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Alt 11-09-2012, 13:40   #2077
cade
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Sentix Marktradar: Starke Signale für den Aktienmarkt
10.09.2012, 16:34 Uhr
Die Stimmung an den Märkten ist bestens. Binnen weniger Tage schlug sie von Angst in Euphorie um. Eigentlich ein Warnsignal. Doch die Experten des Analysehauses Sentix sind überzeugt, dass es dieses Mal anders läuft.

DüsseldorfDie Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), unbegrenzt Staatsanleihen aus Südländern kaufen zu wollen, war mehr oder weniger erwartet worden. Umso überraschender ist es allerdings, wie stark dieser Entschluss die Stimmung der Anleger beeinflusst hat. „Vor der EZB-Sitzung dominierte die Angst, die dann urplötzlich in große Euphorie umschlug“, sagt Manfred Hübner, von Sentix. Das Analysehaus befragt wöchentlich 3.500 Investoren und liefert so einen Einblick in die Psychologie der Börsianer.

Normalerweise ist die kurzfristige Markteinschätzung der Anleger ein Kontraindikator. Euphorie ist ein Warnsignal, der Rücksetzer an den Börsen sehr wahrscheinlich. Doch wenn ein Stimmungsumschwung mit einem solch großen Preissignal wie aktuell einhergeht – immerhin hat der Dax in den vergangenen Tagen seinen langfristigen Abwärtstrend aus dem Jahr 2008 gebrochen –, dann ist das ein Einstiegssignal. „Wir werten diese Euphorie als Befreiungsschlag, ein Weckruf zum Einstieg“, sagt der Sentix-Experte.

Zuletzt hatte sich zwar die mittelfristige Erwartung der Anleger, der sogenannte strategische Bias, immer weiter erholt. Die Grundeinstellung zu den Aktienmärkten verbesserte sich, doch die Anleger ließen dem keine Taten folgen. Kein Wunder, angesichts ihrer hohen Verunsicherung. „Die ist nun gewichen, die Stimmungslage ist viel besser als noch vor wenigen Wochen und das lässt auf ein positives viertes Quartal an den Aktienmärkten schließen“, so Hübner.
Ein Störfeuer könnte vom Bundesverfassungsgericht kommen. Kommt von den obersten Gesetzeshütern ein klares Nein zum Euro-Rettungsschirm ESM, dann ist alles Makulatur. Dann wird von der aktuellen Euphorie nichts mehr übrig bleiben. Im Gegenteil: „Ein ‚Nein‘ der Richter käme einer Crash-Anweisung relativ nahe“, ist Hübner überzeugt. „Ein ‚Ja, aber‘, selbst bei einer Festlegung auf die aktuelle Garantiesumme von 700 Milliarden Euro, wäre dagegen wohl kein Problem für die Märkte. Und ein wahrscheinliches ‚Go‘ für das unverändert fragwürdige ESM-Konstrukt dürfte wahrscheinlich die Party bis zum dreifachen Verfallstag am 21. September verlängern.“

Doch natürlich ist die Börse keine Einbahnstraße. „Wir müssen damit rechnen, dass der Oktober etwas ungemütlicher wird“, so Hübner. Neben Gewinnmitnahmen könnten auch Neuigkeiten rund um die Euro-Schuldenkrise für den einen oder anderen Rücksetzer an der Börse sorgen. „Vielleicht müssen die Griechen die Euro-Zone doch noch verlassen“, sagt der Sentix-Experte. „Italien hat einen Refinanzierungsbedarf von 80 Milliarden Euro, auch da könnte es noch kriseln.“ Grundsätzlich deutet die Datenlage des aktuellen Sentix Marktradar aber auf steigende Aktienkurse hin.

Die institutionellen Anleger haben sich bereits neu positioniert, wie die Umfrage zeigt. Die Privatanleger hingegen sind noch sehr zurückhaltend. „Sie zetern und fluchen noch über die Maßnahmen der EZB und deren langfristige Folgen“, sagt Hübner. „Die aktuellen Signale für die Börsen sehen sie nicht.“ Doch Zetern bringe nichts und spätestens nach einem positiven Entscheid aus Karlsruhe würden auch die Privaten das erkennen und Aktien wiederentdecken.


Die Sentix GmbH ist der führende Anbieter von Stimmungsindikatoren und Sentimentanalysen in Europa. Mehr als 3.500 Investoren beteiligen sich wöchentlich an den Umfragen, die einen umfassenden und zeitnahen Einblick in die Psychologie der Börse gewährt. Das sentix Marktradar durchleuchtet Woche für Woche, welche Sentimententwicklungen für die Märkte relevant sind. Erfahren Sie mehr unterhttp://www.sentix.de
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viele grüsse

cade
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