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Alt 08-02-2005, 20:03   #12
Starlight
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Paion mit später Einsicht


Von Stefan Riedel
Besser spät als zu spät: Börsenaspirant Paion hat nach Ablauf der Zeichnungsfrist am Rosenmontag die Preisspanne gesenkt und die Zeichnungsfrist um zwei Tage verlängert. Damit reagiert die Aachener Biotech-Firma auf die Kritik zahlreicher institutioneller Anleger.



Paion-Logo mit Fledermaus: Nach der schwachen Resonant bekamen auch die Banken die Flatter.

Anleger können noch bis Mittwoch Mittag um zwölf Uhr Paion-Papiere zu einer Spanne von acht bis 14 Euro zeichnen. Der erste Handel wird voraussichtlich am kommenden Freitag, den 11. Februar, stattfinden. Bei Börsenmaklern pendelt sich derzeit ein Preisniveau um die neun Euro ein.

Auf dieser Basis ergibt sich ein Emissionsvolumen von 45 Millionen Euro. Bei Ausübung der Mehrzuteilung (Greenshoe) kämen weitere 3,75 Millionen Euro hinzu. Das sind weit weniger als die maximal 80 Millionen Euro, mit denen Paion ursprünglich kalkuliert hatte.



Zu teuer, zu geringer Risikoabschlag - diese Gründe führten zahlreiche Fondsmanager in den vergangenen Tagen gegenüber BÖRSE ONLINE an, weshalb sie zur ursprünglichen Zeitspanne von elf bis 14 Euro nicht zeichnen wollten. Trotzdem weigerte sich Konsortialführer UBS noch vor einer Woche, trotz der verhaltenen Nachfrage eine Preissenkung in Betracht zu ziehen.

Dass sich dahinter Eigeninteresse verbarg, ist offensichtlich: Schließlich kassieren die Konsortialbanken - neben UBS sind das Dresdner Kleinwort Wasserstein und die Landesbank Baden-Württemberg - eine Provision, die 4,75 Prozent des Gesamtbetrags der verkauften Aktien.

Der Realität versperren konnten sie sich am Ende nicht mehr. Einige Fondsmanager hatten gegenüber BÖRSE ONLINE zu erkennen gegeben, dass sie Order in die Bücher gelegt hatten - allerdings deutlich unter der Untergrenze von elf Euro

Paion-Firmensprecher Peer Nils Schröder betont, dass sich hochwertige Adressen in den Orderbüchern befänden hätten. Mit der gesenkten Preisspanne wolle man langfristig orientierte Investoren gewinnen.

Genau hier liegt das Problem: Bislang hatten vor allem Hedge-Fonds gezeichnet, die kurzfristig agieren und für entsprechende Kursschwankungen sorgen. Generalisten-Fonds und Privatanleger hatten die Papiere dagegen gemieden.

Mit der neuen Preisspanne kommt Paion auf eine vorbörsliche Bewertung von knapp über 80 Millionen Euro. Das entspricht dem Firmenwert nach der letzten privaten Finanzierungsrunde im Mai 2004. Angesichts der Risiken, die Paions führendes Schlaganfall-Mittel noch in der bevorstehenden klinischen Phase III birgt, ist das ein akzeptabler Preis. Anleger können deshalb bis zu einem Niveau von 9,30 Euro zeichnen.


Empfehlung: ZEICHNEN


Quelle: BörseOnline
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