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Alt 24-11-2004, 14:16   #6
Graf Zahl
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Hallo zusammen,

Die Nachfrage wird steigen und damit auch der Preis. China ist z.B. auf der Suche nach einer attraktiven Alternative zum Rohöl:

Kohleverflüssigung soll Chinas Treibstoffprobleme lösen
Peking 22.11.2004 (www.emfis.com) Schon im zweiten Weltkrieg,
als Öl knapp war, haben deutsche Chemiker aus Kohle Benzin gemacht. Als es
dann wieder genug Öl gab, geriet das Verfahren in Vergessenheit. Doch in den
letzten Jahren gab es Bestrebungen dieses Verfahren zur Kohleverflüssigung
erneut zu nutzen, weil das Öl teurer und auch knapper wird. In Südafrika
wird mit dem Verfahren des Ölkonzerns SASOL, Kohle gefördert und in Benzin
gewandelt.

China besitzt kaum Erdöl, aber dafür 12 Prozent der weltweit verfügbaren
Kohlereserven.

Nun möchte China etwa zehn Milliarden US-Dollar in ein
Kohleverflüssigungsprojekt investieren, welches Kohle in Diesel wandelt.
Allerdings erstreckt sich der Projektzeitraum auf zehn Jahre. Die beiden
Kohleriesen Shenhua Group Corp und Ningxia Coal Industry Co., haben zu
diesem Zweck Verträge mit dem anglo-niederländischen Ölkonzern Royal
Dutch/Shell sowie der besagten südafrikanischen Sasol Ltd, abgeschlossen. Es
soll dabei zunächst eine vorläufige Studie angefertigt werden, die sich mit
der Wirtschaftlichkeit dieses Verfahrens beschäftigt.

Dieses Projekt besitzt eine Kostenveranschlagung von rund 7,2 Milliarden
US-Dollar. Etwa drei Milliarden US-Dollar wurden bereits für den Bau einer
Kohleverflüssigungsanlage in der Inneren Mongolei veranschlagt. Das neueste
Projekt übersteigt damit die bisherigen Pläne, um ein mehrfaches.

Experten sind sich jedoch einig, dass eine Verflüssigung von Kohle zu Erdöl
erst bei Rohölpreisen, um 60 US-Dollar pro Barrel wirtschaftlich wird. Zumal
die chinesische Kohle oft schlechterer Qualität ist, als vergleichbare Kohle
aus Indonesien, Australien oder Südafrika. Dennoch scheint man in Peking
davon auszugehen, dass die Rohölpreise innerhalb der nächsten zehn Jahre
deutlich höher stehen werden und die aktuellen Ölpreise keineswegs ein
"Ausrutscher" sind, wie viele Analysten erwarten. Deshalb macht die
Forschung in diese Richtung für China durchaus Sinn. Auch um militärische
und wirtschaftliche Unabhängigkeit zu erlangen.
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