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Alt 02-11-2009, 16:52   #2555
Radmilla
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200.000 Kranke, 67 Tote und dramatische Hilferufe an das Ausland: Die Schweinegrippe breitet sich rasend schnell in der Ukraine aus. Präsident Juschtschenko und Premierministerin Timoschenko wurden von der Epidemie überrascht - jetzt wollen sie sich im Wahlkampf als Krisenmanager profilieren.

Wenn Lembergs Bürgermeister Andri Sadowyj Gäste in seinem Kabinett empfangen will, streift er jetzt immer eine weiße Atemschutzmaske über, sicher ist sicher. "Über die Stadt wurde Quarantäne verhängt, das ist das effektivste Mittel, damit sich die Leute nicht mit der Schweinegrippe anstecken", sagt Sadowyj.


Schulen und Kindergärten sind geschlossen. Flugblätter informieren die Bevölkerung, wie sie sich während der Pandemie zu verhalten hat. In Bussen, Bahnen und Taxis werden die Bürger dazu angehalten, Mundschutz zu tragen. "Wir haben jetzt viermal so viele Notrufe wie sonst", sagt Bürgermeister Sadowyi. "Normal sind 300, jetzt sind es 1200 am Tag. Und auch die Ärzte fallen aus, jeder zehnte Mediziner ist krank."

Landesweit haben sich 200.000 Menschen infiziert, melden staatliche Stellen. Mehr als 60 sollen bereits gestorben sein. Am schwersten getroffen: die Region Lemberg ganz im Westen der Ukraine, der von Grippewelle regelrecht überrollt wird. 70.000 Menschen sind hier erkrankt, tausend werden in Krankenhäusern behandelt.

Die von der Wucht der Epidemie überraschte Führung reagiert hektisch: Neun Provinzen wurden unter Quarantäne gestellt, doch die Maßnahme könne "jederzeit auch auf andere Landesteile ausgeweitet werden", mahnt Gesundheitsminister Wassili Knjasewitsch.
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