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Auf Wunsch gelöscht 08-11-2007 22:15

Mobiles Mahnmal “Zug der Erinnerung”
 
Die 75-jährige Margot Kleinberger, die als Kind in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert wurde, eröffnete heute im Frankfurter Hauptbahnhof den “Zug der Erinnerung”, ein mobiles Mahnmal, das an das Schicksal der in der NS-Zeit in Vernichtungslager verschleppten und ermordeten Kinder von Juden, Sinti und Roma erinnert. Mit bewegter Stimme dankte Margot Kleinberger all denen, die dieses Projekt im Verein “Zug der Erinnerung” ermöglicht haben, denn so werden “die Toten wieder aus der Vergessenheit heraus” geholt.

Das Projekt musste viele Hürden überwinden, bevor es tatsächlich verwirklicht werden konnte. Lange Zeit weigerte sich die Deutsche Bahn der Ausstellung in deutschen Bahnhöfen Raum zu geben. Sie argumentierte, dass eine solche historische Ausstellung besser im Eisenbahnmuseum in Nürnberg aufgehoben sei und die Deutsche Bahn nicht als Rechtsnachfolgerin der Reichsbahn betrachtet werden dürfe. Eine Lösung fand sich schließlich in Zusammenarbeit mit den “Ulmer Eisenbahnfreunden”, mit denen nicht nur gemeinsam das Schienennetz gemietet wurde, sondern die auch ihre Dampflok 58311 als Zugwagen für die 4 Ausstellungswaggons zur Verfügung stellten. In diesen Waggons sind in kleinen Abteilen zahlreiche Lebens- und Leidensgeschichten bei der Deportation von Kindern beschrieben und bildlich dokumentiert. Außerdem gibt es einen Arbeitsraum, in dem sich die Besucher selbst auf die Spurensuche nach durch Deportationen verschollenen Kindern und Jugendlichen machen können. Insgesamt 3000 Kilometer wird das kleine Museum nun zurücklegen und fährt dabei durch 7 Bundesländer bis zur Gedenkstätte Auschwitz (Oswiecim) in Polen. Dort soll der Zug am 8. Mai, dem Tag, an dem 1945 der Zweite Weltkrieg endete, eintreffen. Auf seiner Reise wird der Zug in mehr als 40 Städten halten.

Während der NS-Zeit wurden rund 1,5 Millionen Kinder und Jugendliche aus ganz Europa mit der Deutschen Reichsbahn in Vernichtungslager deportiert. Der privat finanzierte Verein “Zug der Erinnerung” hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Kinder zu identifizieren und konnte bereits 12.089 Kinder und Jugendliche namentlich zuordnen. Auch Schulklassen sollen das gesammelte Material nutzen können. Regionale Initiativen und Privatpersonen werden weiterhin um ihre Mithilfe gebeten.

Auf Wunsch gelöscht 08-11-2007 22:17

Also ich finde gerade weil die Deutsche Bahn nicht als Nachfolger der Reichsbahn betrachtet werden sollte, hätte sie sich etwas mehr bemühen können dieses Mahnmal möglich zu machen, anstatt das auch noch zu erschweren.

Aber Mehdorn hat halt seine eigenen Gesetze ;)

william hill 09-11-2007 06:22

Aufgrund der Tatsache, dass die damals mit Zügen deportiert
wurden, wundert es mich, dass das Wort 'Zug' überhaupt noch
verwendet werden darf!

Und ja, ich finde es gut, endlich ein weiteres Denkmal! Mehr davon!!! :top:
Aber gewissen Leuten wird bestimmt noch was einfallen...

:rolleyes:


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