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Alt 08-10-2004, 06:57   #40
Starlight
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TECHNISCHER MORGENKOMMENTAR 08. OKTOBER 2004
Allgemeine Beurteilung
(Öl-Preis)

Die Preisentwicklung für Öl scheint nicht zu stoppen. Im Tageshoch erreichte WTI Cushing Spot im gestrigen Handelsverlauf die 52.68 USD, Brent Crude Oil stieg auf 48.63 USD und überstieg damit die definierte Widerstandsebene, welche sich aus dem vorangegangenen Bewegungshoch vom 29. September herleiten ließ. Beide Öl-Sorten setzten damit per gestern ihren intakten Aufwärtstrend über alle sinnvollen Zeitfenster hinweg fort.






Widerstände lassen sich aus dem bisherigen Kursverlauf heraus nicht mehr sinnvoll herleiten, markttechnisch wird der Aufschwung weiterhin im Grossen und Ganzen bestätigt. In der Konsequenz bleiben wir für die Öl-Preisentwicklung bullish.

(Bund-Future)

Auf der Rentenseite vollzieht sich derzeit eine Konsolidierung im Rentenfutures Bund. Der Dezemberkontrakt bewegt sich zwar aktuell weiterhin innerhalb eines übergeordneten, charttechnisch definierten Aufwärtstrends, weist aber bereits seit drei Handelswochen eine niedrigere Schwungkraft aus, als wir dies noch in den Monaten Juni / Juli und im August messen konnten. In der Konsequenz gilt auch hier erhöhte Wachsamkeit, um einen möglichen nachhaltigen Richtungswechsel nicht zu verpassen.






Unser Augenmerk liegt aktuell auf den Kursniveaus um 115.12 auf der Unterseite und 116.18 auf der Oberseite (im weiteren Sinne). Innerhalb dieser charttechnisch definierten Begrenzungen ist der Bund-Future als neutraler Trading-Markt ohne anhaltende Bewegungsschübe anzusehen. Aus praktischer Sicht bieten sich hier Range-Trading-Positionen an, die jedoch immer nur auf Basis sinnvoller, signalgebender Kursmuster nahe der jeweiligen Begrenzungen eingegangen werden sollten, wobei der Stop-Kurs außerhalb der jeweiligen Begrenzung liegt.

Eingebettet in die definierte Konsolidierungszone mit o.g. Begrenzungen, leiten wir eine weitere, untergeordnete Widerstandshürde um 115.74 her, deren mögliche Überwindung Potential in Richtung der oberen Grenze eröffnen sollte.

Als Fazit können wir allerdings festhalten:

- strategisch gesehen, liegt uns weiterhin ein intakter, übergeordneter Aufwärtstrend, ausgehend vom Tief im Juni diesen Jahres vor.

- aus taktischem Blickwinkel heraus baut sich auf hohem Niveau zur Zeit eine Schiebezone auf, innerhalb derer der Kursverlauf erneut Schwungkraft abbaut und damit einmal mehr den Bestand des übergeordneten Trendverlaufes gefährdet.

- in der Konsequenz stehen hier für uns taktische Range-Positionierungen mit engem Stop im Mittelpunkt. Bestehende strategische Long-Positionen sollten unserer Ansicht nach knapp unterhalb der unteren Begrenzung der derzeit unterstellten Konsolidierungszone per Stop-Kurs abgesichert werden. Strategische Neu-Positionierungen stellen wir zurück.

(Internationale Aktien-Indizes)

Sehen wir uns das Umfeld an, ist die Öl-Preis-Entwicklung aktuell wohl die psychologisch belastenste Komponente für den Aktienmarkt. Auf der Währungs- und Rentenseite halten sich die potentiell kritischen Phasen dagegen aktuell deutlich in Grenzen.

Auf den weiter steigenden Öl-Preis mit neuen Bewegungshochs, reagierten im gestrigen Handelsverlauf in erster Linie die US-Aktien-Indizes mit Kursverlusten. Auffallend ist hier in erster Linie der Kursverlauf der beiden Standardwerte-Indizes Dow Jones und S&P 500 Index, die beide ihre Vortagestiefs unterschritten und an ihren Tagestiefs schlossen. Beide Indizes fallen somit durch ausgeprägte schwarze Kerzen auf.

In beiden NASDAQ´s liegen uns so genannte negative, eingefasste Kursmuster vor, der Klassifikation von Kursmustern nach, ebenfalls potentielle Verkaufssignale. In der Konsequenz steigt damit wieder das Risiko, in eine Reaktion hineinzustolpern.

Achten Sie im S&P 500 Index bitte auf das aktuell noch gültige Unterstützungsniveau um 1131.54 / 1129.78. Dieses wurde per gestern punktgenau angehandelt. Sollte es hier zu einem Bruch dieses Kursniveaus kommen, eröffnet sich ein weiterführendes analytisches Abwärtspotential in Richtung 1112, dem Niveau, innerhalb dessen wir aktuell die noch charttechnisch gültige Aufwärtstrendlinie definieren.






Der Dow Jones hat per gestern seine Unterstützung um 10158 unterschritten und sich damit innerhalb des noch gültigen A b w ä r t s t r e n d s ein potentielles Abwärtspotential in Richtung 9977 eröffnet.

Die potentiellen ersten Reaktionsziele in beiden NASDAQ´s definieren wir wie folgt: 1440 / 1435 im NASDAQ 100, sowie 1933 / 1925 im NASDAQ Comp.

Im Anschluss an seine letzten kräftigen Tage der Erholung, zeigte gestern und heute der japanische Nikkei 225 eine leichte Erschöpfungsphase an. Der ursprünglich definierte Widerstand um 11352 / 11357 wurde zwar am Mittwoch leicht überschritten, erweist sich allerdings auf einem leicht erhöhten Kursniveau (um 11408) unverändert als resistent. Eine grundsätzliche Gefährdung des laufenden Aufwärtsimpulses der letzten Handelstage sehen wir aktuell aus technischer Sicht derzeit jedoch noch nicht.

Interessant ist auch die Entwicklung im Hang Seng Index. Wie auch viele Indizes in Europa, riss er zu Wochenbeginn eine Kurslücke im Kursanstieg. In diesem Zusammenhang wurde ein neues Bewegungshoch markiert. Bis jetzt behauptet sich der jüngste Kurssprung. Auch wenn wir keine Anschlussbewegung sehen, so ist es dennoch beeindruckend, wie kontinuierlich sich der Kurs auf dem erhöhten Niveau hält. Grundsätzlich gehört der HSI unverändert zu den Indizes mit der höchsten inneren Stabilität im Kursverlauf.






In der Konsequenz bleiben wir bei den Aussagen der letzten Tage und Wochen:

- noch immer unterstellen wir intakte Aufwärtstrends und halten somit für die meisten Indizes an einer optimistischen Erwartungshaltung fest. Eine Ausnahme bildet hier lediglich der Dow Jones, dem wir auf absehbare Zeit bestenfalls eine Konsolidierung unterstellen würden.

- kurzfristig unterstreichen wir wieder das aktuell erhöhte Risiko im Bezug auf eine technische Reaktion. Obwohl es immer kritisch ist, Korrelationen zu beobachten und diese zur Argumentation heranzuziehen, möchten wir im aktuellen Falle dennoch auf die kritische Preisentwicklungs-Korrelation zwischen dem Öl-Preis und den international wichtigsten Aktien-Indizes verweisen, die im Falle eines weiteren Öl-Preisanstieges mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Auflösung erfahren könnte. Beachten Sie diesen Sachverhalt bitte im Bezug auf ihre Stop-Kurs Platzierungen.



DAX


Widerstände: 4099 (u), 4156 / 4175 (u);
Unterstützungen: 4000 (u), 3848 (u), 3836 (u), 3778 (u);

Aktuelle Korrekturpotentiale, bezogen auf den jüngsten sekundären Aufwärts-
trend im DAX INDEX:

3926 / 3903 Minimumkorrektur
3849 Normalkorrektur
3794 / 3772 Maximumkorrektur


Nahe des beginnenden Widerstandsbandes, welches sich vom 4100er Niveau bis etwa 4175 erstreckt, hat es der DAX zunehmend schwerer, Boden gut zu machen. Seit vier Tagen treten die Kurse förmlich auf der Stelle. Im FDAX bildete sich in diesem Zusammenhang eine so genannte „Kursinsel“ heraus, deren Begrenzungen in den Bereichen um 4041 (untere Begrenzung) und 4097 (obere Begrenzung) definiert sind.

Halten wir für den Kursverlauf des DAX folgende grundsätzliche Ausgangslage fest:






Der Wochenchart weist uns einen übergeordneten Konsolidierungsbereich aus, dessen obere Begrenzung sich von etwa 4099 bis 4175 erstreckt (untere Begrenzung bei etwa 3710 / 3618). Innerhalb dieser breit gefassten Konsolidierungszone konnte der DAX in diesem Jahr immer wieder sekundäre Trendverläufe ausbilden, die den Kursverlauf von Begrenzung zu Begrenzung trugen. Aktuell liegt uns innerhalb der Konsolidierungszone weiterhin ein intakter sekundärer Aufwärtstrend vor, der bisher nur Minimumkorrekturen aufweist (somit eine hohe Dynamik erwarten lässt), sich jetzt aber wieder schwer tut. In der Konsequenz befindet sich der DAX / FDAX nahe eines Kursbereiches innerhalb dessen es sich nun in den nächsten Tagen / Wochen entscheiden wird, ob wir den Ausbruch schaffen, oder in die Konsolidierungszone zurückfallen.

Markttechnisch fällt der Rückgang an Schwungkraft auf, was zumindest markttechnisch als kritisch zu betrachten ist (wir wiesen in diesem Zusammenhang bereits des öfteren auf diesen Sachverhalt hin). Das Risiko einer technischen Reaktion wächst.






In der praktischen Konsequenz bleiben wir strategisch optimistisch, kurzfristig sind wir neutral. Diesen neutralen Zustand behalten wir bei, solange sich der FDAX innerhalb der Schiebezone hält. Unterschreitet der FDAX die untere Bereichsgrenze nachhaltig (vorzugsweise auch per Schlusskurs), wären die potentiellen Kurs-Ziele wie folgt definiert:

- 4023 (nächst tiefer liegende Unterstützung)
- 4021 / 4009 (theoretisches minimales Korrekturpotential im Bezug auf den jüngsten Aufwärtsimpuls, ausgehend vom Tief bei 3867 im FDAX)
- 3982 (theoretisches normales Korrekturpotential im Bezug auf den jüngsten Aufwärtsimpuls, ausgehend vom Tief bei 3867 im FDAX)
- 3954 / 3943 (theoretisches maximales Korrekturpotential im Bezug auf den jüngsten Aufwärtsimpuls, ausgehend vom Tief bei 3867 im FDAX)

Weiterhin interessiert uns heute wieder das gestrige Hoch und Tief im gestrigen Tagesmuster (im Bezug auf das Hoch vom Mittwoch, sind wir gestern in der potentiellen Positionseröffnung nur knapp ausgefallen und somit konnten wir keinen Profit realisieren).

Eröffnet der FDAX heute unterhalb der 4050.5, wird dieses Kursniveau zum Long-Trigger mit Kurs-Ziel bei 4080 und einem Stop-Kurs bei 4026. Umgekehrt, eröffnet der FDAX oberhalb der 4093, wird dieses Kursniveau zum Short-Trigger mit Kurs-Ziel bei 4063 und einem Stop-Kurs bei 4118.

Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Handelstag !!

Uwe Wagner

Quelle: SysTrade
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