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Alt 17-03-2005, 08:35   #1992
Benjamin
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Muss mich korrigieren : An der Stelle, an der ich in meinem EW-DAX-Chart oben von gestern die rote iii geschrieben habe (so bei 4295), da gehört eine v hin, Impulsende, Ende einer c-Welle.

Habe mir den DAX noch einmal in feinerer Auflösung (als Tageschart) angeschaut, und dann wird schnell klar: Oben war er nur 3-wellig, erst der letzte dynamische Move runter 5-wellig. Also offenbar ein Flat, das so bei ca. 4295 mit dessen c-Unterwelle abgeschlossen sein dürfte. Danach geht's wieder eine Zeitlang rauf.

Wie lange, mit welchem Wellenmuster und wie weit, da will ich mich noch nicht aus dem Fenster hängen. Aber es wird sicherlich über mehrere Tage gehen. Konsequenterweise habe ich bei 4295 auch schon einen Long-Kauf plaziert, die Shorts werden dort verkauft und sofort gegen Longs getauscht.

Dann sehen wir weiter. Parallel immer die Ölcharts anschauen. Dort könnte die Welle 3 beendet sein/werden.
FALLS das stimmt, dann gäbe es jetzt nach den ca. 4295 eine Verschnaufpause innerhalb einer mehrwöchigen Korrekturphase beim DAX (Verschnaufpause = Unterwelle 4 beim Öl), die ich mit jenen DAX-Longs traden würde.

Aber ich hege die Vermutung, dass die untere Trendlinie im o.g. EW-Chart von mir schon noch angesteuert werden wird. Das könnte dann übereinstimmen mit dem letzten Hochlaufen beim Öl in dessen Unterwelle 5 irgendwann im April. Danach dann die große Erleichterung allüberall: Öl fällt, Indices steigen wieder über viele Wochen. Aber die Feinstruktur dieser Reise habe ich mir noch nicht angeschaut bzw. überlegt.

Haar in der Suppe: US-Leitzinsen! Die Fed müßte bald aufhören mit ihren Leitzinsanhebungen, es dürfte schon gar keine Angst vor einem 0,5%-Hike aufkommen. Seit Sommer 2004 steigen die schon, das ist tendentiell schlecht für Aktien, um so schlechter, je länger das andauert. Wenn jetzt nur ein Hauch von Inflationsangst auftaucht, dann rauschen die Aktien in den Keller, die untere Trendlinie in meinem EW-Chart wird dann nicht halten: Entweder beim 1. oder 2. Versuch würde sie durchbrochen werden.
Inflationsindikatoren sind vor allem der Goldkurs und die US-Anleihen. Falls
- ersterer nachhaltig weiter steigt +
- letztere weiter nachhaltig fallen (=US-Renditen steigen) +
- Rohstoffe weiterhin recht hoch bleiben (Öl z. B. nur eine Minimalkorrektur hinlegt) +
- Wirtschaftsmeldungen über Inflationszunahme kommen,
dann wird diese untere Trendlinie nicht halten, es gäbe dann keinen weiteren Upmove mehr bis Juli-August 2005 beim DAX. Letztes läßt sich hinsichtlich EW mühelos ableiten - wenn man es denn so interpretieren will. Je mehr Inflation, desto dynamischer die Abwärtsbewegung bei Aktien und Anleihen der USA. Die reichen Leute dort werden zwar Geld haben, aber nicht wissen, wo noch anlegen. Letzter Ausweg vermutlich: Emerging-Markets-Aktien.

Übrigens: Wer so dauereuphorisch ist bei EUR/USD, der sollte den DAX von nun an bis Juli/August short traden. Denn dann würde auch Gold hochlaufen aus o.g. Gründen u. damit zunehmende Inflationsängste implizieren. Mehr Kursdynamik erwarte ich dann aber bei den Indices: Dort würden die steigenden Preise nämlich nur unter großen Schwierigkeiten an den Kunden weitergegeben werden können, die Gewinnmargen würden sinken, ergo das KGV steigen, reihenweise Gewinnwarnungen, etc.. Der DAX könnte dann locker so 15% (Peilwert, ab dem letzten Top) abgeben, so viel dürfte EUR/USD in der Zeit nicht zustande bringen. Einen Vorgeschmack darauf sahen wir gestern bei General Motors, wo der Kurs an einem Tag um 18% in die Knie ging, und das bei so einem DOW-Schwergewicht! Auch die US-Anleihen dürften prozentual nicht so stark fallen (Renditen: steigen) wie die Aktien/Indices: Aktien- bzw. Indicesshorts sind dann 1. Wahl im 'Anlageuniversum'. Shorts auf heimische Autohersteller besonders, die sollten richtig abtauchen: Zinsen, Rohstoffe, Euro hätten sie gegen sich.

Aber noch bin ich davon nicht ganz überzeugt (US-Konjunktur läuft bislang sehr robust und immer produktiver, wenngleich hochgradig verschuldet + mit dauerhaft nicht finanzierbarem Kapitalbedarf), werde dieses Szenario aber im Hinterkopf behalten.

Arbeitshypothese: Mehrwöchige Korrektur im DAX ab 4435 wohl bis irgendwann im April, danach wieder bullische Zeiten.
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Nachtrag:
Kursziel der DAX-Longs von heute vormittag: Mindestens 4355

Geändert von Benjamin (17-03-2005 um 12:30 Uhr)
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