25/05/2004 Tatneft: Neuerwerbung in der Türkei gefährdet
Der bereits beschlossene Einstieg von Tatneft bei der türkischen Raffinerie Turpas steht erneut in Frage. Im Februar 2004 hatte ein Konsortium, bestehend aus Tatneft, der deutschen Efremov Kautschuk und der türkischen Zorlu, die Privatisiereung von Tupras gewonnen.
Der Kaufpreis betrug 1,302 Mrd. USD für ein 65%iges Aktienpaket. Allerdings forderte die Regierung der Türkei dann ganz unerwartet eine Zusatzzahlung von 64 Mio. USD zur Ausgleichung von Währungsdiffenrenzen. Darüber hinaus reichte die Gewerkschaft Petroleum Workers Union eine Klage wegen eines angeblichen Priviatisierungsverbotes für Turpas ein. Dieser Klage wurde stattgegeben und die vom Tatneft-Konsortium gekauften Aktien wurden sofort gesperrt. Auch einige Minderheitsaktionäre von Turpas bestreiten den Kauf gerichtlich, da das Kaufziel angeblich größer als 25% des Stammkapitals von Tatneft sei und Tatneft deshalb eine Sondergenehmigung seiner Aktionäre benötige. Die Analysten bleiben jedoch die Meinung, dass das Geschäft trotzdem geschlossen werden soll und die jüngsten Entwicklungen lediglich einen Versuch der türkischen Regierung darstellten, den Kaufpreis hoch zu treiben.
Turpas umfasst vier Raffinerien und einen petrochemischen Komplex, die insgesamt 85% der türkischen Ölverarbeitung ausmachen. Im Jahre 2003 erzielte die Holding einen Umsatz von 13,8 Mrd. USD sowie einen Nettogewinn von 295,8 Mio. USD. Insgesamt 23,3 Mio. t Rohöl wurden verarbeitet.
Quelle: kreml.net
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Bernhard Baruch
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