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Alt 26-09-2010, 09:38   #13
Benjamin
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Wichtige Bemerkung an alle "USA-Hasser" hier:

Das alles wird auch bei uns kommen. Das ist nicht "Typisch für die USA" (weil die ja so doof sind), sondern das ist typisch für die nun anstehende Zeit verknappender Resourcen (insbesondere Energie). Die erkennbar knapper werdenen natürlichen Ressourcen (vor allem die fossilen Energien) sind die Ursache dieser Entwicklung, die unser gesellschaftliches, politisches und natürlich auch unser ganz alltägliches Leben massiv verändern wird.

In der Folge der Ressourcenverknappung werden die Wirtschaften der einzelnen Staaten absacken, je nach der Aufstellung der Staaten unterschiedlich schnell. In Deutschland wird das alles etwas später, dafür aber um so heftiger passieren. Der starke Export federt noch sehr viel ab. Wenn aber später die (asiatischen) Kundenländer weniger bei uns werden einkaufen können, dann wird es in Deutschland mit seiner Exportabhängigkeit besonders schnell gesellschaftlich härter werden. In den USA sehen wir heute nur etwas, was bei uns etwas später - zeitversetzt - auch so kommen wird. Z.B. in Form einer rasch stärker werdenen Partei rechts von CDU/CSU, die immer faschistischer wird.

In der Folge des wirtschaftlichen Absackens wiederum werden also faschistische Strömungen auftauchen und immer stärker werden. Das wird überall und zwingend so kommen und sich nur um wenige Jahre im zeitlichen Beginn unterscheiden.

Warum faschistisch und keine andere Richtung? Dafür gibt es mindestns zwei Gründe:

1. Weil das gewissermaßen die Ideologie des Höhlenmenschen - der Unterschicht - ist: Der Stärkere siegt und bekommt alles. Etwas breiter ausgeführt meint das: "Unsere Familien im eigenen Land sollen es gut haben. Ob die Familien irgendwo anders sterben geht mir doch am A.. vorbei! Die sollen sehen, wie sie allein klarkommen! Wir geben jedenfalls nichts ab."

Der nächste Schritt (der geistige Gartenzaun kommt immer näher) ist dann nur logisch: "Hauptsache mir und meiner Familie geht es gut, der Rest des Universums kann doch vor die Hunde gehen, ist mir doch völlig egal!"

2. Diese Entwicklung hin zum Faschismus macht die "Mächtigen" immer mächtiger. Wenn z. B. Nahrungsmittelimporte immer teurer und daher weniger werden, dann gewinnen diejenigen, die heute bereits die Acherflächen und das Know-How zur Landwirtschaft besitzen. Die Maschinen werden dann später evtl. ersetzt durch Billiglohnarbeiter. Die Mächtigen/Besitzenden werden ihr Ausbeutertum mit dieser Arschloch-Weltsicht rationalisieren, dass das ja alle so machen, sie seien eben erfolgreich, die anderen nicht, nur erfolgreiche dürfen überleben. Alle übrigen sind entweder "nützliche Knechte" oder aber "Opfer", letztere wohl sehr bald Tote.

Das Ende dieser Entwicklung ist ein Leben "jeder nur noch für sich". Das ist die Lebenswelt des Höhlenmenschen, der als soziale Einheit nur noch eine ganz kleine Gruppe kennt, z. B. einen Familienclan.

In diesem Prozess geschieht folglich ein anfangs allmählicher und sich dann rasch beschleunigender Kollaps des Gemeinwesens: Zuerst leidet die Wahrheit, dann die Demokratie als Staatsform (die wird im Parlament mit der nötigen Mehrheit irgendwann einfach abgewählt) und schließlich Moral und die Menschenrechte. Es gibt kein Recht auf Leben mehr, auf Gleichheit vor dem Gesetz, etc. Alles weg. Es gilt neu nur noch das Faustrecht.

Schließlich flächig der Kollaps, bei dem allerdings die Mächtigen (=die nach faktischem Faustrecht "Starken") das Previleg besitzen, als letzte zu verhungern.

Ich bis überzeugt, dass es zu diesem Weg in den Untergang keine Alternative gibt. Es wird unausweichlich und mit naturgesetzlicher Bestimmtheit diesen Kollaps geben - und ein ganz flächiges Sterben von Menschen, vermutlich durch Krieg, Krankheit und vor allem Hunger. Ob es am Ende ein paar Clans auf dem Gebiet der ehemaligen Bundesrepublic werden schaffen können zu überleben, spielt in diesem Zusammenhang keine Rolle.

Folglich hüte man sich vor der dummen Arroganz, "die USA" allein seien so. Die machen nur aus USA-spezifischen Gründen den Anfang jetzt. Aber wir in Europa/Deutschland werden genau das gleiche machen, womöglich sogar angespornt durch das Beispiel in den USA.

Im übrigen gibt es in Europa bereits einige Staaten mit starken Parteien ganz weit rechts (Niederlande, Schweden, usw.). Europa hat das Phänomen also auch schon erreicht, es wird auch in Deutschland um sich greifen.

Geändert von Benjamin (26-09-2010 um 09:44 Uhr)
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