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PC-Oldie-Udo 23-04-2004 13:04

Tempolimit für Festplatten entdeckt
 
HARDWARE

Tempolimit für Festplatten entdeckt

Die Computerbranche lebt seit Jahren von der Tatsache, dass alles immer schneller wird. Doch es gibt Grenzen, wie ein internationales Forscherteam nun herausgefunden hat. Festplatten können nicht beliebig schnell beschrieben werden.



AP
Festplatte: Es geht noch schneller, aber nicht unbegrenzt
Es geht immer noch schneller - daran haben sich die PC-Benutzer längst gewohnt. "Moores Gesetz" besagt, dass sich die Zahl der Schaltkreise auf einem Chip alle 18 Monate verdoppelt. Diese Regel gilt zum Erstaunen vieler Experten schon seit mehreren Jahrzehnten.

Doch langsam stoßen Computer an ihre Limits. Nicht nur, weil es immer schwieriger wird, die Prozessoren noch weiter hoch zu züchten. Auch die Festplatten bilden eine Grenze, und zwar bei der Geschwindigkeit, mit der Daten auf sie geschrieben werden können.

Die gute Nachricht: Dieses Geschwindigkeitslimit für Magnetspeicher ist 1000 Mal so hoch, wie die bisher auf Festplatten erzielten Datenraten. Kein Grund zur Beunruhigung also, vorerst.

Die Erkenntnisse des russisch-amerikanischen Forscherteams überraschen gleichwohl. Der Stanforder Physiker Ioan Tudosa und seine Kollegen hatten das Geschwindigkeitslimit bei Experimenten mit einem Teilchenbeschleuniger entdeckt, der einen Magnetspeicher mit immer kürzeren Magnetpulsen neu beschrieb.

Auf Festplatten befinden sich viele kleine Bereiche, die in die eine oder andere Richtung magnetisiert sind, um entweder eine Null oder Eins zu repräsentieren. Beim Abspeichern von Daten werden elektromagnetische Pulse ausgesandt und die Bereiche neu polarisiert. Je schneller die Pulse aufeinander folgen, umso mehr Daten werden pro Sekunde gespeichert.

Bei den Experimenten verkürzten die Wissenschaftler von der Stanford University und dem Landau Institut für Theoretische Physik Moskau den Pulsabstand auf 2,3 Pikosekunden. Eine Pikosekunde ist der Millionste Teil einer Millionstel Sekunde.

Bei diesen kurzen Pulsabständen stellten die Forscher fest, dass die magnetischen Veränderungen nur noch zufällig erfolgten statt auf die gewünschte, vorhersagbare Weise. Das magnetische Muster auf der Modellfestplatte sei chaotisch gewesen und daher nicht akzeptabel für eine Speicherung, berichten sie in der aktuellen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins "Nature" (Bd. 428, S. 831).

Mark Kryder, Technologie-Chef des Festplattenherstellers Seagate, der am Experiment ebenfalls mit einem Entwickler beteiligt war, erklärte jedoch, die Erkenntnisse hätten kaum Auswirkungen auf die Praxis. "Wir werden bestimmt keine Teilchenbeschleuniger in Festplatten einbauen", sagte er. So hohe wie in dem Experiment verwendete Datenraten würden nie und nimmer in aktuellen Laufwerken erreicht. "Das hat keinerlei Konsequenzen, solange wir über herkömmliche Festplatten reden", betonte Kryder.

Danilo Pescia von der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich betrachtet die Erkenntnisse doch nicht als rein theoretisch. Man wisse nun, dass die Datenrate bei Magnetspeichern noch um den Faktor 1000 gesteigert werden könne. "Um über diese Grenze zu kommen, braucht man eine völlig neuartige Technik, die bislang noch nicht bekannt ist."


http://www.spiegel.de/netzwelt/techn...296543,00.html


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