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Alt 27-03-2004, 20:06   #234
OMI
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Samstag, 27.03.2004, 19:42
Euro/Dollar: Weiterhin short?
Von Detlef Rettinger


Hält die Unterstützung bei 1,21 US-Dollar? Wie von uns in der Ausgabe vom 21.03. vorhergesagt, testete Euro/US-Dollar an den vergangenen beiden Tagen wiederholt die Unterstützung im Bereich von 1,21USD, wobei punktgenau das von uns genannte Kursziel von 1,2080 USD erreicht wurde. Auf diesem Niveau setzten jedoch erneut Käufe ein, welche den Wechselkurs wieder bis auf 1,22 USD steigen ließen. Hat sich damit der Bereich von 1,2080/1,2100 USD als Unterstützung etabliert oder folgt in den nächsten Tagen ein weiterer Kursrückgang?

Ein Grund für die Schwäche des Euro in der vergangenen Woche waren jedenfalls Spekulationen über eine bevorstehende Zinssenkung in Euroland. Der Rat der Europäischen Zentralbank tritt am kommenden Donnerstag zusammen, um über die weitere Geldpolitik zu entscheiden. Es war EZB-Chef Trichet höchstpersönlich, der solchen Spekulationen neue Nahrung gab: Er erklärte, dass die EZB ihre geldpolitische Grundhaltung durchaus ändern könnte, wenn sich Konsum und Nachfrage nicht wie prognostiziert entwickeln würden.
Dass diese relativ schwache Äußerung bereits als Indiz für eine Zinserhöhung gesehen wird, zeigt jedoch die aktuelle marktimmanente Stimmung zu Lasten des Euro. Hauptursache dafür, dass sich die Stimmungslage in den letzten Wochen so grundlegend verändert hat, ist die Erwartung einer sich wieder verringernden Zinsdifferenz zwischen den USA und Euroland. Zwar steht eine Zinserhöhung in den USA nicht unmittelbar bevor, aber die Devisenmärkte nehmen solche Entwicklungen mehrere Monate vorweg. Die Schärfe des Kursrutsches ist schließlich darauf zurückzuführen, dass institutionelle Anleger weiterhin dabei sind Long-Positionen in Euro/US-Dollar aufzulösen.

In den nächsten Tagen dürfte Euro/US-Dollar daher weiter unter Druck bleiben. Sollte die Unterstützung bei 1,21 USD nochmals in Angriff genommen werden – wovon wir ausgehen – dann dürfte sie diesem neuerlichen Test nicht standhalten. Ein Kursrückgang bis auf 1,1950/1,1900 USD wäre die Folge. Dafür spricht auch die charttechnische Situation: EUR/USD ist durch den Kursrutsch von 1,2350 auf 1,2100 USD aus seiner Dreiecksformation nach unten ausgebrochen, was einen weitern Kursrückgang bis zu der genannten Marke erwarten lässt. Wichtige Widerstände befinden sich aktuell bei 1,2270 und bei 1,2350 USD.

Detlef Rettinger ist Chefredakteur des Devisen-Trader - der erste Börsenbrief mit reinem Devisen-Musterdepot.

Quelle: instock
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