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Alt 11-05-2010, 20:25   #1
Benjamin
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EU-Staaten verzocken das Vermögen zukünftiger Generationen, für uns nur "Sparzwang"

" sparen müssen sie alle" so wird es nun auf Seiten jeder EU-Regierung immer mehr heißen.

Dabei wird immer mehr Geld gedruckt, in atemberaubendem Tempo, um irgendwelche "Rettungsaktionen" zu finanzieren! Wessen Interessen werden da gerettet? Meine sicherlich nicht!

Das ist wie in einem Krieg: Die Wahrheit bleibt immer zuerst auf der Strecke.

Hier im Thread soll ein Spannungsfeld beleuchtet werden, ein Widerspruch, nämlich zwischen diesem unglaublichen Gelddrucken einerseits für die Investmentabteilungen der großen Banken, welche hinter vorgehaltener Hand der Politik damit drohen, gegenüber der Realwirtschaft den €-Hahn zuzudrehen, wenn diese durch Gelddrucken ihnen nicht hilft, die Staatsanleihen in den Büchern der Banken absichern, die immer weniger wert werden. Das ist die Seite der Inflation.

Und andererseits diesem "Sparzwang", mit dem das restliche Volk bedacht wird, um Erscheinungen wie in Griechenland im eigenen Staat zu vermeiden. Später werden für das Volk überdies noch steigende Steuern und alle möglichen sonstigen Abgaben hinzukommen. Das ist die Seite der Deflation.

Beides wird in etwa gleichzeitig ablaufen bzw. vorhanden sein, nur wird sich die Intensität der beiden Seiten über die Zeit jeweils verändern, wie bei einem wirren Ballet.

Es wird spannend werden zu beobachten, wie die Verantwortlichen in Politik, Unternehmertum und Medienwelt zukünftig diesen zunehmend bizarr werdenen Widerspruch werden managen wollen, damit "nichts passiert". Und gerade dadurch bewirken werden, dass später um so mehr passieren wird - leider.

Gegen Ende dieses wirren Ballets werden die Fliehkräfte zwischen den Widersprüchen (vermehrt Geld drucken einerseits und Sparen müssen andererseits) jeweils immer stärker werden, die o.g. Verantwotlichen werden immer größere Anstrengungen unternehmen (müssen), um den Laden noch optisch zusammenzuhalten. Und sie werden noch eine ganze Weile es optisch hinbekommen, dass man gar nicht so richtig mitbekommt, wie groß tatsächlich diese Fliehkräfts inzwischen gewoden sind: Man wird lange kaum eine klare "Netto-Bewegung" erkennen können.

Am Ende wird nach meiner Ansicht die Inflation siegen - in einer Art "Blitz-Attacke", also sehr schnell und heftig, zerstörerisch. Inflation ist die ungerechteste Form der o.g. Widerspruchsauflösung - sie trifft die allgemeine Bevölkerung mit deren Ersparnissen am stärksten.

Ein deutliches Merkmal dürfte ein extrem schneller Anstieg der Renditen der beteffenden Staatsanleihen sein, quasi als Knall zum Aufwecken, sehr rasch in den zweistelligen Bereich hinauf. Diese von mir erwartete Explosion der Zinsen wird ein noch nie dagewesenes Phänomen sein - und nicht mehr stopbar. Es dürfte dann bei den betreffenden Währungen analog einen Kollaps geben - was dann identisch mit dem Staatsbankrott der betroffenen Staaten ist. Das alles wäre dann der Kollaps des internationalen Finanzsystems überhaupt; die Globalisierung mit ihren internationalen Handelsströmen wäre dann erst einmal weitgehend zusammengebrochen; funktional möglich wäre dann nur noch eine Wirtschaft auf regionaler Ebene.

Die Frage ist nur noch, wann genau das jeweils so kommt, das Timing im Detail. Es wird aber sicherlich noch einige Jahre brauchen bis es "soweit" ist. Womöglich sogar länger, als ich es heute in meinem Pessimismus erwarte?

Geändert von Benjamin (11-05-2010 um 21:12 Uhr)
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