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Alt 17-02-2005, 13:17   #37
cade
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da hilfts auch nicht wenn bayern kostenlos den deisler ausleiht

Borussia Dortmund kämpft mit Sparpaket gegen Existenzkrise


DÜSSELDORF (Dow Jones-VWD)--Der einzige börsennotierte Fußballverein in Deutschland, Borussia Dortmund, ist nach eigenen Angaben in eine "existenzbedrohende Ertrags- und Finanzsituation" geraten. Im zweiten Halbjahr 2004 sei ein operativer Verlust von 27,2 Mio EUR angefallen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Mit einem Sparkonzept will der Konzern aber wieder in die schwarzen Zahlen kommen und seine Schulden zurückzahlen. Der Aktienkurs der Borussia Dortmund GmbH & Co KGaA (BVB) brach um rund 20%auf 2,12 EUR ein.

Ohne Sanierung erwartet die BVB bis Ende Juni einen Gesamtfehlbetrag von 68,8 Mio EUR. Zusammen mit Verlusten aus dem Vorjahren seien dann rund 79%des eingezahlten Kapitals der Aktionäre aufgezehrt. Im Oktober 2000 hatte der Verein mit dem Börsengang rund 130 Mio EUR eingenommen. Den Ausgabepreis von 11 EUR hatte die Aktie seitdem nicht mehr erreicht. Sinkende Werbeeinnahmen, hohe Spielergehälter und sportlicher Misserfolg stürzten Beobachtern zufolge den Verein in die Krise. Der Geschäftsführer Gerd Niebaum war Anfang Februar zurückgetreten, bereits Mitte November 2004 hatte er nach 18 Jahren das Präsidentenamt niedergelegt.

Schulden können durch Cash-Flow nicht mehr bedient werden

Zwar will die BVB in den Geschäftsjahren 2006/07 bis 2008/09 unter anderem durch auslaufende Spielerverträge und Einmalerlöse operative Cash-Flows von 18,9 Mio EUR erwirtschaften. Damit könnten die Schulden aber nicht bedient werden. Sie beliefen sich ohne Sanierung im selben Zeitraum auf voraussichtlich 134,7 Mio EUR. Im ersten Halbjahr 2005 müssten zudem für kurzfristige Verpflichtungen und Investitionen 29,7 Mio EUR aufgebracht werden. Diese Mittel stehen der BVB aber nicht zur Verfügung.

Gläubiger sollen sich bis mindestens 2006/07 gedulden

Mit einem Bündel von Maßnahmen will Borussia Dortmund nun die Wende schaffen. Das Sanierungskonzept bescheinige der Gesellschaft die Sanierungsfähigkeit und -würdigkeit, heißt es in der Mitteilung. Es besteht unter anderem aus mittelfristigen Zins- und Tilgungsmoratorien der Gläubiger mindestens bis zum Geschäftsjahr 2006/07, Mietstundungen für das Westfalenstadion sowie einer teilweisen Rückabwicklung des Verkaufs der Anteile an der Westfalenstadion Dortmund GmbH & Co. KG.

Voraussetzung für die Sanierung sei die Zustimmung aller Finanzgläubiger. Die überwiegende Mehrheit sei bereits einverstanden. Weitere Verhandlungen gebe es derzeit noch mit drei Gläubigern, teilte das Unternehmen mit. Werde das Konzept umgesetzt, sollen die Schulden mit der Zeit vollständig bezahlt werden. Das Ergebnis vor Steuern werde sich auch ohne Teilnahme am internationalen Spielbetrieb nachhaltig bei rund 3 Mio bis 4 Mio EUR pro Jahr einpendeln, der Free Cash-Flow bei rund 10 Mio EUR. Für den Nachmittag wurde eine Pressekonferenz angekündigt.
-Von Richard Breum, Dow Jones Newswires; +49 (0) 211 138 72 15,
duesseldorf.de@dowjones.com
(ENDE) Dow Jones Newswires/17.2.2005/rib/stm/mim
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cade
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