Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 09-11-2004, 07:28   #60
Starlight
TBB Family
 
Benutzerbild von Starlight
 
Registriert seit: May 2002
Beiträge: 34.578
TECHNISCHER MORGENKOMMENTAR 09. NOVEMBER 2004

Allgemeine Beurteilung
Der Wochenstart verlief an den Märkten in einer sehr engen Handelsspanne, dies gilt sowohl für die Aktienseite, als auch für die Randmärkte. Hervorheben möchten wir an dieser Stelle jedoch die unverändert hohe innere Stärke der meisten der von uns beurteilten Aktien-Indizes, was auf eine weiterhin hohe Schwungkraft und damit auf eine akzeptable Zuverlässigkeit und Stabilität der Kursverläufe schließen lässt.

Mit Ausnahme des japanischen Nikkei 225, liegen uns in allen übrigen analysierten Börsenbarometern intakte Aufwärtstrends vor, die sowohl chart-, wie auch markttechnisch bestätigt werden. Zu unterstreichen ist hierbei, dass diese Trendverläufe im jeweils laufenden Impuls kaum ihre Minimumkorrekturen ausschöpften.

Fassen wir die grundsätzlichsten technischen Ausgangslagen in den jeweiligen Märkten zusammen:

(Europa-Indizes)

- an der Spitze steht der italienische MIB 30, dem es im gestrigen Handelsverlauf einmal mehr gelang, ein neues Bewegungs- und Jahreshoch zu markieren;

- in allen beurteilten Europa-Indizes liegen uns absolut intakte Aufwärtstrends vor, die sich bisher durch eine hohe Schwungkraft auszeichnen;

- markttechnisch gesehen, können die meisten europäischen Börsenbarometer als leicht überkauft angesehen werden und sind damit stärker reaktionsgefährdet. Auf Grund der aktuellen Ausgangslage (einschließlich der Beurteilung der Randmärkte), unterstellen wir jedoch, dass die übergeordneten Aufwärtstrends in ihrem jeweiligen Bestand derzeit nicht als gefährdet anzusehen sind;

(US-Indizes)

- die kontinuierlichsten Aufwärtstrends, ausgehend von den Tiefpunkten im August, weisen uns die Wachstumswerte-Indizes NASDAQ 100 und NASDAQ Comp. auf; bezogen auf den jeweils letzten Aufwärtsimpuls (seit Ende Oktober), sind deren markttechnische Beurteilung sowohl in den Wachstumswerte-, als auch in den Standardwerte-Indizes annähernd gleich;






- d.h. konkret: auch in den US-Börsenbarometern werden uns intakte, hochdynamisch verlaufende Aufwärtstrends ausgewiesen;

(Asien-Indizes)

- der technisch auffallendste Index in Asien ist der japanische Nikkei 225, der Ende Oktober / Anfang November eine klassische Umkehrformation ausbildete (statistisch nicht bewertet) und die sich am 04. November mit der Ausbildung einer Kurslücke vollendete; das potentielle Kurs-Ziel bei rund 11200 Indexpunkten wurde bisher nicht erreicht; aktuell durchläuft der Index eine technische Reaktion, die im Vergleich zum vorangegangenen Bewegungsimpuls deutlich stärker verläuft, als wir dies bisher in anderen Indizes sehen;






- in der praktischen Konsequenz wiesen wir in der Vorwoche vor Vollendung auf eine solche potentielle Umkehrformation hin und unterstrichen die sich ergebenden Chancen auf einen potentiellen Kursanstieg; sollten Positionen eröffnet worden sein, sollte der Stop-Kurs hierfür nahe des Kursniveaus liegen, an dem die Formation vollendet wurde (bei etwa 10900);

- der HSI liegt nahe seines Bewegungshochs vom Freitag; auch hier gilt ein intakter Aufwärtstrend; mögliche Gegenbewegungen ordnen wir aktuell technischen Korrekturen zu;

- achten Sie bitte auf den Straits Times Index (Singapur): hier bildet sich seit gut vier Handelstagen eine kleine Schiebezone aus, die sich nahe des Bewegungshochs entfaltet;

- Markttechnik trübt sich ein, somit steigt auch hier das Reaktionsrisiko;

- sollten Trading-Long-Positionen bestehen, gilt es diese engmaschig per Stop-Kurs abzusichern, wir halten einen Stop-Kurs knapp unterhalb der 2000 Indexpunkte für sinnvoll;




Randmärkte
(Brent-Crude-Oil)

- der Abwärtsimpuls in der Preisentwicklung des Brent-Crude-Oil setzt sich fort; im gestrigen Tagesverlauf sahen wir ein neues Bewegungstief bei 44.30 USD; markttechnisch wird dieser Abschwung noch immer bestätigt, es fällt jedoch der deutliche Rückgang an Bewegungsdynamik und Schwungkraft auf;






- wir halten weiterhin an unserem Kurs-Ziel in Richtung 42 / 40 USD fest, stehen einem möglichen Erreichen dieses Niveaus jedoch bereits etwas kritischer im laufenden Bewegungsfraktal gegenüber;

- Widerstände erwarten wir um 45.88 / 45.98 USD, sowie um 46.55 USD; darüber hinaus erst um 48 USD;

(Bund-Future Dezember-Kontrakt)

- keine Änderung der Einschätzung gegenüber den Aussagen der Vorwoche: übergeordneter Aufwärtstrend ist weiterhin intakt, innerhalb dessen bildet sich eine seitwärts ausgerichtete Schiebe- / Konsolidierungszone fort; Begrenzungen hier: 117.34 auf der Oberseite und 116.18 auf der Unterseite;




- innerhalb dieser Schiebezone gilt aus unserer Sicht heraus der Bund-Future auch weiterhin als neutral, hier sollten nur kurzfristig ausgerichtete Positionierungen zum Einsatz kommen, die jeweils mit Stop- und Zielkurs versehen sind; wir führen keine strategisch ausgerichteten Neupositionierungen durch;

(EURO / USD)

- im Wechselkursverhältnis EURO / USD kommt wieder etwas Ruhe auf; der grundsätzliche Aufwärtstrend des EURO gegen USD ist unverändert intakt, praktisch geht es noch immer um die Einstellung des Widerstandes im Bereich oberhalb der 1.29;






- bisher halten sich auch hier Reaktionsansätze in Grenzen; aus analytischer Sicht lassen sich oberhalb der 1.2925 USD keine weiteren Widerstände mehr herleiten;

- in der Konsequenz bleiben wir aktuell aus mittelfristiger Sicht auch weiterhin optimistisch für den EURO gegen USD;


DAX
Widerstände: 4078 / 4101 (O);
Unterstützungen: 3983 (u), 3848 / 3836 (u), 3778 (u);

Aktuelle Korrekturpotentiale, bezogen auf den jüngsten tertiären Aufwärts-
impuls im DAX INDEX:

4021 / 4007 Minimumkorrektur
3975 Normalkorrektur
3942 / 3929 Maximumkorrektur


Unter strategischen Gesichtspunkten ist das Gesamtbild des Kursverlaufes des DAX ein technisch überaus interessantes „Gebilde“. Sehen wir uns den Wochenchart an, fällt der (zwar) breit gefasste, jedoch recht exakt ausgebildete Konsolidierungsbereich auf, der sich dem Aufwärtstrend des Jahres 2003 anschloss. Die markanten Begrenzungen dieser Zone liegen unverändert im Bereich um 4100 / 4175 auf der Oberseite und um 3710 / 3610 auf der Unterseite.





Beide Begrenzungszonen erwiesen sich im Laufe diesen Jahres wiederholt als recht massiv. Aktuell steht wieder die obere Bereichsbegrenzung zur Disposition.

Somit liegt unser Augenmerk nun auch wieder verstärkt auf den Tagesbewegungen, um Schlussfolgerungen über das Verhältnis der Angebots- und Nachfrageseite ziehen zu können. Die Frage, die sich stellt, ist nun die nach der Wahrscheinlichkeit, mit der zum Jahresende hin ein Durchbruch auf der Oberseite erfolgen könnte.

Aktuell fällt auf:

- die Bewegungsdynamik des laufenden Aufwärtsimpulses ist unverändert hoch, was wir mit den bisher recht mager verlaufenden Reaktionen begründen;

- der potentielle Widerstandsbereich um 4078 / 4101 erweist sich bisher als real massiv, die Tageskörper signalisieren ein weitestgehend ausgeglichenes Verhältnis zwischen der Angebots- und Nachfrageseite;

- in der Konsequenz unterstellen wir, dass sich das Reaktionsverhalten auch weiterhin in Grenzen halten wird und wir noch gute Chancen haben sollten, dass der Versuch noch kommt, das Jahreshoch bei 4175 zu erreichen bzw. dieses sogar einzustellen;

- Konkret: wir bleiben optimistisch (!!) solange das errechnete minimale Reaktionspotential, bezogen auf den laufenden Aufwärtsimpuls nicht unterschritten wird, bzw. eine deutliche Verschlechterung der Markttechnik eintritt, behalten wir unsere positive Meinung bei;





Aus praktischer Sicht heraus, achten wir jetzt auf folgende Aspekte:

(1) grundsätzlich gilt: die per gestern definierte Tagesspanne zwischen dem Tageshoch und –tief vom Freitag bei 4127 und 4056,5 FDAX-Punkten, behält auch heute ihren Charakter als neutraler Bereich bei; das heißt konkret: innerhalb dieser Spanne werden wir keine weiterführende Positionierung eingehen;

(2) innerhalb dieser Trading-Spanne konzentrieren wir uns auf kurzfristig ausgerichtete Scalping-Aktivitäten und stellen jede over-night Positionierung, sofern sie nicht auf einem trendfolgenden Ansatz basierend bereits besteht, zurück;

(3) sollte eine Long-Position bestehen, welche im Zusammenhang mit dem Impulswechsel Ende Oktober eröffnet wurde, bietet es sich unseres Erachtens nach an, diese knapp unterhalb der errechneten Minimumkorrektur im FDAX per Stop-Kurs abzusichern. Dies wäre in etwa das Niveau um 4033 / 4019, somit sollte der Stop-Kurs knapp unterhalb der 4019 liegen;

(4) für das heutige Trading konzentrieren wir uns wieder auf die gestrigen Tagesextreme, hier gilt unser Regelwerk fort: eröffnet der FDAX oberhalb der 4092,5, wird dieses Niveau zum Short-Trigger mit Kurs-Ziel bei 4063 und einem Stop-Kurs bei 4117; eröffnet der FDAX unterhalb der 4061, wird dieses Kursniveau zum Long-Trigger mit Kurs-Ziel bei 4091 und einem Stop-Kurs bei 4036 FDAX-Punkten;

(5) den Ausbruch aus der Trading-Range handeln wir heute nicht mehr, da der gestrige Tages-Candle innerhalb der Spanne vom Freitag verblieb; hierfür warten wir erst einen Ausbruch ab, der zudem per Schlusskurs bestätigt werden müsste;

top

EINZELAKTIEN
Allianz

Der Ausbruch über die 87,45 EURO ist am Freitag erfolgt, Kurs-Ziel bei 92 EURO ist bisher nur knapp verfehlt worden. Grundsätzlich bleiben wir für diese Aktie optimistisch (siehe Kommentar vom 03. November). Käufe / Zukäufe bieten sich im Falle eines Rücksetzers an. Achten Sie hierbei jedoch darauf, dass das jeweils gültige minimale Reaktionspotential jedoch nicht unterschritten wird. Als Kaufniveaus bieten sich an: der Bereich um 87,45 EURO als aktuell gültige potentielle Unterstützung, sowie der Bereich bis 86.62 / 85.99 EURO, dem aktuell gültigen minimalen Reaktionspotential. Für bestehende Trading-Long-Positionen sollte der Bereich um 85.99 auch als „letzter“ Stop-Kurs angesehen werden.






Deutsche Bank AG

Ähnlich der Allianz-Aktie gelang der DBK die Überwindung der Widerstandszone im Wochenchart (wurde im Bereich um 61.75 EURO definiert). Damit ist der erwartete Ausbruch erfolgt. Mittelfristiges, analytisch herleitbares Aufwärtspotential wäre der Bereich um 67 EURO (nächstes potentielles Kursziel). Wurde eine Trading-Long-Position eröffnet, gilt auch hier eine „späteste Absicherung“ per Stop-Kurs im Bereich um 60.90 EURO, der errechneten unteren Grenze des Korrekturbandes der Minimumkorrektur. Zukäufe werden sinnvoll bei eventuellen Rücksetzern in Richtung der oberen Begrenzung bei 61.75 EURO. Auch hier gilt der o.g. Stop-Kurs.




Deutsche Post

Achten Sie bitte auf den Tageskursverlauf. Im Zuge der allgemeinen Marktentwicklung konnte sich hier ein Stabilisierungsansatz ausbilden, der einer komplexen Umkehrformation zumindest nahe kommt. Vollendet wäre diese bei Überwinden der 15.80 EURO per Schlusskurs. Analytisches Kurs-Ziel in jenem Falle: 16.40 EURO.





Deutsche Lufthansa

Wir bleiben optimistisch und halten unsere Long-Position bei. Stop-Kurs platzieren wir knapp unterhalb der oberen Ausbruchsebene bei etwa 10.15. Kurs-Ziel weiterhin bei 11.50 EURO.

Münchener Rückversicherung

Hier passen wir jetzt den Stop-Kurs weiter an. Wir heben ihn von 76.50 auf 79 EURO und sichern uns damit einen guten Gewinn. Wir bleiben optimistisch, dennoch sollte unter Trading-Gesichtspunkten durchaus mit einer Gewinnmitnahme im Bereich um 81 / 82 EURO nachgedacht werden.






Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Handelstag !!

Uwe Wagner

Quelle: SysTrade

Geändert von Starlight (15-11-2004 um 07:03 Uhr)
Starlight ist offline   Mit Zitat antworten