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simplify 22-06-2006 17:46

die deutschen kehren ihrem land den rücken zu
 
Die Bundesrepublik erlebt die größte Auswanderungswelle ihrer Geschichte. Die Zahl der Deutschen, die ihre Heimat verlassen, ist nach Informationen von manager magazin im Vergleich zu den 90er Jahren um 60 Prozent gestiegen.


Hamburg - Noch nie seit Gründung der Bundesrepublik haben so viele Deutsche das Land verlassen wie in den letzten beiden Jahren. Im vergangenen Jahr dürften rund 160.000 Deutsche ins Ausland übergesiedelt sein. Das ergibt sich aus Berechnungen des manager magazins auf Basis von Zahlen des Statistischen Bundesamts.



Nach diesen Daten sind in den ersten drei Quartalen 2005 die Auswandererzahlen abermals um 8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen. Die Zahl der Emigranten liegt damit um 60 Prozent über den Werten Anfang der 90er Jahre.

Da die Statistik nur jene Personen erfasst, die sich ordnungsgemäß in Deutschland abmelden, dürften die tatsächlichen Auswandererzahlen Expertenschätzungen zufolge bei 250.000 Deutschen jährlich liegen.

Der führende Migrationsforscher Klaus Bade sieht Deutschland bereits in einer bevölkerungspolitischen Krise. "Wir befinden uns in einer migratorisch suizidalen Situation", sagte der Osnabrücker Professor. Weil es "uns schlechter gelingt, jungen, fähigen Leuten hier in Deutschland eine Perspektive zu bieten", zugleich aber vor allem gering Qualifizierte zuwanderten, steht für Bade fest: "Wir bluten aus." Der Forscher rechnet mit weiter steigenden Auswandererzahlen: "Der Sog hat sich entfaltet, und er wird so schnell nicht verschwinden."

quelle manager-magazin.de

Dessi 23-06-2006 08:26

:) Kann ich gut verstehen, auch ich ziehe es in Erwägung...

romko 23-06-2006 10:07

Heutzutage ist es eben leider so dass man dort wohnen muss wo die Arbeit ist ... und das ist meist nicht mehr Deutschland ...

Die wollen also nur den jungen und fähigen (was ist eigentlich fähig und wozu fähig?) Perspektiven bieten. Für so ungefährlich halte ich das jedoch nicht, denn wenn nicht ALLEN irgendeine Perspektive geboten wird, dann brennen nicht nur Pariser Vorstädte ...

Hellia 24-06-2006 17:01

ich frage mich, wohin reisen sie denn ab?

Tester32 24-06-2006 22:19

Schweiz, England. Seltener USA.

Ich finde das alles nicht tragisch, sondern einfach eine logische Folge der Globalisierung.

@Hellia:

habe heute mit Natalia gesprochen und den Eindruck bekommen, daß er tatsächlich nach Moskau ging, weil er hier nichts finden konnte! Sind jetzt auch bereits zwei Jahre, die sie eine Fernbeziehung führen.

simplify 26-06-2006 09:32

Zitat:

Original geschrieben von Tester32
Ich finde das alles nicht tragisch, sondern einfach eine logische Folge der Globalisierung.


hallo tester,
wenn ich die sache im zusammenhang betrachte, dann ist das volkswirtschaftlich sogar eine katastrophe.

in den letzten monaten wurde uns nun von allen seiten eingetrichtert, dass wir ein demographisches problem haben. es gibt immer mehr alte bürger und halt weniger junge.
daraus ergeben sich die probleme in den sozialversicherungssystemen. auch würden ganze landesteile nahezu vergreisen.

deutschland den rücken kehren tun aber gerade die mobilen, fleissigen und gut ausgebildeten.
ich beobachte das gerade im bekanntenkreis meines sohnes, die guten angebote für junge wissenschaftler kommen aus holland, england und den usa. wenn diese jungen wissenschaftler erstmal weg sind, werden sie wohl so schnell nicht wieder dem deutschen system zur verfügung stehen.
gerade bildung und wissenschaft sind aber für deutschland besonders wichtig, so jedenfalls die aussagen der politiker.

aber auch ältere, die nicht mehr unbedingt dem arbeitsmarkt zur verfügung stehen verlassen derzeit verstärkt deutschland.
es sind die etwas vermögenderen, die einfach genug haben von der merkel-münte abkassiererei.
auch lebt es sich im ausland einfach billiger, da man z.B. teures heizen spart.

was bleibt sind die, die das ausland nicht gebrauchen kann. die, die meinen die letzten paar jahre halten wir noch durch und natürlich die wenige mobilen, schlecht ausgebildeten, beamte und politiker.
wobei, am beispiel schröder sieht man, dass die auch wenn sie können abhauen. :D

romko 26-06-2006 10:01

Sozial schwache die in ihren Heimatländern nur schlechte Bedingungen haben kommen nach Deutschland weil das Sozialsystem hier sehr gut (im Vergleich) ist und sie "alles" (z.B. gute medizinische Betreuung, Arbeitslosengeld etc.) bekommen. Die gut ausgebildeten, gut verdienenden müssen nicht nach Deutschland, sie können sich in ihren Heimatländern ohnehin einen besseren sozialen Status leisten.

Das soll aber nicht heißen, dass man die Sozialleistungen um 50% oder 75% runterfahren soll damit die daheim bleiben.
Es ist grundsätzlich ein Problem der Globalisierung ...

Tester32 27-06-2006 11:30

Zitat:

Original geschrieben von simplify
auch lebt es sich im ausland einfach billiger, da man z.B. teures heizen spart.
Woran die meisten von ihnen allerdings nicht denken: in diesen Gegenden geben sie das Geld wieder für die Klimaanlage aus. :)

Zitat:

Original geschrieben von romko
Die gut ausgebildeten, gut verdienenden müssen nicht nach Deutschland, sie können sich in ihren Heimatländern ohnehin einen besseren sozialen Status leisten.
Das denke ich auch. Für einen russischen Sowftare-Entwickler schrumpft die Attraktivität eines Landes wie Deutschland Jahr für Jahr. Aber das ist auch die gewollte Folge der Globalisierung: die Industrieländer lassen die Produktion in Billigländer auswandern, damit die Leute von dort nicht bei uns einwandern! Das wollten wir doch, oder?

Zitat:

Das soll aber nicht heißen, dass man die Sozialleistungen um 50% oder 75% runterfahren soll damit die daheim bleiben.
Mich würde ein Rückgang der Sozialleistungen um 50-75% nicht stören, wenn man diesen sozial gestalten würde. Z.B. die Gemeinden aufhören würden, die Häuslebauer über die Baugenehmigungen abzuzocken, damit auch die Armen sich eine Eigentumsimmobilie leisten könnten, wie in vielen europäischen Ländern.

simplify 27-06-2006 12:47

nicht nur für den russischen software-entwickler mag deutschland wenig attrativ sein. auch deutsche wissenschaftler können mit deutschland oft wenig anfangen.

es bleibt das problem, dass ca. 250.000 hochausgebildete deutschland verlassen um ihre karriere im ausland zu machen und dafür eine menge leute ohne bildung nach deutschland zuwandern.
der hartz IV empfänger kann nicht ins ausland gehen, obwohl er mit seiner stütze dort vielfach einfacher leben könnte.
der wohlhabende alte, mit einer hohen pension kann aber seinen lebensabend preiswert an türkischen rivera o. in thailand verbringen.

PC-Oldie-Udo 27-06-2006 19:16

Was ist so schlimm daran Deutschland zu verlassen wenn man woanders einen Job bekommt und somit seine Familie ernähren kann?

Das hat es schon immer gegeben und jetzt im Rahmen der Globalisierung um so mehr und das ist auch ok so :top:
Es kommen ja auch genügend Ausländer hierher, was ebenso ok ist :top:

Tester32 28-06-2006 16:11

@Udo:

um die Struktur der Ein- und Auswanderer geht es. :) Sie belastet vermutlich weiter die bereits überstrapazierten deutschen Sozialsysteme und führt zu einer Eskalation der Spirale aus hohen Abgaben und Arbeitslosigkeit.

Dessi 28-06-2006 17:02

Mich beschleicht so langsam das Gefühl, das mein Land mich nur aus einem einzigen Grund behalten will: Ich soll werfen. Stramme deutsche Jungs und Mädels. Ansonsten soll ich aber bitte nicht so viele Ansprüche haben, wie z.B. Arbeit, Kindergartenplätze, eine gute Ausbildung für meine Kinder...odwohl, die Jungs bekommen ja später eh einen Platz an einer der neu gegründeten Eliteunis :xkotz: , der wird notfalls durch ein Stipendium von Airbus finanziert, müssen sie halt Ingenieur werden ,anstatt Politikwissenschaft zu studieren...

Die Mädels hingegen sollen, so wie ich, weitere Jungs und Mädels gebären, die am besten brav die untervölkerten östlichen Bundesländer neu besiedeln, in ihrer Freizeit ehrenamtlich weniger begünstigten helfen, weil der Staat das ja nicht mehr tut...

Hm, ich weiß auch nicht, wieso ich eigentlich weg will? :confused: ;)

Hm, in Magdeburg hatte man ja kürzlich den hirnverbrannten Einfall, all die vor der Arbeits- und Trostlosigkeit Sachsen-Anhalts geflohenen jungen Menschen, nachdem man sie früher mit Mobilitätsprämien weglockte, nun mit Heimatpaketen an die vergessene Heimat zu erinnern und so zur Rückkehr zu bewegen (ein wirklich lustiger Artikel dazu unter http://www.holgersson.de/dasliest/ostpakete.htm)

vielleicht verschickt ja auch Deutschland demnächst solche Pakete an die Ausgewanderten? Aber ob Teewurst, Essiggurken, Buletten und Weißwürste einen die Arbeitslosigkeit vergessen lassen?

william hill 01-07-2006 10:12

Was kann der Grund sein?

Etwa weil sich niemand mit Deutschland richtig identifizieren kann,
denn Nationalstolz ist hierzulande eher ein Schimpfwort (Ausnahmen
wie die Fußball-WM sind natürlich die Regel...)?

Weil uns nach fast drei Generationen immer noch die Greueltaten
eines Ausländers (man nannte ihn auch den Gasmann aus Wien...)
vorgehalten werden und unsere Steuern wohl noch in den nächsten
200 Jahren für irgendwelche Entschädigungen irgendwelcher Ur-Urenkel
von umgekommenen Juden und deren Denkmäler verwendet werden?
(Vergessen wird gerne, dass in den 60ern in den USA Sklavenhaltung
etwas völlig normales war und wenn ein Nigger mal nicht gespurt hat,
er kurzerhand am nächsten Baum zur Abschreckung aufgeknüpft wurde!)

Oder vielleicht, weil in Deutschland jemand, der ein paar Euros an
Steuern hinterzieht schlimmer verurteilt wird als ein 10-facher Kinderschänder?

Weil es in D Gang und Gäbe ist, sein Gehalt möglichst vor jedem geheim
zu halten, denn wenn der Nachbar mitbekommt, was man verdient, hat man
einen Feind mehr und muß den neuen, dicken Benz nach Möglichkeit 5 Straßen
weiter entfernt parken, um Vandalismus zu entgehen?

Weil jeder angehende Unternehmer von den Behörden drangsaliert und
bevormundet wird, als wäre er ein aus einer Heilanstalt entlassener
Wahnsinniger mit einer fixen Idee?

Kann es vielleicht sein, dass auch eine Solidaritätsabgabe, die ursprünglich
nur für ein paar Jahre geplant war, nun aber aus dem Finanzplan nicht mehr
wegzudenken ist und uns wohl auch noch im Jahre 3000 verfolgen wird, ihren
Teil dazu beiträgt?

Oder ist es nur der Zwang, horrende Summen in eine Rentenversicherung
einzuzahlen, wobei jeder Drittklässler heutzutage weiß, eine Rente wird und
kann es in naher Zukunft nicht mehr geben?

Es gibt noch viele andere Gründe, nur wollen sie mir grad nicht einfallen,
vielleicht ist es aber auch die Gesamtheit, die es ausmacht, wer weiß?

Das Wetter, also ein Leben in Strandnähe, das ist einer der geringsten
Gründe, warum immer mehr Deutsche sagen:

http://www.vmv-finance.de/cc/image/emos/habmich.gif

Morillo 02-07-2006 07:28

Klare Rollenverteilung !

Danke Frau Merkel - wie gesagt ich finde ihre Politik richtig.

sie schafft es, das die Frau wieder die Rolle als Frau übernimmt. Die Frau im deutschen Staat muss wieder mehr verantwortung zeigen und nicht wild rum...

heute ist es doch so - frau schwanger bekommt kind - und dann wird schnell geguckt wo man das kind irgendwie hinschieben kann... den die deutsche Frau will ja karriere machen - sie will managerin werden und so ein kind kann schon mal hinderlich sein. ah ja da beklagt sich die deutsche Frau erstmal das zuwenig abstellplätze für das kind gibt. millionen kindergärten sollen her - ja denn die deutsche frau will unbedingt managerin werden - am besten mit 0leistung.

das muss mann der deutsche Frau lassen - sie guckt sich viel von den deutschen Männern an - die jetzt schon 30 jahre zeigten wie mann es macht.

faul rumlummern - geld von staat einsacken und lieber mal nix tun ! und den erfolgreichen deutschen mann nix vergönnen - denn heute muss jeder arbeitslose ja in den urlaub fliegen... das findet er, das dies sein gutes recht ist.


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