Zentralbank-Schatz:Staaten misstrauen dem Dollar - und kaufen Gold
05.05.2011, 14:27 Uhr
Das Misstrauen gegen den Dollar wächst. Weil die US-Währung an Wert verliert, versuchen sich immer mehr Staaten abzusichern. Sie tauschen Devisenreserven in Gold. Vor allem China hat die Amerikaner in der Hand.
von Jörg Hackhausen
FrankfurtEs ist ein direkter Angriff auf den Dollar: Mexiko hat allein seit Januar für vier Milliarden Dollar knapp 100 Tonnen Gold zugekauft, wie die Notenbank am Mittwoch mitteilte. Zuvor hatte Mexiko gerade einmal Goldreserven von 6,8 Tonnen.
Die Mexikaner leiden besonders stark unter dem schwachen Dollar. Die USA sind ihr wichtigster Handelspartner. Je stärker der Peso gegen den Dollar aufwertet, umso schwieriger wird es, Waren in die Vereinigten Staaten zu exportieren. Gleichzeitig sind die Dollar, die ihnen die Gringos aus dem Norden überweisen, immer weniger wert. Um sich gegen einen weiteren Verfall abzusichern und die Notenbankreserven breiter aufzuteilen, werden nun US-Dollar gegen Gold getauscht.
Der Chef-Ökonom der Großbank HSBC in Mexiko, Sergio Martin, sagte, mit dem Gold-Geschäft werde die Zentralbank keinen Verlust machen: „Jeder weiß, dass der Dollar in naher Zukunft weiter nachgeben dürfte.“
Die mexikanische Zentralbank ist nicht die einzige, die so handelt. Auch die Zentralbanken von Russland und Thailand haben in den vergangenen Wochen massiv Gold gekauft. Russland stockte die Bestände im März nach Angeben des Datenanbieters Bloomberg um 18,8 Tonnen auf 811,1 Tonnen auf, Thailand um 9,3 Tonnen auf 108,9 Tonnen. Insgesamt haben alle drei Zentralbanken rund sechs Milliarden Dollar in Gold eingetauscht.
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