Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 20-01-2005, 20:41   #2
Starlight
TBB Family
 
Benutzerbild von Starlight
 
Registriert seit: May 2002
Beiträge: 33.345



Das deutsch-niederländische Unternehmen Qiagen ist die einzige Biotech-Firma im TecDAX, die seit Jahren profitabel ist. Der Konzern vertreibt eine Technologie zur Aufreinigung von Nukleinsäuren, ein wichtiger Bestandteil für die Medikamentenforschung und Genanalyse.

Der bedeutendste Umsatzlieferant des Unternehmens sind Consumables (Verbrauchsmaterialien). Sie steuern rund 84 Prozent der Konzernerlöse bei. Bearbeiten die Produkte von Qiagen eine größere Anzahl von DNA-Proben in automatisierter Form, spricht das Unternehmen von Instruments. Letztere erzielen den Rest der Konzernerlöse.
Das Unternehmen ist Branchenprimus in seinem Kerngeschäft und sollte seinen Wachstumskurs fortsetzen. Einerseits profitieren die Niederländer von der stärkeren Nachfrage aus dem Pharmasektor. Trotz der Rückschläge einiger Pharma-Unternehmen müssen diese weiter in ihre Forschungspipeline investieren.

Ein wichtiger Wachstumsmotor für Qiagen ist zudem die molekulare Diagnostik. In diesem Bereich erzielt der Konzern derzeit rund 20 Prozent seines Umsatzes. Wegen des steigenden Bedarfs an Diagnose-Tools wächst der Bereich derzeit um 25 bis 30 Prozent jährlich. Daher sollte sein Anteil an den Konzernerlösen weiter zunehmen.

Die erfreuliche Geschäftsentwicklung spiegeln die Geschäftszahlen für das dritte Quartal 2004 wider. Der Umsatz erreichte 90,4 Millionen Dollar. Bereinigt um ein Geschäftssegment, das der Konzern im zweiten Quartal 2004 verkauft hat, legten die Erlöse um 17 Prozent zu.

Der Gewinn kam um sieben Prozent auf 12,6 Millionen Dollar voran. Bereinigt um Sondereffekte kletterte das Ergebnis um 22 Prozent. Die starken Zahlen sind für Qiagen eine gute Basis, um nach dem zuletzt gebremsten Wachstum größere Sprünge zu machen.

Wir gehen davon aus, dass der Konzern die 2004er-Ziele erreichen wird. Das Unternehmen will bei einem Umsatz zwischen 376 und 381 Millionen Dollar einen Gewinn je Aktie von 36 bis 38 US-Cents erreichen. Dabei profitiert die Firma auf der Umsatzseite von dem schwachen Dollar. Da die Gesellschaft jedoch weltweit Kosten hat, beeinflußt der fallende Greenback kaum den Profit. Die Zahlen präsentiert Qiagen am 14. Februar.

Zudem sollte Qiagen einen positiven Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr liefern. Wir rechnen mit einem Umsatzanstieg von 13 bis 15 Prozent. Der Gewinn sollte noch deutlich stärker vorankommen. Dann sollte die Aktie aus ihrem Seitwärtstrend nach oben ausbrechen. Mit einem 2005er-KGV von 22,2 hat der Branchenprimus noch Luft nach oben.





Epigenomics war 2004 die erste deutsche Biotech-Neuemission seit 2001. Der Konzern entwickelt Tests für die Früherkennung von Krankheiten, mit dem Fokus auf Krebs.

Das Verfahren funktioniert folgendermaßen: So genannte Biomarker identifizieren in Blut- und Gewebeproben, welche Gene bei der Entstehung von Krankheiten mitwirken. Diese Aktivitäten haben die Berliner im Geschäftsbereich Diagnostics zusammengefaßt. Er erzielte im dritten Quartal 2004 82 Prozent der Kernerlöse von 2,9 Millionen Euro.
Der zweite Geschäftsbereich heißt Pharma Technology. Er entwickelt Tests, mit denen festgestellt werden soll, welche Patienten auf ein Medikament reagieren. Dadurch werden potenzielle Zielgruppen für Medikamente genauer eingegrenzt.

Der medizinische Nutzen: Krankheiten können im Frühstadium erkannt werden und Medikamente können auf ihre patientenspezifische Wirksamkeit getestet werden. Dadurch können neue Therapien effizienter und kostensparender eingesetzt werden.

Die Tests entwickelt Epigenomics in Kooperation mit Partnern, der wichtigste ist Roche Diagnostics. Für den Pharmariesen arbeiten die Berliner seit September 2002 in fünf Projekten zusammen. Wenn Epigenomics alle Ziele der Zusammenarbeit erreicht, stehen Epigenomics Einnahmen von bis zu 100 Millionen Euro zu.

Anfang Dezember 2004 haben die Partner vereinbart, ihre Zusammenarbeit auszuweiten. Kurz vor Weihnachten gab Epigenomics bekannt, dass ein Meilenstein bei den fünf für Roche entwickelten Produkten erreicht wurde, worauf Epigenomics eine Zahlung erhielt.

Das Unternehmen hat zudem andere Partner an Land gezogen. Im vierten Quartal 2004 gewann Epigenomics den US-Biotechkonzern Biogen Idec als Kunden. Für ihn werden die Deutschen Tests entwickeln, die eine Prognose über die Wirksamkeit von Medikamenten erlauben.

Die Partnerschaft mit Roche überzeugte viele Investoren. Beim Börsengang im Juli 2004 sammelte Epigenomics 41,6 Millionen Euro ein, nachdem die anfangs ambitionierte Bookbuildingspanne gesenkt worden war. Damit wollen die Berliner zunehmend eigene Diagnostik-Produkte entwickeln, und diese erst in einem späteren Entwicklungsstadium verpartnern.

2005 dürfte der Konzern wichtige Schritte in der Kooperation mit Roche erreichen. Dazu zählen der Abschluß der Entwicklung von Testsystemen für die Prostata- und Brustkrebsfrüherkennung. Außerdem ist Epigenomics in Verhandlungen mit anderen Pharmafirmen, mit denen neue Diagnostik-Projekte im Stil der Roche-Allianz entwickelt werden sollen. "Pro Halbjahr ein neuer Deal" hat Firmenchef Oliver Schacht gegenüber BÖRSE ONLINE die Zielvorgabe definiert.

Bei einem Cashburn aus laufender Geschäftstätigkeit von 7,5 Millionen Euro für die ersten drei Quartale 2004 ist der Konzern solide finanziert um mit der Entwicklung seiner eigenen Produkte zu starten. Epigenomics wird vor 2008 kein Produkt auf den Markt bringen. Dementsprechend groß ist der Hebeleffekt der Aktie bei Erfolg oder Fehlschlag. Der Small-Cap-Titel ist daher nur für sehr spekulative Investoren mit einem langfristigen Anlagehorizont geeignet.






Mit einem Börsenwert von 1,28 Milliarden Euro ist BB Biotech neben Qiagen einer der schwersten Biotechwerte im TecDAX. Die Schweizer Beteiligungsgesellschaft Bellevue Asset Management investiert den Großteil ihres Kapitals in Kernbeteiligungen.

Ende 2004 waren das acht Titel, hauptsächlich US-Schwergewichte wie Gilead, Biogen Idec und Genzyme. Erfreuliche Meldungen seiner Schwergewichte im Portfolio hat den Aktienkurs von BB Biotech in den vergangenen Monaten beflügelt.
Sepracor erhielt die Zulassung der amerikansichen FDA für Lunesta (Schlafmittel gegen chronische Schlaflosigkeit). Ebenfalls die Zulassung für die USA erhielt das Genzyme-Präparat Clolar (zur Behandlung von Kindern mit akuter lymphatischer Leukämie).

Den Rest geht in kleinere Beteiligungen. Dazu zählt auch der Börsenneuling Epigenomics. Die Schweizer setzen darauf, dass sich das im Bereich molekulare Diagnostik tätige deutsche Unternehmen erfreulich entwickeln wird. Der Anteil nicht börsennotierter Gesellschaften liegt bei maximal zehn Prozent.

Da fast 90 Prozent des Vermögens in US-Werten stecken, bremste der Kursverfall des Dollars gegenüber dem Schweizer Franken die Kursentwicklung von BB Biotech. Wegen der breiten Diversifizierung des Portfolios ist die Aktie dennoch auch für konservative Anleger geeignet.

Der Börsenkurs lag am 19. Januar mit 46,10 Euro mehr als 13 Prozent unter dem inneren Wert (Wert der Beteiligungen plus Cash) von 53,20 Euro je Anteilschein. Für Investoren interessant ist zudem die geplante Dividende. BB Biotech will 2,40 Schweizer Franken (umgerechnet rund 1,55 Euro) je Aktie ausschütten. Liefern die Schwergewichte im Portfolio der Schweizer weiter erfreuliche Meldungen, wird die TecDAX-Aktie ihren Aufwärtstrend fortsetzen.

Quelle: BörseOnline
Starlight ist offline   Mit Zitat antworten