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Alt 04-01-2005, 19:14   #118
Starlight
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Uncle Sam muss sparen

Uncle Sam legt dem Rüstungssektor Daumenschrauben an. Um die wachsenden Defizite in den USA zu reduzieren, sollen die militärischen Ausgaben im Zuge der nächsten sechs Jahre um 30 Milliarden Dollar reduziert werden.

Was sich nach drastischen Kürzungen anhört, liegt dennoch weit unter den Ewartungen der Analysten. „Wir rechneten mit Einsparungen von jährlich bis zu 10 Milliarden Dollar“, zieht Goldman Sachs Bilanz. Die Bush-Administration scheint mit den ursprünglich weitaus größeren Kürzungs-vorschlägen auf regen Widerstand im Kongress gestossen zu sein.

Presseberichten zur Folge plant das Pentagon nun einen der insgesamt zwölf Flugzeugträger auszumustern. Es sollen außerdem weniger Landungsschiffe gekauft und die Entwicklung eines neuen Hightech-Kampfsystems vertagt werden.

Keine frohe Botschaft für das Management von Lockheed Martin. Uncle Sams größter Rüstungslieferant wird besonders hart getroffen. Laut ersten Schätzungen entfallen 18 Milliarden Dollar der geplanten Einsparungen einzig und allein auf diesen Rüstungsgiganten.

Während der Erwerb von weiteren Lockheed C-130J Transportflugzeugen auf Eis gelegt werden soll, plant das Pentagon auch weniger F/A-22 Jets zu kaufen. Die Air Force wird auf 97 der geplanten 277 Neukäufe verzichten. Die Produktion der für den Radar nicht sichtbaren Kampfflieger soll ab 2008 sogar eingestellt werden.

Das Raketenprogramm von Lockheed Martin landet ebenfalls auf dem Schlachthof. Um 2,3 Milliarden Dollar zu sparen, soll die Entwicklung des Projekts nach dem Erwerb von knapp 2100 Raketen beendet werden.

Der Wettbewerber Northrop Grumman kommt auch nicht ungeschoren davon. Der für 2009 geplante Bau einer neuen Generation von U-Booten soll auf 2011 verschoben werden. Das Umsatzpotential von rund 5,3 Milliarden Dollar rückt damit in weite Zukunft.

Geringere Investitionen in die Raketenabwehr werden Boeing rund 5 Milliarden Dollar kosten. Ein für den Aerospace-Konzern durchaus verdaubares Volumen, schätzt die LA Times Bilanz.
So schlecht all die Nachrichten zum Jahresauftakt auch sein mögen, ziehen sich die Einsparungen doch über viele Jahre hinweg. Die Geschäftsentwicklung wird durch die ergriffenen Maßnahmen unmittelbar kaum belastet.

Das branchenweite Umsatzwachstum wird in den kommenden Jahren trotzdem zwischen 2 bis 3 Prozent liegen, prognostiziert Goldman Sachs.


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