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Alt 15-03-2005, 16:59   #23
cade
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IPO/Analysten rechnen mit "erfolgreichem" Börsengang von Conergy


HAMBURG (Dow Jones-VWD)--Die Conergy AG, Hamburg, muss nach Einschätzung von Analysten nicht um ihren geplanten Gang aufs Parkett bangen. Alle Aktien inklusive Greenshoe dürften zu einem attraktiven Preis verkauft werden, urteilen Analysten am Dienstag gegnüber Dow Jones Newswires. Das Interesse der Investoren zeige sich an der riesigen Nachfrage am "Graumarkt" und den Kurse, die dort erzielt würden. Sie lägen weit über der von dem Solarunternehmen festgelegten Preisspanne zwischen 48 und 54 EUR pro Aktie.

Analyst Theo Kitz von Merck Finck & Co schätzt den Fairen Wert von Conergy auf 70 bis 72 EUR, betont aber, dass dies ein Durchschnittswert sei von Research-Berechnungen anderer Kreditinstitute. Ungewöhnlich sei, dass die Kosortialbanken bei ihren Prognosen teilweise weit auseinander liegen. Beispielweise gehe die Commerzbank 2006 von einem Umsatz von 730 Mio EUR und einem Gewinn je Aktie von 4,20 EUR aus, Trinkaus dagegen von 600 Mio EUR bzw 3,13 EUR. Woran das liege, wisse er nicht, sagte Kitz.

Das große Interesse der Anleger führen die Analysten auf zwei Gründe zurück. Zum einen herrsche bei Sonnenenergie "Goldgräberstimmung" in Deutschland, sagt Analyst Christoph Keidel von der BW Bank. Hier könnten Parallelen zum Neuen Markt und zur Windenergie gezogen werden. Zum anderen habe der erfolgreiche Börsengang von Premiere die IPO-Stimmung wesentlich verbessert, sagt Kitz von Merck Finck & Co. Conergy habe sich strategisch geschickt dahinter positioniert. Auch er sieht Solaraktien derzeit "in Mode", da der Markt in Deutschland boome.

Die enorme Nachfrage nach Conergy-Aktien begründet Keidel mit dem großen Interesse der Investoren an der gesamten Solarbranche. Solarworld habe mit seinen Umsätzen und Gewinnen viel von sich Reden gemacht, und dies übetrügen die Investoren auf Conergy. Generell bezeichnet der Analyst die Aussichten der Solarenergiebranche als "hervorragend". Dennoch gebe es Risiken, die nicht außer Acht gelassen werden dürften. Wenn in Deutschland der solare Bedarf gedeckt sei, müssten die Unternehmen im Ausland erfolgreich sein. Dies berge einige Risiken, was auch die Windenergieunternehmen vor einiger Zeit zu spüren bekommen hätten.

Für 2005 und 2006 sieht er in Deutschland aber noch eine hohe Nachfrage nach Sonnenmodulen. Im Vergleich zu den Hardwareproduzenten habe Conergy aber eine Sonderstellung, weil es als vornehmlich Vertriebsunternehmen tätig sei, sagt Keidel. Aber auch dieses Geschäftsmodell sei nicht risikofrei. Weiter steigende Zinsen stellten eine Gefahr dar, da Anleger dann weniger geneigt sein dürften, ihr Geld in Sonnendächer zu investieren. Der Analyst sieht die Pläne von Conergy für den Gang ins Ausland als durchaus "erfolgsversprechend" an. Das Geschäft sei gut skalierbar und die ersten Akquisitionen in Australien und den USA könnten den Weg bereiten. Die Startbedingungen seien damit gut, nun müsse sich zeigen, wie die Umsetzung gelinge.
Für den Analysten Kitz ist die Änderung von Energiegesetzen das größte Risiko für Conergy. Wenn sich nach einem Regierungswechsel in Deutschland die Subventionierung für diese Branche ändere, müsste alle Unternehmen ihre Geschäftsmodelle ändern. Dieses Risiko gelte auch für die Windenergiebranche. Große Unterschiede zwischen beiden Branchen seien bei der Umweltverträglichkeit feststellbar. Die Solarenergieanlagen verursachten keinen Lärm, seien verschleißfrei und "verschandelten nicht die Landschaft".

-Von Kirsten Bienk, Dow Jones Newswires; +49 (0)40 3574 3116, kirsten.bienk@dowjones.com
(ENDE) Dow Jones Newswires/15.3.2005/kib/gos
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viele grüsse

cade
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