang 2013) wird da irgend etwas bedeutsames passieren imo. |
das problem was ich derzeit habe sind saetze wie: das habe ich schon immer gesagt. leider ist das nur so das ich in keinster weisse sagen kann was info 10 jahren ist denn was ist wenn. ....
das groesste problem ist derzeit das die finanzwirtschaft in keinster weise die realwirtschaft wiederspiegelt. aktien sind oft massiv unterbewertet. geld fliesst in komische anlagen die irreal sind und dem normalen finanzmarkt fehlen. verschuldungsgrad wegen der amerikanisierung der laender ist extrem hoch und zu guter letzt unterstuetzt die politik das tun. solange es solche ungeregelten maerkte gibt wird sich an der situation nichts aendern. die eu waere gut daran bedient dies endlich zu aendern und nicht dauernd die ratingagenturen zu verfluchen. die machen jetzt endlich ihren job und gleichen ihre rating der realitaet an. das sie aufgrund des hohen drucks endlich real bewerten rechne ich ihnen |
wie sich die einstellung zu sinn und unsinn zum rettungsschirm änder kann, konnte ich jetzt an mir feststellen.
war ich noch bis vor kurzem total gegen die rettung der schuldenstaaten durch deutsche steuergelder, so hat der kauf von einigen griechischen staatsanleihen meine einstellung total geändert. :rolleyes: das dieser plötzliche spar-wahn in den staaten auch zu was vernünftigen führt, kann man jetzt in den medien lesen. in grossbritanien ist zur ankurbelung der wirtschaft geplant, das tempolimit auf den autobahnen anzuheben. in griechenland hat man die tabaksteuer schon vor einiger zeit kräftig erhöht. damit die leute nun auch rauchen, plant man das verbot des rauchens in gaststätten und öffentlichen einrichtungen wieder aufzuheben. da nicht mehr die vernunft, sondern das geld zählt, müssen die wirte natürlich für den verzicht auf's rauchverbot eine extra abgabe zahlen. |
Der Eurorettungsschirm ist wie schon immer - ein Witz um das Bankensystem zu stützen. Sollange man Ackerman mit Frau Merkel gleich setzt wird sich an den Märkten nichts ändern. Man hätte die Banken Pleite gehen lassen sollen. Aber die Politik ist halt mal unfähig.
Der € ist gut - Das Problem ist wie ich schon immer sage - Das Bankensystem und deren Macht |
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unt...789935,00.html
Ja endlich machen die Ihren Job. Was mich nur nervt ist das man jetzt plötzlich drauf kommt. Die Politik ist Unfähig - jetzt muss halt ein anderes Machtinstrument her um es zu verdeutlichen. Wenn das jetzt mit den banken auch so wäre wär ich glücklich. Vorallem die Basel2 oder Basel3 Richtlinien endlichmal in die Tonne treten. Wir kommen in die Realität.... Nur die Politik scheint es nicht begreifen zu wollen. :flop: |
Widerstand gegen Euro-Rettungsschirm
Ein Ja der Slowakei wird unwahrscheinlicher Aber.... da lese ich am Ende von dem Artikel das hier (Zitat): "Eine für den slowakischen Steuerzahler angenehme Lösung wird mittlerweile hinter den Kulissen in Bratislava heftig diskutiert. So soll es Pläne geben, dass die Slowakei der Erweiterung des Rettungschirms zwar zustimmt - im Fall der Fälle aber von möglichen Zahlungen an Griechenland ausgeschlossen wird. Ein solcher politischer Kuhhandel mit Brüssel wäre auch für Sulik akzeptabel und würde das politische Überleben der Mitte-Rechts-Regierung ermöglichen." (Ende Zitat.) Quelle: http://www.tagesschau.de/wirtschaft/slowakei152.html Richard Sulik ist Parteichef der slowakischen neoliberalen Koalitionspartei SAS, den der deutsche FDP-Politiker Frank Schäffler total klasse findet. Schäffler ist ein später Anhänger von Maggy Thatcher und des Manchesterliberalismusses des 19. Jahrhundert, Parole: "Der Staat soll weg von der Macht, stattdessen alle Macht den Geldsäcken !" (Vereinfacht, aber im Kern zutreffend). Daher auch die Zustimmungsbereitschaft zum obigen Schmierenstück, wenn nur das Geld stimmt. Ein Kommentator zum obigen Artikel schrieb das hier, Quelle obiger Link, dem ich mich inhaltlich anschließe, Zitat: "Ein neues Schmierenstück der EU Politik 5. Oktober 2011 - 19:10 — terminate_her (Pseudonym des/der Kommentator/-in) bahnt sich an. Die Slowakei wird unter Druck gesetzt und/oder mit Sonderkonditionenn gelockt (keine Beteiligung an den absehbaren Giga-Zahlungen an die Bankrott-Länder), nur um den schönen Schein einer harmonischen EU zu wahren. Wenn es nicht um hunderte von Milliarden, mit den jetzt schon hinter verschlossenen Türen diskutierten Hebel-Optionen werden es sogar bis zu 2000 Milliarden, ginge, könnte man lachen, aber man sieht den Betrug der Politik an den Bürgern ja schon offen vor einem liegen! Es geht doch garnicht um die Rettung des Euros oder gar der EU, sondern um die Rettung eines mafiösen Banken-Systems, in dem die Banken ihre maßlosen Abzocker-Gewinne genau deswegen bekommen können WEIL es große Schuldenmacher gibt! Griechenland und die anderen PIIGS Staaten waren doch nur ein Mittel zum Zweck für diese Sauereien." |
es geht darum banken und versicherungen zu retten. es geht auch um die rettung der EZB, die hat für hunderte von milliarden schrottanleihen gebunkert.
es geht auch um schmierenstücke wie jetzt bei der in schieflage geratenen dexia bank bekannt geworden ist. diese bank hatte für hunderte von französischen städten und kommunen zinsarbitagegeschäfte eingefädelt. das lief so, die bürgermeister nahmen für ihre gemeinden kredite in yen o. schweizerfranken auf. dann wurden diese kredite in hochverzinsliche staatsanleihen aus griechenland, portugal usw. angelegt. was mit diesen gemeinden jetzt passiert, ist wohl jedem klar. auch darum müssen wir den rettungsschirm immer weiter aufspannen. auf die slowakische regierung wird ein mega druck ausgeübt. wie sowas aussieht, sieht man am beispiel pofalla - bosbach. |
Zitat:
LOL, das ist ja wie in den Strukturvertrieben, Hauptsache die Kunden schließen Geschäfte ab, egal wie und wer. Das erste Jahrzehnt des neuen Jahrtausend wird als das dümmste in die Geschichte eingehen ... :rolleyes: |
noch nicht ganz beschlossen, schon wird der rettungsschirm angzapft. die franzosen wollen gleich mal geld zur stützung ihrer banken.
die merkel truppe ist natürlich nicht erfreut und hatte sich das so nicht gedacht. ich sehe das problem darin, wenn wirklich die krise jetzt in frankreich fahrt gewinnt, dann werden die sich bestimmt von deutschland keine vorschriften machen lassen. nächstes jahr ist in frankreich wahl und da könnte man schnell versucht sein, den "Bosch" als sündenbock zu nennen. der balkan lässt grüssen. |
Tja ,,, Die Banken und Mahttp://www.spiegel.de/nager müssen ja jetzt für Ihre unfähigkeit bezahlt werden
Schön das jetzt sogar der Deutsche Steuerzahler für die ganzen Banken in der EU aufkommen müssen. Lagsam nervt mich das. Wenn ich sehe wie man von den banken Tag Täglich abgezockt wird. Vorallem von den Genossenschaftsbanken. Aber die Politik unterstützt ja das. Wenn ich sehe das ich fürs Geldabheben auch noch gebühren zahlen muss und auch noch für kontoauszüge zahen muss die mir zugesendet werden. Was soll das ... ? Die Banken haben derzeit soviel Macht das man schon Angst haben muss. Wenn das so weiter geht dann brennt bald die Hütte:flop: |
Die Franzosen sind froh dass sie das viele deutsche Geld aus dem Rettungsschirm haben können, von wegen Partnerschaft :)
Die EU hätte lieber die Gemeinschaftbfür Kohle und Stahl bleiben sollen anstatt dem Größenwahn anheim zu fallen :rolleyes: Wenn Großbanken zu retten sind, werden alle Garantien schlagend und deutschland zahlt 250 milliarden. dann puzelt das rating und dann bin ich grspannt ob die regierung sagt das ganze ist immer noch billiger als der bankenbankrott. |
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