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Alt 07-10-2010, 12:13   #23
Patrick_hahn
TBB Stammgast
 
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Gier ist (immer noch) gut Wall Street: Geld schläft nicht – Patrick Hahn

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

anbei erhalten Sie nun einige Infos zu dem Kinofilm Wall Street: Geld schläft nicht

Gier ist (immer noch) gut – Patrick Hahn

Am 21. Oktober kommt "Wall Street: Geld schläft nicht" in die deutschen Kinos. In der Fortsetzung des legendären Oliver Stone-Films von 1987 kommt der aus dem Gefängnis entlassene Gordon Gekko in der Gegenwart an. Wir fragen uns natürlich jetzt ist die Finanzkrise überhaupt verfilmbar ist.

Gier ist gut. Das Motto des ersten Wall Street-Films vor 23 Jahren, in dem Michael Douglas den berüchtigten, äußerst talentierten Börsenspekulanten Gordon Gekko gab und, die Welt ist ja im Innersten gut, am Ende der gerechten Gefängnisstrafe zugeführt wird, könnte auch das Motto des Nachfolgers "Wall Street: Geld schläft nicht" sein. Am Ende des ersten Films immerhin gewann das Gute, der Gerechte siegte. Ein moralisches Motto, das, bezogen auf die Finanzwelt, nicht gerade der Wirklichkeit entspricht. Im neuen Wall Street-Film siegt nur noch die Gier.

Die Karten werden 2008 neu gemischt. Gordon Gekko ist an der Wall Street ein verbranntes Kind und lebt von Lesungen und dem Verkauf eines Buches, in dem er den Kollaps des Finanzsystems prophezeit. Die Rolle des Lehrlings Bud Fox aus dem ersten Teil übernimmt nun Jake Moore, ein junger talentierter Banker der Investmentbank Keller Zabel, die von seinem Mentor Louis Zabel geleitet wird. Neuer Erzbösewicht des Films ist der Bankdirektor Bretton Jones, der stark an Goldman Sachs' Lloyd Blankfein erinnert.

Diese Finanzwelt strahlt übrigens auch in "Geld schläft nicht" einen sehr reellen Charme aus, so morbide sie auch ist. Manhattan sieht in diesem Film aus wie eine Schatztruhe, voll mit bunten, glitzernden Lichtern, unfasslich reichen Menschen, die das Geld von der Straße aufgehoben haben. Reichen Menschen mit dunklen Seelen übrigens, die Protagonisten der Wall Street sind böse Karikaturen ihrer selbst, Bankdirektoren, die bei Treffen mit der Notenbank über das Schicksal der Welt entscheiden und auf die Frage "Jeder hat einen Betrag, bei dem er aufhören würde. Welche Zahl ist das bei Ihnen?" antworten: "Mehr".

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Bezugspunkt: Rache und Gier
Die Lehman-Pleite ist der Beziehungspunkt für "Geld schläft nicht", gedacht als zynischer und pessimistischer Abgesang auf die glamouröse Welt der Hochfinanz und seine glatten Protagonisten. Nicht Lehman Brothers geht unter im Film, sondern die Keller Zabel, die sich mit faulen Kreditpapieren verzockt hat. Sie hätte gerettet werden können, die Bank, doch Bretton Jones spricht sich dagegen aus. Louis Zabel, Chef von Keller Zabel, wirft sich daraufhin vor die New Yorker U-Bahn.

Gier ist ein zentrales Motiv von Wall Street, Rache das andere. Und Motive für Rache gibt es genug. Jake Moore, der junge begabte Investmentbanker, will sich an Bretton Jones rächen, der seinen Mentor auf dem Gewissen hat. Gordon Gekko will es ebenfalls Jones heimzahlen, denn er war es, der ihn Anfang der 90er ins Gefängnis brachte. Als moralisches Korrektiv wird Gekkos Tochter Winnie etabliert, die mit Jake verlobt ist und eine linksgerichtete Webseite betreibt. Somit ist auch für genug interfamiliären Konfliktstoff gesorgt, der gehörig ausgeschlachtet wird.

Was Oliver Stone bietet, ist solide Unterhaltung. Packende Bilder, eine außerordentlich hervorragende Filmmusik und durchaus überzeugende Charaktere. Gekko ist älter, etwas weiser und er wirft immer noch mit Aphorismen um sich. Moore ist wie der alte Fox ein hungriger Hund, der dringend Geld verdienen will. Und Bretton James ist der hartherzige und abgehobene Bankdirektor, der der Seelenlosigkeit der Finanzkrise ihr Gesicht gibt.

Alles wird schneller und komplexer
Trotzdem ist seit 1987 viel passiert. Die Computer seien schneller, die Händler noch gewiefter, die Anlagetechniken noch smarter geworden, sagt Oliver Stones. Sinnbildlich wird dies in der ersten Minute des Films, als Gordon Gekko 2001 nach achtjähriger Haftstraft das Gefängnis verlässt, und ihm beim Herausgehen sein 13 Jahre altes Mobiltelefon überreicht wird, ein backsteingroßes Teil antiker Technik und Symbol für die beschleunigte Veränderung der Welt. Und heute hoffnungslos veraltet ist.

Der Umgang mit der zunehmenden Komplexität gelingt "Geld schläft nicht" nicht. Die Handlung ist wesentlich ausladender, sie muss neben ungelösten Vater-Kind-Konflikten den Komplex des moralischen Zwiespalts, mit dem sich Moore auseinandersetzen muss und die Zerreißprobe, die Gekko durchmachen muss, behandeln. Hinzu kommt der Rachefeldzug gegen Bretton James, der, wie im ersten Teil, über Leerverkäufe an der Börse stattfindet.

Kann man was lernen?
Um die Finanzmärkte zu erklären oder zu beschreiben, wie es zu dem Crash kam, warum Lehman Brothers Pleite ging, und warum es den Banken trotz der Krise heute wieder gelingt, Milliardengewinne zu machen und ebenfalls Milliarden an Boni zu zahlen, dazu ist "Geld schläft nicht" nicht geeignet. Im Gegensatz zu dem ersten Wall Street-Film, der seinerzeit monate- und jahrelang Stammtischgespräch unter aufstrebenden Brokern war, hält sich die Neuauflage dezent mit der Markttechnik zurück. Wie Leerverkäufe funktionieren, Subprime-Hypotheken sind, CDS oder CDO, das wird nicht erklärt.

Offensichtlich ist die Finanzwelt zu undurchschaubar geworden, um sie ohne weiteres kinowirksam in ihrer Komplexität zu reduzieren, ohne dabei lächerlich zu wirken. Die Frage, wie es zu der Finanzkrise kommen konnte, wird recht simpel beantwortet. Der Mensch war es, beziehungsweise seine typischen Schwächen, Kurzsichtigkeit, Gier, Geiz, Rache.

Oliver Stone beweist sich vor allem als Realist. Sein Blick auf die Finanzwelt ist noch um einiges zynischer, pessimistischer und elitärer geworden. Ein gutes Ende, bei dem die Gerechtigkeit siegt und dem moralische Anspruch Hollywoods erfüllt wird, gibt es bei "Geld schläft nicht" nicht. Oliver Stone hält sich, auch hier, an die Wirklichkeit: Mit Geld ist jedermann käuflich, absolut jedermann.



Aktien-Anleger sind ein merkwürdiges Völkchen. Sie frönen immer dem Dauer-Optimismus, sehen immer etwas Positives. Wenn sie sich dann einmal sorgen, so bekommen sie gleich Panik.

Man wünschte, sie würden einmal etwas lernen. Aber es liegt wohl eher daran, dass jeder Gewinnchancen bis zum letzten auskosten will. Kein Wunder, wenn von Casino die Rede ist, für viele ist es ja auch eines.

Jetzt sollten die Arbeitsmarktdaten aus Amerika eigentlich Anlass geben, sich sorgenvoll abzuwenden, vor allem auch deswegen, weil die Notenbanken die Geldpresse wieder anwerfen und die Staatsschulden womöglich ins Uferlose wachsen. Auch in Deutschland sieht es mit den Arbeitslosen nicht gut aus, zählt man die Harz 4 Empfänger dazu.

Aber halt: das ist ja positiv, treibt es doch die Wirtschaft an. Das stimmt auch - aber was, wenn die sich anders nicht mehr bewegt? Doch das ist eine Sorge von morgen und die Aktien-Anleger halten es da wohl mit dem Komiker Eddi Arent: „Sorgen um morgen mache ich mir übermorgen.“



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Ihr
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