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Alt 25-01-2005, 09:06   #13
cade
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so wie es jetzt aussieht legen die nichts mehr drauf.

Analysten zeigen sich über Erhöhung der Beru-Offerte skeptisch


STUTTGART (Dow Jones-VWD)--Die freien Aktionäre der Beru AG, Ludwigsburg, scheinen auf einen höheren Übernahme-Preis als die aktuell gebotenen 67,50 EUR pro Aktie zu spekulieren. Obwohl die erste Frist des öffentlichen Übernahmeangebots am Montag um Mitternacht ausläuft, waren dem US-Autombilzulieferer BorgWarner Inc, Wilmington, bis vergangenen Freitag nur 54.760 Beru-Aktien bzw 0,548% angedient worden. Analysten begründen dies zum einen mit der automatischen Verlängerung der Angebotsfrist um zwei Wochen. Wegen der eingetrübten Geschäftsaussichten von Beru beurteilen sie die Aussicht auf ein verbessertes Angebot eher skeptisch.

Das Angebot von BorgWarner, die noch ausstehenden Aktien der im MDAX notierten Beru zu übernehmen, wird von Analysten als großzügig beurteilt, viele raten ihren Kunden zum Verkauf: Der US-Zulieferer bietet für die noch in Streubesitz befindlichen Aktien mit 67,50 EUR eine Prämie von 14,7% zum Durchschnittskurs der vergangenen zwölf Monate. Den Kauf aller freien Stücke vorausgesetzt müsste BorgWarner insgesamt 621 Mio EUR bezahlen. Zuvor hatte der auf Motor- und Getriebekomponenten spezialisierte Zulieferer von der Investorengruppe Carlyle und den Altaktionären bereits über 63% an dem Ludwigsburger Unternehmen übernommen.

Für die Aktien dieses Pakets hatte BorgWarner allerdings nur 59,00 EUR bezahlt - ein Abschlag von 13% zum öffentlichen Übernahmeangebot. Dass die einstigen Großaktionäre bereit waren, sich zu diesem Preis zu trennen, dürfte nach Ansicht von LBBW-Analyst Aleksej Wunrau mit den Perspektiven des Zuliefers zusammenhängen: In den vergangenen Quartalen seien die Margen unter anderem durch steigende Materialkosten unter Druck geraten. "Angesichts der hohen Rohstoffpreise ist kaum anzunehmen, dass sich dies in naher Zukunft ändert wird", so Wunrau.

Auch sein Kollege Rolf Woller von der HVB befürchtet, dass die operativen Ergebnisse hinter der Planung von Beru zurückbleiben. Ohne Einmalkosten will der Dieselspezialist das operative Ergebnis im Geschäftsjahr 2004/05 (per 31. Juli) um 10% auf 59 Mio EUR steigern. Neben der wohl schwächeren Geschäftsentwicklung sprechen laut Woller außerdem die neuen Regularien des Instituts der Wirtschaftsprüfer (IDW) gegen eine Aufstockung: "Sehr wahrscheinlich wird dadurch der faire Wert geringer als in der Vergangenheit ausfallen."Im Falle einer Klage risikieren Beru-Aktionäre folglich, dass die zu zahlende Prämie unter dem freiwilligen Übernahmeangebot liegt.

Beide Analysten sind deshalb skeptisch, dass BorgWarner das Angebot nochmals aufstockt - zumal es nicht an das Erreichen beispielsweise der 75-Prozent-Marke gekoppelt ist. Dennoch können sich sich die niedrige Annahmequote nur damit erklären, dass die Investoren auf eine möglicherweise um 10% bis 20% höhere Prämie spekulieren. Im Moment halten ausländische institutionelle Investoren fast 24% des Beru-Streubesitzes, knapp 5% halten deutsche Asset-Manager.

Nach Bekanntgabe der Annahmeergebnisse voraussichtlich am 27. Januar verlängert sich die Annahmefrist automatisch um zwei Wochen. Die weitere Annahmefrist begänne damit am 28. Januar und ende mit Ablauf des 10. Februar. Danach kann laut Offerte das Angebot nicht mehr angenommen werden.
- Von Matthias Krust, Dow Jones Newswires; +49 (0) 711 22874-12.
matthias.krust@dowjones.com
(ENDE) Dow Jones Newswires/24.1.2005/mkr/nas

24.01.2005, 24.01.
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viele grüsse

cade
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