Nasdaq Composite-Analyse vom 07.08.2004
In der Vorwoche blieb der Widerstand bei 1900 unüberwindbar, somit folgte das alternative Pullback-Szenario (Rückprall an die vorherige Unterstützung 1880/1900) und deutlich nachgebende Notierungen. Dies bescherte dem compx nicht nur ein neues Jahrestief, sondern auch einen deftigen Wochenverlust von 110 Punkten bzw. 5,8 Prozent.
Das in der Woche zuvor noch festgestelle Abprallen an der unten Begrenzung des seit Jahresanfang bestehenden Abwärtstrendkanals und die Rückkehr in den Aufwärtstrend (seit Oktober 2002) erwies sich damit als letzte verzweifelte Gegenwehr der Bullen. Wie das mittlere Schaubild zeigt, hat der compx jetzt nicht nur den Uptrend klar durchbrochen, sondern fiel sogar nach unten aus dem Abwärtstrendkanal. Der Bruch dieser Kreuzunterstützung ist sehr negativ zu werten.
Im unteren Chart auf Tagesbasis wird deutlich, dass der (kurzzeitige) Ausbruch aus dem einmonatigen Abwärtstrend ein nahezu mustergültiges Fehlsignal darstellte. Binnen weniger Tage fiel die Notierung unter die Trendlinie zurück, was in herbe Kursrückgänge mündete. Der compx befand sich zuletzt im freien Fall und schloss am Freitag nahe Tagestief; den Bullen fehlte nach dem vorherigen Debakel offenbar jeglicher Mut.
Die Lage ist jetzt sehr kritisch, für ein erneutes Fehlsignal (diesmal zu Gunsten der Bullen) müsste der compx schnell auf über 1900 Zähler klettern, was recht utopisch erscheint. Bei weiter nachgebenden Kursen dürfte der Index bis zu der Unterstützung bei rund 1680 Zählern absacken, die sich aus dem Kursverlauf vom Sommer letzten Jahres herleiten lässt.
Autor: Oliver Schultze / Büro Dr. Schulz