Thema: tschüss euro
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Alt 14-07-2011, 11:56   #277
Tester32
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Es wird immer unterschiedliche Arten von Beiträgen geben, sowohl ausführliche und tiefe, als auch kurze und präzise.

Ich habe mit Aufmerksamkeit und großem Interesse den Beitrag von Benjamin gelesen. Aber trotz meiner Erfahrungen mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion kann ich nicht viel dazu sagen.

Ich glaube auch, dass Dezentralisierung Europa gut tun würde. Ja ich glaube sogar, dass es schon immer die Stärke von Europa war und den Wettbewerb nur gefordert hat. Zur Zeit sehe ich bei den europäischen Politikern aber keinen Willen dazu. Sie wollen keine Verantwortung für große Schritte übernehmen und versuchen nur permanent mit Pflastern irgendwie die Situation kurzfristig zu überbrücken.

Ich weiss nicht, wann und wo es ausreichend explodieren wird, um das ganze Gebilde "Europa" zu verändern. Die Toleranzgrenze der Leute ist je nach Mentalität sehr unterschiedlich, ich kann dazu keine Prognosen treffen. Außerdem kann die Masse emotional sehr schnell umschwanken, wenn unvorhersehbare externe Ereignisse eintreten. Ich glaube allerdings, dass sich die emotionale Stabilität der europäischen Völker in letzten 10 Jahren erhöht und dadurch die Anfälligkeit für emotional getriebenen Exzesse verringert hat. Das erkennt man an der steigenden Anzahl von politischen Parteien. Die Gesellschaft wird immer weniger homogen, immer bunter, es gibt immer mehr Gruppen. Und je mehr Gruppen mit eigenen Interessen, desto schwieriger ist es, sie alle gleichzeitig mit nur einer Idee zu zünden.

Ich weiß auch nicht, ob es machbar ist, bei derart komplexen Zusammenhängen die volle Reichweite von großen strategischen Schritten abzuschätzen, daher halte ich mich auch mit der Kritik an der Politik zurück. Ich bin mir nicht sicher, dass ich es selbst hätte besser machen können. Einzig: ich hätte gleich alle Wirtschaftsakteure, die sich verspekuliert oder bewußt geschummelt haben, fallen gelassen. Sowohl die deutschen Banken, die sich in der US-Immo-Kriese verspekuliert haben (was hatte das Geld der deutschen Landesbanken in der US-Immobilienblase, von der nur der Faule nicht wußte, zu suchen?), als auch die griechische Regierung mit ihren für den Euro-Eintritt frisierten Zahlen. Ich denke, solche Kriesen solte man nutzen, um Verwerfungen zu bereinigen. Aber ich sage nicht, dass diese Schritte besser wären, als die von Angie & Co. Ich hätte es nur gemacht.


Fazit: ich weiß zu wenig, um viel zu sagen.
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