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Alt 18-05-2004, 12:42   #2
Tester32
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Ich sehe die Entwicklung bis zum Ende des Jahrzents auch nicht rosig, aber ob es genauso eintrifft, wie im Artikel? Hier ein paar meiner eigenen Gedanken:

1. Inflation/Deflation.

Die steigende Produktion in China/Indien führt auch zu einiem höheren Konsum der Chinesen/Inder. Wenn die Rohstoffe aber auf mehr Produkte verteilt werden müssen, dann kommt es zu deren Verknappung und Verteuerung. Als Folge Inflation, wie wir sie momentan z.B. an den deutschen Tankstellen sehen. Die vom Author des Artikels oben beschriebenen Gründe für deflationäre Tendenzen bleiben aber auch und sind u.a. ein Grund, warum man nach der Meinung meines Bekannten (Immobilienmagnat) zur Zeit keine Immobilien in Deutschland kaufen sollte, bis auf absolute Ausnahmefälle zu absoluten Schnäppchenpreisen.

Klar, drucken die EZB/Fed viel Geld. Aber man darf dabei nicht vergessen, daß diesee teilweise exportiert wird und den Wirtschaftskreislauf in Drittländern ohne eigene ausreichend stabile und konvertierbare Währungen beschleunigt. Es kommt praktisch in den externen Geldumlauf und muß nicht zwangsläufig eine Inflation verursachen. Kann aber.

Welche Tendenz wird denn nun stärker sein, die Inflationäre oder die zweifellos vorhandene Deflationäre? Wer weiß das schon! Auch ich nicht. Ich weiß nur, daß die Zinserhöhungshysterie der letzten Wochen übertrieben war und das es zu früh ist, Bonds abzuschreiben. Und wenn die deflationären Tendenzen in ihrer wirkung stark bleiben, dann ist es auch zu früh, die EM-Bonds und Schrottanleihen aus dem eigenen Portfolio zu streichen, denn bei mäßigen Zinsen werden sich viele Schuldner noch lange refinanzieren können.

2. Aktienmarkt.

Ich habe gestern einen Brief von Tweedy Browne erhalten. Dort wurde auf eine Analyse hingewiesen, die besagt, daß die aktuelle Übertreibung an den US-Börsen momentan deutlich höher sein könnte, als in 2000. Damals sollen nur die großen Indizies stark überbewertet gewesen sein. Heute seien sie zwar gefallen, aber dafür habe das durchschnittliche KGV des gesamten Marktes von ca. 13 auf ca. 18 angezogen. Damit ergebe sich nach unterschiedlichen Maßstäben gegenüber dem historischen Durchschnitt bei verschiedenen Parametern (KGV, Kurs/Buchwert etc.) eine Überbewertung von 15% bis 40%, trotz der seit 2000 um ca. 20% gestiegener Gewinne.

Ich kann die Zahlen nicht überprüfen. Aber auch nicht widerlegen. Und wenn die US-Börse runtergehen wird, dann werden die anderen wahrscheinlich auch mitgezogen, wenn sie sich nicht abkoppeln. Für Stock Picker könnten sich damit interessante Einstigespunkte wie manche DAX-Werte im letzten Jahr ergeben. Ob man aber jetzt breit in Aktien investiert sein muß oder liber mehr Käsch hält? Soll jeder selbst entscheiden. Ich bin mit ca. 27% drin.

Grüße
Tester32
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