Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 15-03-2005, 06:58   #525
Starlight
TBB Family
 
Benutzerbild von Starlight
 
Registriert seit: May 2002
Beiträge: 33.345
Opec spricht mit gespaltener Zunge

Am Mittwoch findet das nächste Treffen der Organisation Erdöl exportierender Staaten (Opec) statt. Im Vorfeld melden sich die ersten Akteure bereits zu Wort. Die Ölmärkte lauschen gespannt, die Autofahrer auch.



Das wichtigste Förderland der Opec, Saudi-Arabien, will auf der Konferenz im iranischen Isfahan eine Erhöhung der Produktion um 0,5 Millionen Barrel (159 Liter) am Tag vorschlagen, sagte Ölminister Ali al-Nueimi im Vorfeld. Derzeit liegen die offiziellen Förderquoten der zehn Opec-Mitglieder (ohne Irak) bei zusammen 27,0 Millionen Barrel. Nach Schätzung des amerikanischen Energieministeriums lag die tatsächliche Förderung der Opec im Februar allerdings bereits bei 27,84 Millionen Barrel am Tag. Höhere offizielle Förderquoten würden also nicht direkt zu einer höheren Förderung führen.

Dagegen hatte am Wochenende der algerische Ölminister Chakib Khalil nach einem Bericht der Nachrichtenagentur AP behauptet, die Opec habe derzeit keine freien Förderkapazitäten mehr. Auch wenn das Öl-Kartell versuchen sollte, die Kapazitäten um eine Million Barrel auszuweiten, werde deshalb der Ölpreis nicht sinken.

Kann die Öl-Hausse gestoppt werden?
In den vergangenen Wochen waren die Ölpreise unaufhaltsam angestiegen. Zuletzt kostete leichtes US-Öl bis zu 55,65 Dollar - nur zwei Cent weniger als beim absoluten Rekord im Oktober 2004. Auch relativ entspannte US-Lagerbestandsdaten konnten den Preisauftrieb nicht stoppen.

Volle Lager – aber auch höherer Verbrauch
Die weltweite Förderung befindet seit einigen Monaten auf Rekordniveau. Trotzdem sind die Lagerbestände der OECD-Staaten nicht sonderlich stark angestiegen. Im Februar lagen sie nach Angaben der Internationalen Energienagentur 2,7 Prozent oberhalb des Vorjahresniveaus. Angesichts des gestiegenen Verbrauchs relativiert sich allerdings der Anstieg. Wie bereits im Vorjahr reichten die Bestände für 51 Tage.

Benzinpreise noch nicht rekordverdächtig
Glück im Unglück für deutsche Autofahrer: Weil der Dollar schleichend an Wert verliert, steigen die hiesigen Benzin- und Dieselpreise nicht so schnell wie der in Dollar notierte Ölpreis auf dem Weltmarkt. Doch dieser Effekt kann sich auch in sein Gegenteil verkehren, wenn der Euro seinen Aufwärtstrend verlassen sollte.

Quelle: boerse.ard.de
Starlight ist offline   Mit Zitat antworten