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Alt 22-06-2004, 08:46   #5
OMI
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Es trifft das Thema zwar nicht genau - aber das es doch um die Problematik der Zinserhöhungen geht, hier ein aktueller Artikel:


22.06.2004 08:28
Devisen-Kolumne: Was macht die US-Notenbank?


Nachdem Alan Greenspan am 8. Juni noch relativ deutliche Worte in Richtung einer kommenden Zinserhöhung gefunden hatte, drückte er sich bei seiner Rede vor dem Senat in der vergangenen Woche wieder etwas gemäßigter aus. Der Tenor seiner Ausführungen war: Die US-Notenbank werde mit Augenmaß handeln.

Ob dies aber nun eine Zinserhöhung um 0,50 Prozentpunkte bei der Sitzung am 30. Juni einschließt oder es zu der allseits erwarteten Anhebung um 0,25 Prozentpunkte kommt, ist offen. Dementsprechend schießen weiter die Spekulationen ins Kraut. Woran allerdings kein Zweifel bestehen kann: Die amerikanische Geldpolitik ist alles andere als neutral, sie ist stark expansiv. Angesichts eines Aufschwungs, der inzwischen seine selbst tragenden Kräfte entfaltet hat, und eines aufkeimenden Preisdrucks birgt dies das Risiko einer konjunkturellen Überhitzung. Dabei spielt unter anderem auch der Immobiliensektor eine Rolle, der sich nach wie vor in einer Boomphase befindet.

Die Fed muss darauf reagieren und sie wird es mit vielen kleinen Zinserhöhungsschritten. Es ist also davon auszugehen, dass bei jeder der noch anstehenden Notenbanksitzungen in diesem Jahr der Leitzins um 0,25 Prozentpunkte angehoben wird. Beim sechswöchigen Turnus der Sitzungen ergäbe sich damit bis zum Jahresende ein Zinsniveau von etwa 2,25 Prozent. Offen ist allerdings, ob die Fed bei ihrer Sitzung am 30. Juni den Zinserhöhungszyklus mit einem Paukenschlag beginnt und den Leitzins um 0,50 Prozentpunkte erhöht. Ebenso wird mit Spannung auf die Formulierungen bei der Begründung der Entscheidung geachtet. Die Analysten bewegt dabei die Frage, ob das Adjektiv "measured", das man vielleicht als "richtig proportioniert" übersetzen kann, weiterhin zur Beschreibung der Geldpolitik herangezogen wird.

Für eine Erhöhung um nur 25 Basispunkte spricht, dass die Fed den Marktteilnehmern quasi eine graduelle Erhöhung des Zinsniveaus versprochen hat. Das würde einem langsamen Einstieg in den Zyklus der Zinserhöhungen entsprechen. Für eine Anhebung des Leitzinses um 50 Basispunkte spricht, dass sich die Fed damit erst einmal Ruhe verschaffen würde, denn bei einem kleineren Zinsschritt kämen sicherlich Inflationsängste auf.

Ihr

Dr. Detlef Rettinger

Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos unter: www.devisen-trader.de.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.


Quelle: FINANZEN.NET
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OMI
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