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Alt 07-03-2005, 11:21   #513
Benjamin
TBB Family
 
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Beiträge: 10.373
Hi zusammen,
schön, dass ich mit meiner Ansicht zum Iran-Konflikt nicht allein bin.

Zum ÖL: Aus EW-Sicht habe ich meine Ansicht gestern gepostet, siehe Thread "Ölcharts".

Zur Ölpreisresistenz Japans: Ich habe gehört, dass die japanische Wirtschaft zu den energieeffizientesten gehört, die es unter den Industrienationen gibt, gerade weil sie da alles importieren müssen.

Die Ölpreisanfälligkeit der Aktien sehe ich als gegeben an - weil die Ölpreise zumeist psychologisch auf die Anlegerpsyche wirken und - zugegebenermaßen - eher weniger ökonomisch-fundamental.

Beim Peak im Öl letzte Woche haben sich doch die Leute fast in die Hosen gemacht vor Angst, evtl. hat bei Euch ja einer CNBC-TV gesehen. Das war DIE Story. Mein Fazit daraus: Die Leute befürchten, dass diese derzeitig erwarteten vergleichsweise hohen Gewinnmargen in den USA runterkommen durch Öl + höherer Lohnanteil bei den Kosten. Das beeinflußt das KGV und also den Kurs.

Solange die Inflation nicht deutlich(-er) auf den Konsumgüterbereich der USA durchschlägt, ist zwar grundsätzlich alles ok bei den Aktien, aber Öl verdirbt "kurzfristig" die Stimmung, weil es auf das KGV einwirkt.

Als die US-Daten Freitag kamen, war eben gerade nicht eine große Aufbruchstimmung zu beobachten, sondern eher bedächtige Bewegungen. Der NDX zog überhaupt nicht mit, was doch bei jedem Aktienbullen die Alarmglocken klingeln lassen muss.

Langfristig muss entweder die Inflation + Leitzinsen stärker anziehen oder die Rohstoffpreise müssen wegen nachlassender Weltkonjunktur runterkommen. Eines von beidem muss passieren.
Der Greenspan wird immer mehr in eine Zwickmühle kommen, in der alle seiner Handlungsoptionen "falsch" sind (aus Sicht der jeweils leidenden Gruppen), egal was er auch macht. Evtl. will er auch deswegen bald den Job aufgeben. Seine Idee mit der Regelmäßigkeit der 0,25%-Schritte war allerdings sehr gut. Wenn er die stur durchzieht kann er evtl. etwas Kritik vermeiden. Aber recht machen kann er es künftig niemandem mehr, je weiter wir in die Zukunft blicken.
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