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Alt 02-11-2004, 06:32   #56
Starlight
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TECHNISCHER MORGENKOMMENTAR 02. NOVEMBER 2004

Allgemeine Beurteilung
Völlig ungeachtet der kurzfristig technisch kritischen Tagesmuster vom Freitag, zeigten die meisten der von uns analysierten Aktien-Indizes zu Wochenbeginn keine Reaktionsansätze, sondern setzten stetig ihre laufenden Aufwärtsimpulse fort. Als Ursache hierfür ist mit hoher Wahrscheinlichkeit die Öl-Preis-Entwicklung zu nennen (dieser verlor per gestern deutlich), aber auch die geringe Handelsaktivität unmittelbar vor den US-Wahlen. Eine US-Händlerin brachte das gegenwärtige Problem des Marktes auf den Punkt: „Eine unserer größten Sorgen ist, dass wir am Mittwochmorgen nicht wissen, wer unser nächster Präsident sein wird.“ Somit wird deutlich: die US-Wahl stellt ein verbleibendes Risiko für die Aktienmärkte dar.

Im Zuge des gestrigen Handelstages, markierte der italienische MIB 30 erneut ein neues Bewegungs- und gleichzeitiges Jahreshoch. Neue Bewegungshochs sahen wir im DAX, im EUROSTOXX 50, aber auch im britischen FTSE 100, im französischen CAC 40, als auch in beiden US-Standardwerte-Indizes Dow Jones und S&P 500 Index. Beide NASDAQ´s traten einmal mehr auf der Stelle und markierten damit einen weiteren Tages-Doji in Folge, wobei sich in diesem Zusammenhang die Markttechnik schrittweise verbessert.






Interessant ist jedoch folgender Sachverhalt: bisher zeigt der laufende Aufwärtsimpuls deutlich Stärke, d.h. bisher nimmt er in den meisten der von uns beurteilten Börsenbarometer keine Reaktionmöglichkeiten an. In der Konsequenz unterstellen wir damit eine hohe Bewegungsdynamik, bezogen auf den laufenden Anstiegsimpuls, ebenso eine sich deutlich entfaltende Schwungkraft. Im Umkehrschluss sollte damit auch die Stabilität und Zuverlässigkeit der Bewegungsimpulse ansteigen.

Der aktuell schwächste Markt in seiner gesamten Entwicklungstendenz ist der japanische Nikkei 225. Im Gegensatz zu den meisten anderen beurteilten Indizes, weist uns der Nikkei 225 keinen bereits laufenden, sich ausbauenden Aufwärtstrend aus, sondern ist noch in der Umkehrphase. Mit Blick auf das Entwicklungsverhalten in den anderen Börsenbarometern, sollte der Nikkei 225 jedoch technisch ebenfalls als überaus interessant eingestuft werden, da uns hier praktisch eine sich entfaltende Umkehrformation vorliegt. Beachten Sie hierbei jedoch bitte, dass die kurzfristig optimistische Einschätzung für den japanischen Nikkei 225 auf einem Erfahrungswert beruht und statistisch nicht belegt ist.






Unter praktischen Gesichtspunkten sollt das Tageshoch vom 28. Oktober 2004 bei 10895 als Trigger für eine spekulative Trading-Long-Position genutzt werden mit Stop-Kurs bei 10719.

Als grundsätzliches Fazit…

… halten wir fest: der gestrige Handelstag zeigte uns, dass die Aktienmärkte aktuell eine höhere Schwungkraft aufweisen, als erwartet. In der Konsequenz bleiben wir optimistisch, weisen jedoch auf ein erhöhtes „Sonderrisiko“ hin, welches aus den US-Wahlen heraus resultiert und möglicherweise zu zum Teil heftigen Bewegungsschüben (in beide Richtungen) führen könnte.

(Öl-Preis-Entwicklung)

Brent-Crude-Oil rutschte nach einer leicht freundlichen Eröffnung auf 46.57 USD im Tagestief ab und erreichte damit das nächst tiefere Unterstützungsniveau bei 46.55 USD. Unser genanntes Kurs-Ziel bei 46 USD behält weiterhin seine Gültigkeit.






Technisch interessant ist der Sachverhalt, dass sich der Öl-Preis der unteren Trendbegrenzungslinie des seit Juli gültigen Trendverlaufes annähert. Sollte diese unterschritten werden, dann wäre der Trend in seiner bisherigen Definition auch unter charttechnischen Gesichtspunkten hinfällig, nachdem wir markttechnisch unmittelbar vor der Ausbildung eines neuen Abwärtstrends stehen.

WTI Cushing Spot gab im gestrigen Handelsverlauf ebenfalls deutlich ab und schloss bei 50.11 USD. Wie im Brent-Crude-Oil, rechnen wir auch hier mit einer Fortsetzung des Kursrückganges.

Bezogen auf die Entwicklung der Aktienmärkte, sollte die erwartete Abschwächung des Öl-Preises weiterhin stützend wirken.

(USD)

Allem Anschein nach, kommt die Schwäche des USD gegenüber YEN und EURO nun auch zum Stehen. Ob nur temporär oder nachhaltig (im laufenden Fraktal), wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit nach den US-Wahlen zeigen. Auffallend ist die sich aufbauende Konsolidierungs- / Schiebezone im Wechselkursverhältnis EURO / USD, welche bisher eine Interpretation als potentielle Doppelspitze im Kursverlauf zulässt und eine erwartete EURO-Abschwächung erwarten lässt. Hierbei liegt unser Augenmerk auf folgenden Kursniveaus: 1.2841 USD auf der Oberseite und 1.2633 USD auf der Unterseite. Innerhalb dieser Kursniveaus definieren wir den Verlauf des Wechselkursverhältnisses als weitestgehend neutralen Trading-Markt, bei einem möglichen, erwarteten Unterschreiten der 1.2633 USD sollte ein Abschwung des EURO in Richtung 1.2500 / 1.2450 USD wahrscheinlich sein.





Erste Stabilisierungsansätze, jedoch bei Weitem nicht mit denen im EURO / USD Verhältnis vergleichbar, liegen uns im USD / YEN vor. Achtung: diese potentielle Stabilisierung ist noch in einem sehr frühen Stadium, es lassen sich noch keinerlei potentielle Handelsindikationen herleiten. Lediglich eventuell bestehende Trading-Short-Positionen auf den USD sollten engmaschig per Stop-Kurs abgesichert werden.



DAX


Widerstände: 4078 (u), 4101 (u);
Unterstützungen: 3983 (u), 3848 / 3836 (u), 3778 (u);

Aktuelle Korrekturpotentiale, bezogen auf den jüngsten tertiären Aufwärts-
impuls im DAX INDEX:

3958 / 3949 Minimumkorrektur
3927 Normalkorrektur
3906 / 3897 Maximumkorrektur


Bereits die Eröffnung des DAX im gestrigen Handelsverlauf zeigte eine weit geringere Abgabebereitschaft, als man nach der Entwicklung vom Freitag hätte erwarten können. Das sich anschließende Entfalten eines aufwärts ausgerichteten Bewegungsimpulses, der an Stetigkeit und Schwungkraft weitestgehend konstant blieb, überraschte uns dann doch. Auf Grund der im Morgenkommentar beschriebenen Regelwerke wurden wir jedoch nicht auf der Short-Seite in den Markt gehoben.






Werten wir die gestrige Kursentwicklung aus, so lässt sich aus unserer Sicht heraus folgender Schluss ziehen:

(1) auch wenn uns ein vom Markt unerwünschter Wahlausgang in den USA noch „einen Strich durch die Rechnung“ machen kann, so fällt aktuell dennoch die hohe Bewegungsstabilität des laufenden Impulses auf.

(2) von seinem Ausmaß her, hat der DAX per gestern mehr als das errechnete maximale Reaktionspotential ausgeschöpft, welches sich auf den vorangegangenen sekundären Abwärtstrend im Monat Oktober bezieht. In der Konsequenz ist damit der vorangegangene Abwärtstrend in jeder Hinsicht und nach allen gängigen Analysemethoden überwunden und statistisch gesehen ist aus dem vorangegangenen Abwärtsimpuls heraus auch kein neues Bewegungstief mehr zu erwarten. Das ursprüngliche Bewegungsfraktal ist praktisch beendet.

(3) uns liegt praktisch ein neuer Aufwärtstrend vor, der charttechnisch erst wieder im Bereich um 4078 / 4100 auf „alten“ Widerstand treffen sollte.

In der Konsequenz bleiben wir optimistisch für den DAX und gehen praktisch wie folgt vor:

- besteht weiterhin eine Trading-Long-Position, welche per gestern im Tagestief vom Freitag bei 3963 im FDAX abgesichert wurde, so empfiehlt es sich unserer Ansicht nach, den Stop-Kurs per heute auf 3980 im FDAX anzuheben.

- bestand eine Trading-Short-Position, welche am Freitag im Zuge der Musterausbildung (negativer Doji) aufgebaut wurde, so ist diese mit Erreichen des Stop-Kurses bei 3991 FDAX-Punkten ausgestoppt worden.

- die per gestern definierten Trigger griffen nicht und auch im Abendkommentar eröffneten wir keine Neu-Position, damit sind wir heute praktisch neutral.

- für heute interessieren uns wieder die gestrigen Tagesextreme im FDAX bei 4031 im Tageshoch und bei 3969 im Tagestief. Eröffnet der FDAX oberhalb des gestrigen Tageshochs, wird dieses Kursniveau zum Trigger auf der Short-Seite mit Kurs-Ziel bei 4001 und einem Stop-Kurs bei 4056.

Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Handelstag !!

Uwe Wagner

Quelle: SysTrade

Geändert von Starlight (04-11-2004 um 06:47 Uhr)
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