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simplify 04-04-2005 08:31

clement fordert, arbeitslose sollen spargelstecken
 
Arbeitslose sollen Spargel stechen
Clement beklagt mangelnde Flexibilität der Arbeitslosen

von Peter Dausend und Stefan von Borstel


http://www.welt.de/print-welt/articl...l-stechen.html

saida 04-04-2005 19:43

na ich weiss nicht, mir kommt das so ganz kurzfristig nur vor wie modernes sklaventum :flop:

simplify 04-04-2005 19:51

die spargelbauern finden die idee auch nicht toll. man sieht mal wieder wie weit clement von der realität inzwischen enternt ist.

Zitat:

Am Wochenende hatte die Bundesagentur für Arbeit angekündigt, sie werde Arbeitslose verstärkt in Hilfsjobs in der Gastronomie und Landwirtschaft vermitteln. Vor allem die Spargelbauern wehren sich gegen den Plan - sie wollen lieber polnische Hilfsarbeiter beschäftigen.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/kri...-a-349603.html

Tester32 04-04-2005 21:14

Ist doch egal, ob sie auf dem Feld ersheinen oder nicht. Das Ergebnis ist zwar für die Bauern nicht gleich, aber die Staatskassen sparen sich dann die Zahlungen um die Höhe des Verdienstes, egal, ob die Person das Geld vom Bauern für die Arbeit oder unter dem eigenen Kissen rausgeholt hat.

An sich finde ich daran nichts verferfliches. Es ist zwar hart, aber gesund und Geld ist Geld. Ein Job in der Landwirtschaft war der erste Ferienjob meines Lebens. :)

saida 04-04-2005 21:53

naja tester, aber ich finde wenn es hier um ausbeutung geht...dann isses schon verwerflich ...und frag mal nen 50jährigen arbeitslosen ob es wirklich gesund ist einige tage spargel zu stechen...so weit ich weiss soll das wirklich eine knochenarbeit sein.

Tester32 05-04-2005 11:10

@saida:

stimme Dir zu, daß man mit 50 körperlich nicht mehr so schuften kann. Liegt aber teilweise auch an fehlender Übung. Gegen die verbreitesten Krankheiten der Industrienationen wie Fettleibigkeit und Herz/Kreislauf ist eine körperliche Arbeit nämlich ein sehr gut erprobtes Mittel! :) Nur gegen Krebs hilft es nicht, da müßte man das Rauchen aufgeben, um eine starke Reduktion zu erzielen. :)

Übrigens, vor kurzem gelesen: in Kanada wird das Rauchen als eine Gewohnheit der schlecht gebildeten und bezahlten Unterklasse angesehen. Ich habe das schon vor Jahren behauptet, was Sofix auf die Palme gebracht hat, so daß ich den Hinweis auf Ausnahmen hinzufügen mußte. :D

Zur Ausbeute: wann ist eine Tätigkeit eine Ausbeute und wann eine Arbeit?

vorstandsschreck 05-04-2005 11:16

" ...Arbeitslose sollen Spargel stechen
Clement beklagt mangelnde Flexibilität der Arbeitslosen..."


Aber hallo Herr Clement!

Wie wäre es, wenn Sie mal mit gutem Beispiel vorangehen würden?!!?

Dies hätte nicht nur Vorbildcharakter, sondern Sie würden
am eigenen Leib erfahren wie Arbeit (an der Bassis) schmeckt...

saida 05-04-2005 18:06

oha...tester, ich hoffe du wirst dich niemals für ein amt als gesundheitsminister bewerben :rolleyes: :D

also eigentlich gehts mir mehr darum, das gleicher lohn für gleiche arbeit in verschiedenen ländern europas einfach nicht gleich ist. beispiel polen, die lebenshaltungskosten dort sind dermassen niedrig, dass es sich für einen polnischen bürger eher lohnt hier auf den feldern zu arbeiten oer sollen wir lieber sagen schuften? und für den deutschen der eh schon genug gepeinigt wird durch eine stetige teurungsrate...lohnt es sich eben nicht so sehr...insofern ist geld nicht gleich geld und insofern fängt die ausbeute an, vor allem wenn ein gutgenährter ohne sorgen lebender minister, meint das problem der arbeitslosigkeit auf diesem weg angreifen zu müssen, denn machen wir uns doch nix vor, diejenigen welche auf die felder geschickt werden, sind langzeitarbeitslose, welche knapp vor dem rentenalter stehen....auf der anderen seite würde sich durch harte, körperliche arbeit unter umständen auch die lebenserwartung verringern....hmmmm..... :confused: :rolleyes: :eek:

Sofix 05-04-2005 18:15

Zitat:

Original geschrieben von Tester32
Ich habe das schon vor Jahren behauptet, was Sofix auf die Palme gebracht hat, so daß ich den Hinweis auf Ausnahmen hinzufügen mußte. :D
:top: :zrose:

PC-Oldie-Udo 05-04-2005 19:08

Im Prinzip hat der Mann ja garnicht so unrecht, aber diese Idee ist uralt und schon des öfteren gescheitert ;) warum wurde hier ja schon teilweise geschildert!

Aber wenn ich von 345€ im Monat leben müste, wäre ich froh wenn ich mir ein paar € dazu verdienen könnte ;) dann könnte man sich auch mal ein schönes Essen oder Kino usw. gönnen!

Sich beim arbeiten zu bücken, das führt zwar in den ersten Tagen zu Rückenschmerzen, macht aber keine bleibende Schäden ;)

Ok, lassen wir es, es bringt nix darüber zu diskutieren, man hat uns deutschen eben zu sehr versaut (verwöhnt)! :rolleyes:

Tester32 05-04-2005 21:42

Zitat:

Original geschrieben von saida
oha...tester, ich hoffe du wirst dich niemals für ein amt als gesundheitsminister bewerben :rolleyes: :D
Ich würde die Gesundheitskosten schon um ein paar Prozentpunkte drücken. Ich halte es für einen ökonomischen Schwachsinn, wenn eine 1A-Keramikzahnprotese in Rußland und Thailand mit dem Flug Hin/Zurück soviel kostet, wie hier die Patientenzuzahlung. :)

Zitat:

dass es sich für einen polnischen bürger eher lohnt hier auf den feldern zu arbeiten
Natürlich bekommt man einige heimische Waren (z.B. Essen) in einigen Ländern deutlich billiger, daher sind sie an dieser Arbeit interessiert. Außerdem haben die Polen eine Arbeitslosigkeit von 18% und sicherlich keine so hohe staatliche Unterstützung wie bei uns, was vielleicht für deren Entscheidung wichtiger als die Kaufkraft allein ist. :)

Zitat:

...lohnt es sich eben nicht so sehr...
Wo ist die Grenze von sehr lohnen und nicht so sehr lohnen? Es gibt Leute, denen selbst ein Job mit 2.000 Euro als nicht lohnenswert votkommt. Oder meinst Du, daß ein Job erst lohnenswert ist, wenn er mehr als HartzIV bringt? Auch diesen Punkt sehe ich anders, denn es ist m.E. moralischer, zumindest teilweise die Steuerzahlen durch eigene Arbeit zu entlasten, als auf ihrer Tasche komplett rumzuliegen und dabei lauf über lohnenswert/nicht lohnenswert nachzudenken. :flop: Ich finde, daß in D. im Gegenteil zu vielen Ländern viele Menschen zu oft vergessen, daß es nicht das Geld des Staates, sondern der Steuerzahler ist.

Zitat:

...auf der anderen seite würde sich durch harte, körperliche arbeit unter umständen auch die lebenserwartung verringern....hmmmm..... :confused: :rolleyes: :eek:
In den USA hat man in den 70ern eine Gruppe Menschen in den Vorruhestand mit einer ziemlich unterschiedlichen Rente geschickt und 20 Jahre später diese Gruppe statistisch untersucht. Und war darüber erstaunt, daß die Rentner mit weniger Rente eine deutlich höhere Lebenserwartung haben. Da ihnen die Rente nicht ausgereicht hat, mußten sie nebenjoben. Die Wissenschaftler vermuten, daß weniger die körperliche Arbeitsbelastung, sondern mehr die dabei geknüpften und gehaltenen sozialen Kontakte das Leben der Menschen verlängern.

Als Gesundheitsminister wäre ich natürlich gegen die Pläne des Wirtschaftsministers, denn längere Lebenszeiten schlagen sich wiederum negativ auf die Gesundheitsbeiträge durch! :eek:

@Udo:

bin voll Deiner Meinung! Habe damals zur Sozialhilfe auch 600 DM dazuverdient und dürfte ca. 280 davon behalten. So haben beide Seiten was gehabt: die öffentliche Kasse wurde entlastet und ich habe eine Küche gekauft. Abgesehen davon wollten die Damen vom Sozialamt nie wissen, ob ich mich irgendwo bewerbe und ich mußte nicht Dausend erfolglose Bewerbungen schreiben, bis ich fertig mit der Fortbildung war und einen richtigen Job anfangen konnte.

Stefano 06-04-2005 20:36

Heute haben sie vor dem Arbeitsamt einige junge Arbeitslose gefragt ob sie nicht 200,- €uroleins mehr im Monat haben möchten und dafür Spargel stechen.. Alle haben se gesagt...NEIN :rolleyes:

Für die Nachbarn aus Polen ist es nicht mehr so viel Geld... die Lebenshaltungskosten haben sich sehr stark zum Negativen entwickelt !!

Auch wenn ich fitt wäre würde ich nicht Spargestechen wollen...es ist eine schwere körperliche Arbeit und bei nur 5 €uroleins Stundenlohn würd ich doch net die Drecksarbeit erledigen und der Bauer verdient sich dumm und dämlich und bietet das Kilo für ne horrende Summe dann an :flop:

PC-Oldie-Udo 07-04-2005 11:44

Zitat:

Original geschrieben von Stefano
Heute haben sie vor dem Arbeitsamt einige junge Arbeitslose gefragt ob sie nicht 200,- €uroleins mehr im Monat haben möchten und dafür Spargel stechen.. Alle haben se gesagt...NEIN :rolleyes:

Für die Nachbarn aus Polen ist es nicht mehr so viel Geld... die Lebenshaltungskosten haben sich sehr stark zum Negativen entwickelt !!

Auch wenn ich fitt wäre würde ich nicht Spargestechen wollen...es ist eine schwere körperliche Arbeit und bei nur 5 €uroleins Stundenlohn würd ich doch net die Drecksarbeit erledigen und der Bauer verdient sich dumm und dämlich und bietet das Kilo für ne horrende Summe dann an :flop:

Mit dieser Umfrage der Arbeitslosen wird natürlich das Image der Arbeitslosen wieder in den Dreck gezogen was natürlich bei einigen auch so stimmt! :rolleyes:

Allen Respekt für unsere Nachbarn aus Polen die sich nicht zu fein sind und sich nicht schämen hier die schwere Arbeit für uns leider immer noch zu satten Deutschen zu machen :top:

Ja stimmt, der Bauer macht es aus reiner Profitsucht, was aus seiner Sicht ja auch legitim ist und mit moralischen Gesichtspunkten kann er kein Geld verdienen!

Sicherlich sind 5€ die Std nicht sehr viel Geld aber wenn ich nur wenig Geld habe z.B. 345€ Grundsicherung bei All2 und kann mir so einiges dazuverdienen Teils offiziel Teils schwarz, dann lacht doch das Herz, auch wenn am Abend der Rücken schmerzt!

Ich verdiene mir zu meiner Rente z.B. auch etwas dazu und das im einstelligen € Bereich, na und, Geld stinkt nicht und Arbeit hält fit ;)


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