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Alt 23-03-2004, 11:30   #1
cade
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celanese übernahme spitz auf knopf

15 MAR 2004 18:13 HINTERGRUND-Celanese-Aktionäre im Entscheidungsdilemma


-von Sitaraman Shankar und Mark Thompson-
Frankfurt, 15. Mär (Reuters) - Die geplante Übernahme des
Chemiekonzerns Celanese<CZZG.DE> durch Blackstone könnte nach
Einschätzung von Analysten scheitern, weil zu viele Investoren
ihre Anteile in der Hoffnung auf eine spätere Nachbesserung
zurück halten könnten.
"Es ist wie beim Gefangenendilemma. Falls jeder wartet,
passiert keine Transaktion. Es ist ein gefährliches Spiel, da
die Aktien fallen könnte, falls das Angebot nicht durchgeht",
sagte Oliver Günter von der Bankgesellschaft Berlin am Montag.
Die US-Investmentfirma Blackstone hatte am späten
Freitagabend die Mindestannahmeschwelle ihrer Offerte für
Celanese auf 75 Prozent der Aktien von bislang 85 Prozent
gesenkt, um deren Erfolgsaussichten zu verbessern. Blackstone
sind nun die Hände gebunden, den Angebotspreis zu erhöhen. Mit
dem bisher gebotenen Preis unzufriedene Anleger können nach
Einschätzung von Branchenkreisen somit nur noch auf eine
Vereinbarung nach Abschluss der Transaktion hoffen - falls die
Annahmequote von 75 Prozent erreicht wird.
Falls Blackstone diese 75 Prozent erhält, könnte die
Gesellschaft einen Beherrschungsvertrag abschließen und darüber
vollständige Kontrolle über Celanese erlangen. Das würde den
verbliebenen Minderheitsaktionären eine entsprechende Abfindung
einbringen, die von einem gerichtlich bestimmten Prüfer
abgesegnet werden müsste - und die über den jetzt gebotenen
32,50 Euro liegen könnte. Möglich ist allerdings auch, dass dies
keine Verbesserung oder sogar eine Verschlechterung im
Verhältnis zur ursprünglichen Offerte zur Folge hat.
Das Barangebot läuft nach den am Freitag geänderten
Konditionen nun noch zwei Wochen bis zum 29. März. Falls bis
dahin nicht mindestens 75 Prozent der Aktien eingereicht worden
sind, scheitert der vom Management des Kronberger
Chemieunternehmens und vom Großaktionär Kuwait Petroleum (29
Prozent) unterstützte Übernahmeversuch.
Einige Investoren, darunter Hedge-Fonds, die zusammen
zuletzt rund 20 Prozent an Celanese halten, warten auf einen
derartigen Beherrschungsvertrag oder sogar eine Zwangsabfindung
der Minderheitsaktionäre (Squeeze-Out). Dafür müsste Blackstone
allerdings 95 Prozent der Celanese-Anteile erreichen. "Man kann
ein Angebot auf den Tisch legen, man kann uns aber nicht
zwingen, es anzunehmen", sagte ein Fondsmanager in London.
Manche Investoren wie etwa First Pacific hatten das Angebot
von Blackstone als zu niedrig kritisiert. First Pacific hielt
nach Reuters-Daten zuletzt etwa sechs Prozent an Celanese, auf
den US-Fonds Fidelity entfiel danach ein Anteil von rund elf
Prozent. Celanese-Mitarbeiter und -Pensionäre hielten nach
früheren Angaben des Unternehmens etwa sechs Prozent der
Celanese-Anteile. Weitere rund elf Prozent liegen als so
genannte Treasury-Aktien bei Celanese und sind nicht Bestandteil
der ausstehenden Aktien.
Bis zum 12. März seien rund 46 Prozent der Stimmrechte
eingereicht worden, teilte Blackstone am Montag mit. "Blackstone
hat sich selbst etwas Zeit gekauft und dies unterstreicht, dass
sie bei Celanese nicht aufgeben wollen", sagte ein Analyst in
London. Die Hedge-Fonds könnten sich unterschiedlich verhalten.
"Einige haben dafür keinen Appetit, andere könnten investiert
bleiben", fügte er hinzu.
Die im Nebewerte-Index Mdax notierte Celanese-Aktie schloss
im Computerhandel Xetra am Montag mit 0,6 Prozent im Minus bei
32 Euro und damit unterhalb des Angebotspreises von Blackstone.
frs/brn
__________________
viele grüsse

cade
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