Bayern: Der bis 2005 gültige Vertrag soll erfüllt werden - 15.03.2004 10:51
Hitzfeld darf bleiben, wenn ...
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Uli Hoeneß begeisterte sich auch knapp 20 Stunden danach noch an der Darbietung des Vortages, allerdings lediglich über Teil eins. Als "wunderbar" empfand der Manager die erste Halbzeit gegen Rostock, "und wenn Schweinsteiger den Ball zum 3:0 reinmacht . . ." - hat er aber nicht. Also wurde aus dem 2:0 ein 2:3, schließlich ein 3:3, wegen dilettantischer Abwehrpatzer.
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Offiziell unumstritten: Ottmar Hitzfeld.Karl-Heinz Rummenigge ärgerte sich über "Kindergartentore", Hoeneß sprach von "zwei Wahnsinnsdingern". Um zu betonen: "Dafür kann doch der Trainer nichts."
Unmittelbar gewiss nicht. Dennoch stellen sich die Fragen nach Hitzfelds derzeitiger Position umso drängender, nachdem eine titellose Saison droht, wie erst 2002: Raus aus dem Pokal, raus aus der Champions League und neun Punkte Distanz zum Primus Bremen, zehn Runden vor Bundesliga-Ende. Dünn kümmert da die Hoffnung auf die 19. Meisterschaft dahin.
Inwieweit trägt Sport-Chef Ottmar Hitzfeld dafür die Verantwortung? Hätte er in Madrid den angeschlagenen Hargreaves bevorzugt gegen Zidane stellen sollen, statt Demichelis, der somit Platz für Schweinsteiger hätte machen können? Hätte er im Endspurt dieses Spiels bei Real die Viererkette auflösen und die kopfballstarken Kräfte nach vorne schicken sollen, damit das 1:1 gelinge? Musste er Stürmer gegen Stürmer tauschen, also Santa Cruz gegen den gewiss fehlerhaften Pizarro? Oder hätte er mit drei Angreifern attackieren, also mehr Mut vorleben sollen?
Solche Fragen sind legitim. "Aber deswegen kann ich nicht den Trainer entlassen", entgegnet Hoeneß. Er stellt klar: "Wir haben überhaupt nicht darüber nachgedacht, den Trainer zu entlassen."
Aktuell nicht. Auch wenn es ein Sondierungsgespräch mit Felix Magath gab - mit Blick auf 2005/06. Denn zum 30.6.2005 enden die Verträge beider Übungsleiter, in München wie in Stuttgart. Magath solle sich zum Zweck einer möglichen Kooperation noch einmal mit den Bayern-Bossen bereden, falls er gedenke, beim VfB zu verlängern. Denn so sieht die aktuelle Planung der Münchner aus: Hitzfeld soll den Abschied bekommen, den er verdient nach dem Gewinn des Weltpokals, der Champions League, der Meisterschaft (Hattrick), des DFB-Pokals (zwei Mal).
Während Hoeneß diese Lösung aus Respekt vor Hitzfelds Erfolgen verficht, kommt Kollege Rummenigge etwas reservierter daher. Er verkneift sich jegliche Kommentare zur Trainerfrage, die letztlich allein das Schlussbild der laufenden Bundesligasaison beantworten kann: Hitzfeld muss die Seinen in die Champions League dirigieren. Sonst gehen seinen Fürsprechern im FC Bayern die Argumente aus. Der vorgesehene Abschied 2005 würde um ein Jahr vorgezogen. Magath hätte dafür keine Ausstiegsklausel.
Karlheinz Wild
http://www.kicker.de/content/news/ar...04&spieltag=18