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Alt 10-11-2004, 19:33   #3
Starlight
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Geschmolzene Leichen: US-Armee wirft grausame Phosphorbomben auf Falluja

Beim Sturm auf Rebellenstadt Geisel-Häuser entdeckt

Beim Kampf um die irakische Stadt Falluja soll es zu schrecklichen Szenen kommen. Laut einem Bericht der "Washington Post" setzt die US-Armee Phosphor-Waffen ein, die furchtbare Auswirkungen haben. Augenzeugen berichten von regelrecht "geschmolzenen Leichen". Die amerikanischen Truppen haben am dritten Tag ihrer Offensive in Rebellenhochburg nach Berichten irakischer Quellen rund 40 Prozent der Stadt unter ihre Kontrolle gebracht, die US-Armee sprach schon vorher von bereits 70 Prozent. Die heftigsten Gefechte wurden am Mittwoch aus dem Jolan-Viertel gemeldet, das seit Monaten ein wichtiger Stützpunkt der Aufständischen ist.

Noch nicht unter Kontrolle gebracht haben die Truppen nach seinen Angaben einen Streifen entlang der Hauptverbindungsstraße von West nach Ost. Nach Einschätzung des Kommandanten des multinationalen Korps, Thomas Metz, wurden dem Gegner "erhebliche Verluste" zugefügt.

Setzen USA Phosphor-Waffen ein?
Beim Angriff auf haben US-Truppen laut einem Bericht der "Washington Post" (Mittwochausgabe) Phosphor-Waffen eingesetzt. Mehrere Artilleriegeschütze hätten Salven von weißen Phosphor-Granaten abgefeuert, die eine Feuerwand erzeugten die nicht mit Wasser gelöscht werden könne.

"Geschmolzene" Leichen
Aufständische hätten berichtet, dass sie mit einer chemischen Substanz angegriffen worden seien die ihre Haut zum Schmelzen gebracht habe, eine Reaktion die der Verbrennung mit weißem Phosphor entspreche. Ein Arzt eines örtlichen Krankenhauses, Kamal Hadeethi, habe berichtet dass die Leichen der Mudjaheddin die ins Krankenhaus gebracht wurden verbrannt gewesen seien, manche Leichen seien sogar geschmolzen gewesen.

Geisel-Gefängnisse entdeckt
Bei ihrem Vorstoß in der sunnitischen Widerstandshochburg Falluja haben irakische Truppen nach eigenen Angaben mehrere Häuser entdeckt, in denen ausländische Geiseln gefangen gehalten und ermordet wurden. Die Soldaten hätten Häuser entdeckt, in denen ausländische Geiseln enthauptet worden seien, sagte der Sprecher des gemeinsamen US-irakischen Einsatzes, Generalmajor Abdul Kader Mohammed Yassem Mohan. Dabei sei auch die schwarze Kleidung gefunden worden, die die Geiselnehmer in mehreren veröffentlichten Videos trugen, sowie hunderte CD-ROM und Register mit Namen.

Die Häuser befänden sich im Norden Fallujas, wo die US-Soldaten bei ihrer Offensive den stärksten Widerstand erwartet hatten, hieß es weiter. Ob in den Namenslisten auch die Namen der vermissten CARE-Direktorin Margaret Hassan und der beiden französischen Journalisten Christian Chesnot und Georges Malbrunot vermerkt waren, wusste er nicht zu sagen. Die CARE-Chefin im Irak, Hassan, ist seit Oktober in der Hand von Geiselnehmern, die beiden Franzosen wurden bereits im August entführt. Irakische Extremisten haben seit April bereits mehr als 30 Geiseln ermordet.

"Wir haben die Handschuhe ausgezogen"
Schwerer Schaden in der Stadt sei offenbar Montag nacht entstanden, als Luftwaffe und Artillerie mit Angriffen das Eindringen der amerikanischen und irakischen Bodentruppen in die Stadt begleiteten. Amerikanische Kampfflugzeuge hätten acht 2.000-Pfund-Bomben über der Stadt abgeworfen, und die Artillerie habe bis in die Früh die Stadt bombardiert. "Normalerweise lassen wir die Handschuhe an", wird Captain Erik Krivda vom Kommandozentrum für taktische Operationen der ersten Infanterie-Division in der "Washington Post" zitiert. "Für diese Operation haben wir die Handschuhe ausgezogen".

Blut und Fleischfetzen an den Wänden
Besonders schwer seien die Bezirke Jolan und Askali getroffen worden, wo mehr als die Hälfte der Häuser zerstört worden sei. Tote lägen auf den engen Straßen von Jolan verstreut, einer der ältesten Bezirke der Stadt. Blut und Fleischfetzen klebten an den Wänden einiger Häuser und die Straßen seien voller Krater, berichteten Augenzeugen laut der "Washington Post".

10.000 US-Soldaten im Einsatz
Die US-geführten Truppen wollen den Widerstand der sunnitischen Rebellen in der Stadt brechen, da sie die Kontrolle über die Stadt als Schlüssel für die Befriedung des Landes vor den für Ende Jänner geplanten Wahlen in dem Golfstaat ansehen. Insgesamt sind 10.000 US-Soldaten und 2.000 irakische Soldaten beim Kampf um Falluja im Einsatz.

Al-Zarqawi könnte sich in den Iran abgesetzt haben
Der Extremistenführer Abu Musab al-Zarqawi hat sich nach Einschätzung des Terrorismus-Experten Rolf Tophoven möglicherweise vor den Kämpfen in den Iran abgesetzt. Entsprechende, aus nahöstlichen Geheimdienstkreisen durchgesickerte Erkenntnisse seien "durchaus ernst zu nehmen", sagte Tophoven am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP in Düsseldorf. Zarqawi unterhalte seit jeher enge Verbindungen zum Iran.

Polizeikräfte besetzen Mosul
Zahlreiche Bewaffnete haben am Mittwoch große Teile der nordirakischen Stadt Mosul besetzt. Die Polizeikräfte der Stadt verbarrikadierten sich auf ihrer Wache, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Mossul wird mehrheitlich von Sunniten bewohnt. Die US-geführten Truppen im Irak hatten am Montag eine Offensive gegen die sunnitische Widerstandshochburg Falluja begonnen. Auch in der sunnitischen Stadt Ramadi kämpfen Aufständische gegen die US-geführten Truppen.

(apa/red)

Quelle: news.at
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