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Alt 25-11-2004, 12:15   #1
Starlight
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Michael Mross -- Dax 10.000!

Dax 10.000!
Von Michael Mross
Stell dir vor, der DAX eilt von Rekord zu Rekord - und keiner merkt es. Stell dir vor, der DOW JONES hinkt von einem Tief zum nächsten – und keiner klagt. Träume? Keineswegs!

Es kommt auf die Sicht der Dinge an. Ein US–Investor beispielsweise kann sich rein rechnerisch beim DAX jeden Tag über neue Rekorde freuen. In US-Dollar ist der DAX nämlich seit Anfang 2002 um 50 Prozent gestiegen!

Das liegt freilich nicht daran, dass das deutsche Börsenbarometer tatsächlich zugelegt hat. Es liegt am Euro! Dieser ist nämlich zum Dollar seit 2002 um mehr als 50% gestiegen. Damals gab es für einen Euro nur 0,87 Dollar. Heute gibt es für einen Euro über 1,31 US Dollar.

In DAX umgerechnet heißt das für den Dollar Investor: Anfang 2002 stand der DAX bei etwa 5000 Punkten. Aus Dollar Sicht steht er dagegen heute bei über 10 000 Punkten!

Umgekehrt sieht die Rechnung natürlich für den Euro Investor aus, wenn er im DOW JONES investiert hat. Das US–Börsenbarometer steht heute etwa dort, wo es auch Anfang 2002 stand: bei 10500 Punkten. Doch in Euro hat der Dow 50% verloren und steht umgerechnet bei etwa 5000 Punkten! Angesichts einer solchen Negativbilanz kann der europäische Anleger mit der Entwicklung des DAX mehr als zufrieden sein – auch wenn dies nur ein schwacher Trost ist.

Meine Dollar Prognose: die US – Währung wird sich weiter abschwächen.
Nächstes Ziel: 1,50 Dollar für einen Euro. Viele Faktoren unterstützen diesen Trend:
1. Die US–Regierung will einen schwachen Dollar
2. Der Euro gewinnt weltweit mehr Vertrauen
3. Ausländische Zentralbanken kaufen Euro als Reservewährung

Auch wenn der Dollar weiter sinkt – davon geht die Welt nicht unter! Mitte der Neunziger mussten wir schon mal mit einem Dollar von etwa 1,43 leben. Und wir haben überlebt.

Die Statistik zeigt: Länder mit starker Währung erleiden zwar stärkere Anpassungsprozesse. Sie stehen aber am Ende besser da als je zuvor. Investoren lieben Länder mit starker Währung – das könnte sehr positiv für den DAX und für den Anleihenmarkt sein.

Am Beispiel Australien sehen wir: Der Australische Dollar eilt von Rekordhoch zu Rekordhoch und mit ihm die Börse in Sydney. Dieses Szenario könnte in Zukunft auch für DAX und Co. gelten. Am Rentenmarkt erleben wir schon starke ausländische Käufe. Das lässt die Zinsen kräftig sinken.
Dies wiederum ist positiv für den Aktienmarkt – auch wenn er derzeit noch nicht darauf reagiert.

Und last but not least: Die EZB wird Spielraum für Zinssenkungen haben. Dies ist meine Prognose für das nächste Jahr. Auch dies ist positiv für den Aktienmarkt. Wenn dann noch der Ölpreis sinkt – und er ist ja bereits auf dem besten weg – dann dürften nächstes Jahr die Börsenampeln endlich wieder auf Grün stehen. Trotz bärenstarken Euros. Fazit: Das nächste Jahr wird spannend.


Quelle: Instock
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