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Alt 24-08-2004, 11:43   #101
niemandweiss
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Gold – Neuer Glanz
von Dagmar Wicht, Die Börsenjournalisten, 24. August 2004 10:25, 218 Zugriffe
(4 Stimmen)

Überraschend knackte Gold am letzten Freitag nicht nur den Widerstand bei $ 407, sondern schaffte gleichzeitig auch den Wiedereintritt in den seit Mai 2004 ausgebildeten Aufwärtstrendkanal. Marktbeobachter machten Fondskäufe für diese Entwicklung verantwortlich, die bemerkenswerterweise ganz ohne Unterstützung durch den Dollarkurs verlief.

Die rasante Aufwärtsbewegung von Freitag lief bis knapp unter den schwachen Widerstand bei $ 415. Der zwischenzeitlich durch die Kursverluste der zweiten Julihälfte in Frage gestellte Aufwärtstrend ist damit rehabilitiert. Die gleitenden Durchschnitte sind überschritten und stehen ebenso wie der Parabolic auf Kauf. Die Aroons zeigen seit vier Tagen einen deutlichen Aufwärtstrend an und werden darin von der Polarized Fractal Efficiency (PFE) bestätigt. Der ADX weist auf eine bisher noch geringe aber zunehmende Trendstärke hin. Die kürzer orientierten Oszillatoren dagegen drehen nach der Ablehnung der Marke bei $ 415 im überverkauften Terrain nach unten ab und deuten damit eine temporäre Konsolidierung nach der starken Aufwärtsbewegung der letzten sieben Handelstage an. Damit steht ein Test der Unterkante des Trendkanals an, der auch als genereller Test des erneuerten Aufwärtstrends gelten muss. Ein Unterschreiten der aktuell bei ca. $ 402,9 und $ 399,5 verlaufenden gleitenden Durchschnitte auf Schlusskursbasis würde das in der vergangenen Woche aufgebaute positive Chartbild allerdings zunichte machen und einen Retest der $ 388 einleiten. Allerdings wird die Wahrscheinlichkeit für so deutliche Kursverluste bei der momentanen Indikatorenlage gering eingeschätzt.



Fazit

Nach der Schwäche aus der zweiten Julihälfte ist dem Goldkurs der Wiedereintritt in den Aufwärtstrendkanal gelungen. Ein Test der Unterkante des Kanals in nächster Zeit sollte nicht deutlich unter die Marke von $ 400 führen. Wird die $ 415 nach oben überschritten, ist der Weg bis zu den alten Höchstständen bei $ 430,5 frei, und es muss sich zeigen, ob das Doppeltop aus Januar und April 2004 eine Belastung für den Goldpreis darstellt.

Was ist dran an der Gold-Öl-Relation?



Nachdem der Goldkurs sich in der vergangenen Woche so beeindruckend und ohne jegliche Unterstützung von der Devisenseite zurückgemeldet hat, wurden Stimmen laut, die auf die alte Gold-Öl-Relation hinwiesen. Bis vor ca. 20 Jahren galt die Regel, dass der Goldpreis ungefähr das 19-fache des Ölpreises betrug. Das würde bei einem aktuellen (Brent-)Ölpreis von etwa $ 44 einen Goldpreis von $ 836 ausmachen und erscheint momentan doch etwas gewagt. Aber wie sieht es mit einem generellen Zusammenhang der Preise aus, die beide in US-Dollar notiert werden und deshalb als Spread kein Währungsrisiko aufweisen? Die Grafik zeigt, dass sich die Preise zwar phasenweise in die gleiche Richtung entwickeln, eine strikte Beziehung zwischen ihnen aber abgelehnt werden muss. Mehr noch: Schon die Betrachtung der jüngeren Vergangenheit zeigt, dass sich die Größen durchaus auch über einen längeren Zeitraum gegenläufig entwickeln können. Aktuell wird gern die argumentiert, dass die Anleger aufgrund der wenig euphorischen Daten aus den USA in Wechselwirkung mit dem hohen Ölpreis um die Performance am Aktien- und Rentenmarkt fürchten und in den Rohstoffsektor umschichten. Ganz offensichtlich gilt eine solche Begründung aber nicht sklavisch für jeden einzelnen Tag und nicht in jeder Marktphase, wie die Grafik belegt.


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