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Alt 27-05-2004, 09:50   #19
william hill
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Registriert seit: Mar 2003
Ort: NRW und Spanien
Beiträge: 2.689
Das habe ich in einem anderen Forum dazu geschrieben:

Wirtschaftsexperten können belegen, dass Deutschland einen
Rückgang der Bevölkerung zu verzeichnen hat.
Für Familien wird von den Politikern wenig getan, mehr als
ein Kind zu haben bedeutet hierzulande schon fast, asozial zu sein.

Eine Neubauwohnung mit mehr als 3 Zimmern zu finden ist schon
Schwerstarbeit bis Glückssache, die Vermieter nehmen lieber
kinderlose Familien, die das dritte Zimmer als Arbeitszimmer nutzen.

Eine der letzten Förderungen für "kinderwillige" Familien, die Eigenheimzulage,
wurde ja auch drastisch gekürzt, so dass dieser Ansporn sich in Luft auflöst.

Kinder kosten Geld, soviel steht zweifelsfrei fest. Die Aussagen wie
"ein Mäulchen mehr werden wir auch stopfen können" gehören der
Vergangenheit an.
Alleinerziehende Mütter haben ebenfalls nur 6 Jahre Anspruch auf
Unterhaltsvorschuß vom Jugendamt, falls Väter sich ihrer Pflicht entziehen.

Wie sieht es in unseren Nachbarländern aus?
In Österreich und Italien beispielsweise bekommen Familien dicke Zuschüsse,
wenn sie mehrere Kinder haben.
Andere Länder machen es ähnlich.

Wie war denn früher "unsere" Rentenrechnung?
Drei Arbeiter finanzieren einen Rentner. Dann ist es schon auf zwei
heruntergegangen, mittlerweile steht es 1:1, ein Arbeiter finanziert
einen Rentner.
In zehn, fünfzehn Jahren dreht sich der Spieß, ein Arbeiter wird 2-3
Rentner finanzieren müssen.

Das ist natürlich bekannt, deshalb wird unser Rentensystem auch
zusammenbrechen.
Gesetzlich werde ich in etwa 25 Jahren "in Rente gehen".
Meine Erwartungen dahingehend sind vergleichbar mit meinen
Einzahlungen in die gesetzliche Rentenversicherung: 0,--

Aber wie sehen denn die weiteren Folgen oder Auswirkungen des ganzen aus?

Wir brauchten einen Schnitt von etwa 2 - 2,5 Kinder / Familie.
Der Ist-Stand: etwas über 1 Kind / Familie.
Wenn die Deutschen immer weniger Kinder bekommen, kann
die Rente nicht mehr erwirtschaftet werden, das ist klar.
Aber: automatisch wird die Sterberate die Geburtenrate übersteigen.
Wenn dieser Punkt erreicht ist, geht die Bevölkerung zurück.

Und dann?
Deutschland ist heute schon das Einwandererland Europas Nr.1.
Also werden irgendwann zwangsläufig die Misch-Ehen die
Deutsch-Deutsch-Ehen übersteigen, da ja nicht mehr genügend
deutscher Nachwuchs vorhanden ist.

Ergo steht Deutschland, nicht als Land, vor dem Aussterben.

Zu der sinkenden, kommt noch das Auswandern der betuchteren Bevölkerung.
Was macht es für reiche Deutsche attraktiv, ihren Standort in
D aufrecht zu erhalten? Nichts, richtig.
Die großen Unternehmen machen es vor, Produktionen werden
ins Ausland verlagert, die Kostenersparnis rechtfertigt sogar,
große Werke im Ausland neu zu bauen.

Das erste, was Spitzensportler anstreben: ein Wohnsitz in einem
steuergünstigerem Land.
Kleine bis mittlere Unternehmen überlegen, wie sie, durch eine
"Mutter-Ltd.-irgendwo" für ein paar Euro, Gewinne ins Ausland
schaffen, was ja auch legitim ist.

Nur der Staat sollte sich überlegen, bevor Unternehmen bis an
die Schmerzgrenze und darüber hinaus geschröpft, und so zur
Verlagerung "gezwungen" werden, sollte man vielleicht
Kompromisse eingehen.

Bevor Familien den Luxus "Kind" hinter den Wunsch nach einem
Zweitwagen anstellen, sollte dort ebenfalls etwas getan werden.

Und nun zu meiner Ursprungsfrage:
Wenn Deutschland "ausstirbt", für wen brauchen wir dann noch Immobilien?
Für uns zur Selbstnutzung? OK, aber zur Vermietung?
An wen wollen wir denn noch die Immobilien vermieten?

Sind das nur meine Gedanken? Wie sehen Sie die Problematik?
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have a nice day

wh
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