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Alt 02-08-2010, 05:42   #216
Börsengeflüster
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Zitat:
Zitat von Börsengeflüster schrieb am 25.08.2009 - also vor einem Jahr! Beitrag anzeigen
Der Euro sollte nun vorerst sein Hoch erreicht haben, bzw. fast erreicht haben.
Sehr schön sind die 5 Wellen der letzten Aufwärtsbewegung von ca. 1,26 bis heute ca. 1,43 zu erkennen. Somit sollte der Euro gegenüber dem US- Dollar in den nächsten Monaten an Boden verlieren. Wie stark die Abwärtsbewegung beim Euro sein wird lässt sich nicht ableiten. Ich vermute aber, dass wir evtl. sogar unter die besagten 1,26 gehen könnten. Das wird aber noch ein Weilchen an Zeit benötigen, ein Währungschart entwickelt sich sehr langsam!

Ein Jahr ist nun fast vergangen, als ich diese längerfristige Analyse- (ich spekuliere fast immer eher mittel bis langfristig) hier an Board abgab.
Und ich denke diese Analyse kann sich im Nachhinein doch sehen lassen, wenn man bedenkt wie negativ das allgemeine Publikum doch zu der damaligen Zeit für den US- Dollar gestimmt war!
Wir befinden uns nun in einer klassischen Gegenbewegung im Bullmarkt zugunsten des US_Dollars, vom Tief bei 1,18 her kommend, aktuell bei knapp 1,31 und sollten schon bald an die Decke dieser Korrektur stossen. Meiner Ansicht nach werden weitere Verluste für den Euro gegenüber den wichtigsten Währungen der Welt folgen.

Was ist passiert in den 2 Wochen Abstinenz von der Börse, bedingt durch unseren wunderschönen Canadaurlaub
Zunächst habe ich gestern die 14 tägige Eingabe der Kurse in mein Börsenprogram getätigt.
Auffällig waren in dieser Zeit die Bankenwerte, welche fast allesamt kräftiger zulegen konnten. Auch verschiedene Nebenwerte und zuvor kräftig unter Druck geratene Aktien konnten zulegen, wie z.B. die Praktiker Bau und Dt. Telekom oder auch die Versorger wie RWE usw.
Weniger gut und etwas gegen den leicht nach oben gerichteten Trend liefen dagegen die zuvor stark gestiegenen Werte wie Siemens, Software AG, BASF oder eine Stada.
Alles in allem fällt mir hierbei charttechnisch auf, das eine gewisse Decke bei den starken Werten einfach nicht überschritten werden kann, ja das gerade diese starken Werte teilweise herbe Verluste gegen den Trend hinnehmen mussten.
Hier als Beispiel die Stada AG oder im Anschluss an diesem Chart die Software AG




Ich bleibe dabei, es droht ungemach. Eine Deckenbildung (Umkehrformation) von einem Bullmarkt hin zu einem Bärenmarkt, oder natürlich auch anders herum wie noch Anfang 2009 gut zu beobachten und spüren war, braucht Zeit, manchmal sogar viel Zeit.
Dies kann man bei einigen Werten sehr schön beobachten wie bei einer Fuchs oder BASF (im Anschluss an die Fuchs Petrolub mit 5 Jahreschart!) schön darzustellen ist.



Nun wird die Zeit aber langsam enger und die triangelförmige Deckenbildung kommt dem Ende immer näher. Wann der Strich nach unten kommt ist sehr schwer zu prophezeihen, meiner Ansicht nach aber wird er kommen- und nicht zu knapp.

Kostolany beschreibt dies mit einem seiner 3 "G´s" (Geld, Geduld und Gedanken). Geduld muss man an der Börse schon mitbringen, der gefestigte Spekulant wird meistens richtig liegen, nur oft kommt es zunächst einmal erst anders als man denkt und dann wird einem der richtige Riecher belohnt Recht viele waren in letzter Zeit sehr unsicher und bezweifelten weiter steigende Kurse. Bei einem solchen Szenario können die Kurse natürlich zunächst nicht fallen, dies widerspricht der Logig der Börse und somit muss nun ein charttechnisches Triangle herhalten um die Pessimisten zu beruhigen
Kostolany beschreibt ebenso, woher man seine Informationen, sein Futter für die Entscheidungen bekommen könnte. Auf Informationen von der Börse selber ist kein Verlass, bei Bänkern und Anlageberater bist du exakt an der falschen Adresse, du findest diese Informationen auf der Strasse!

Man sollte nur genau hinschauen und hören und natürlich diese Infos richtig verarbeiten und lesen.
Die Unsicherheit der Anleger und Bürger kann man z.B. wie mir vor kurzem erfahren, in einem Eiskaffee hören. Es sassen zwei Urlauberpärchen an einem Nachbartisch in Kanada. Einer war Canadier, der andere US- Bürger. Sie unterhielten sich auch über Wirtschaft und somit wurde mein Ohr beim Eisschlecken natürlich deutlich grösser und länger Ich hörte den US- Amerikaner die Worte zu dem Kanadier sagen " you have the better Dollar" und sie grinsten beide. Es ist in der Tat so, das Vertrauen in ihren US-Dollar ist arg angekratzt und es fehlt nicht viel und alle wollen in sichere Häfen der Anlage. Bislang sind das zwar auch schon einige, aber eben nur einige , wehe der Mob rennt los

Nachrichten hörte ich so gut wie keine im Urlaub und somit bekam ich die Katastrophe von Duisburg auch erst gestern von meiner Tochter und deren Freundin zu hören. Sie beschrieben mir die Tragödie, die Unfähigkeit der Ordner dem Unheil helfend entgegenzutreten und das die Loveparade ja quasi gar nicht erlaubt war. Der Bürgermeister hat dagegen aber nichts unternommen, die Stadt Duisburg braucht dringend die Einnahmen aus diesem Spektakel, die Stadt ist pleite und man muss irgendwie an Geld kommen! -


Es ist also soweit, der Schuldenturm beginnt zu brökeln und steht vor dem Einsturz. Wir kommen da nicht raus, wir sitzen in der Zinsfalle! Die Zinsen sind nahe Null und können so gut wie nicht weiter gesenkt werden, und trotzdem läuft die Konjunktur nur recht stotternd. Der Häuserneubau ist trotz historisch niedriger Bauzinsen auf einem katastrophalen Stand, so recht will der Motor der Wirtschaft trotz sehr guter Bedingungen nicht in Gang kommen. Der Bremsklotz sind die Schulden!
Man wird weiter versuchen zu sparen wo es nur irgendwie geht, man wird weiter die Konjunktur damit zurückfahren, bis es eben zum Knall kommt. Der Knall heisst "kein Vertrauen in das Kapital, kein Vertrauen in die Wirtschaft, kein Vertauen in die Politik" es folgt die Depression. So wenig gerne ich diese Zeilen hier schreibe, so wichtig erscheint es mir, euch wenigstens meine Gedanken anzuvertrauen und die sind für die mittelfristige Zukunft nicht ideal.
Man kann noch dagegen steuern (werden sie aber nicht machen) wir brauchen nur noch viel mehr Schulden, mit anschliessender kräftigen Inflation, das wäre die andere Seite der Madallie. Ich bin der Meinung das dies aber die bessere Lösung wäre, eine bessere als die grosse Depression.
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Zitat:
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Die Börse ist keine Wissenschaft, sondern eine Kunst.

André Kostolany


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