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simplify 03-10-2005 21:17

die türkei liegt jetzt in europa
 
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hallo,

ab heute ist wohl klar, lt beschluss der EU liegt die türkei nicht mehr in asien, sondern in europa.
hier soll es aber nicht um politik gehen, sondern wie man mit diesem umstand geld verdienen kann.
die aktien in der türkei stehen schon auf höchstkursen und wer in der vergangenheit mal in istanbul investiert hat, kennt die hohe volatilität des marktes.
die aussicht, dass 80 millionen türken jetzt die vorteile der EU nutzen können, dürfte die türkischen aktien aber zu weiteren höchstständen treiben.

hier mal die 20 wichtigsten werte

simplify 03-10-2005 21:26

neben der anlage in aktien u. anleihen, besteht natürlich auch die möglichkeit zertifikate (ABNamro) z.b. oder fonds wie den top 75 türkei zu nutzen.
letzteren gibt es schon länger und sein kursverlauf zeigt, dass es 1999 schon einen türkeihype gab :)
das problem was damals, dass die gewinne von der riesigen inflation aufgefressen wurde. wer türkeiurlauber ist, kann sich vielleicht noch an die millionenbeträge erinnern wo man vor ein paar jahren mit rechnen musste.

https://chart.consors.is-teledata.co...ITH_EARNINGS=1

türkei top 75
wkn 989402

der fonds hat übrigens auch die möglichkeit geld am hochverzinslichen türkischen geldmarkt zu parken o. in türkeianleihen zu wechseln.

simplify 03-10-2005 22:08

Zitat:

Das Anlageziel des Türkei 75 Plus Investmentfonds (ISIN LU0093368008/ WKN 989402) ist die Erzielung eines langfristigen, überdurchschnittlichen Wertzuwachses mit Anlagen im türkischen Wirtschaftsraum, berichten die Experten von CEROS Financial Services.

Das Fondsvermögen werde vorwiegend in Aktien angelegt, die an der Börse in Istanbul zur amtlichen Notierung zugelassen seien. Mindestens 75% des Nettovermögens werde in Werten des ISE 100 Index investiert. Bis zu 25% des Nettovermögens könne in türkische Anleihen oder börsennotierte Aktien, welche nicht Teil des ISE 100 seien, angelegt bzw. in Liquidität gehalten werden. Der Fonds eigne sich für chancenorientierte Anleger.

Der türkische Aktienmarkt habe den August nur wenig verändert beendet. Nach stärkeren Gewinnmitnahmen zu Beginn des Monats, hätten gute Nachrichten zu den Privatisierungen bei Tupras und Eregli Demir Celik dem Markt geholfen, sich wieder zu erholen.

Angesichts der Hoffnungen auf attraktive Erlöse bei den laufenden Privatisierungsrunden seien die Sorgen um ein weiter steigendes Zahlungsbilanzdefizit in den Hintergrund getreten, da ein ausländischer Käufer das Defizit durch seinen Kapitaltransfer verkleinern würde. Allerdings wäre dies nur ein einmaliger Effekt. Bei Betrachtung der wirtschaftlichen Faktoren würden sich auch weiterhin die Früchte der Haushaltskonsolidierung sowie der Inflationsbekämpfung durch die Zentralbank zeigen. Die angepeilten ökonomischen Ziele würden absolut in Reichweite scheinen.

Nicht unproblematisch werde dagegen weiterhin der Verlauf der Verhandlungen um einen möglichen EU-Beitritt der Türkei sein. Skeptische Töne aus Frankreich und der wahrscheinliche Bundestagswahlsieg der CDU, die einer Vollmitgliedschaft der Türkei kritisch gegenüberstehe, könnten den EU-Optimismus in der Türkei belasten. Dennoch sei davon auszugehen, dass die Beitrittsverhandlungen im Oktober beginnen würden. Über Dauer und Ausgang könne angesichts der Langfristigkeit des Prozesses wohl keine seriöse Aussage getroffen werden.

Trotz dieser politischen Unsicherheiten sollte es nicht verwundern, wenn türkische Aktien mit Blick auf die Aktien-Performance ehemaliger EU-Beitrittskandidaten weiterhin auf der Kaufliste der Anleger zu finden sein würden. Auch wenn die Hoffnung auf Kurssteigerungen langfristig durchaus gerechtfertigt erscheine, könnten kurzfristig Gewinnmitnahmen den Markt belasten.

simplify 04-10-2005 08:38

die abn hat auf den DJ turkey titans 20 ein open end zertifikat laufen.
der index kann heute natürlich deutlich zulegen. das zertifikat startet mit einem plus von über 8% in den handel

Dow Jones Turkey Titans 20 Index (US$)
http://www.rt.boerse-stuttgart.de/ch...ticktype=price

simplify 04-10-2005 10:29

Zitat:

HB ISTANBUL. Am Aktienmarkt in Istanbul legte der Leitindex bis Mittag mehr als drei Prozent auf 35 418 Punkte zu, nachdem er bereits am Montag 2,9 % hinzugewonnen hatte. Auch die Kurse der türkischen Staatsanleihen stiegen und drückten damit die Renditen der Papiere. Die Landeswährung Lira wurde im Interbankenhandel mit 1,3355 nach 1,3545 Dollar gehandelt.

Einige Stunden später als geplant nahm die EU in der Nacht zum Dienstag die umstrittenen Verhandlungen auf, nachdem Österreich seinen Widerstand gegen nur auf einen Beitritt des moslemischen Landes ausgerichtete Verhandlungen aufgegeben hatte. „Die EU-Entwicklungen werden als sehr positiv betrachtet, aber es gibt noch einige Bedenken, wenn man auf die Details schaut“, sagte Fondsmanager Sare Elcin von Eczacibasi Securities.

„Die türkischen Märkte, die Wähler und auch die Regierung werden nach Jahren harter Arbeit sicherlich sehr erleichtert aufatmen“, sagte Analyst Simon Quijano-Evans von der Bank Austria Creditanstalt. „Der weitere Weg wird sicherlich noch viele Hürden haben, aber die damit verbundenen Reformen werden die Tore für eine wirtschaftliche Konsolidierung, ausländische Investitionen und eine verbesserte soziale Situation öffnen."


HANDELSBLATT, Dienstag, 04. Oktober 2005, 11:09 Uhr



Goldfisch 03-12-2005 11:54

Die Türkei buhlt um ausländisches Kapital

Erdogan kündigt niedrigere Unternehmenssteuern an

Kee. Istanbul, 2. Dezember

Die türkische Wirtschaft erfreut sich zwar eines rasanten Wachstums, aber das ständig steigende Defizit in der Handelsbilanz beunruhigt viele türkische Ökonomen. Sie rechnen mit einem Defizit der Handelsbilanz von 6% des Bruttoinlandprodukts (BIP). Das Defizit liegt nicht etwa an Problemen der Exportwirtschaft. Vielmehr stiegen diese letztes Jahr um stolze 34%. Aber die Importe expandierten noch schneller, nämlich um 41%. In den ersten neun Monaten diesen Jahres legten die Exporte noch um 12% zu (wobei der grösste Zuwachs auf die ersten beiden Monate entfiel). Die Importe wuchsen gleichzeitig um 21%, und zwar obwohl die höheren Ölpreise teilweise von der starken Lira aufgefangen wurden. Die Regierung ist über die Entwicklung nicht besorgt; zumindest lässt sie sich nichts anmerken. Das hohe Defizit wird ihrer Meinung nach noch ein paar Jahre anhalten. Zudem wird es traditionell durch die Einnahmen aus dem Tourismus und die Überweisungen von Türken aus dem Ausland ausgeglichen. In jüngster Zeit kam der Zustrom von Kapital hinzu, das durch grosse Privatisierungen und die gute ökonomische Entwicklung des Landes angelockt wird.

Um noch mehr Direktinvestitionen anzulocken, sollen die Unternehmenssteuern von kommendem Jahr an von 30% auf 20% gesenkt werden. In echt türkischer Manier verkündete dies der Premier Tayyip Erdogan einen Monat vor Jahreswechsel ohne jede Vorankündigung während einer seiner als Fraktionssitzungen getarnten Fernsehansprachen. An der Istanbuler Börse wurde die Ankündigung mit Kursgewinnen quittiert. Die Hast, mit der die Ankündigung erfolgte, weckt jedoch Zweifel an der gründlichen Planung der Steuersenkung. Schon aus taktischen Gründen wäre es besser gewesen, die Massnahme länger im Voraus anzukünden, damit Investoren sich auf sie hätten einstellen können.

Mit der Senkung der Unternehmenssteuern tritt die Türkei in einen Wettstreit mit den osteuropäischen Ländern um die niedrigsten Unternehmenssteuern. Slowenien und Estland werden nun von der Türkei unterboten. Die übrigen osteuropäischen Länder liegen alle noch niedriger als die Türkei, doch der Abstand zu den meisten von ihnen ist nur noch gering. Da die Unternehmenssteuern ohnehin nur 8% der Staatseinnahmen ausmachen, ist der Aderlass zu verkraften. Mehr als doppelt so viel nimmt der türkische Staat alleine an Zöllen ein. Dies zeigt aber auch die Verletzlichkeit des Systems. Das hohe Leistungsbilanzdefizit sowie der Wegfall von ausländischem Kapital durch steigende Zinsen könnten zu einer scharfen Korrektur des Wechselkurses führen. Die Folge wäre mit Sicherheit ein Einbruch bei den Importen, wie ihn die Türkei in der Vergangenheit oft erlebt hat. Dies brächte den zu einem grossen Teil auf Privatisierungserlösen und Zolleinnahmen basierenden Haushalt rasch aus dem Gleichgewicht.

Quelle: 3. Dezember 2005, Neue Zürcher Zeitung


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