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Alt 24-04-2004, 20:21   #3
Starlight
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Cepheid: Nano-Biotechnologie für US-Behörden

Zum Segment der Nano-Biotechnologie zählt das in Sunnyvale, Kalifornien, ansässige Biotechnologie-Unternehmen Cepheid (Nasdaq: CPHD; ISIN: US15670R1077; akt. Kurs: 9,81 USD). Mit einer Marktkapitalisierung von 409 Mio. USD gehört es bereits zu den etablierteren Midcaps. Die jüngsten Erfolge des von Cepheid entwickelten Detektionssystems für genetisches Material blieben auch der US-Regierung nicht verborgen. Diese will nun Cepheids Technologie zum Kampf gegen den Bioterror einsetzen. Die US-Post setzt bereits in mehr als 300 Verteilerstellen auf das von Cepheid entwickelte Schnelltestverfahren »GeneXpert«.



Die von den Cepheid-Experten entwickelte Technologie zum Nachweis von Erbmaterial unterscheidet sich von herkömmlichen Technologien vor allem durch ihre Einfachheit und Schnelligkeit. Darüber hinaus sind die Geräte, in die Cepheid seine Technologie einbaut, so klein, dass sie sich zu jeder Zeit an jedem Ort einsetzen lassen. Von der Probenvorbereitung über die Echtzeit-Analyse bis hin zur Detektion des Erbmaterials sind sämtliche Arbeitsschritte automatisiert und zudem weit günstiger als ihre größeren Konkurrenten. Cepheids Produkt dient aber nicht nur zum Nachweis verschiedener Spezies, wie z.B. Bakterien oder Viren – obwohl dies sicher eine der Hauptanwendungen sein wird –, sondern ermöglicht auch den Nachweis einzelner Mutationen in einem Gen. Dies ist deshalb von so großer Bedeutung, da es diese individuellen Unterschiede in einem Gen sind, die für Resistenzen gegen Medikamente verantwortlich sind. Darüber hinaus lassen sich durch die Analyse des Erbgutes aber auch bestimmte DNA-Sequenzen ermitteln, die nachweislich mit bestimmten Krankheiten assoziiert sind.


Genanalye wird zum Kinderspiel

Mit Cepheids Produkten wird der Nachweis von Genen, der mit den herkömmlichen Methoden meist kompliziert und vor allem langwierig ist, zu einem echten Kinderspiel. Um die individuelle genetische Ausstattung eines Organismus zu ermitteln, muss das Erbmaterial nämlich erst einmal soweit vermehrt werden, dass es einer Detektion zugänglich wird. Zwar haben sich die konventionellen Techniken zur Vermehrung und zum Nachweis von Genen bereits erheblich verbessert und beschleunigt, im Gegensatz zu Cepheids Technologie muten sie dennoch eher mittelalterlich an. Von der Probenaufbereitung bis zum endgültigen Nachweis vergehen meist ein bis zwei Tage, doch was in der Forschung noch tolerierbar ist, kann im Kampf gegen tödliche Erreger über Leben und Tod entscheiden.

Bisher hat das Unternehmen für sein »I-Core«-Modul drei verschiedene Gerätschaften entwickelt, den »Smart Cycler«, ein vielseitig einsetzbares und hoch effizientes Gerät, das eine optische Echtzeit-Detektion des Erbmaterials ermöglicht. Der »Smart Cycler TD« ist vor allem für den mobilen Einsatz gedacht, er ist an einen Laptop angeschlossen und befindet sich in einem festen Gehäuse auf Rollen. Das dritte und wohl auch interessanteste Produkt nennt sich GeneXpert und integriert von der Probenaufbereitung über die Analyse bis hin zur Detektion sämtliche Einzelschritte in nur einem einzigen Gerät. Da mittels der patentieren Probenaufbereitung die Zerstörung der Zellmembran und die Befreiung des Erbmaterials innerhalb weniger Sekunden vonstatten geht, reduziert sich die Probenaufbereitung auf nur noch wenige Minuten.

Die Verluste von Cepheid reduzieren sich mittlerweile deutlich. Dieses Jahr sollen von 28 Cent je Aktie rot durch die Bücher gehen, nächstes Jahr nur noch 8 Cent. 2006 steht somit endlich der Sprung in die Gewinnzone an. Das 2005er KUV mit nur etwas über 6 mutet im Vergleich zu anderen überbewerteten Nanotechs direkt akzeptabel an. Klar spekulativ, aber schon mit überschaubarerem Risiko.

Quelle: quoteline.de
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